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Clitopílus prúnulus

Begonnen von Eckhard F. H., Oktober 19, 2018, 09:55:29 VORMITTAG

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Eckhard F. H.

Hallo zusammen,
im Betreff handelt es sich um Pilzsporen. Diese haben einen Querschnitt ähnlich dem eines Inbusschlüssels. Die Längskanten zeichnen sich bei der Betrachtung unterm Mikro deutlich ab, aber nur trocken, immergiert (Wasser/Öl) verschwinden sie, jedenfalls bei mir. Gänzlich in Öl immergierte Sporen deformieren - jedenfalls sehr viele(alle?) und verfälschen die Vermessung.
Frage:
Kann jemand den Sachverhalt in Wasser verschwindender Strukturen erklären, möglicherweise sogar Abhilfe vorschlagen? Zwecks Experimentierens könnte ich Interessenten eine winzige Menge dieser Sporen im Brief schicken.
Gruß - EFH
P.S.: Interessant wäre übrigens eine REM-Aufnahme dieser Sporen.

beamish

Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Eckhard F. H.

Zitateine SEM-Aufnahme gibt es hier:
http://gait.aidi.udel.edu/mushroom/spore/index.html
Hallo Martin,
vielen Dank für den Verweis. Ich wundere mich, warum das hohe Vakuum Pilzsporen anscheinend so wenig beeindruckt und sie andererseits, kaum von Öl umgeben, sofort den Bauch einziehen.

Heiko

Hallo Eckhard,

könnte es nicht sein, dass bereits kollabierte Sporen in Wasser zu ihrer Normalform zurückfinden?

Gruß, Heiko

Eckhard F. H.

Zitatkönnte es nicht sein, dass bereits kollabierte Sporen in Wasser zu ihrer Normalform zurückfinden?
Hallo Heiko,
Stimmt. Durch Trockenheit deformierte Sporen erhalten in Wasser ihre Normalform wieder weitgehend zurück. Meine Frage zielte allerdings auf einen anderen Sachverhalt. Sorry, falls der nicht rüberkam: Warum sind die Längsstreifen dieser Spore bei Immersion (Wasser/Öl) unsichtbar?
Gruß - EFH

Heiko

Hallo Eckhard,

hierzu meine ich, sind die Brechungswerte von Spore und Eindeckmedium zu ähnlich. Habe oft gesehen, dass Sporen, die halb in eine Luftblase hingen, genau dort ihr Ornament deutlich zeigten.
Eindecken ,,in Luft" könntest Du probieren, um diese Theorie zu überprüfen.

Viele Grüße,
Heiko


Peter Reil

Hallo,

ich schließe mich der Erklärung von Heiko an. Deshalb ist das Färben der Mehlräslings-Sporen (ca. 10x6 µm) auch eine Möglichkeit, den Kontrast etwas zu erhöhen. In diesem Fall z. B. mit Phloxin B.



Bei meinem (wirklich nicht besonders gelungenem) Foto sieht man, dass einige Sporen fast glatt erscheinen. Wenige zeigen eine "Längsspalte" (z. B. links unten). Die Sporen, die in der Draufsicht zu sehen sind, sehen aus wie plumpe Zahnräder oder auch Inbusschlüssel (Mitte oben und unten).

Hier finde ich,  wäre eine saubere Zeichnung dem Foto klar überlegen.

Freundliche Grüße
Peter

PS: Wir bewegen uns hier allerdings auf dem Gebiet der "Haute cuisine" der Pilzmikroskopie. Anfänger schaffen es kaum, die Form der Sporen aus dem Mikroskopischen Präparat "ablesen" zu können.
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Eckhard F. H.

#7
ZitatBei meinem (wirklich nicht besonders gelungenem) Foto sieht man, dass einige Sporen fast glatt erscheinen.
Eben! Bei mir sogar die allermeisten.
Hallo Peter,
genau das war aber der Kern meiner Anfrage. Und weiter, wie man diesem Längsstreifen-Schwund bei Immersion begegnen könne. Inzwischen habe ich ein bißchen experimentiert mit dem Fazit, daß ich in der Abbildung unbedeckter Sporen in Wasser kaum einen Unterschied zu bedeckter Ölimmersion bemerke. Sporen von Clitopílus prúnulus hatte ich leider nicht mehr zur Hand.
Gruß - EFH