Dünnschliff - Rhyolithischer Tuff, Snake River Plain

Begonnen von Sovereign2475, Oktober 21, 2018, 13:37:30 NACHMITTAGS

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Sovereign2475

Hallo Zusammen, habe hier einige Dünnschliff - Bilder eines rhyolithischen Tuffs aus der SRP - Idaho, den größten Teil nimmt die Glasphase ein, aber bei den Mineralen bin ich etwas unschlüssig. Bilder jeweils normal/polarisiert. Könnte der von mir beurteilte Plagioklas auch Pyroxen sein? Ist eventuell QUarz zu sehen, was ist dieser rote Punkt, was sind die schwarzen Flecken (nur Luft oder Erzeinschlüsse)?

PS: die Proben enthalten bis zu 2 Gew. % FeO(total)

Sovereign2475

weitere Bilder

Sovereign2475

letztes Schliffbild, denke die Splitter in diesem "gerinsel" sind Plagioklaskristalle, aber was ist das Braune und Schwarze drum herum?

derda

#3
Guten Morgen ?,

ein kleiner Hinweis. Die reinen Hellfeldaufnahmen sind schön. Besser ist es jedoch, wenn du den Polfilter im Kondensor belässt und dann linear polarisierte Aufnahmen (LPL) zeigst.

Was das braune und schwarze betrifft, möchte ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Meine Vermutung geht in Richtung Olivinüberreste.

Hast du den Schliff selbst angefertigt?

Vielen Dank fürs Zeigen,

Erik

olaf.med

Hallo S.,

Zunächst einmal das Positive: die leistenartigen Querschnitte in den letzten beiden Bildern sind tatsächlich Plagioklas-Leisten. Der gasamte rundliche Einschluss ist ein Gesteinsbruchstück von Basalt. Das Schwarze könnten opake Phasen sein, also Magnetit und/oder Ilmenit, das Gelbbraune ist sicher ein Verwitterungsprodukt. Sehr schön sind in allen Bildern die Bruchstücke des vulkanischen Glases zu erkennen.

Weitere Diagnosen sind aus Deinen Bildern nicht möglich. Zunächst solltes Du an der Beleuchtung arbeiten. Mir scheint die Apertur viel zu gering zu sein, zusätzlich ist die Beleuchtung wohl noch schief, sodass es zwar sehr starke Kontraste gibt, die diagnostisch verwertbaren Eigenschaften aber völlig überdeckt werden. So sollte ein Bild aussehen, an dem man z.B. die Unterschiede zwischen einem Feldspat (niedriger Brechungsindex>niedriges Relief) und einem Pyroxen (hoher Brechungsindex>hohes Relief) gut erkennt:



Auch läßt sich nicht zweifelsfrei bestimmen, ob Dein hoch doppelbrechender Kristall ein Zirkon, oder doch vielleicht ein Titanit ist.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0