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kubische Anisotropie …

Begonnen von Heiko, Dezember 16, 2018, 22:09:38 NACHMITTAGS

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Heiko


... möchte ich meinen, liebe Chemiker und Kristallographen, allerdings bleiben Unsicherheiten.

Es geht um die hier beschriebene Reaktion: https://www.experimentas.de/experiments/view/167
Bis zum Kupfer ist die Reduktion offenbar nicht fortgeschritten. Ich denke, wir schauen auf Kupfer(I)-oxid, also Cuprit, eingedeckt in dem Glycerin aus dem Versuchsansatz:





Die offenbare Anisotropie verwundert nicht mehr so sehr, konsultiert man diese Passage hier: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10940.0

Sieht dies nun nicht wie ein Mehrling aus und dürfte es das geben?





Viele Grüße,
Heiko

Klaus Herrmann

#1
Lieber Heiko,

sehr schöne kubische Kristalle, ich denke aber, dass du das erhalten hast, was im Experiment auch rauskommen soll nämlich kleine Kupferkristalle. Für Cu2O gefällt mir die Farbe nicht die müsste rubinrot sein. Eigentlich dürften die Kriställchen nicht durchsichtig sein?

Nachtrag: Cuprit ist spröde, Kupfer duktil.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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olaf.med

Lieber Heiko,

bzgl. der Farbe schließe ich mich Klaus Ausführungen an, durchsichtig sind sie allerdings sehr wohl, wie man an den schönen Innenreflexen in Bastians Beitrag ja unmittelbar sieht. In den 1970er Jahren wurden in Onganjy/Namibia sogar bis ca. 10 cm große Cuprite gefunden, aus denen man große Steine facettiert hat. Sie sind, besonders im Kunstlicht herrlich rubinrot durchsichtig, als Edelsteine aber wegen der geringen Härte unbrauchbar.

Herzliche Grüße,

PS.: wegen des Chinhydrons melde ich mich bald!
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Klaus Herrmann

Hallo Heiko,

seltsam ist allerdings, dass du keinen Kupferspiegel erhalten hast, wie im Experiment beschrieben, sondern Kristalle. Hast du mal den Duktilitätstest gemacht?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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hugojun

Hallo Heiko,
nur andeutungsweise zum Problem der Anisotropie der Kubischen Minerale.
Außer dem Brechungsindex bei durchsichtigen Mineralen, gibt es im zunehmenden Maße noch den Absorption- Index, der sein Extrem bei metallisch glänzenden Oberflächen hat.
Die elektromagnetische Welle des Lichts besteht, wie schon im Namen anklingt, aus einem magnetischen- und einem elektrischen Feldanteil.
Der magnetische Anteil dringt tiefer in das ,,opake" Mineral ein als der elektrische Anteil und es kommt beim Austritt der reflektierten Wellen-Anteile zur Überlagerung von phasenverschobenen Anteilen.
Das so elliptisch polarisierte Licht ist deshalb auch besser bei leicht geöffnetem Analysator zu erkennen.
Hinzu komm, dass das Licht niemals alleine senkrecht auf die Oberflächen des Minerals trifft.
Das Objektiv ist hier Kondensor und Objektiv gleichzeitig und beleuchtet, bedingt durch die Apertur, nie mit rein senkrechtem Lichteinfall.
Hier eine Anwendung:
https://nvlpubs.nist.gov/nistpubs/jres/53/jresv53n1p1_A1b.pdf
Hier die Theorie, leider nicht umsonst.
https://pubs.geoscienceworld.org/msa/ammin/article-abstract/50/7-8/942/540138/polarization-figures-as-an-aid-to-identification?redirectedFrom=fulltext
Gruß
Jürgen

Heiko

Liebe Ratgeber,

ein er- und zerdrückender Beweis, wie Klaus ihn forderte:



Außerdem diese Ansicht, der Kristall scheint jeweils in einer Gasblase zu stecken, was zu den Oxidationsprodukten des Formiats ja passen würde:



Und auch ein Kupferspiegel war zu erhalten, nachdem mit Ammoniak alkalisch gemacht wurde. Einige größere Aggregationen am Rand habe ich mit dem 40er-Auflicht-Objektiv abzubilden versucht:



Vielen Dank und herzliche Grüße,
Heiko

Klaus Herrmann

Lieber Heiko,

also erst mal vielen Dank für die gelungene Zerstörung. Dennoch irritiert mich die Farbe enorm. Aber beim letzten Bild würde ich eher an Cuprit glauben. Machst du davon auch noch einen kaputt?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Heiko

Unzerstörbar, lieber Klaus, wie die Titanic.
Auch im Durchlicht ein anderes Bild, hier mit dem 100er:



Viele Grüße,
Heiko

Klaus Herrmann

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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