Mineralogie: Dünnschliffe herstellen, Video Beitrag Teil 1

Begonnen von Ronald Schulte, Dezember 22, 2018, 15:21:37 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Mineralogie: Dünnschliffe herstellen, Video Beitrag Teil 1

In November 2010 hat Udo Maerz ein Beitrag geschrieben auf welche Weise er seine Dünnschliffe herstellt (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=7537.0).
Auch Erik W. hat in November 2012 ein Beitrag hierzu gemacht (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=14460).


Diese beide Methoden habe ich Kombiniert und so mein eigenes Rezept hergestellt.
In dieses erstes Video zeige ich also wie man Dünnschliffe machen kann, muss aber nicht so auf diese Weise!
Im ersten Teil wird gezeigt:
- Steine suchen;
- Steine Zuschneiden in Würfel;
- An eine Seite plan Schleifen;
- Probe am Objektträger Kleben;
- Nachdem die Klebstoff ausgehartet ist wird die Probe erneut zugeschnitten bis eine dicke von 100µm.


Im zweiten Teil wird dann mit Siliciumcarbid Schleifpulver die Probe bis zum fertigen Dünnschliff verarbeitet.
Das kommt aber später mal.


Um das Video zu starten bitte HIER KLICKEN.
Es ist ein mp4 Datei und 45mb groß.




Viel spaß beim Anschauen, Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

micromax

#1
Hallo Ronald,

prima Video, damit kann man die einzelnen Schritte gut nachvollziehen. Manchmal sind die Schnitte sehr schnell, ich muss das Video dann anhalten, damit ich den Text lesen kann. Kannst Du uns mitteilen welches Programm Du verwendest um Videos zu schneiden und zu bearbeiten?
Ich verwende zum Aufkleben der Klötzchen auf das Glas einen lichthärtenden Kleber. Das geht sehr gut und vor allem schneller. Nach einer halben Stunde im Blaulicht ist der Kleber hart und kann weiterbearbeitet werden. Auch schleife ich die Objektträger nicht an. Das hatte ich ursprünglich auch so gelernt und vielleicht bringt es manchmal Vorteile, aber ich glaube die Kleber sind heute so gut, dass man sich das sparen kann.
Deine Methode ist auf jeden Fall sehr sicher und führt zu guten Resultaten.

Weiter so und viele Grüße
Thomas

PS: ich verwende als Kleber: CONLOC UV Kleber 665. Und zum Belichten und Aushärten  ein 36W Lichthärtungsgerät wie es zum Aushärten von UV Gel für künstliche Nägel verwendet wird. Mit vier Ersatzröhren hat es nicht mehr als 25 Euro gekostet. Einfach mal bei ebay suchen.

derda

Hallo Ronald,

schönes Video. Allerdings würde ich nur auf eine Dicke von max. 1.5-2 mm absägen. Die Materialschädigung in Form von Rissen, durch den von dir verwendeten Sägentyp, ist häufig tiefgehender als 200µm.

Ich bin schon auf den zweiten Teil gespannt.

Viele Grüße

Erik

Ronald Schulte

@Thomas,
Video editing mache ich meist mit ,Adobe premiere' aber meist ist es einfacher um es mit 'Camtasia Studio' (https://de.wikipedia.org/wiki/Camtasia_Studio) zu machen. Damit kann man auch sehr einfach die Arbeitslaufe am Bildschirm aufnehmen und so eine eigenes Video machen um z.B. Problematische Computer Sachen fest zu legen.
Das anschleifen von ein OT mache ich nur weil ich es in ein Workshop so gelernt habe. Viel Erfahrung habe ich aber noch nicht und es könnte durchaus sein das man heute auch mal verzichten kann.

@Erik,
In Steine Bearbeitung bin ich noch Anfänger so muss noch lernen/erfahren ob meine 100µm in Ordnung ist oder doch was zu dünn und dann muss ich so machen wie du empfiehlst. Kommt noch!

Gruße Ronald
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Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
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bernd552

Hallo Roland,

kannst Du auch Mikrometeorite anschleifen?

Ich mache akuell von meiner Dachrinnensammlung REM Aufnahmen, interessant fände ich eine Gegenüberstellung von Mikrometeorit-Außenhülle (sind typischerweise geschmolzen) und innen.


LG
Bernd

plaenerdd

Hallo Bernd,
ein Anschliff von Mikrometeroiten sollte so wie bei Sanden funktionieren: Einbetten in Kunstharz direkt auf einem OT in einem dicken Lackring und von Hand herunterschleifen. Als Schleifmittel kommt im einfachsten Fall Nassschleifpapier in Frage, besser sind sicher die Diamantscheiben. Du braucht ja nur Anschliffe, keine Dünnschliffe, da die Metalle sowieso nicht durchsichtig werden. Deine Mikrometeorite sind aber sehr wahrscheinlich nur noch die geschmolzenen und wieder erstarrten Reste der Meteorite. All zu viel Struktur (Widmanstätten-Struktur) würde ich da nicht erwarten, aber da bin ich Theoretiker.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Rawfoto

Hallo Ronald

Toll, da gehst Du ja das nächste Thema an ;)

Meine Erfahrung deckt sich mit der von Erick, ich Säge mit einer viel kleineren Diamantsäge und muss ca. 1,5 mm vom Glas entfernt schneiden. Risse und Zertrümmerung sind sonst im Dünnschliff.

Liebe Grüße & frohe Weihnachten

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Florian D.

Tolles Video!
Verwendet jemand von Euch kleinere Sägen, die man evtl. indoor verwenden kann und die sich gut verstauen lassen?
Frohe Weihnachten,
Florian

bergarter

#8
grüß Dich Florian


wenn Du auch Zeit hast
Diamantsägedraht von :
walter messner diamantwerkzeuge

in einer Goldschmiedebügelsäge
natürlich naß und innen nix mit Asbest sägen

allerseits
god jul

Gerd

Florian D.

Hallo Gerd,

ja, das mit dem Diamantsägeblatt für die Laubsäge habe ich tatsächlich schon probiert, das Ergebnis aber, gelinde gesagt, unbefriedigend.
Ich habe bis jetzt mit einem Dremel-Klon gearbeitet, aber eine Säge, wo man nass und mit Führung arbeiten kann wäre schon was feines.

Viele Grüsse,
Florian

derda

Hallo Florian,

die schnellste, platzsparenste und billigste Variante ist diese:



Bitte nicht bei seltenen Proben anwenden.

Viele Grüße,

Erik

plaenerdd

Hallo Erik,
und wie bekommst Du da jetzt eine halbwegs grade Fläche zustande, die man anschleifen kann?
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

derda

Hallo Gerd,

wenn der Stein fest in eine alte Textilie eingewickelt wird, dann findet man nach dem Schlag meistens sehr viele Scherben, von denen die eine oder andere flach genug ist, um angeschliffen zu werden.

Das ist sicher eine quick and dirty Methode. Aber sie ist ohne großes Equipment von jedermann ausführbar.

Ich habe bisher alle meine Strandsteine so zerkleiner, würde aber bei kostbaren Proben ganz klar die Säge bevorzugen.

Viele Grüße,

Erik

Ronald Schulte

Florian,

Eine viel kleinere und wahrscheinlich auch bessere Säge die ,indoor' genutzt werden kann habe ich im Workshop noch gesehen.
Es war ein ,Struers Accutom 10'. Damit lassen sich verschiedene Sachen bequem schneiden. Ist sehr präzise und lange nicht so groß und grob wie meine Fliesenschneider. Hat aber auch sein Struers Preis aber das kommt immer mit die Qualität.






Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Bernhard Lebeda

Zitat von: Florian D. in Dezember 24, 2018, 17:33:03 NACHMITTAGS
Tolles Video!
Verwendet jemand von Euch kleinere Sägen, die man evtl. indoor verwenden kann und die sich gut verstauen lassen?
Frohe Weihnachten,
Florian

Hallo Florian

ich verwende sowas hier im Badezimmer:

https://www.lidl.de/de/einhell-fliesenschneidmaschine-tc-tc-618/p219297?gclid=EAIaIQobChMIj_nWppW-3wIV75XtCh2hxgCGEAQYAiABEgLP8vD_BwE

Ist nicht so edel wie Ronalds Lösung, geht aber!

LG Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung