Das Erz „Wittichenite“ aus Grübe Trippelkaute bei Gosenbach

Begonnen von Ronald Schulte, Januar 04, 2019, 19:35:02 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Das Erz ,,Wittichenite" aus Grübe Trippelkaute bei Gosenbach

Bild 1,
Das hier gezeigte Mineral stammt aus die Grübe Trippelkaute bei Gosenbach im Siegerland.
Der Stein wurde in Platten gesägt und die Interessante Teilen Markiert. Davon sind Anschliffe angefertigt und den hier gezeigte Probe ist Linksunten zu erkennen.






Bild 2,





Bild 3,
A = Leitz Orthoplan mit Auflicht Objektiven, POL Tisch und Installiertes MPV (Mikrophotometer mit Variable Messblende).
B = Das Herz von das MPV; den R928 Photomultiplier von Hamamatsu.
https://www.hamamatsu.com/eu/en/product/type/R928/index.html
C = Das MPV mit Installierten Messblende und Interferenz Filter 589nm.
D = Ein Beispiel wie die Messblende eingestellt werden kann, dass das Licht homogen auf die zu messende Stelle fällt. Die Messstelle ist hier rechteckig und leichtblau.






Bild 4,
Leichtgrau = Hämatite;
Blautonen = Covellite und verschiedene Kupferglanze;
Leichtbraun = Bornite;
Dunkelgrau = Quarz.






Bild 5,
Leichtgrau = Hämatite;
Blautonen = Covellite und verschiedene Kupferglanze;
Leichtbraun = Bornite;
Dunkelgrau = Quarz.






Bild 6,
Hem = Leichtgrau = Hämatite;
Blautonen = Covellite und verschiedene Kupferglanze;
Bn = Leichtbraun = Bornite;
Dunkelgrau = Quarz;
Ccp = Stumpfgelb = Chalcopyrite;
Wit = Cremegrau = Wittichenite.






Bild 7,
Leichtgrau = Hämatite;
Blautonen = Covellite und verschiedene Kupferglanze;
Leichtbraun = Bornite;
Dunkelgrau = Quarz;
Cremegrau = Wittichenite.






Bild 8,
Wie Bild 7 nur in POL
Das Rot im Hämatit ist ein durch feinverteilten, beigemengten oder eingeschlossenen Hämatit rot verfärbter Siderit.






Bild 9,
Um sicherzustellen, dass das Mineral wirklich Wittichenite ist, habe ich eine Messung durchgeführt.
Das Wittichenite hat eine bekannte Reflektionskurve die hier Gelb ist.
Die Reflektion im Bereich: 470, 530, 589 und 670nm die ich gemessen habe, sind im Grafik wie Blaue Blöckchen zu sehen.
Obwohl Wittichenit anisotrop ist, kann ich es nicht sehr gut erkennen. In der "Pracejus" steht dann auch: "weak".







Bild 10,
In ,,Ore Minerals Under the Microscope" von Bernhard Pracejus ist geschrieben:






Bild 11,
In ,,Ore Minerals Under the Microscope" von Bernhard Pracejus ist geschrieben:






Bild 12,
Bereits 1932 beschrieb Huttenhain, dass Wittichenit auch im Siegerland vorkommt.






Bild 13,
Leichtgrau = Hämatite;
Blautonen = Covellite und verschiedene Kupferglanze;
Leichtbraun = Bornite;
Dunkelgrau = Quarz;
Cremegrau = Wittichenite.






Bild 14,
Gleiches Bild wie Bild 13, hier im POL.






Bild 15,
Leichtgrau = Hämatite;
Blautonen = Covellite und verschiedene Kupferglanze;
Blau in die Mitte = Digenite;
Leichtbraun = Bornite;
Cremeweiß = Carrollite.






Bild 16,
Leichtgrau = Hämatite;
Blautonen = Covellite und verschiedene Kupferglanze;
Leichtbraun = Bornite;
Dunkelgrau = Quarz.




Viel spaß beim Anschauen, Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Fahrenheit

Lieber Ronald,

danke für die ausführliche Darstellung, sehr gut gemacht un sehr informativ!
So etwas lese ich immer wieder gerne, es erinnert mich an die Ausflüge mit Holger ins Siegerland.

Hewrzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Florian D.

Tolle Doku und tolle Messungen!

Ich hätte einen Vorschlag für einen Versuch: Bemale doch mal einen Objektträger mit farbigem Folienstift.
Dann solltest Du doch sowohl das Transmissions- als auch das Reflexionsspektrum aufnehmen können?

Gruss,
Florian

olaf.med

Lieber Ronald,

ich bin wieder einmal schwer beeindruckt - nicht nur von Deiner perfekten Darstellung, sondern besonders von der Qualität Deiner Anschliffe und den Messungen. Aus Erfahrung mit solchen Erzen weiß ich, wie schwierig die Herstellung wirklich guter relieffreier Oberflächen ist. Gratulation!

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Ronald Schulte

@Jörg,
Ja Holger kennt sich da ziemlich gut aus weiß ich auch aus eigene Erfahrung. Ich denke sogar daran um in Mai ein oder zwei Tagen vor das MKB Treffen nach Königswinter zu fahren und dann weitere Gruben und Halden zu besuchen. Das Siegerland ist von Bonn aus ja nicht weit mehr.

@Florian,
Mit so ein Messung kann ich nichts anfangen. Ich messe ja von ein bekannten Standard (SIC) aus und bin so ziemlich begrenzt in die Möglichkeiten.

@Olaf,
Danke für deine Worte. Ja einfach ist es sicher nicht und Handpolitur ist auch nicht einfach aber es lasst sich machen. Das große Problem mit Handpolitur ist den druck die man auf die Probe geben muss. Zu wenig Druck dann Poliert man nicht oder sehr wenig und ist den Druck zu hoch dann kommt unmittelbar Reliefbildung auf. Weiche Mineralen werden dann im Schliff reinpoliert (so sieht es wenigstens aus).
Da muss man üben und üben aber auch ist es sehr wichtig um die richtige Poliertücher und Poliermittel zu finden. Das hat bei mir auch ziemlich lange gedauert eh ich meine Materialien gefunden habe. Bei Cloeren GmbH (https://www.cloeren.de/) bin ich richtig zufrieden. Gute Materialien und vernünftige preise.

Zufällig habe ich heute einige Bornit Proben, von dir, Poliert. Sieht ziemlich beeindruckend aus und ich siehe sogar Bornit neben Galena. Ich wusste gar nicht das es solche Paragenese gibt.

Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.