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Jenaval DIK?

Begonnen von wolfies, Februar 24, 2019, 16:39:58 NACHMITTAGS

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wolfies

Hallo aus Kanada!

Ich habe eine Frage zum Jenaval. Obwohl es mein Lieblingsmikroskop ist, hat mich eine Funktion immer wieder verwirrt.
Die Kondensor-DIK-Prismen sind klein: Die Begrenzungsöffnung liegt bei etwa N. A. 0.6. In meinem Reichert Polyvar ist dies nicht der Fall, und die Begrenzungsöffnung liegt bei N.A.1.25 (vielleicht etwas mehr).

Der Kontrast zum Jenaval ist höher - die Auflösung ist jedoch beeinträchtigt. Wenn ich Bilder mit den beiden Mikroskopen vergleiche, ist es offensichtlich, dass der Polyvar mehr Informationen enthüllt. In der Tat sind Informationen im Polyvar-Bild (bei höheren Vergrößerungen) im Jenaval manchmal völlig unsichtbar.

Meine Frage ist (denke ich!) Einfach: Warum wurde die Entscheidung getroffen, dies zu tun? In jeder anderen Hinsicht sind die Bilder im Jenaval hervorragend! Aber die Designer in Jena scheinen sich entschieden zu haben, die Auflösung in DIK zu begrenzen. Das ist rätselhaft ...

Ich frage mich, hat jemand in dieser Gruppe eine Erklärung dafür?

Ich wäre für jede Erklärung sehr dankbar!


Mit besten Grüßen,

Nick

Peter V.

Hallo Nick,

ich kann Dir zwar die Frage nicht beantworten, aber Dir zu diesen beiden tollen Mikroskopen gratulieren, die ich auch besitze. Beide Geräte verfügen über einen absolut hervorragenden DIK! Dass die Auflösung differiert, ist mir noch nicht wirklich aufgefallen, ich habe aber auch noch nie bewusst verglichen. An welchem Objekt hast Du das denn bemerkt?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

wolfies

Hallo Peter!

Ja, sie sind beide wunderbar und die Bildqualität beider Mikroskope ist hervorragend.

Ich bemerke den Unterschied in bestimmten Diatomeen - bei Vergrößerungen über 500X und in den feinsten Details von Protozoen. Ich weiß, ich sollte <dankbar> sein, um beide Mikroskope zu genießen!

Aber meine Frage ist eher theoretisch. Die Bildauflösung kann durch Addition der N. A des Objektivs und der Arbeitsblende des Kondensators berechnet werden. Daher arbeiten die Jena-Objektive 50X-Plan-Apo und 50X-Ölimmersion (beide wunderbar) bei einer "effektiven" Apertur von etwa 0,75 bis 0,8 Å.

Kein großer Verlust, ich weiß, aber ich vermisse das Detail, das in der Polyvar gut sichtbar ist (der 45X Plan-Apo arbeitet bei einer effektiven Apertur von NA 1.0 und ist im Kontrast sehr hoch. Die Definition hier ist so Gut, dass ich ein Okular von 20X verwenden kann, was sehr praktisch ist!


Beste Grüße aus Kanada!

Nick

Alexander B.

Hallo Nick,

dies hier habe ich zufällig gerade in einem anderen Forum als Erklärung gefunden:

"The 1.3 Achr. condenser head is such a rarity. You can look for through many years without success. It will be needed for the higher apertures of DIC, because the modulator prisms mounting is vignetting the 0,9 dry condensers beam to 0,65. "

Herzlichen Gruß

Alexander

mikrohelmi

DIK mit zwei DIK-Prismen ist beim Jenaval Durchlichtmikroskop nur mit einem Kondensor von 0,9 möglich. Ein achromatischer Kondensorkopf mit der Apertur von 1,3 passt nicht in das DIK-Geschehen und man erhält kein richtiges DIK-Bild. Im Übrigen begrenzt nicht der Kondensor allein die Auflösung. Die Dik-Prismen müssten vom Durchmesser größer sein. Trotz der geringeren Auflösung bin ich mit meinem Jenaval-DIK zufrieden.

Alexander B.

Ja, das mit dem Durchmesser der Prismen hatte ich mir gedacht, somit kann es alleine schon deshalb nicht am Kondensor-Kopf alleine liegen (habe leider selber noch kein DIK fürs Jenaval, mal schauen  :))
Dann verbleibt allerdings die Ausgangsfrage, warum das so von vornherein konstruiert wurde? Hm...

mikrohelmi

Mit einer Öffnung der Apertur ergäbe sich auch ein geringerer Kontrast. Die Zeiss-Jena-Techniker wollten offensichtlich viel Kontrast auf Kosten der Auflösung.

Alexander B.

#7
Das ergibt einen gewissen Sinn. Die Abwägung zwischen Auflösung und Kontrast hätte man durch entsprechende Einstellbarkeit natürlich auch beim Nutzer lassen können. Vielleicht wollte man aber bewusst eine Entscheidung fällen, ggf. auch unter produktionstechnischen Erwägungen.

Die Fotos von diesem DIK sind jedenfalls durchaus beeindruckend. Mal schauen, wann einem so eine Erweiterung oder ggf. ein ganzes Mikroskop damit über den Weg läuft... ;)