Frage zum Gebaruchtkauf: Leitz Dialux 22 vs Olympus BH2

Begonnen von Florian Stellmacher, Juni 17, 2019, 18:42:38 NACHMITTAGS

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Florian Stellmacher

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Diese Antwort bezieht sich auf den  Vorstellungsbeitrag  von "safran:

Habe bereits in früher Jugend die Faszination der Mikroskopie erfahren!Da mich die Natur, die Medizin und die Biologie weiterhin nicht losgelassen haben, habe ich auch ein entsprechendes Studium absolviert.
Meine Abschlussarbeit bestand aus einem zellbiologischen Thema unter Verwendung von Durchlicht-  Floureszenz- und Elektronenmikroskopie.
Nach vielen Jahren Berufstätigkeit in einem ausschließlich theoretischen Bereich würde ich jetzt gerne wieder in die Mikroskopie einsteigen!
Ich habe konkret die Auswahl zw. einem Dialux 22 (guter Zustand, mit Beleuchtung 100 W, Trinokulartubus, Fluotare) und einem Olympus BH2 (D-Planachromate, Binokular, Beleuchtung 20 Watt). Ersteres für ca. 600,00 Euro, das Olympus für 733,00 Euro).
Für welches Mikroskop würdet ihr euch entscheiden?





Hallo Safran (komischer Name, hast Du noch einen anderen?),

ich würde mich ganz klar für das Dialux entscheiden. Das BHT von Olympus ist beileibe kein schlechtes Mikroskop und sieht viellecht auch moderner aus, aber die Plan Fluotare sind eine ganze Klasse besser als die DPlane am Oly. Da müsste es schon SPlane haben, um mitzuhalten. Und ein Trino und die 100W Leuchte sind auch nicht zu vergessen.

Natürlich kann man das Oly auf LED umrüsten und Trino und bessere Objektive nachkaufen, aber das ist schon ein Angang. Ich habe das gemacht, weil mir die DPlane nicht ausreichten. Zum Schluss hat mich das BHS mit allem Dum und Dran über 2500,- € gekostet.

Viele Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Lungu

Hallo Safran,

natürlich das BH2. Es ist zwar teurer und beim Ausbauen wird es noch teurer. Aber wichtig ist natürlich was Du machen möchtest.
Grüße Lungu

Dr. Jekyll

#2
Hallo Safran,

Da ich beide Mikroskope gut kenne, kann ich mich Florian nur anschließen. Die  Fluotare sind wirklich die besseren Objektive. Zusatzgeräte sind für Leitz leichter und kostengünstiger zu bekommen.
Also ich tendiere deutlich zum Leitz-Gerät🔬
Beste Grüße
Harald

Florian Stellmacher

... zumal Wolfgang keinerlei Begründung seiner Präferenz angibt. Kann man wohl nicht erwarten ...
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Peter V.

#4
Hallo,

auch ich besitze beide Mikroskope und empfehle das Dialux - und zwar ganz klar! Beide sind gleich gut, der aktuell deultich höhere Preis für gebaruchte Olympus BH2 gegenüber Zeiss und Leitz aus der gleichen Zeit ist irrational. Übrigens: Zu "seiner" Zeit galt das BH2 quasi als der Japan-Billgheimer für Leute, die sich ein Zeiss Standard (die einem heute nachgeworfen werden) nicht leisten konnten.
Dialux und Olympus sind m.E. völlig gleichwertig, beide sind herorragende Mikroskope. Wieso (Florian?) das beigebraune BH2 "moderner" aussehen soll als das schneeweiße Dialux 22,  erschließt sich mir übriegns auch nicht - ich finde, das BH2 sieht eher "älter" aus. Und da das Dialux nicht nur preiswerter ist, sondern noch mit besserer Optik und(!) einem Trinotubus daherkommt, ist für mich keine Frage, was man empfehlen sollte.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

safran

Hallo Peter,
herzlichen Dank, finde das Olympus übrigens auch eher etwas altmodischer aussehend, das weiße Leitz hat eine klarere Form. Aber das ist sicher Ansichtssache!
Uwe

Florian Stellmacher

Liebe Peter und Uwe,

ganz klar - Geschmack ist Geschacksache!  ;)

Ohne Gewähr: Ich meine, dass das Dialux 20 1976 rausgekommen ist, das BH-2 erst 1982. Und bei meiner ersten Begegnung mit dem BHS (ich hatte mir als Pennäler eine Preisliste schicken lassen, und die FA Polzin war dann sogar so freundlich, meinem Vater und mir das Mikroskop in Kiel vorzuführen) ist mir noch sehr lebhaft in Erinnerung: Das war für mich das modernst vorstellbare Mikroskop überhaupt. Die Form war schon fast aggressiv - oder von mir aus: erotisch. Also, nennen wir es mal Erinnerungsverklärung.

Was dem Dialux 20/EB/22 ästhetisch fehlt, sind die schwarzen Handauflagen, denke ich heute noch. Das war beim Laborlux 11/12/K oder D auch so. Erst beim Laborlux S gab's die, und beim Biolux. Das BHS hatte sie schon (okay, das Orthoplan schon viel länger).

Und, Peter, das BH-2 gab es in zwei leicht verschiedenen Lackierungen. Die ältere Variante war in Hell-Hornhautumbra, das noch etwas hornhautumbraigere Modell kam später. Clinical White war wohl nicht angesagt, aber der Vorgänger trug noch grauen Hammerschlag wie Dein Vanox.

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

cabo

Hallo zusammen,

ich besitze ein BHT und ein CH2, das sind recht wenige Mikroskope, ich weiß.

Die generelle Form des BH2s, des Orthoplans oder auch des Dialuxes sind für mich die schönsten Mikroskopformen die es gibt.
Das BH2 hat den Vorteil, einen Trinotubus vorausgesetzt, dass man sehr einfach eine sehr gute Fotoadaption hinbekommt. Ich glaub Leitz und Zeiss sind da etwas zickiger (Tandemoptik.... ?).

Ich habe an meinem BHT vier Planapos und ein SPlan 40. Ein SPlanApo 40 hätte ich auch gerne, nur ist es sehr selten und die Preise die dann aufgerufen werden (800 - 1200 Euro) kann und will ich mir nicht leisten. So was wie DIK hab ich mir schon lange abgeschminkt. Es tut schon in der Seele weh, wenn man dann z.B. Zeiss Plan Apos 40 beim Händler mit Garantie für 250 Euro bekommen könnte. So gesehen ist das Leitz dann sicher die bessere Wahl.

Weiß jemand was denn ein BHS mit "normaler" Ausstattung (D-Plane) damals neu gekostet hat?


Gruß

Christian

ds0511

Hallo Christian,

deutsche Preislisten kenne ich nicht, aber Alan Wood hat hier http://www.alanwood.net/photography/olympus/downloads.html fast am Ende der Liste Preislisten aus UK. Wenn man bedenkt, dass damals ein Pfund fast noch 4 DM wert war, waren das schon ganz ordentliche Preise.

Viele Grüße
Detlef

Florian Stellmacher

Hallo Christian,

die Preisliste ist noch irgendwo eingepackt, aber ich erinnere mich, dass die Ausstattung, die ich mir erträumt hatte, 6000,- DM gekostet hätte.

Viele Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
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Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Peter V.

#10
Hallo,

ein Mikroskopiker erzählte mir mal vor einiger Zeit, dass sein erstes hochwertiges Mikroskop ein Zeiss Standard werden sollte - sein Traumgerät. Da das aber in ähnlicher optischer Ausstattung deutlich teurer als der "Japaner" (Olympus BH-2) war, habe er sich damals notgedrungen für Olympus entschieden. Dass heute die Preise für gebrauchte BH-2 (und auch der Optik) derart hoch sind, ist nicht wirklich zu verstehen. Sicher sind sie es wert - keine Frage! Wieso allerdings ein solcher Unterschied zu Zeiss- oder Leitz-Mikroskopen besteht, ist nicht unebdingt nachzuvolziehen. Evtl. liegt es einfach an der relativ geringeren Verbreitung von Olympus-Mikroskopen in Europa?
Zeiss-"Endlich"-Mikroskope (speziell Standards) bekommt man ja nahezu nachgeschmissen und auch die gebrauchte Optik ist vergleichsweise preiswert. Ich gebe allerdings zu, dass die endliche Olympus-Optik wirklich hervorragend und vielleicht sogar etwas besser als von Zeiss ist. Zudem gibt es meines Wissens bei Oly nicht das grausige Delaminationsproblem, das unglaublich viele optische Zeiss-Komponenten - leider gerade die hochwertigsten Ausführungen - aus der Endlichära zu "Briefbeschwerern" gemacht hat.  :'( Es ist ja fast schon ein Glückfalls, undemlaminierte Zeiss Planapos zu finden (bei Leitz gibt es dieses Problem auch nahezu nicht!). Leitz Fluotare und NPL-Fluotare sind übrigens hervorragende Objektive!

ZitatDas BH2 hat den Vorteil, einen Trinotubus vorausgesetzt, dass man sehr einfach eine sehr gute Fotoadaption hinbekommt. Ich glaub Leitz und Zeiss sind da etwas zickiger (Tandemoptik.... ?).

Diese Äußerung kann ich nicht wirklich nachvolziehen. Was soll bei Olympus einfacher sein? Ich lese eigentlich immer nur, dass auch hier die notwendigen Komponenten absurd teuer gehandelt werden und zudem noch selten sind. Ich denke da speziell an das NFK 1.67-Projektiv, das zu Preisen gehandelt wird, für die man fast das komplette Dialux 22 kaufen kann!  ;)

Wieso Leitz da "zickig" sein soll, erschließt sich mir nicht. Viel einfacher als mit diesem Adapter für Leitz-Mikroskope geht es doch wohl kaum: Ein Periplan 10x/18-Brille, dann noch ein Centartikel aus Ebay (Adapter 52mm auf 28 mm): Fertig! Dieser Adapter wird in das Filtergewinde des Kameraobjektivs geschraubt und schon hat man eine vernünftige Fotoadaption.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=32032.msg237108#msg237108

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

cabo

#11
Hallo Peter,

zickig war vielleicht das falsche Wort.

Zitat von: Peter V. in August 03, 2018, 22:25:50 NACHMITTAGS
Bei den meisten Fotoadaptionen werden mehr oder weniger komplexe und in Einzelfertigung durch einen Drehbankbesitzer zu produzierende Adapter benötigt.

So wie von dir hier beschrieben, habe ich das Problem der Adaption in unzähligen Threads hier im Forum wahrgenommen.

Olympus hat vielleicht den Vorteil, dass es spezielle Projektive gibt, die man in den Fototubus steckt, Adapter (diesen bekommt man auch immer wieder recht günstig) drauf und fertig..... Wie gesagt ich kenne keinerlei Leitz oder Zeiss Fotoadaptionen.

Das NFK 1.67 ist selten und mittlerweile auch völlig überteuert. Man kann statt dessen eine "Vollformat"-Kamera verwenden, oder man verzichtet, so wie ich, auf den größtmöglichen Bildausschnitt und verwendet ein NFK 2.5. Diese sind (noch) nicht wirklich teuer. Bei ebay sehe ich die in letzter Zeit für +- 90 Euro...

Aber sind wir doch mal ehrlich: Gute Fotos kann man nur mit einem BH2 machen, zur Not geht auch noch ein BX50.....  das muss man einfach als von Gott gewollt so hinnehmen   :P

Gruß

Christian

ds0511

#12
Hallo Christian,

ob Gott gewollt oder nicht, ich schwöre auf Fotos mit dem BH2. BH2 mit NFK2,5 und Vollformat, das ist mein Favorit.

Hatte mal ein Leica MZ6 mit Original Fotoadaption. Es hat gegen das SZ6045 mit NFK2,5 und Vollformat verloren.

Aber da spielt schon ein gutes Stück Subjektivität mit.

Viele Grüße,
Detlef

Peter V.

Hallo Christian,

das hast Du natürlich recht! Und wenn Gott gewollt hätte, dass j e d e r gute Mikrofotos macht, hätte er die die NFK 1.67 einfach preiswerter gemacht! So fügt sich alles....  ;)
Und natürlich ist es bei der Wasserfloh-Fotografie genau so wie in der Mykologie: Diese Objekte kann man wirklich n u r mit Olympus mikroskopieren und fototgrafieren.  ;)

Herzliche Grüße
Peter
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sushidelic

Mac vs Pc, Mercedes vs BMW vs Audi, Blond vs Braun...

Fakt ist, alle Tophersteller wie Leica, Leitz, Nikon, Olympus, Zeiss haben schöne Töchter. Hochwertige Komponenten und ordentliche technische / optische Funktion derselben vorausgesetzt, macht der Fotograf das Bild.

LG Michael

PS: Was bei mir rumsteht, wissen eh einige hier. Aber das hat sich eben so ergeben.