Was sieht der (nicht-Botani)iker?

Begonnen von Paul Keller, Juli 13, 2019, 20:49:07 NACHMITTAGS

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Paul Keller

Altes englisches Präparat beschrieben als  'Pelargonium'. Objektweite ca. 0,4mm.
Im voraus Dank für jeden Beitrag.
Paul
Gruss,
Paul

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Paul Keller

(also eigentlich Hilfe erhofft für diesen eben Nicht-Botaniker, von Botanikern oder anderen Wissenden)
Paul
Gruss,
Paul

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Klaus Herrmann

Hallo Paul, sieht aus wie ein Epidermisabzug mit sehr vielen Stomata. Aber so dicht habe ich noch nie welche gesehen.

Man müsste das mal an einem Blatt überprüfen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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A. Büschlen

Hallo Paul,

bei Pelargonium kommt mir die Blattoberfläche mit Drüsenhaaren in den Sinn... die gezeigten Strukturen liegen dafür aber aus meiner Sicht zu regelmässig und zu dicht.

Was hast du noch für Angaben auf deinem Präparat?

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

plaenerdd

Hallo,
ich bin ja nun nicht der große Botanikus, aber die Strukturen erinnern mich an Steinzellen.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Klaus Herrmann

Hallo Paul,

kannst du mal eine Pol-Aufnahme machen. Steinzellen sollten kräftig leuchten.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Paul Keller

Meine Unterlassungs-Sünde, lieber Arnold: Das Präparat ist mit 'Petal of Pelargonium' beschriftet - es handelt sich also um das Blütenblatt. Auf Klaus' Vorschlag, in der Anlage noch eine Vergleichsaufnahme im polarisierten Licht (und leicht verdrehtem Gips-Plättchen zur besseren Orientierung).
Gruss,
Paul

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Klaus Herrmann

Danke lieber Paul,

also sicher keine Steinzellen, es könnten Papillen sein, wie man sie vom Stiefmütterchen Blütenblatt kennt, aber eben in der Draufsicht. Dann passt auch der dichte Besatz.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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güntherdorn

#8
hallo paul,
eventuell ein artefakt durch trocknung oder fixierung.
wenn uralt, dann vermutlich getrocknetes präparat. zu der zeit kannte man höchstens schon alkohol oder formol zum "stabilisieren".
zusammengezogenes zytoplasma?
auf keinen fall steinzellen, denn die "kanäle" würden immer durch die zellwäne zur nächsten zelle durchgehen.
ciao,
güntherdorn

erweitert u.a.für klaus: die papillen von büschlein "Pelargonium Papillen.jpg" sehen schon verdächtig ähnlich aus!
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

Klaus Herrmann

Hallo Günther,

Steinzellen hatten wir ja schon ausgeschlossen. Die Epidermis ist natürlich platt gedrückt, deshalb sind die Papillen z. T. auch eingerissen. Aber solche Längsriefen habe ich bei Papillen schon öfter gesehen. Leider erinnere ich mich nicht bei welcher Blüte und ein Beispiel habe ich jetzt auch nicht in meinen Bildern gefunden.
Das einfachste wäre ein Pelargonium-Blütenblatt zu untersuchen. Wir haben keine im Garten.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Paul Keller

Danke, Günther und Klaus,
wie in meiner Erst-Frage erwähnt, handelt es sich um ein ein altes Produkt (eines nicht identifizierbaren Präparators) und somit auch total ausgetrocknetem Material.
Ich werde mir als Steuerzahler erlauben, aus den Gemeinde-Blumenanlagen frische Blütenblätter von Geranien zu behändigen!

Gruss,
Paul

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Klaus Herrmann

#11
Hallo Paul,
meine Frau kennt sich besser aus in unserem Garten: wir haben doch Pelargonien. Ich habe mal ein paar Blütenblätter gezupft. Die Papillen sitzen sehr dicht und auf der Unterseite sind massenhaft Drüsen-Köpfchen. Bei 400 facher Vergrößerung kann man auch diese Riffelung sehen von der ich sprach. Keine tollen Fotos, nur Schnellschüsse.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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A. Büschlen

#12
Hallo,

die Pelargonien tragen an der Oberfläche der Blütenstände wunderschöne Strukturen. So z.B. die Drüsenhaare an den Blütenstielen. Oder die Papillen auf der Oberfläche der Kronblätter (eben die Strukturen die uns Paul an Hand seines alten Präparates zeigt).

Am Mikroskop im Durchlicht/Hellfeld betrachtet zeigen sie sich so:

Bild 1: Drüsenhaare
Bild 2: Papillen auf der Oberfläche der Kronblätter. Der eingefügte Balken beträgt 50µm.
Je ein Bild, kein Stapel!

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Klaus Herrmann

Hallo Arnold,

ein wunderschöner Beleg für das Verständnis von Pauls "Trockenpräparat". Mich hat im Nachhinein der große Durchmesser der Papillen auf Pauls Bild gewundert, aber dein 2. Bild zeigt schön, dass die Basis doch einen ordentlichen Durchmesser hat und man sieht bei dir auch schön die Riffelung.

Eine Frage: hast du die Epidermis eines Blütenblattes abgezogen oder das ganze Blatt mit Chloralhydrat oder ähnlichem aufgehellt?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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A. Büschlen

Hallo,

zur Präparation:

ich habe an der Ansatzstelle der Kronblätter mit der Rasierklinge kleine rechteckige Plätzchen ausgeschnitten, an deren Anschnittstelle die Epidermis mit einer feinen Pinzette abgezogen und diese feinen Häutchen mit Chloralhydrat eingedeckt. Chloralhydrat verwende ich hier damit mögliche Lufteinschlüsse sich leichter entfernen. Eine Aufhellung ist überhaupt nicht nötig.

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.