Zeiss Stereo-Basis + Taschenfernglas - ein Stereomikroskop-Reisemikroskop

Begonnen von Bob, August 25, 2019, 14:33:17 NACHMITTAGS

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Bob

Hallo zusammen,
ich habe kürzlich CMB-Matthias ein nützliches protables Stereomikroskop abgekauft, dass ich hier vorstellen möchte, weil es wirklich ein guter Tipp für unterwegs ist: Die Zeiss Stereo-Basis plus Taschenfernglas, so etwa von 1980.
Gedacht für die damals neuen Dachkant-Taschenferngläser von Zeiss passen sie sicherlich auf für viele andere Taschenferngläser. Ich verwende es zusammen mit dem abgebildeten Zeiss 8x20B. Damit hat man eine Gesamtvergrößerung von 16x bei gleichzeitig weitem Arbeitsabstand (siehe Foto, auf die Tischfläche scharf gestellt). Für normale Ansprüche ist das Sehfeld ordentlich von der Größe und das Bild ist scharf und eben, für mich ganz wunderbar.
Durch die geneigte Säule hat man einen halbwegs komfortablen Einblickwinkel und die Schärfeebene ist im Raum etwas geneigt. Das könnte man durch eine geneigte Ebene ausgleichen, wenn nötig. Wichtig: Zeiss war sich wohl etwas unsicher im richtigen Markt für das Gerät und hat dabei versäumt, die Säule abnehmbar zu machen. Die im letzten Bild zu sehende Optimierung von Matthias von den Flügelmuttern als Ersatz für normale Schrauben ist für das Verpacken in eine kleine Box aber notwendig.

Das abgebildete Fernglas ist für Normalo-Ansprüche ebenfalls richtig gut, sowahl vom Bild her als auch ven der Bedienung. Bedingt durch die kleinen Frontlinsen ist es nur für hellere Lichtverhältnisse geeignet.

Kurze Zeiss-Taschenfernglaskunde (so weit mein Kenntnisstand reicht) : Das erste Modell hatte Einzelokularverstellung wie bei der Wehrmacht 8) - Für die Stereo-Basis wohl ok, als Fernglas unpraktisch. Das zweite Modell hatte eine Verstellung über eine Drehscheibe auf der Brücke, unpraktisch und kein Dioptrienausgleich. Dieses Modell hat links die gut funktionierende Entfernungseinstellung und rechts den Dioprienausgleich - prima Lösung.
"B" bedeutet "Brille, und man kann das Sehfeld tatsächlich weitestgehend mit Brille einsehen. Das Fernglas ist sehr kompakt, präsise und optisch gut - klare Empfehlung. Die Beschriftung geht beim Kontakt mit Waschbenzin ab, habe ich so auch noch nicht erlebt.

Generelle Fernglaskunde in sechs Sätzen:
Angegeben sind immer Vergrößerung x Eintrittspupille, z.B. 8 x 20. Daraus ergibt sich die Austrittspupille 20/8=2,5. Die maximale Eintrittspupille des Auges liegt zwischen 3mm und 8mm, unterschiedlich von Mensch zu Mensch, mit dem Alter tendenziell alle 10 Jahre um 0,5mm abnehmend. Die Austrittspupille eines 7 x 50 nutzt also nur ein junger Mensch (oder einer mittleren Alters, voll bekifft). Die 2,5mm dieses Glases bedienen nur die geschlossene Pupille, mit der man tagsüber herumläuft.
Eine 6x-Vergrößerung ist richtig für die Fahrt mit dem Kajak oder Kampfpanzer, 8x für allgemeine Anwendung und 10x für ruhige Hände, ruhiger Puls, Nutzung einer Auflage, kleine Objekte.

Viele Grüße,

Bob

Bob


stangl

ich besitze auch eine solche Mikroskop-Basis. Der Umbau auf Flügelmuttern wäre da aber kontraproduktiv, da die Säule klappbar ist.
Christoph

Bob

Hallo Christoph,
ich kenne nur die eine Ausführung, die ich selbst haben. Magst Du mal ein Foto von der klappbaren Variante einstellen? Fotos kann man unter "Anhänge" auswählen, max. 1MB pro Foto, 2MB pro Beitrag,

Viele Grüße,

Bob

stangl

Sorry für die späte Antwort. Ich war länger nicht auf der Seite.
Hier die Klappversion. Ich denke aber dass es das gleiche Teil ist.

LG Christoph

jochen53

#5
Hallo,
ich habe auch so ein Ding, allerdings kein Zeiss-Fernglas dazu. Meines ist ein Sakrileg, es hat einen roten Punkt. Da die Abmessungen nicht ganz passen, muß ich ein Zwischenstück aus Gummi dazwischen legen.:
Könnte es jemand brauchen?

Wutsdorff Peter

Grüß´ Dich  Bob,
kleine Ergänzung:  Zitat: "Die Austrittspupille eines 7 x 50 nutzt also nur ein junger Mensch."
7x50-Gläser waren bei der Marine die sog. Nachtgläser. Mit ihnen konnten junge Matrosen das Meer nach Feinden absuchen.
Gruß Peter

jochen53

Hallo Peter,

auch für uns Ältere hat ein 7 x 50 noch gewisse Vorteile. Es ist schwer und man wackelt damit nicht ganz so leicht und es ist nicht so schlimm, wenn man nicht genau achsparallel reinschaut.

Viele Grüße, Jochen (kennt als Chemiker auch noch Rechenschieber)

Bob

Zitat von: jochen53 in Januar 19, 2022, 15:30:47 NACHMITTAGS
und es ist nicht so schlimm, wenn man nicht genau achsparallel reinschaut.

Hallo Jochen,
stimmt, mit einem 7x50 ist es kinderleicht zu gucken, greifen, vorhalten, scharfstellen, passt.

Hallo Christoph,
dann hat es offenbar zwei Ausführungen gegeben, geschraubt und klappbar. Die klappbare Version hat auch den Vorteil, das Fernglas senkrecht stellen zu können.

Viele Grüße,

Bob

stangl

@Jochen
als Sakrileg würde ich das nicht bezeichnen. Ich hab auch ein Leica 8x20 allerdings mit weniger Armierung und es passt perfekt. In der Basis ist ja kaum mehr als 2 Prismen.

7x50 war auch bei Jägern sehr beliebt, weil es in der Dämmerung wesentlich heller wirkt als mit bloßem Auge. fast wie ein Nachtsichtgerät. Ich hab noch ein uraltes Leitz mit Einzelokularscharfstellung; das hat auch unsern Kindern eindrucksvolle Beobachtungen ermöglicht und es wackelt weniger als stärkere Vergrößerungen. Ausserdem ist das Bildfeld grösser.
Meine Empfehlung: Pentax Papillo 6,5X21 mit 0,5m Naheinstellung. Gut für die Suche nach Mikroskopierbarem.

LG Christoph