Sony E Mount Kameras am Mikroskop/ Canon APS-C - Vergleich-

Begonnen von micropol, September 16, 2019, 20:37:53 NACHMITTAGS

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micropol


Hallo Foristen !

In letzter Zeit ist zu beobachten dass im "normalen" Fotobereich und am Mikroskop immer mehr auf Sony umgestiegen wird.

Anscheinend soll der Sony Chip wesentlich mehr "besser" sein wie der von Canon.Welche Erfahrungen sind Euch denn

da bekannt ? Danke.

Grüße Hermann

Bob

Hallo Hermann,
früher hinkten die Canon-Chips denen von Sony (auch bei Nikon und Pentax und vielen anderen verbaut) etwas hinterher, das hat aber neimanden davon abgehalten, Canon DSLRs zur bevorzugten Mikroskopkamera zu machen. Es kommt also noch auf ein paar andere Eigenschaften an:
- EFSC (Elektronischer erster Verschlussvorhang, verhindert Vibrationen, erstaunlich wichtig)
- Methoden der Fernauslösung
- Steuerung mit Kontrollbild vom PC / Tablet / Handy
- Stromversorgung über Akku-Dummy
...
In diesen Punkten schneiden auch die unterschiedlichen Sony-Kameras unterschiedlich ab. Von Capture One aus lassen sich teurere Sonys direkt auslösen, ältere und billigere nicht.

Viele Grüße,

Bob

reblaus

Hallo Hermann -

selbst bin ich über Zeiss Contaflex, Olympus, Sony, zu Canon (erst 500 D, dann  5D MkII) gekommen- Letzteres war vor 10 Jahren, wegen der damals einzigen erschütterungsfreien Auslösung und Monitorbild, dann Vollformat nur damit es endlich wieder an die alten Mikrofotoeinrichtung passt.
Ich darf Dir versichern, dass sich alle diese Firmen immer nur in einigen Punkten nachstehen - ähnlich wie bei den diversen Automobilmarken.
In der Familie sind immer noch 2 exzellente ältere Sonys in Betrieb und das älteste Modell (läppische 8 MPix) hat Nutzereigenschaften (tolles Zoom, schwenkbares Rückteil), die ich mir für die modernen Kameras wünschen würde, aber die anscheinend von Sonys Finanzabteilung wegrationalisiert wurden.
Ich selbst habe mir gerade eine relativ teure spiegellos Canon EOS R erworben, die sehr gemischte Kritiken gekriegt hat, aber am Mikroskop für mich fantastisch ist - obwohl ich mit einer EOS 500D bzw 5D bestens ausgekommen wäre.
Aber ich habe ja auch ein Auto (Diesel) dessen Spitzengeschwindigkeit ich nie austesten wollte ;). Für mich war meine Ausrüstung mit sehr guten Canon-Objektiven maßgebend und die Qualitätsunterschiede dieser ganzen Kameras, sei es Sony, Canon, Nikon ... bewegen sich auf Ebenen, die für mich als Nichtprofi nur auf dem Papier stehen, da ich weder Sportszenen mit 20 Bildern/sec noch Videos im Ultrapixelformat aufnehmen werde.

Wenn jemand andere Bedürfnisse hat - alla hopp!

Ob ein Auto nun 220 km/h Spitze hat oder mir CO2-freiem Strom aus der Steckdose fährt - jedem Narre' gefällt sei' Kapp' !

Viel Vergnügen bei der Modellwahl.

Rolf


JB

Zitat von: reblaus in September 16, 2019, 21:14:03 NACHMITTAGS
Ich selbst habe mir gerade eine relativ teure spiegellos Canon EOS R erworben, die sehr gemischte Kritiken gekriegt hat, aber am Mikroskop für mich fantastisch ist - obwohl ich mit einer EOS 500D bzw 5D bestens ausgekommen wäre.

Hallo Rolf,

Dazu wuerde ich mir sehr einen Erfahrungsbericht wuenschen. Ich habe da die (billigere) Canon RP im Blick ...

Beste Gruesse,

Jon

reblaus

Hallo Jon -

in einem Stadium, in dem die Bildqualität der meisten Smartphone-Kameras den Bedürfnissen der meisten Mikroskopiker völlig genügen würde sind Erfahrungsberichte natürlich kritisch zu betrachten - trotzdem zuerst was mir negativ auffiel (aber wohl für alle spiegellosen "Voll"format-Kameras gilt):

Wenn man mit einer normalen SLR in der prallen Sonne spazieren geht und die Pupillen geschlossen sind, sieht man durch deren Sucher den Bildausschnitt trotzdem fast genauso wie ohne Kamera. Jedoch selbst bei dem exzellenten spiegellosen Sucher der EOS R scheint dann das Bild vergleichsweise duster, vor allem, wenn die Sonne von schräg hinten kommt - von der Wiedergabe auf dem kleinen Bildschirm ganz zu schweigen.

Man kann natürlich trotzdem noch problemlos fotografieren - die meisten Handyknipser sehen in der Sonne ja auch nicht wie das Bild wird - die Automatik macht's. Das Problem tritt natürlich auch bei Makroaufnahmen im Freiland auf.

Im stillen Gelehrtenstübchen sieht die Sache anders aus. Wenn man nicht für jedes schnelles Foto den Laptop mit der EOS Utility anschließen will, ist der schwenk- und drehbare Bildschirm an der Kamera sehr praktisch. Egal ob sie in Bauchhöhe am Axiovert sitzt oder turmhoch auf dem Axioskop oder am Stativ für Makros oder Repros - man kann sitzenbleiben.
Das Spiegelklappen beim Blitzen fällt auch weg. Zwar geht der Blitz mit rein elektronischem Verschluss nicht, aber der Modus mit elektronischem ersten und mechanischem zweiten Vorhang funktioniert ziemlich verzögerungsfrei, obwohl ich mit E-TTL da erst mal gemischte Erfahrungen gesammelt habe.

Viele andere Eigenschaften sind bei der spiegellosen Konkurrenz fast genauso - mal besser, mal schlechter, da spielen halt eher Emotionen eine Rolle oder (wie bei mir) die Gewohnheit. Die EOS-Utility  funktioniert wie früher und sogar drahtlos (wenn auch etwas lahmer als mit Kabel), oder das Vorhandensein von Objektiven (bei mit ein Makro 100 und ein 17-40 mm WW).

Lustigerweise funktioniert (mit Adapter) jetzt sogar ein altes EF-S Billigzoom, welches meine ehemalige EOS 5D MkII nicht akzeptieren wollte. Die Kamera schaltet dann einen 1,6 crop ein, der ein 12 MByte-Foto produziert. Am Mikroskop mache ich das gerne freiwillig, wenn mein Objekt in der Bildmitte liegt oder wenn ich an einem meiner älteren Mikroskope mit APS-C Adapter fotografieren.
Über den 1,7x crop, der beim 4K-Video auftritt haben sich schon viele Kritiker im Vergleich zu Sony negativ geäußert. Mir ist der wurscht, Full HD genügt mir für meine Tümpeltierchen.

Mein Bauch hat mir an Weihnachten auch versichert, dass ich für die neue Kamera auch unbedingt ein RF 24-105 mm / F4,0 L  brauche und ich bin sehr angetan davon. Allerdings vermute ich, dass die noch etwas leichtere EOS RP eher wie ein Anhängsel an dieses Objektiv wirken würde. Hingegen finde ich als Anhängsel für einen Fotospaziergang das erschwinglichere RF 35mm/1,8 top, vor allem weil man doch immerhin gute Makros bis 0,5x damit hinkriegt. Nah gut, für den Schmetterling ist der Abstand zu nah ...

Wie gesagt - die Anschaffung hat nichts mit besseren Fotos zu tun sondern nur mit Emotionen und der Bequemlichkeit!

So weit meine ersten subjektiven Eindrücke!

Viele Grüße

Rolf



Linuxpenguin

GuMo Hermann,
ich nutze ja Sony
APS-C und VF.
im VF die a7R II.
Sie kann voll elektronisch steuern (und auch belichten).
Also keinerlei Erschuetterungen.
Das VF war fuer mich aus gleichen Gruenden, wie von Rolf genannt ausschlaggebend.
Die a7R II kann ich zusaetzlich in den APS-C umschalten.
Auch eine reine APS-C Knipse wie die a5000 von Sony macht einen guten Job.
Die Lichtempfindlichkeit des Sensors ist phantastisch.
Alles in allem bin ich mit Dony eMount TOP zufrieden.
Meine Kamera Adaptionsprobkeme ruegren von anderen Dingen .... (under construction).
Gute N8
Wuenscht dir
Sven
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

Eckhard F. H.

ZitatDazu wuerde ich mir sehr einen Erfahrungsbericht wuenschen.
Hallo Jon,
Ich auch und zwar schon lange. Unbearbeitete Aufnahmen  von Objektmikrometern mit 100er Objektiv eignen sich doch sehr gut zur Beurteilung von Auflösung, Kontrast und Deformation, jedenfalls m. M. .
Gruß - EFH

Peter V.

Hallo,

wir haben doch schon opft Probleme bei der Adaption von kameras mit APSc-Sensoren, da viele ältere Adaptionen und verfügabre optische Komponenten auf VF-Sensoren ausgelegt sind. Welche Vorteile bringt den eigentlich der noch kleinere Sensor der Sonys? Da müsste die Adaption doch noch schieiriger sein. Die Sonys haben doch einem Micro-FT-Sensor (oder bin ich da auf dem völlig falschen Dampfer?).

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Kay Hoerster

Moin Peter,

mit Micro-FT-Sensor bei Sony liegst Du offensichtlich falsch: https://www.sony.de/electronics/a-mount-und-e-mount-objektive
Ich kenne nur spiegellose Systemkameras und DSLR's von Sony mit APS-C oder VF-Sensor, lasse mich da aber gerne eines besseren belehren.

Viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Linuxpenguin

@Peter:
wie Kay schon geschrieben hat
Micro FT bei zB Panasonic und Olympus
Sony Vollformat und APS-C
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

micropol

Hallo Zusammen !

Interessant wäre zu wissen wer praktische Erfahrungen mit den neueren APS-C und VF "gesammelt" hat in der Mikrofotografie.

Danke.-

Grüße Hermann

Linuxpenguin

Hallo Hermann,
gesammelte Erfahrungen waeren da.
Isb mit Adaptionen etc .....
Wie Rolf schon gesagt hat sind die Qualitaetsunterschiede nur eine Frage des Budgets.
Wichtiger sind mir zB Steuerbarkeit und Kontrolle aus der Ferne.
Wenn ich bei Sony VF bleibe: gkaube so ein Sensor ist recht neu und ueber jeden Zweifel erhaben.
Gibt nicht umsonst hochpreisihe MF Kamerabacks mit eben jenem Sensor.
Was interessiert dich insbesondere ?
Gruss
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

reblaus

Hallo Eckhard

ZitatUnbearbeitete Aufnahmen  von Objektmikrometern mit 100er Objektiv eignen sich doch sehr gut zur Beurteilung von Auflösung, Kontrast und Deformation, jedenfalls m. M. .

Wahrscheinlich bringt das in puncto Kamerabeurteilung nicht viel, selbst bei unbearbeiteten Dateien sind bei Mikroskopaufnahmen einfach zu viele Parameter im Spiel.
Die Auflösung der meisten hier erwähnten Kamerasensoren reicht locker für Mikroaufnahmen und beim 100er Objektiv sowieso, das im Gegensatz zu kleinen Vergrößerungen keine besonderen Ansprüche an die Auflösung stellt.
Probleme wie Randunschärfen, Bildfeldwölbung, Verzeichnung etc. kommen von der Mikroskopoptik und der Kameradaptation und da kann die Kamera nichts dafür.
Gewöhnlich werden Kontrast, Farbe etc. bei den üblichen .JPG-Aufnahmen bereits von der Kamerafirmware "optimiert". Verzeichnungen durch Kameraobjektive werden meist herausgerechnet und man ist überrascht wie ein Rechteck aussehen kann, wenn man diese automatische Korrektur abschaltet und mit RAW-Dateien arbeitet.

Wenn die Kamera nun auf einem Mikroskop sitzt, "weiß" sie nicht, wie das Bild und dessen eventuelle Fehler zustande gekommen sind und wie sie es bei JPG ggf. bearbeiten soll.

Viele Grüße

Rolf

Peter V.

Hallo,

alles klar! Danke für die Aufklärung - hätte ich natürlich auch ergoogeln können. Aber irgendwie hatte ich auch bei Sony den MFT-Sensor im Kopf...

Herzliche Grüße
Peter
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