Leitz Tisch mit verwundener Tischplatte

Begonnen von Diana1982, Dezember 20, 2019, 21:06:36 NACHMITTAGS

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Diana1982

Hallo,

Habe einen Leitz-Tisch hier, bei dem die Platte mit den Schlitzen für die Führungsschienen der Y-Achse in sich ziemlich verwunden bzw. verbogen ist.
Man bekommt die Platte nur schwer in die Schienen rein bzw. raus.

Gibt es eine Chance sowas mit Standardmitteln wieder gerade zu bekommen?
Beim Schraubstock habe ich das Problem, dass das Metall "federt", sich also nicht so einfach gerade biegen lässt.
Man müsste es theoretisch vielleicht über einen gewissen Punkt hinausbiegen...etwas unterlegen...

Über eine Kante biegen hat geringen Erfolg gebracht, aber das Ding ist so in alle Richtungen verwunden, dass das alles nicht so einfach ist.

Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße
Diana
Leitz Orthoplan
Leitz Diavert
Leica DMR
Olympus SZX12

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Bob

Hallo Diana,

sehe ich das richtig, dass diese Platte die Verbindung zwischen Tischalter und Tischplatte darstellt und somit Teil der Führung ist?

Viele Grüße,

Bob

Diana1982

Zitat von: Bob in Dezember 20, 2019, 21:27:07 NACHMITTAGS
Hallo Diana,

sehe ich das richtig, dass diese Platte die Verbindung zwischen Tischalter und Tischplatte darstellt und somit Teil der Führung ist?

Viele Grüße,

Bob


Hallo Bob,

Ja genau! Die Platte hat links und rechts Schlitze für die Führungsschienen.

LG Diana
Leitz Orthoplan
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Lungu

Hallo Diane,

es geht vieles, ich habe mal eine Unfall Rolls Royce der mit Blechschrauben zusammen gebaut war,  für 2-3 km gefahren. Danach bin ich gegen eine Wand gefahren, weil die Bremsen noch nicht funktioniert haben.
Grüße Lungu

HCLange

Hallo Diana,

da kann ich dir leider keine Hoffnung machen - eine verbogene Tischplatte (vor allem mit dieser Art der Führungen) läßt sich selbst mit professionellen Mitteln nicht mehr funktionsfähig richten.

Herzliche Grüße
Christoph

Diana1982

Hallo Christoph,

Vielen Dank für Deine Einschätzung!

Dann wird der Tisch wohl ins Ersatzteillager wandern müssen. Schade, der "Rest" wäre noch sehr schön gewesen.

LG
Diana
Leitz Orthoplan
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Werner

Mit Standardmitteln bekommt man das nicht einfach hin.
Zunächst muß die Abweichung von der Ebene exakt bestimmt werden, also wo genau und wieviel (markieren). Dazu braucht man eine gute Ebene (Anreißplatte oder guten Mikroskoptisch) und ein Meßmittel (Meßuhr, ersatzweise die Skala an einem Mikroskop-Feintrieb oder Meßfühlerplättchen (Spion)). Ein Haar-Lineal ist hier auch hilfreich.
Die der Verwindung gegenüberliegende (gerade) Seite in einen Schraubstock einklemmen, die verwundene Seite zwischen kräftige LANGE Winkel oder Flacheisen einklemmen und gegen die Verwindung manuell verbiegen. Wenn man eine Meßuhr mit Halter hat (besser zwei), kann man den Erfolg/Mißerfolg direkt ersehen (Die Meßuhr verträgt einen großen Hub).
Wenn keine da ist, wieder auf die Testebene legen und die Abweichung erneut ermitteln.
In jedem Fall eine langwierige, blöde Arbeit - aber machbar, wenn nichts gebrochen ist.
Eine gut eingerichtete Werkstatt hätte noch andere Mittel (z.B. eine Presse).

Gruß - Werner


Horst Jux

#7
Hallo,

Zitat von: Werner in Dezember 20, 2019, 22:43:37 NACHMITTAGS
Mit Standardmitteln bekommt man das nicht einfach hin.
Eine gut eingerichtete Werkstatt hätte noch andere Mittel (z.B. eine Presse).

Und in der Schmiede steht eine Richtplatte und dann vorsichtige Schläge auf die Rückseite.
Ist es Gusseisen??
:) ;) ;D :o :-X  :'( :'( :'( <<< Smilie mit Tränen

VG,
Horst
Gern per Du.

Hugo Halfmann

Hallo Diana,

so wie Werner es beschrieben hat, kann man es machen. Hast Du diese Mittel nicht, kannst Du die Platte entlang der Biegekante in den Schraubstock spannen und mit einem kleinen Gummihammer - eher klopfend denn fest schlagend - richten. Wenn das Gussaluminium ist, besteht jederzeit die Gefahr, daß das Material bricht, aber kaputt ist es ja auch so schon.

Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Werner

Die Richtplatte in der Schmiede ist viel zu grob und vernarbt. Mit Schlägen wird es nur noch schlimmer (Impuls), außer man hat jahrelange Übung wie alterfahrene Karosserieklempner.
Die Anreißplatte oder Tuschierplatte beim Schlosser (wenn er hat) wäre besser. Eine Presse für stetige Verformung auch.

Diana1982

#10
Zitat von: Werner in Dezember 20, 2019, 22:43:37 NACHMITTAGS
Mit Standardmitteln bekommt man das nicht einfach hin.
Zunächst muß die Abweichung von der Ebene exakt bestimmt werden, also wo genau und wieviel (markieren). Dazu braucht man eine gute Ebene (Anreißplatte oder guten Mikroskoptisch) und ein Meßmittel (Meßuhr, ersatzweise die Skala an einem Mikroskop-Feintrieb oder Meßfühlerplättchen (Spion)). Ein Haar-Lineal ist hier auch hilfreich.
Die der Verwindung gegenüberliegende (gerade) Seite in einen Schraubstock einklemmen, die verwundene Seite zwischen kräftige LANGE Winkel oder Flacheisen einklemmen und gegen die Verwindung manuell verbiegen. Wenn man eine Meßuhr mit Halter hat (besser zwei), kann man den Erfolg/Mißerfolg direkt ersehen (Die Meßuhr verträgt einen großen Hub).
Wenn keine da ist, wieder auf die Testebene legen und die Abweichung erneut ermitteln.
In jedem Fall eine langwierige, blöde Arbeit - aber machbar, wenn nichts gebrochen ist.
Eine gut eingerichtete Werkstatt hätte noch andere Mittel (z.B. eine Presse).

Gruß - Werner

Zitat von: Hugo Halfmann in Dezember 20, 2019, 23:15:16 NACHMITTAGS
Hallo Diana,

so wie Werner es beschrieben hat, kann man es machen. Hast Du diese Mittel nicht, kannst Du die Platte entlang der Biegekante in den Schraubstock spannen und mit einem kleinen Gummihammer - eher klopfend denn fest schlagend - richten. Wenn das Gussaluminium ist, besteht jederzeit die Gefahr, daß das Material bricht, aber kaputt ist es ja auch so schon.



Danke Werner und Holger,

Falls ich irgendwo an dem Ding noch eine gerade Seite finde, probier ich das so ungefähr mal aus  ;)
Eine Meßuhr haben wir zwar (so glaube ich zumindest) nicht im Haus, aber der Ansatz klingt gut. Sehr viel kaputtmachen kann ich ohnehin nicht (das nächste Problem wären nämlich die Schlitze, einer von dreien ist in einer Ecke gequetscht).

Viele Grüße
Diana
Leitz Orthoplan
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Werner

Hallo Diana!
Die Schlitze kann man leicht mit einer kleinen Feile (Schlüsselfeile) passend machen.

Diana1982

#12
Wie verwindet sich so eine Platte eigentlich so dermaßen?

Sie wurde sicher schon einmal vorher bearbeitet, was man an Schraubenzieheraufbiegspuren an einem der Schlitze erkennen kann.
Aber an dieser Stelle des Tisches wirkt ja kaum Gewalt ein. Und nach Fallschaden sieht das hier z.B. auch nicht aus.
Die Schienen sehen übrigens nicht verbogen aus.
Leitz Orthoplan
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Horst Jux

Hallo Werner,

achte mal auf de Folge der Smilies. Am Ende kommen die Tränen. Sollte nur ein kleiner Jux sein.

Machmal ist mir so. 8)

VG,
Horst
Gern per Du.

JürgenG.

Servus Diana,

ich würde es nicht mit Hammerschlägen versuchen, pressen ist hier die bessere Wahl. Wenn ich es am Foto richtig erkenne, ist der Knickpunkt auf ca. 5:30 Uhr. Hier müsste man im umgedrehten Zustand etwas beilegen z.B. einen Hartholzspatel und dann auf der Restfläche behutsam mit einer Presse Druck ausüben. Voraussetzung ist natürlich eine ebene und harte Unterlage. Wenn es sich um Aluguss handelt wird´s aber tricki. Es kommt hier sehr auf das verwendete Material an, ggf. könnte auch leichtes Erhitzen zum besseren Gelingen beitragen.

Gruß von einem ehemaligen Kfz-ler, der auch im Karosseriebereich tätig war.

Jürgen