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Dünnschliff vom Kaiserstuhl

Begonnen von derda, April 14, 2020, 20:30:52 NACHMITTAGS

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derda

Guten Abend liebe Dünnschliffspezialisten,

ich habe einen Dünnschliff vom Kaiserstuhl angefertigt. In der Übersicht sind im LPL einige weiße xenomorphe Minerale zu erkennen, welche im XPL auslöschen (optisch isotrop):

LPL:


XPL:


In der Vergrößerung:

LPL:


XPL:


XPL+Rot I:


Hat jemand einen Tip, um was es sich handeln könnte?

Viele Grüße,

Erik

olaf.med

Lieber Erik,

die niedrig lichtbrechende (und niedrig doppelbrechende) Zwickelfüllung bei diesem Gestein ist meist Sanidin. Dann solltest Du aber auch Schnitte mit dunkelgrauen Interferenzfarben finden.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

derda

Guten Abend Olaf,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich hatte aufgrund des Fundortes eher mit einem Foidvertreter gerechnet. Leucit kann ich ausschließen? Dunkelgraue Interferenzfarben sind in diesen Bereichen nicht zu finden.

Viele Grüße,

Erik

Ulrich S

Moin,
hast Du den genauen Fundort dazu, der Kaiserstuhl ist ja doch etwas größer als des Kaisers Stuhl?
Grüße
Ulrich
Es kommt immer anders wenn man denkt

derda

Guten Abend Ullrich,

ich habe leider keine weiteren Angaben zum Fundort.

Viele Grüße,

Erik

olaf.med

Lieber Erik,

offensichtlich hat der Wein doch nicht mehr die Qualität...😎. Meine Antwort war ebenso spontan wie falsch. Wenn man schon den Kaiserstuhl mit dem Katzenbuckel verwechselt...  Schlimm!

Der Kaiserstuhl ist sehr komplex und es gibt dort exotische Gesteine. Etwas mehr Informationen benötigen wir für die weiteren Diskussionen schon.

Entschuldige bitte meinen Schnell-Fehlschuss,

Olaf
Gerne per Du!

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TPL

Lieber Erik,

typische Gesteine wären z.B. die exotischen Karbonate, aber von denen sehe ich keine Spur.

Gespannte Grüße,
Thomas

PS: oh, 'chuldigung: Carbonate  ;)

derda

Guten Abend Thomas,

ich lege noch Bildmaterial mit einigen Diopsiden nach:

















Viele Grüße,

Erik

olaf.med

Lieber Erik,

Pyroxene sind es wohl, aber woraus schließt Du, dass es Diopside sind. Könnten es evtl. auch Titanaugite sein? Es gibt ja im Kaiserstuhl ein sehr berühmtes Gestein, den Limburgit von derLimburg bei Sasbach. Dieses Gestein besteht im Wesentlichen aus Titanaugit, Olivin und Gesteinsglas. Das würde auch die isotrope Zwickelfüllung erklären. Nur so ne Idee....

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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derda

Hallo Olaf,

die Pyroxene weisen keinen wahrnehmbaren Pleochroismus auf, was natürlich nur ein Indiz ist.

Viele Grüße

Erik

olaf.med

Hallo Erik,

wie löschen sie denn aus, homogen oder zonar mit anomal lederbraunen oder taubenblauen Interferenzfarben nahe der Auslöschungsstellung?

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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derda

Guten Moin Olaf,

sie löschen schon etwas zonar aus allerdings ohne anomale braun-blaue Interferenzfarben, wie sie für Titanaugit typisch wären.

https://onedrive.live.com/embed?cid=8EA4491D23F56FAF&resid=8EA4491D23F56FAF%21239673&authkey=AEnX3Vf9deCWCg8"

Hast du noch eine Idee für mein Anfangsproblem?

Viele Grüße,

Erik

olaf.med

Moin, moin Erik,

dann werden es wohl normale Augite sein. Sie sind ja in Dünnschliffdicke deutlich gefärbt, während Diopsid farblos ist und auch in solchen Gesteinen sehr ungewöhnlich wäre.

Zum Ausgangsproblem: Gesteinsglas!?!?

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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derda

Hallo Olaf,

vielen Dank für deine Einschätzung. Dann werde ich den Dünnschliff nun mit Gabbro vom Kaiserstuhl beschriften.

Viele Grüße an die Ruhr,

Erik

olaf.med

Lieber Erik,

Gabbro wäre ganz falsch, denn es handelt sich bei diesem Gefüge sicher nicht um ein Tiefengestein.

Mit der Namensgebung ohne genaue Kenntnis des Mineralbestands wäre ich sehr vorsichtig. Das Gestein liegt mit großer Sicherheit im unteren Dreieck des Streckeisendiagramms für Ergussgesteine, aber wo?

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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