Zeiss Mipro oder Projektiv ?

Begonnen von peter-h, September 18, 2020, 12:25:10 NACHMITTAGS

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peter-h

Liebe Zeissianer,

es gibt von Zeiss West die Projektive und auch die Mipro KPL. ( f=63mm , 80mm , 100mm , 125mm ) Die Bauformen sind leicht unterschiedlich. Was ist nun der wesentliche Unterschied ? KPL im Zusatz ist als Kennung für die Kompensation. Sind dann die Projektive ohne Kompensation? Waren sie für eine andere Objektivreihe gedacht? Eine Erklärung von Zeiss konnte ich nicht finden. Wer hat eine Erklärung?

Viele Grüße
Peter

Silber_und_Licht

Moin Peter,

ich weiß nicht ob es sich so verhält, aber es gab die Luminare 16-63mm, also die Lupenoptik mit auskorrigiertem Bild, auch als Objektive mit W0.8 Gewinde ohne Blendenfassung mit federnd angebauter Schirmblende (zur Vermeidung von Streulicht im Hörsaal) und einer bloßen Brennweitengravur für den Zeiss´schen Mikroprojektor. Das wäre vielleicht eine Erklärung für das Vorhandensein von Projektiven ohne Kompensationswirkung.

Freundliche Grüße

Wolfgang
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

das Schönste: ZEISS Lumipan
das Liebste: LEITZ Panphot II, Ortholux
das Beste: ZEISS Axiomat

eine etwas umständliche Vorstellung: www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28652.0

JB

#2
Hallo Peter,

Soweit ich weiss, sind die lediglich fuer verschiedene Projektoren gedacht.

Die Mipro Kpl haben einen kurzen Einschub und koennten bei horizontaler Montage herausfallen. https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=9446.0 Die "Projektiv"e haben einen langen Einschub. https://science.sciencemag.org/content/sci/123/3195/local/front-matter.pdf (Seite 2)

Ich hatte mal faelschlich geschrieben, dass die Projektive (Nummern 46 3x 78) die Nachfolger der Mipro waeren (Nummern 46 3x 79), mittlerweile habe ich aber eine Broschuere gefunden in der beide vorkommen.

Beide Serien haben Kpl-Kompensation, Sehfeldzahl 20 und arbeiten nach den gleichen Prinzip (Bild im Unendlichen).

Beste Gruesse,

Jon

JB

Ich sehe ich habe diese Diskussion erfolgreich beendet  :o  :'(

Ich habe meine Quelle gefunden: Wenn Interesse besteht, die Details finden sich in dieser Zeiss-Schrift: 41-480-e_Microprojection_Equipment_1970

Die Projektive (46 3x 78) wurden dort fuer die Anwendung am Revolver-Mikroprojektor beschrieben (horizontale Montage). Ausstattung dieses Projektor waren laut Zeiss zwei Luminare (25 und 40 mm) und drei Planachromate (6,3, 16 und 32).

Die Mipros (46 3x 79) werden fuer Anwendung an den Standards mit Monotubus beschrieben (vertikale Montage und Umlenkprisma).

Beste Gruesse,

Jon

peter-h

Hallo Jon,

nun kommt doch noch Licht in die Dunkelheit.
Wenn ich das richtig sehe, so sind die Projektive für Objektive, welche ein auskorrigiertes Zwischenbild haben (Luminare) und die Mipros KPL korrigieren die vom Objektiv noch vorhandene CVD.
Somit müßten die Projektive sich auch für die heute üblichen korrigierten Zwischenbilder (unendlich) bestens eignen.

Viele Grüße
Peter

HCLange

Hallo an Alle,


nein, nein, nein, die Mipro und Projektive sind alle für ein unkorrigiertes Zwischenbild vorgesehen und somit Kpl-Versionen (mit 20 mm nutzbarem Zwischenbilddurchmesser).
Die Baureihen unterscheiden sich nur in der Gestaltung der Fassung, wie Jon bereits korrekt angemerkt hat :
Mipro haben kurze Eintauchtiefe im Okularstutzen, dafür sehr lange Überstände nach außen.
Projektive haben große Eintauchtiefe im Okularstutzen, dafür einheitlich! kurzem Überstand nach außen.
Die Luminare im Revolverprojektor haben direkt projiziert, ohne "Okulare".

Herzliche Grüße
Christoph

JB

Hallo Peter,

Nein, meine Beobachtung deckt sich mit Christophs Quelle; beider Serien sind Kompensationsokulare und der hohen Bildqualitaet nach zu urteilen, Kpl-Versionen. Beide Serien sind gut fuer afokale Kameraadaptionen an Zeiss-Mikroskopen geeignet, wenn sich das mechanisch loesen laesst.

Die meisten Projektionsokulare (Bild im Unendlichen), die ich kenne, sind Kompensationsokulare (Zeiss Mipro, Zeiss Projektiv, Zeiss Jena "Projektiv", Leitz Proj. (160 mm) und Leitz Proj.-Ok. P (170 mm)). Lediglich die Leitz Proj-Ok. H (Huygens; 170 mm) sind angeblich nicht kompensierend (nicht von mir persoenlich getestet).

Es gibt aber eine Reihe von Projektiven (Bild bei ca. 150 mm Kameralaenge) ohne Kompensation: Zeiss Jena MF-Projektiv, Nikon CF PL und CF PLI sowie Olympus PE (Durchmesser 24,8 mm).

Vielleicht hilft das bei der Suche.

Beste Gruesse,

Jon