Dispersion Staining McCrone Objektiv

Begonnen von hugojun, September 24, 2020, 12:02:04 NACHMITTAGS

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hugojun

Liebe Gemeinde ,
ist jemandem bekannt , ob das 10X ,,Dispersion-Staining"-Objektiv von McCrone spannungsfrei ist ,
also für die POL Mikroskopie geeignet ist. Zwar wird darauf hingewiesen ,dass zur Ermittlung
der Brechungsindices bei anisotropen Mineralen der Polarisator genutzt wird , will aber meiner
Meinung nach nicht automatisch sagen , dass das Objektiv auch für gekreuzte Polarisatoren ausreichend ist.
Der Neupreis von über 1000 US$ würde es erwarten lassen.
Gruß
Jürgen


olaf.med

Lieber Jürgen,

bitte keine überstürzten Aktivitäten. Melde mich später am Nachmittag in Ruhe mit Infos.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

olaf.med

Lieber Jürgen,

es ist zwar davon auszugehen, dass die McCrone-Objektive ausreichend spannungsfrei sind, aber der Preis ist einfach sittenwidrig! Mit dem Schlagwort Asbest und PLM (poarized light microscopy) kann man in den USA offensichtlich Phantasiewerte erzielen. Ja, es gibt diese Objektive auch gebraucht, aber dann werden immer noch 250,- + € verlangt, und dabei ist bei diesen Dingern die Blende noch nicht einmal justierbar. Ich persönlich halte auch die Vergrößerung für viele Zwecke nicht ausreichend.

Nach meiner Erfahrung ist das Leitz UMK 32/0.60 das perfekte Objektiv (das UMK 50/0.60 ist genauso gut geeignet, denn es unterscheidet sich von dem 32/0.60 nur durch ein zusätzliches Linsenpaket am hinteren Ende, das man leicht entfernen kann). Dieses Objektiv ist für U-Tisch-Konoskopie konzipiert und hat ohne das obere Segment des U-Tischs eine effektive Vergrößerung von 20x bei einer Apertur von 0,40; der Arbeitsabstand beträgt dann immer noch ca. 6 mm. Es hat eine Iris-Blende in der hinteren Brennebene, die in geschlossenem Zustand für die dispersion-staining Methode meist schon ausreicht. In manchen Fällen habe ich die Irisblende noch modifiziert, indem ich den oberen Einsatz um ein "Loch" versetzt habe, damit der Anschlag nicht mehr wirksam ist und die Blende sich noch weiter schließen läßt. Dann erhält man perfekte Farbeffekte. Wenn man ganz großen Aufwand betreiben will kann man sich zu diesem Objektivkopf auch einen Blendenrevolver mit zentrierbaren Blenden bauen (lassen). Das ist ziemlich aufwendig - aber bei weitem billiger als $ 1.000,-, lohnt sich aber nur für den professionellen Gebrauch. Das sieht dann so aus:





Wenn Du Fragen hast oder einfach ein solches Objektiv einmal ausprobieren möchtest, melde Dich einfach.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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hugojun

#3
Hallo Olaf,
Danke für das  Aufzeigen andere
Möglichkeiten,
Ich habe Dir eine PN gesckickt
LG
Jürgen

Peter V.

Hallo,

was unterscheidet denn dieses McCrone-Wunderobjektiv von einem normalen 10er?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

olaf.med

Nichts weiter als eine feine Lochblende in der hinteren Brennebene😁
Gerne per Du!

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Peter V.

Zitat von: olaf.med in September 24, 2020, 21:43:53 NACHMITTAGS
Nichts weiter als eine feine Lochblende in der hinteren Brennebene😁

Ahhhhh....ja!   Ist das nicht das Land, in dem man bestimmte Untersuchungen auch nur mit einem alten Ortholux durchführen kann?  ;)  :D Es kommt halt immer auf das richtige Schlagwort an.
Aber das gibt es hier auch: Es werden irre Preise für Chinamikroskope aufgerufen, wenn man sie mit den Worten "Dunkelfeld" oder "Enderlein" attributiert.

Hezrliche Grüße
Peter
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Peter V.

Hallo,

vielleicht interessant (ich habe es nur "überflogen"). Mit Anleitung zum Selbstbau von "DS-Objektiven".

https://www.youtube.com/watch?v=K-CnhEpm6nE

Herzliche Grüße
Peter
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olaf.med

Lieber Peter,

ich habe auch kurz in dieses Video geschaut - für eine ganze Stunde fehlt mir Zeit und Geduld. Dabei habe ich festgestellt, dass diese Dame sich ausschließlich mit Dispersion-staining mit einem zentralen "Stop" beschäftigt. Diese Methode ist nach meiner Meinung ausschließlich für qualitative Untersuchungen brauchbar, während die Variante mit einer zentralen Lochblende für quantitative Arbeiten perfekt ist. Unser Dispersion-staining-Objektiv, das leider nicht mehr ohne Weiteres erhältlich ist, hatte daher einen Revolver mit 3 Plätzen, einem Leerloch, einer zentrale Blende und einem zentralen Loch. Ich habe ausschließlich mit dem zentralen Loch gearbeitet, da es immer um genaue Bestimmungen der Brechungsindizes ging.

Herzliche Grüße,

Olaf

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