Polyarthra - Schwertborsten-Rädertier

Begonnen von Gerd Schmahl, Oktober 23, 2020, 13:33:44 NACHMITTAGS

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Gerd Schmahl

Hallo,
im meinem Urlaub am Schaalse habe ich wiederholt das Planktonnetz geschwungen und dann meist direkt mit dem Reisemikroskop die Proben bewundert. Nach 5 Stündiger Rückfahrt, war die kurz vor der Abreise gezogene Probe natürlich trotz Lagerung in der Reisekühlbox zu großen Teilen hinüber. Für das Fotografieren von Polyarthra, dem Schwertborsten-Rädertier war das allerdings von Vorteil. Diese Tiere können sich ja Dank ihrer Borsten "teleportieren", wie in diesem älteren Beitrag beschrieben.
Hier ein gestapeltes DIC-Bild:


und hier dgl. nochmal als Anaglyphenbild, das diesen gerupften Vogel in 3D zeigt:


Was für mich ganz besonders beeindruckend war: Der Unterschied zwischen Tag- und Nachtplankton. Das hätte ich nicht für möglich gehalten, dass der Unterschied so krass ist. Das kann ich nur empfehlen, das mal selber auszuprobieren. Am Tage: alles voller Diatomeen und einige Wasserflöhe und Hüpferlinge, viele Rädertiere. In der Nacht: fast nur noch Krebschen u.a. sogar Bachflohkrebse, die sich am Tage unter Steinen herum drücken.

Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Kurt

Hallo Gerd,

schöne Fotos und eine interessante Beobachtung!

Beste Grüße
Kurt

derda

Hallo Gerd,

vielen Dank für die schönen Bilder. Da Teleportieren ist echt beeindruckend, ich hätte eine solche Geschwindigkeit niemals erwartet.

Das Mikroskop ist in gute Hände gekommen.

Viele Grüße,

Erik

limno

Guten Abend Gerd,
wunderbare Aufnahmen! Und dann auch noch gestackt! Bravo 8) !
Beflügelte Grüße von
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Michael Plewka

Hallo zusammen,


@ Gerd: Beeindruckend, dass Du Deinen Urlaub für die "Tümpelei" genutzt hast.  Ich hoffe Du wirst uns noch interessante Funde präsentieren. Bei der Polyarthra allerdings, die Du hier zeigst, ist der Vorderteil total zerstört. Dabei sind diese Viecher gewiss nicht selten, so dass ich bei Deiner Tümpler-Erfahrung schon erwartet hätte, dass Du uns ein intaktes Viech zeigst. 

Nur mal angenommen ich würde eine Mücke, die ich mit der Fliegenklatsche zermatscht habe  oder ein totgefahrenes Tier vom Straßenrand einsammeln und im schönsten Sonnenuntergang superscharf in 3 D fotografieren. Wären das "wundervolle Aufnahmen".

Insofern stößt sowohl die Attitüde dieses Beitrags selbst als  die Beiträge der Kommentatoren bei mir -auch unter (äst)ethischen Gesichtspunkten auf 100% Unverständnis.


Beste Grüße
Michael Plewka

limno

Hallo Michael,
ich musss Dir mit Deiner Kritik leider recht geben! Dass das Tier schon tot war, habe ich völlig übersehen, weil ich eben nur oberflächlich draufgeschaut hatte und ich Polyarthra nur selten zu Gesicht bekomme.
Beschämte Grüße
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

derda

Hallo Michael,

mhmm, ja du hast Recht. Aber ist es denn so schlimm? Ich finde die Flügel gut getroffen, das Foto ist gut und mit Maßbalken... Wenn dieses Bild am Ende einer Serie für Details gestanden hätte, wäre möglicherweise dein Kommentar anders ausgefallen.

Viele Grüße,

Erik

Bob

Hallo Gerd,
danke fürs Zeigen! Die Schwertborsten sind wirklich prima zu sehen. Ich habe dieses Tier schon ein paar mal beobachten dürfen, bei den höheren Vergrößerungen ist es mir aber immer zu schnell entwischt. Für mich zeigen die Fotos damit interessante Details.

@Michael: Mit so einem Kommentar zu einem meiner Beiträge würdest Du Dir einen Platz auf meiner Ignorieren-Liste sichern. Was hindert Dich daran, Beiträge, die Du nicht ansprechend findest einfach unbeachtet zu lassen? Etwas anfangen können hätte ich mit der Ergänzung durch ein Foto eines lebenden Exemplars.

Viele Grüße an alle,

Bob

Gerd Schmahl

#8
Hallo Michael,
ja, du hast recht: Das ist ein "grupfter Vogel", wie ich ja auch geschrieben haben. Die Tierchen sind nicht selten. Das stimmt auch, aber Plankton vor Ort, geht hat nur mit Reisemikroskop und das blitzt nicht (mein VANOX auch noch nicht). Somit war der "gerupfte Vogel" das erste Exemplar, das mir seine "Federn" so schön gezeigt hat. Hatte für mich zumindest erheblichen Erkenntnisgewinn. Die Tiere sind nicht selten, aber empfindlich. Ich habe nach 5 Stunden Autofahrt und 2 Stunden Auspacken leider kein besseres zu Gesicht bekommen. Für mich war es ein Archaeopterix...
Dein Kommentar ist trotzdem für mich eher Ansporn. Du landest gewiss nicht auf meiner Ignorieren-Liste.
Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Michael Plewka

Hallo Bob,

... da fährst Du natürlich ein schweres Geschütz auf: Ignoranz!!!  Allerdings habe ich mich nach reiflicher Abwägung dazu entschlossen,  dieses Risiko des eventuell drohenden Ignoriert-werdens deinerseits auf mich zu nehmen.

Ich hatte zuvor bereits  dargestellt, dass  ich  eine  Diskrepanz zwischen der Darstellung   eines  ziemlich verstümmelten Tieres in  unnatürlicher Lage einerseits und der Bezeichnung  dieser  Fotos als "wunderbar" oder "schön" andererseits sehe.

Die Tatsache, dass daraufhin aus einigen Kommentaren hervorgeht, dass dieser Zustand des Tiers gar nicht wahrgenommen worden war,  rechtfertigt m.E. allein schon diesen meinen Beitrag.

Mir sind in den letzten Jahren in diesem Forum des öfteren Beiträge  aufgefallen, bei denen gezeigten Organismen lediglich als Testobjekte  für die (Selbst-) Darstellung der Autoren mit  Botschaften wie: "hey, ich kann gut stacken" oder "mit der neuen Kamera  kann ich ganz scharfe Aufnahmen machen"  o.ä. herhalten müssen. Das gipfelt in threads,  die  außer dem Foto selbst   nur noch technische Daten zur Herstellung desselben beinhalten. Das mag für einige Leser(innen) eine wichtige Information sein; es gibt  in diesem Forum  aber auch Menschen, die  mikroskopieren, um die Natur zu beobachten.    Da liegt der Schwerpunkt nicht auf scheinbar  "schönen" Fotos,  sondern auf dem Gewinn von (perönlichen) neuen Einsichten in die Welt der Mikroorganismen. 

Und genau aus letzterer Perspektive   ergibt sich die Diskrepanz zwischen den Fotos und den ersten Kommentaren dazu.

Dieses  Forum lebt von der   Vielfalt der Sichtweisen  und der unterschiedlichen Backgrounds der Teilnehmer(innen), aber auch des zivilisierten Umgangs miteinander.   


Insofern erwarte ich von jedem Forumteilnehmer, also auch von Dir, zweierlei
1. inhaltliche Auseinandersetzung mit den Empfindungen und  Meinung anderer (fehlt in Deinem Beitrag)
2. Respekt vor der Meinung anderer.


Zu Punkt (2): Dein Vorschlag, das Recht auf  Meinungsäußerung  nicht wahrzunehmen,  legt den Verdacht nahe, dass Du diesbezüglich durchaus einige Nachhilfestunden im Verständnis von demokratischen Grundregeln vertragen könntest.

Grüße
Michael Plewka



P.S.
apropos zukünftiges Ignorieren:

Zitat:

ZitatEtwas anfangen können hätte ich mit der Ergänzung durch ein Foto eines lebenden Exemplars

schon jetzt ignoriert:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29086.0

Bob

Hallo Michael,
ich schätze die Vielfalt hier im Forum sehr und lese Deine Beiträge, die tolle Fotos mit viel inhaltlicher Erklärung verbinden ausgesprochen gerne. Wenn wir hier aber ein Messlatte für Beiträge einführen, bei deren Unterschreiten man sich auf abfällige Kommentare einstellen muss, dann wird viele Forenten die Lust vergehen, hier etwas zu zeigen. Und es gibt einen großen Unterschied zwischen abweichenden Meinungen und abweichenden Arten sie zu äußern. Ich habe Deinen Kommentar als abfällig empfunden, und dafür sehe ich in einem Forum tatsächlich keinen Raum. Eine echte Bereicherung wäre eine inhaltliche Ergänzung, oder auch der Link zu Deinen Aufnahmen von einem lebendigen Tier gewesen. Die Nutzung der "Ingorieren"-List würde mich nicht zu einem Ignoranten (will nichts wissen) machen, sondern mich davon befreien, in meiner Freizeit Kommentare lesen zu müssen, die mich eher verärgern als erfreuen.
Wir brauchen jetzt aber keinen Kleinkrieg entfachen. Vielleicht habe ich deine Aussagen auch anders verstanden, als Du sie gemeint hast.

Viele Grüße,

Bob

liftboy

Hallo Adi,

Du sprichst mir aus der Seele!
Das ist das Fotoforum, und da ist es eigentlich schnurz was da fotografiert wird!! Es kommt auf die Ästetik der Aufnamen an. Fragen und Antworten zur fototechnik gehören auch dahin; alles andere in die entsprechenden Unterforen.
Für die rattenscharfen DIK-Aufnahmen lebender Organismen gibt es spezielle Fotoforen (wenn man will)! Es hat halt nicht jeder eine "High-Tech-Fotoausrüstung" am Start.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

limno

#12
Hallo Adalbert und Bob,
An Fotos muss man selbstverständlich sachliche Kritik üben können. Das kann sich dann sowohl auf fototechnische Aspekte als auch auf die Präparation beziehen. Michaels (und eigentlich auch meiner) Anspruch ist, dass ein Naturfoto nach Möglichkeit, wissenschaftlichen wie auch ästhetischen Ansprüchen genügen sollte. Eine wissenschaftliche Abbildung soll wichtige Einzelheiten unverfälscht erkennen  lassen, was zum Beispiel für eine Bestimmung unerlässlich ist. Die Schönheit eines Bildes leistet seinen Beitrag dazu, indem es die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Objekt  lenkt und dort verweilen lässt (Polarisation der Aufmerksamkeit). Das heißt, dass die Ästhetik und die Genauigkeit einer wissenschaftlichen Abbildung in einer sinnvollen Beziehung zueinander stehen und kein Widerspruch  sind. Und Michaels Kritik galt wohl weniger Gerd und seinen Fotos, als den Reaktionen darauf. Ich schrieb ja schon, dass ich das Bild (zu vorgerückter Stunde) recht oberflächlich und unaufmerksam angeschaut hatte und die für mich seltene Polyarthra an sich schon Grund zur Freude war. Ich nehme Michaels Kommentare als sachlich begründete Meinungsäußerungen wahr. Und wenn es Gerd als Ansporn und und eben nicht als persönliche Beleidigung sieht, hat Michael ja sein Ziel erreicht.
Mit versöhnlichen Grüßen
Heinrich

So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

D.Mon

#13
Hallo zusammen,

Zitat von: limno in Oktober 25, 2020, 16:20:01 NACHMITTAGS
[...] Anspruch ist, dass ein Naturfoto nach Möglichkeit, wissenschaftlichen wie auch ästhetischen Ansprüchen genügen sollte. Eine wissenschaftliche Abbildung soll wichtige Einzelheiten unverfälscht erkennen  lassen, was zum Beispiel für eine Bestimmung unerlässlich ist. Die Schönheit eines Bildes leistet seinen Beitrag dazu, indem es die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Objekt  lenkt und dort verweilen lässt (Polarisation der Aufmerksamkeit). Das heißt, dass die Ästhetik und die Genauigkeit einer wissenschaftlichen Abbildung in einer sinnvollen Beziehung zueinander stehen und kein Widerspruch  sind. [...]

Was Heinrich hier schreibt, thematisiert etwas, was mir schon öfter aufgefallen ist, nämlich welchen Anspruch man an "gute" Mikrofotos stellen sollte.
In diesem Foren treffen erfahrene Wissenschaftler, teils mit sehr speziellen Betätigungsfeldern und absolute Laien aufeinander. Gleichzeitig geht es hier - verglichen auch mit manchen anderen Foren - meist ausgesprochen höflich und gesittet zu. Dies ist übrigens, nebenbei bemerkt, das erste mir bekannte Forum - und ich beteilige mich seit über zwanzig Jahren an Internetforen - wo das "Du" nicht selbstverständlich ist.

Ich habe den Eindruck, dass die Sache zwischen Gerd und Michael gar kein wirkliches Problem ist, deswegen muss ich nicht auch noch meinen Senf dazugeben. Ich möchte aber vorschlagen, das nicht weiter zu thematisieren, denn ich glaube, es führt zu nichts und wenn, dann zu nichts gutem.

Ich für meinen Teil bin sehr an naturwissenschaftliche Themen interessiert. Ich lese gerne die wissenschaftlichen Beiträge hier und genieße die Fotos, die ja oft genug auf allerhöchstem Niveau ausgearbeitet sind. Ich verstehe bei weitem nicht alles und mir ist bewusst, dass ich damit nie konkurrieren könnte. Einen streng wissenschaftlichen Anspruch an meine "Naturfotos" habe ich bewusst auch gar nicht. Ich freue mich, wenn dem einen oder anderen gefällt, was ich zeigen kann und hoffe, von Kritik und Anregungen profitieren zu können. Dass auch dafür Platz ist, ist es unter anderem auch, was dieses spezielle Forum für mich ausmacht. Lasst uns das nicht durch "Diskrepanzen", die eigentlich wahrscheinlich gar keine sind, zerreden.

Herzliche Grüße
Martin
Bitte per "Du" - Martin alias D.Mon
--
Glück kann man nicht kaufen.
Aber man kann ein Mikroskop kaufen und das ist eigentlich dasselbe!
--
Mikroskope: Motic Panthera U, Lomo MBS-10, Orthoplan mit DIC
Kamera: Sony ILCE-6400

Michael Plewka

Hallo zusammen,
@ Wolfgang:



ZitatDas ist das Fotoforum, und da ist es eigentlich schnurz was da fotografiert wird!! Es kommt auf die Ästetik der Aufnamen an. Fragen und Antworten zur fototechnik gehören auch dahin; alles andere in die entsprechenden Unterforen...


woher stammen diese Informationen? Oder ist das ledigliche eine subjektive persönliche Einschätzung von Dir?

@ ADi:
Zitat.....weil der Bereich: "Mikrofoto-Forum" heißt.

...die hier nur Fotos einstellen;....
....Was eigentlich im Foto-Bereich richtig und angebracht ist.


Fakt ist nun mal, das dieser Unter-Bereich des Mikroskopie-Forums  zwar "Mikrofoto-Forum" heißt, aber darunter hat der Forenbetreiber  aber  ein paar ergänzende Begriffe  gestellt..



Zitat....mich wundert es auch, warum die klare Struktur des Forums nicht genutzt wird...

Es zeigt sich ja gerade in dieser Diskussion, dass diese Struktur überhaupt nicht klar ist. Ich habe darüber schon des öfteren mit anderen Foristen  gesprochen, dass es eigentlich sinnvoll wäre,  für  einige Unterforen eine präzisere Beschreibung zu finden.

Dabei ist es an dieser Stelle vielleicht noch einmal sinnvoll anzumerken, dass dieses Forum von  Christian Linkenheld  betrieben wird, dem ich an dieser Stelle ein herzliches "Dankeschön"  aussprechen möchte, dass er uns allen dieses Forum zur Verfügung stellt. Das bedeutet aber auch, dass  wenn  Christian  meint, dass dieses Forum keinen Nutzen mehr bringt, kann es  von heute auf morgen weg sein. (Es gab diesen Fall mal vor mehr als 10 Jahren, allerdings wegen einer technischen Panne...)

Deshalb kann ich lediglich  vermuten, dass es Christian darum geht, mit dieser kryptischen Beschreibung  eine möglichst große Vielfalt an mikroskopischen Themen  innerhalb dieses Forums anzusprechen.  Und dieses Vorhaben  ist auch gut so (s.u.) .



Zum Verständnis von diesem Unterforum "Mikrofoto-Forum": dieses Mikroskopie-Forum hat eine Geschichte.
Schaut man sich den Beginn dieses Forum an (ich weiß gar nicht, ob die ursprüngliche Fassung überhaupt noch im www. zu finden ist), dann stand  die Gruppe der Foristen (und wenigen Foristinnen) , die das Forum damals durch ihre Beiträge mitgestaltet haben, in der Tradition der Zeitschrift "Mikrokosmos", die mehr als ein Jahrhundert lang das Leben der Mikroskopiker geprägt hatte.  Christian Linkenhelds Projekt, welches bedeutete, die Zeitschrift-Form mit ihrer eindimensionalen Informationsrichtung: Schreiber >>> Leser  mittels des damals noch relativ neuen Internets  durch ein Forum zu ergänzen, stieß damals auf ziemliche Resonanz.  Das Forum war damals sozusagen die Fortsetzung des "Mikroskosmos" mit anderen Mitteln. Teilweise haben die damaligen Mitglieder  dieses Forums ja auch Artikel im Mikrokosmos veröffentlicht.  Das Themenspektrum dieser Zeitschrift bezog sich dabei praktisch auf  alle Bereiche der Naturwissenschaften, die mit dem Mikroskop  (zunächst das Licht- später auch das Elektronen- Mikroskop (REM und SEM)) erforscht werden konnten,  auch ästhetische Aspekte der Mikroskopie wurden dort thematisiert und nicht zuletzt gab es natürlich auch Beiträge zur mikroskopischen Technik.


Aus diesem Themenspektrum heraus, sowie dem klassischen Motto der Mikroskopiker: "nur was man gezeichnet hat, hat man auch gesehen" (was sich demzufolge auf Objekte und Vorgänge bezieht, die mit dem Mikroskop betrachtet werden und dokumentiert werden sollen), wird verständlich, was mit dem Begriff "...und natürlich Zeichnungen" im Unterthema dieser Forenrubrik "Mikrofoto-Forum" gemeint ist. Es ist folglich   nach den Erfahrungen, die man in   den letzten 12 Jahren in diesem Forum machen konnte, gerade  kein Foto-Forum  im Sinne einer Galerie wie Flickr etc., sondern schwerpunktmäßig eine Präsentationsplattform für  naturwissenschaftliche Beobachtungen, die  mit dem Mikroskop gemacht worden sind und  mittels Fotos oder Zeichnungen dokumentiert wurden.  In diesem Sinne stelle  ich demzufolge meine Beobachtungen zum Tümpeln in diesem Forum ein. Schließlich haben  im "Mikrokosmos" die Autoren auch nicht  bei jedem Bild  genau erläutert,  mit welchem Mikroskop die Aufnahmen entstanden sind und welche Kamera sie benutzt haben. 

Erst später  haben hier Fotografien  Einzug gefunden, die überhaupt nicht mehr mit dem Mikroskop in seinem klassischen Aufbau entstanden sind, sondern mit z.B. mittels Lupenfotografie bzw.  Makrofotografie mit Stacking.

Ebenfalls erst später hinzu kam  eine formale Veränderung des Forums, die,  selbst vor  einigen Monaten noch, für ziemlich viel Diskussionen gesorgt hat und auch ziemlich viel Ärger  produziert hat: das "Foto des Monats". Das "Fiese" an diesem Prädikat war, dass es immer ein Geheimnis geblieben ist, nach welchen Kriterien dieses Fotos ausgewählt wurde (was natürlich andererseits aus der Perspektive  des Betreibers Sinn macht: jeder versucht, möglichst viele "gute" Fotos einzustellen).  Dieses Forums-Merkmal hat also (als letztendlich "sportlicher Wettbewerb") das Klima in diesem Forum ziemlich verändert, weil damit die  Prioritäten bei einigen Fotograf(inn)en in deutlich andere Bahnen gelenkt wurden.  Die "Ästhetik"  des Fotos war/ ist für diese "neue Zielgruppe" (ich polarisiere jetzt) deutlich wichtiger als  die Vermittlung von Einsichten in die Natur, ohne dass dabei die entsprechenden ästhetischen Kriterien jemals genannt worden wären.  Ich vermute mal nach dem (unausgesprochenen) Motto: "das Bild erklärt sich schon von selbst".
Insofern begrüße ich  Heinrichs  Vorschlag für ein Qualitätskriterium, was ein gutes Mikro-Foto ist, sehr.

Nicht zuletzt  diese Änderungen gegenüber der ursprünglichen Forums-Form  und die verschiedenen Perspektiven  haben zu einer Veränderung der Zusammensetzung Gruppe der  Fotografen(innen)  und auch der Gruppe der Leser(innen) geführt, was sich bedauerlicherweise auch in der Abspaltung einer bzw mehrerer  Gruppen  ausgewirkt hat). 
 

Ich möchte das an dieser Stelle nicht weiter ausführen, hoffe aber, dass nun verständlich ist, dass die oben in den Zitaten angeführten Aussagen  durchaus in Zweifel gezogen werden können.

Zitat...Für die rattenscharfen DIK-Aufnahmen lebender Organismen gibt es spezielle Fotoforen (wenn man will)!


Also nochmal: (vermutlich) aus der Perspektive des Forenbetreibers sind möglichst viele Beiträge, die sich um das Mikroskop drehen, von Vorteil. Für uns als Beitragende, die mit irgendwelchen Werkzeugen zur optischen Vergößerung von Objekten arbeiten,   sind möglichst viele Menschen, die unsere Beiträge in diesem Forum wahrnehmen, ebenfalls von Interesse. So einfach ist das.

Beste Grüße
Michael Plewka