Brauche Hilfe: Seife-Rückstände beseitigen, wie geht das?

Begonnen von Bernd Miggel, Dezember 04, 2020, 09:14:53 VORMITTAG

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Bernd Miggel

Hallo allerseits,

zur Zeit übe ich mich in Handschnitten: Es werden Lamellen von Pilzen mit Seife auf den OT geklebt und unter dem Stemi manuell mit der Rasierklinge quergeschnitten.
Die Schnitte gelingen recht gut, nur lässt sich die Seife nicht mehr vollständig herauslösen. Hier ein Beispiel, bei dem in Orsellin BB gefärbt und in Essig 3 % differenziert wurde.
Mit Seife möchte ich erst einmal weitermachen, doch sie sollte sich auch wieder zu hundert Prozent vom Präparat lösen. Hier ein Foto der Situation:




Wer kann mir weiterhelfen?  -  Danke im Voraus!

Bernd

jochen53

Hallo Bernd,

mit "Seife" meinst Du die klassische zum Händewaschen, die aus Fetten oder Ölen mit Natriumhydroxid hergestelllt wird? Diese Natriumseifen lösen sich relativ langsam, aber reichlich in kaltem Wasser, in kalkhaltigem Wasser bilden sich unlösliche Kalkseifen (das was man in der Badewanne immer als "Schmutzrand" bezeichnet hat). In kosmetischen Seifen ist aber manchmal noch vieles andere drin.
In saurem Medium ist die Löslichkeit schlechter, weil sich dann aus der Seife zu unlösliche Fettsäuren bilden. Probiers mal mit Alkohol.

Viele Grüße, Jochen

Bernd Miggel

Hallo Jochen,

die klassische Seife mit Glyzerin. Jetzt habe ich bereits einen Teilerfolg, indem ich in heißem Wasser auswasche. Vielleicht ist das die Lösung(?):



Viele Grüße - Bernd

Holger Adelmann

Das letzte Bild sieht jedenfalls schon viel klarer aus Bernd!

Ist es dennoch nicht ein wenig überfärbt?
Wie sähe es denn aus wenn Du länger differenzierst? Ich habe festgestellt, das zu viel Farbe oft die Erkennbarkeit von Strukturen verschlechtert ....

Holger

Bernd Miggel

Hallo Holger,

der letzte Schnitt ist in heißem Wasser ausgewaschen und dann in SDS-Kongorot gefärbt. Hätte ich schreiben sollen! Hab leider keine Ahnung, wie man Kongorot-Färbung differenziert.
Vielleicht kürzer einwirken lassen. Die nächsten Versuche werden es zeigen.

Viele Grüße - Bernd

Rawfoto

Hallo Bernd

Ich habe da vor ein paar Jahren sehr gute Erfahrungen mit Rotihistol gemacht. Da ging es darum Glyzerin aufzulösen. Xylol hat das auch geleistet aber der Orangenduft bei gleichem Ergebnis war mir lieber. Das könnte bei deiner Seife auch zur Lösung beitragen. Ich bin durch 5 Stufen gegangen da ich in Serie gearbeitet habe.

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

A. Büschlen

Hallo Bernd,

ich habe keine Erfahrung mit Seife als Einbettmedium beim schneiden auf dem OT, aber ich benutze an Stelle von Seife Glycerin.

Gutes gelingen!

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Holger Adelmann

Zitat von: Bernd Miggel in Dezember 04, 2020, 12:45:40 NACHMITTAGS
Hab leider keine Ahnung, wie man Kongorot-Färbung differenziert.
Vielleicht kürzer einwirken lassen. Die nächsten Versuche werden es zeigen.

Hallo Bernd,

schau mal hier: http://www.aeisner.de/methoden/farb95.html

Kongorotlösung    5-10 Min.
Differenzieren in alkalischem Ethanol

Grüße,
Holger

Bernd Miggel

Danke an alle für die heißen Tipps!

Gerhard, kannst du mir einen Lieferanten für eine kleinere Menge Rotihistol nennen? Ich hoffe sehr, dass es mein Seifenproblem löst.

Herzliche Grüße
Bernd

Rawfoto

Guten Morgen

Den kleiner Mengen gibt es leider nicht mehr, das war für mich Klaus. Einen Liter habe ich damals direkt bei der Firma ROTH gekauft (mit anderer Chemie). Das ist aber ca. 6 Jahre her. Ich habe seit Jahren da nicht weiter gemacht.

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Bob

Hallo Bernd,
laut Sicherheitsdatenblatt besteht Rotihistol aus Orangenterpenen. Versuche es doch mal mit Orangenschalenöl. Seife ist doch leicht alkalisch - würde sie sich in verdünnter Säure nicht schneller lösen?

Viele Grüße,

Bob

Bernd Miggel

Hallo Bob,

verdünnte Essigsäure (oberstes Bild im Beitrag) hatte absolut nichts gebracht. Ich werde wohl bei warmem oder heißem Wasser bleiben.

Viele Grüße
Bernd

Rawfoto

Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Bernd Miggel


rlu

#14
Hallo Bernd,

es gibt vom Klaus Henkel einen Aufsatz zu dem Thema mit einem Hinweis wie Seife ausgewaschen werden soll.
klaus-henkel.de/cut-hand  Seifeneinbettung

Hans-Jürgen Koch beschreibt hier wie man Seife nicht nur als Schneidhilfe verwendet, sondern zum Einbetten.
D.h: das Objekt wird mit Seife und Glycerin infiltriert
Einbetten mit Seife

David Kubon hat ein lesenswertets pdf-Dokument erstellt als Alternative zur Paraffineinbettung und das ohne HighTech-Laborausrüstung.
Seifeneinbettung von David Kubon
Es kann sein, dass der download-Link nicht funktioniert.
Die letzten beiden Methoden sind von Bodo Braunstorfinger entwickelt worden.

Die Blöcke vor dem Schneiden kühlen, evtl. auch mit Kältespray. Luftdicht verpacken und lagern.

Liebe Grüße
Rudolf