Neu im Forum , weches Mikroskop?

Begonnen von Bull87, Februar 09, 2021, 13:30:36 NACHMITTAGS

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Bull87

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe mich die letzten Tage versucht einzulesen.
Die Mikrofibel habe ich auch schon überflogen.

Dennoch tue ich mich schwer in der Auswahl eines geeigneten Mikroskops und wäre euch dankbar für ein paar Vorschläge.

Kurz zu meiner Erwartungshaltung und meinen technischen Voraussetzungen:


Ich würde gerne fotografieren was ich, wenn es dann mal soweit ist, im Mikroskop zu Gesicht bekomme.

Mich interessiert die Thematik schon seit einiger Zeit, aber ich habe mich nie ernsthaft damit auseinander gesetzt.

Aufnahmen wie diese haben mich aber nun komplett aus den Socken gerissen:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=16347.0

Solche Aufnahmen wären in etwa mittelfristig mein Ziel.  :) 8)

Ich besitze eine Sony A7III und eine Olympus OMD 10 III.

Außerdem weiß ich mittlerweile, dass man für 100€ kein Wunder verlangen kann, deshalb würde ich mal 300-500€ ansetzen,
wenn mir das die Möglichkeit verschaffen würde die obigen Aufnahmen erwarten zu können.

Gerne auch ein gutes Gebrauchtes Mikroskop.

Sollte das nicht im realistischen Preisbereich liegen, könnt ihr mir das gerne sagen.
Ich bin dankbar für jeden Tip.

Es wäre toll, wenn ihr mir ein Model mit benötigten Adaptern für die oben genannten Kameras empfehlen könntet.

Macht für mein Vorhaben der MFT-Sensor oder der Vollformatsensor mehr Sinn?

Liebe Grüsse und Danke vorab

Bull


Peter Reil

Hallo Bull,

solche Aufnahmen wie Frank Fox sie macht, würde ich auch gerne machen.  :)

Dazu braucht es etwas mehr als ein Equipment von ein paar hundert Euro.

Und jetzt kommt der Pferdefuß: Das Equipment macht nur einen kleinen Teil aus. Es braucht jahrelange Erfahrung und Können im mikroskopischen wie im fotografischen Bereich, um solche Bilder zustande zu bringen.
Sonst könnte das ja jeder  -  vielleicht sogar ich.   ::)

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Bull87

Verstehe, In Ordnung.

Das hat mir aber schon weiter geholfen, dann muss ich wohl kleinere Brötchen backen für den Anfang. :)

Herbert Dietrich

Hallo Bull,

willkommen im Forum.

Man muss sich einfach ein Ziel setzen und wenn man es hartnäckig verfolgt erreicht man es - oder auch nicht.
Mit Peter Reil stimme ich voll überein, solche Aufnahmen wie Frank Fox möchte ich auch gerne machen :), oder doch lieber nicht!
Wenn ich mir Vorstelle wieviel Zeit und Können, Können und nochmals Können in solchen Aufnahmen stecken, dann ist das doch nicht mein Ziel.
Ich habe aber schon erlebt welch fantastische Aufnahmen neue Mitglieder mit einem LOMO-Mikroskop für EURO 50.-- gezeigt haben.
Den Aufwand an Fotoequipment kenne ich allerdings nicht. Darum möchte ich Dir Mut machen: Probieren geht übers studieren.
Den Kameras nach zu schließen bist Du kein fotografischer Anfänger,  ich denke, wenn Du ein  gutes, gebrauchtes Mikroskop kaufst und mikroskopieren lernst,
dann sehen wir bald gute Fotos von Dir.

Herzliche Grüße

Herbert

plaenerdd

Hallo Bull

Bei der Wahl des Mikroskopes und noch mehr bei dessen Ausstattung (Objektive, Kondensoren, Kontrastverfahren) kommt es auch sehr darauf an, WAS Du konkret fotografieren willst. Wenn es, wie bei dem verlinkten Beitrag vor allem um das Leben im Wassertropfen gehten soll, reicht ein "normales" Durchlichtmikroskop. Wichtig wäre aber die Ausbaufähigkeit und die Verfügbarkeit von Erweiterungsteilen auf dem (Gebraucht-)Markt. Es kommt da eigentlich nur ein gutes Gebrauchtes von einem der größeren Firmen in Frage (Zeiss, Leitz, Olympus, Nicon, evtl. noch LOMO oder PZO). Es gibt natürlich auch gute Neugeräte, aber da würde das Budget keinesfalls reichen.

Die Adaption der Kamera ist auch nochmal ein extra Thema. Die wenigsten Mikroskope sind von vornherein zum Fotografieren gebaut, sondern zum Beobachten, so wie ein Fernglas. Auch die Kamera selber: Es kommen nur Kameras in Frage, die aus dem Live-liew heraus fotografieren können, also ohne Spiegelschlag, weil durch das Mikroskop leider auch die Schwingungen, die die Kamera erzeugt, mit vergrößert werden. Die Folge sind dann verwackelte Bilder, wie mit einem starken Teleobjektiv, das man aus der freien Hand benutzt.

Weit wichtiger ist aber die Kenntnis der Mikrowelt selber. Ein Tierfotograf (und auch ein Pflanzenfotograf) muss seine Objekte kennen. Damit ist nicht gemeint, dass er unbedingt weiß, wie die richtig heißen, sondern vor allem, wie sie leben, wo man sie findet und wie man sie so auf den Objektträger bringt, dass ein gutes Foto möglich wird. Die größten Herausforderungen liegen eindeutig bei der Präparation und Materialbeschaffung. Es ist also als erstes nötig diese Techniken zu erlernen, viel zu mikroskopieren und dann kann man irgendwann auch an das Fotografieren denken.

In Deiner Vorstellung solltest Du vielleicht noch erwähnen, in welcher Gegend Du Dich normalerweise herum treibst. Es gibt zahlreiche lokale Gruppen und auch einzelne gute Mikroskopiker, deren direkter Kontakt Dich weit schneller voranbringen kann, als das Lesen im Internet.

Beste Grüße
Gerd

Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bull87

Eure Antworten gefallen mir bisher wirklich gut.

Ich wollte mich einfach mal zwischendurch bedanken, mich bringt das schon sehr viel weiter! :) :) :)

liftboy

Hallo Bull,

und die kleinen Brötchen sind nicht die schlechtesten :-)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

knipser009

Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

SNoK

Zur Kamera eine Bemerkung. Deine Sony Alpha 7 III ist eine spiegellose Kamera. Da ist also die Erschütterung durch den Spiegel kein Problem. Ich arbeite mit der Sony Alpha 6500, und die hat mich bisher nicht enttäuscht. Alle Bilder auf meiner Webseite sind damit gemacht (https://kralls.de).

Stephan
Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK)
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026

wilfried48

Hallo,

es geht weniger um den Spiegelschlag, der Spiegel wäre beim Belichten aus dem live view ja eh oben.
Viel schlimmer ist der Verschlussschlag des elektronisch gesteuerten mechanischen Schlitzverschluss, weil der quer zur Mikroskopachse erfolgt. Wichtig ist daher eine Verschlusssteuerung, wo bei offenem Schlitzverschluss aus dem live view die Belichtung rein elektronisch erfolgt.
Wenn man natürlich sowieso blitzt, spielt das keine Rolle.

viele Grüsse
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Bull87

Es sind ein paar Tage vergangen und ich schätze eure Antworten weiterhin sehr. :)

Ich bin momentan an einem gebrauchten Leitz Laborlux bzw einem Zeiss Standart 14 dran.

Muss mich nur noch etwas über die Geräte informieren, eventuell wäre das ein guter Einstieg fürs Erste. ;) :)

Bull87

Hallo zusammen,

ich habe aktuell die folgende Auswahl und bitte um eure Meinung für einen Einsteiger wie mich:

Laborlux Modell K
Trinotubus,drei Objektive:  4/0,10  Leitz EF 10/0,25 und Leitz EF 40/0,65


oder

Zeiss Standard 14 Binotubus  mit WF Okularen 10X/18mm
Drei Zeiss Objektive 2,5/0,08 und 10/022 und 40/0,65


oder

Ein schwarzes  Leitz Ortholux Trinotubus
Leitz Okulare und Leitz-Objektive  2,5/0,08  - 10/0,25 – 25/0,50 und 40/0,65


Ich danke euch vorab

Grüße

Bull


plaenerdd

Hallo Bull,
jede Antwort, die Du auf diese Frage bekommst wird subjektiv sein (Zeissianer vs. Leitzianer ist wie BMW- und Merzedesfahrer). ICH denke, das das Ortholux mit dem Trino und den 4 Objektiven in einer schöen Staffelung DEINEN vorgestellten Intensionen (Fotografie, Wasserleben) am nächsten kommt, vorausgesetzt, alles funktioniert gut. Das kann man an diesen Kurzportrais nicht ablesen, das geht nur, wenn man jedes der Geräte in die Hand nimmt. Alsi unbedingt Rückgabeoptionen aushandeln!
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

deBult

If your aim is taking pictures: aim for a trino.

When possible try to actually test the scope: are the fine and course focus smooth, ditto the condenser height and diaphragm.

A spare light bulb is also very nice to have.

The look and feel is a very personal but important factor.


Maarten (an Olympus user).
Reading the German language is OK for me, writing is a different matter though: my apologies.

A few Olympus BH2 and CH2 stands with DIC and phase optics.
The correct number of scopes to own is N+1 (Where N is the number currently owned).

deBult

#14
In addition: a substantial part of the pictures in your link is based on DIC / DIK technology: a substantial investment and impossible to find for the older Leitz.
Reading the German language is OK for me, writing is a different matter though: my apologies.

A few Olympus BH2 and CH2 stands with DIC and phase optics.
The correct number of scopes to own is N+1 (Where N is the number currently owned).