Testpräparat von Anne im Pluta DIC

Begonnen von Soki, März 12, 2021, 13:37:55 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Soki

Hallo zusammen,

hier zeige ich euch ein paar verschiedene Diatomeen aus dem schönen Streupräparat mit dem neuen Eindeckmedium. Die Bilder sind Stacks aus 5-15 Bildern. Zum Einsatz kam ein Nikon CFN Planapo 60 0.95 160/0.11-0.23 mit dem Pluta DIC.

Bild 1) Auliscus (sculptus?)
Bild 2) Pleurosigma angulatum
Bild 3) von links nach recht: Rhoicosphenia (abbreviata?), Navicula (peregrina?) & ?
Bild 4) beschädigte? Pinnularia (major?)

Für etwaige Verbesserungen und Ergänzungen bei der Bestimmung bin ich natürlich dankbar;)

Grüße,
Simon

Soki

Vorgestern ist meine neue Nikon Z50 eingetroffen, die ich heute ausgetestet habe. Aktuell gibt es einen satten Rabatt auf diese Kamera (699€ für den Body). Es ist eine spiegellose Kamera mit dem allseits beliebten "Electronic First Shutter Curtain" (neben einem kompletten "Silence Mode" und dem klassichen mechanischen Verschluss) und ist damit bestens für die Mikrofotografie geeignet. Ich finde die Kamera wirklich hervorragend. Die JPEGs sind nochmals deutlich besser als die meiner Nikon D3400.

Hier einige weitere Diatomeen aus dem selben Präparat, aufgenommen als JPEG mit der Z50.

1) Nitzschia sp.
2) Gyrosigma sp. & Rhoicosphenia sp.
3) Ulnaria sp. & Cyclotella sp.
4) Trigonium sp. & ?
5) ???

anne

Lieber Simon,
Dein Pluta DIC ist wundervoll!
Die Bilder sind kristallklar, das neue Harz bewährt sich.
lg
Anne

Soki

Liebe Anne,

vielen Dank!! Das neue Medium ist wirklich klasse:)

Grüße,
Simon

Carlos

#4
Hallo Simon, hallo Anne,
ZitatSimon: ... Ich habe zwei Polfilter vollstaendig gekreuzt und eine Zentralblende verwendet. Der Kondensor mit N.A. 1.4 wurde immergiert, es kam wieder mein Nikon CFN Fluor 100 bei 1.3 NA zum Einsatz. ...
ZitatAnne: Hallo Simon,
gratuliere, Du hast es sogar geschafft ohne die 45° Orietierung der Diatomee.
Einige Bemerkungen in euren Beiträgen haben mich nachdenklich gemacht. (Ich habe sie im Zitat jeweils ,,fett"  hervorgehoben.) Offensichtlich liegt der Erfolg von Simon in der Verwendung von vollständig gekreuzten Polfiltern. (Diese Methode zur Verstärkung der Sichtbarkeit  kannte ich nicht.) Aber was ist mit ,,Zentralblende"  gemeint?)
Da ich mir jetzt für mein Leitz Ortholux 1 auch einen passenden  Kondensor mit A = 1,4 zugelegt habe, konnte ich mit einem Test-Präparat ,,neues Medium"  von Anne einige Versuche durchführen. (Ob es bei dem Kondensor um einen  ,,original Leitz-Kondensor " oder um einen,  zum Ortholux passenden Kondensor handelt, weiß ich nicht.)
Ich habe mich vorrangig dabei auf die im Präparat vorhandenen A.p. Diatomeen mit dem Ziel konzentriert, die Ergebnisse von Simon nachzuvollziehen. Da ich nicht weiß, was mit einer ,,Zentralblende" gemeint ist, habe ich nur mit vollständig gekreuztem Polarisator und Analysator, beide drehbar, gearbeitet.  Als Lichtquelle diente eine original  6V, 5A Glühwendel-Leuchte. Das Sehfeld war deshalb bei gekreuzten Polfiltern entsprechend dunkel und die Belichtungszeit der (Okular-)Kamera sehr lang.
Mit einer LED-Beleuchtung könnte man aber ein wesentlich helleres Sehfeld-Bild und damit eine bessere ,,Sichtbarkeit" der Feinstruktur erhalten. (Ich nehme an, Simon hat mit einer LED-Beleuchtung gearbeitet. Ich hoffe, bald auch eine gute LED-Beleuchtung nutzen zu können.) 
Ergebnis: Egal in welcher Lage die Diatomeen im Präparat vorkamen, die ,,Querstreifen" der A.p. habe ich im Sehfeld, wenn auch sehr dunkel, noch nie so deutlich gesehen. Die Poren der Querstreifen habe ich allerdings nur auf dem Monitor nach massivem Vergrößern/Zoomen und auch dann nur ansatzweise erkennen können.
Ich musste dazu nicht nur die ,,Polfilter" kreuzen, sondern sie dann noch drehen, bis die Längsrichtung der Diatomee einen Winkel von  45° zu dem  ,,Pol-Kreuz" bildete. (Das ,,Kreuz" und dessen Lage kann man gut mit einem ,,Pol-Tubus" oder der ,,Einstellhilfe" für Phasenkontrast erkennen.) Hallo Anne, ich nehme an, das meinst Du mit 45° Orientierung!
Gruß Carlos
Leider im falschen Faden, gehört nach "Hochbrechendes Eindeckmittel"

Herbert Dietrich

Hallo Simon,

hast Du die Amphipleura pellucida schon mal versucht?
Das würde mich sehr interessieren.

Herzliche Grüße

Herbert

Carlos

Hallo Herbert,
Hat er! und zwar in dem von Anne begonnenem "Faden, in dem ich meinen Beitrag eigentlich einstellen wollte!
Das Bild der A.p. von Simon ist einfach "atemberaubend" gut!
Gruß Carlos 

Soki

#7
Hallo Carlos,

das mit der Ausrichtung ist korrekt, das spielt eine große Rolle. Beim DIC ist das auch der Fall. Ich schaue mir die Diatomeen im Live View bei hohem Zoom an und such mir die Detailreichste aus. Es kann ein bisschen dauern, bis man ein passendes Exemplar findet. Allgemein brauchte ich recht viel Geduld und einige Versuche, bis die Poren gut sichtbar waren. Ich spiele dann ein wenig mit den Polfiltern und der Kondensorhöhe, ebenso mit der Lage der Dunkelfeldblende.

Mit der Zentralblende meine ich eine 0815 Dunkelfeldblende aus dem 3D Drucker. Diese habe ich in den Filterhalter eingelegt. Im Falle der A.p. und dem 100er Objektiv war sie 5mm im Durchmesser. Den Kondensor habe ich abweichend von Köhler noch etwas höher gestellt und so bekommt man eine ringförmige Beleuchtung. Beim 100er Objektiv ist das mit den Phasenblenden in Kondensor nur schwer möglich. Diese verwende ich bei Objektiven mit geringerer Vergrößerung.

Vielen Dank für die netten Worte, das freut mich:)
Ich sehe gerade, dass du nach einer Skala gefragt hast. Leider habe ich so eine noch nie angefertigt. Das ist natürlich aber sinnvoll. Peter hat ja die A.p. professionell ausmessen lassen, das ist sehr präzise.

Hallo Herbert,

meine Bilder kannst du hier sehen: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=40111.135

Ein paar Experten haben das aber noch ein ganzes Stück besser hinbekommen, teils sogar ohne Kondensorimmersion. Das klappte bei mir (noch?) nicht.


Grüße,
Simon


Carlos

#8
Hallo Simon,
Danke für Deine ausführliche Antwort!
ZitatMit der Zentralblende meine ich eine 0815 Dunkelfeldblende aus dem 3D Drucker. Diese habe ich in den Filterhalter eingelegt. Im Falle der A.p. und dem 100er Objektiv war sie 5mm im Durchmesser.
Das wäre mein nächster Schritt, einfach ausschneiden aus schwarzer Pappe. Ich werde es mal mit 5mm Durchmesser probieren. Aber ohne LED-Beleuchtung mit entsprechend höherer Beleuchtungsstärke klappt das nicht.
Hast Du eine LED-Beleuchtung, die bei gekreuzten Polfiltern für das Sehfeld hinreichend Licht liefert?
ZitatEin paar Experten haben das aber noch ein ganzes Stück besser hinbekommen, teils sogar ohne Kondensorimmersion. Das klappte bei mir (noch?) nicht.
Wer denn im sichtbaren Licht/ohne DIC? Ich kenne keine derartigen Bilder!
Gruß Carlos

Soki

Hallo Carlos,

die Pappe muss richtig dick und blickdicht sein. Ich habe für kleines Geld ein Blendenkonvult auf eBay gekauft. Da sind unterschiedlichste Größen und Formen dabei.
Mit meiner 6V 15W Glühbirne klappt das auch nicht gut. Ich habe die geniale LED-Konstruktion (5100K) von Stephan Hiller und verwende sie an meinen Zeiss Winkel GF. Die Lichtausbeute ist mehr als ausreichend. Darüberhinaus ist alleine die Langlebigkeit ein Grund für die Anschaffung. Meine Glühbirne verwende ich nur noch für histologische Schnitte mit hohem Rotanteil (und auch nur, wenn ich Fotos mache).

Peter Reil hat die A.p. in erstaunlicher Qualität präsentiert, und das ohne Immersion des Kondensors.

Grundsätzlich lassen sich mit entsprechender Ausrüstung und ähnlicher Vorgehensweise Auflösungserfolge replizieren. Je nach Mikroskop, Kondensor etc. muss man eben leichte Änderungen vornehmen. Ein Blaufilter hat bei mir die Auflösung z.Bsp. nicht verbessert, weder im Filterhalter, noch auf der Leuchtfeldblende. Eher das Gegenteil war bei mir der Fall ( es ist ein klarer 32mm CZJ Filter).

Grüße,
Simon

Carlos

#10
Hallo Simon,
ZitatPeter Reil hat die A.p. in erstaunlicher Qualität präsentiert, und das ohne Immersion des Kondensors.
ZitatPeter Reil: Benutzt habe ich Objektiv SPlanApo 100/1,4, Kondensor nicht immergiert, einen Blaufilter BG12, das Bild im Photoshop in Schwarzweiß gewandelt und geschärft.
Bei normaler Durchsicht durch die Okulare sehe ich nur "blauen Matsch".
Ich nehme an, Du meinst das dazugehörige Bild!
Ich möchte aber zunächst das Bild im Sehfeld des Mikroskops sehen und beurteilen können! Es spricht Vieles dafür, dass das mit dem neuen Eindeckmittel möglich wird! Ich nehme an, das trifft z.B. auf Deine Bilder zu.
Gruß Carlos

Soki

Hallo Carlos,

ja, genau.

Ich selbst sehe beim Zoom in der Live View- Vorschau genau das Bild, das ich auch mit der Kamera einfange. Es ist in der Vorschau lediglich etwas verrauschter und weniger scharf.
Sobald ich einen Blaufilter verwende (besonders deutlich, wenn er im Filterhalter liegt), verschluckt er gut sichtbar Details und Kontrast; sowohl beim Blick durchs Okular, als auch bei der Kamera.
Je näher der Blaufilter an der Leuchtfeldblende liegt, desto weniger stark tritt dieser negative Effekt zu Tage.
Vielleicht liegt es auch am Blaufilter selbst. Er ist wie gesagt von CZJ und mit einer kleinen ,,12" in weißer Farbe am Rand markiert.

Grüße,
Simon