Unscharfe Fotos mit Olympus BH2 - was mache ich falsch?

Begonnen von ganimet, April 02, 2021, 18:47:16 NACHMITTAGS

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ganimet

Hallo,

nachdem ich mir nun über Monate für mein Olympus BH2 alles nötige für gute Fotoaufnahmen (Dünnschliffe) zusammengekauft habe, ging es vorhin an die Proben.

Wie ihr auf den Fotos erkennen könnt, habe ich (oder denke es zumindest noch) nicht die günstigsten Objektive und Zubehör am Start.

SPlan Apo4
SPlan FL2
SPlan FL1

und die Standard......

Ich habe heute mehrere Stunden hin und her gebaut, um scharfe Fotos von Dünnschliffen zu bekommen. Leider klappt das aber irgendwie nicht. Alle Fotos werden unscharf.....  :-\

Ich benutze für die Fotos alles was auf den Bildern zu erkennen ist, und als Kamera habe ich die Canon EOS 77D

Uber alle Tipps bin ich natürlich dankbar  :)


ganimet

und hier die "schärfsten" Bilder.....   :o

Peter Reil

Hallo "ganimet",

fotografiere doch mal ein anderes Präparat - am besten ein Mikrometer. Dann siehst du, ob die Schärfe da auch fehlt, oder nur bei den Dünnschliffen. (Persönlich finde ich Dünnschliffe nie besonders scharf abgebildet.)

Was ich sehen kann, ist, dass der Kondensor viel zu weit unten steht (geköhlert?).

Unschärfen können auch durch Verwacklungen entstehen.
- Mikroskop muss sicher stehen
- Kamera mit Spiegelvorauslösung

Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

Rawfoto

#3
Hallo Andreas

dein Problem kann viele Ursachen haben, z.B. Verwendung der vibrationsfreien Auslösung

Ich erkenne nur einen Teil deiner Objektive, die optimalen sind von der D-Plan Serie und haben PO am Ende, das sind 5 schannungsfreie Objektive, 4x 10x 20x 40x und 100x

Die FL 1 und 2,5 waren dafür unbrauchbar

Ich gehe davon aus, dass du die einfache POL Einrichtung verwendest, einer wird auf den Lichtaustritt gelegt, einer oben unter den Trino

was für ein Projektiv steckt denn bei dir drinnen - NFK 2,5 ?

Die Schichtdicke zwischen Deckglas und dem Schliff passt?

Freundliche Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Soki

Hallo,

könnte es an der Kamera liegen? Das habe ich zu ähnlichen Canons gefunden:

https://www.dpreview.com/forums/thread/4002327

Falls das das Priblem sein sollte, kannst du Vibrationen mit Belichtungszeiten von >= 1sek gut bis nahezu vollständig abmildern (auch von der Adaption abhängig).

Grundsätzlich sieht deine Adaption solide aus und die Objektive auch.

Grüße,
Simon

ganimet

Hallo Peter,

vielen Dank für deine Antwort. Einen Mikrometer habe ich gerade nicht parat, werde ich mir aber auch noch besorgen.

Das Mikroskop steht auf dem Tisch (wirklich) bombenfest.
Auch habe ich tatsächlich die Spiegelverriegelung eingeschaltet.
Der Kondensor der auf dem Foto verbaut ist, ist garnicht montiert. Ich habe den anderen auf dem Foto (U-ULC) angebracht.

Gruß;

Andreas

ganimet

Hallo Gerhard,

auch dir Vielen Dank für deine Antwort.

Mach mich nicht schwach.... habe ich wohlmöglich doch das falsche Equipment, um gute Fotos zu machen?

Ich habe in meinem Text noch die Objektivbezeichnungen ergänzt. Scheint aber keines der von dir vorgeschlagenen dabei zu sein.

Ich erkläre mal meine Beobachtungen:

Wenn ich durchs Mikroskop sehe, wird einem von der Schärfe fast ganz schwindelig, so knackig sind die Darstellungen. Im gleichen Moment schaue ich auf den Monitor meiner Kamera, da ist es noch nicht scharf dargestellt. Wenn ich dann nach etwas schärfer stelle, wird es zumindest schärfer, wenn ich aber weiter drehe, wieder unscharf. Ich kann den Monitor ja auch mit einer Lupeneinstellung vergrößern, da ist das dann leider auch sehr gut zu erkennen. Scharf, schärfer, unschärfer....aber nicht scharf genug, für gute Fotos.....

Projektiv ist das NFK 2.5

Und die POL Einrichtung ist genau so, wie du vermutet hast.

Gruß;

Andreas

ganimet

Hallo Simon,

auch dir ein Danke für deine Antwort.

Hm, soll es auch mit an der Kamera liegen....

Gruß;

Andreas

Rawfoto

#8
Hallo Andreas

Du kannst es positiv sehen, Mikroskop und Poleinrichtung passen ...

Ich schätze den von dir verwendeten Kondensor, aber nicht für deine Anwendung. Im originalen Lieferzustand war da ein Diffusor dabei, der gehört auf die Lichtauftrittsöffnung und sorgt für eine weichere Beleuchtung, die Polarisation macht das wieder zunichte ...

Ein zweites Problem ist die falsche Abgleichlänge der Fotoadaption, dadurch siehst du im Okular scharf und am Sensor nicht ...

Deine drei Objektive sind topp, mit dem 4x APO klappt es am besten, aber nicht mit dem Kondensor. Da brauchst du entweder den Klapp Kondensor oder den POL Kondensor

Natürlich können von Dünnschliffen absolut scharfe Bilder gemacht werden, habe da mit der BH-2 Serie Ausstellungsbilder in 60 x 60 cm in Topp Qualität gemacht ...

Hast Du ein 10x - damit fangt man an, um das Gesamtsystem einzustellen, wenn das sehr gut funktioniert ist man bereit für weniger oder mehr Vergrößerung.

Liebe Grüße

Gerhard

Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

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Gerd Schmahl

#9
Hallo Andreas,
nach Deiner Beschreibung sind Kamera und Okulare nicht richtig abgestimmt. Das Bild an der Kamera muss dann scharf sein, wenn es auch in den Okularen scharf ist.
Probiere doch mal mit Kamera-lose-über-dem-Projektiv-halten aus, in welcher Höhe das Kamerabild scharf ist, wenn an den Okularen scharf gestellt ist.
Wenn die Nachjustierung der Schärfe für die Kamera gegenüber den Okularen nur recht gering ist, reicht es vielleicht, wenn Du die Okulare an der Dioptrinverstellung scharf stellst, während Du an der Kamera maximale Schärfe hast. Dann liegt Dein Problem wahrscheinlich nicht an der Adaption, sondern an Schwingungen der Kamera.
Ist in dem oberen Rohr noch eine Optik? das 2,5er Projektiv passt ohne weitere Optik gut zu einer Vollformatkamera. Deine hat aber einen CMOS-Sensor (22,3 x 14,9 mm)
Ich vermute deshalb, dass Dein Kamerasensor nur einen recht kleinen  zentralen Teil des Bildes zeigt, den Du in den Okularen sehen kannst. Dann hast Du nochmal eine Nachvergrößerung, die dann natürlich irgendwann an die Grenzen der Auflösung stößt, zumindest aber unschärfer wirkt.

Beste Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Rawfoto

Guten Abend

Der Olympus Fotoadapter L ist für das Olympus OM Auflagemaß gerechnet, um ihn auf Canon anzupassen muss man ihn kürzen um die Sensorebene einer DSLR an die richtige Stelle zu bekommen. Wenn man hingegen die Fokuseinstellung am Bildschirm bei 100% macht bekommt man die Dünnschliffe entsprechend scharf.

Das 2,5 er Projektiv funktioniert problemlos - die Qualität in der Mitte ist besser als in der Randpartie ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
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deBult

A very useful site Olympus BH2 photography in particular the text on achieving parfocality  between eyepiece and camera and the text on Electronic First Shutter /live view on your camera to prevent shutter shake induced unsharpness : https://krebsmicro.com/
Reading the German language is OK for me, writing is a different matter though: my apologies.

A few Olympus BH2 and CH2 stands with DIC and phase optics.
I used to say "The correct number of scopes to own is N+1 (With N is the number currently owned)", as a pensioner the target has changed in n-1.

ganimet

#12
Hallo Gerhard,

mit der Sensorebene hast du völlig recht. Ich hatte schon gemerkt, dass genau die mm des Adapterrings die mm sind, die ich zum scharf stellen der Kamera benötige.

Ich stelle glaube ich gerade fest, dass ich für meine Zwecke wohl keine vernünftigen Komponenten für das BH2 bekommen werde.

Ich habe hier gerade 20 Dünnschliffe vor mir liegen, die ich weder scharf aufs Bild bekomme, noch in einer vernünftigen Größe darstellen kann. Ich hatte gehofft, dass ich mit dem SPlan FL1 brauchbar abgebildet bekomme. Die Dünnschliffe sind von Meteoriten, und die Dimensionen der Strukturen wohl zu groß für dieses Mikroskop. Ich hätte am liebsten sogar 0,5 oder 0,2er Objektive. Aber die gibt es ja hierfür leider nicht. Die Okularbetrachtung ist wie gesagt Meeega, aber für meine Zwecke ist dieses Mikroskop wohl doch nicht das richtige.

Jetzt kann ich noch überlegen, mir eine Vollformat zuzulegen, dann ist aber immer noch der Adapterring störend. Eine Olympus werde ich mir dafür nicht extra kaufen, da ich alles für Canon habe.

Dann könnte ich mir noch das NFK 1.67 zulegen ..... aber für über 500,- Euro .... ??

Du schreibst: Natürlich können Dünnschliffe absolut scharfe Bilder gemacht werden, habe da mit der BH-2 Serie Ausstellungsbilder in 60 x 60 cm in Topp Qualität gemacht ...

..... welche Objektive, Kondensor usw. hast du dafür genau genutzt?

Ach, dir Gerd und deBult sage ich natürlich auch Danke für eure Infos dazu.....

Gruß;

Andreas

Rawfoto

Hallo Andreas

Es ist nicht das Mikroskop, es ist die Arbeitsweise die dir fehlt. Man fotografiert größere Flächen in mehrseitigen Panoramen und rechnet diese zu einem Bild zusammen ...

Die Objektive habe ich dir heute ja bereits weiter oben beschrieben, ich selbst hatte alle Varianten der möglichen Kondensoren...

Mit einem s-Plan 10x oder d-Plan 1ox kannst du schon einmal probieren. Du musst für das Erste über den Bildschirm scharfstellen, Canon liefert ohnehin eine Software mit mit der das geht ...

Wenn dann alles funktioniert muss die Fotoadaption umgebaut werden und dann geht das auch bestens.

Selbst mit der aktuellen Olympus BX Pol Mikroskope hättest du das gleiche Problem, vertraue deinem Mikroskop.

Liebe Grüße

Gerhard

Ps: du siehst gerade in letzter Zeit häufig Dünnschlifbilder in sehr guter Qualität
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

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Bernhard Lebeda

Hallo Andreas

sehr banale Frage: hast Du alle Komponenten im Strahlengang auf absolute Sauberkeit gecheckt? Insbesondere die Polfilter? Keine Fingerabdrücke o.ä.?
Meine ersten Polbilder litten damals sehr unter mangelnder Qualität der Polfilter. Die waren allerdings nicht von Olympus, sondern aus dem Land der Currysauce.

Als Fokussierhilfe könntest Du statt Kameramonitor mal ein Tablet über WIFI probieren.

Last not least: die gezeigten Bilder sind sicher unbearbeitet?  Wenn Du im RAW Format fotografierst, geht doch da noch was.

Wie beleuchtest Du übrigens? Nicht umsonst habe ich bei Erik hier die Schärfe gelobt:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=40592.0

Beachte mal was Erik geantwortet hat!

Viele polarisierte Mikrogrüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung