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Delamination reparatur

Begonnen von Bozidar, Juni 03, 2021, 16:52:48 NACHMITTAGS

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Bozidar

Werte Kollegen,

ich möchte kurz über meinem Reparaturversuch berichten, um andere zum Probieren ermutigen.

Vor einige Zeit habe ich zwei Zeiss Grossfeldokulare – 10x 25 (464003) erworben, leider wurde verschwiegen das ein sehr stark delaminiert war.
Nach gründlicher Recherche hier im Forum und nach freundlicher Hilfe von einige Forum Mitglieder ist mir tatsächlich gelungen schon aufgegebene Okular vollkommen zu reparieren.

Gearbeitet habe ich nach Methode von Bert ;) – hier im Wort und Bild beschrieben:

https://mikroskopie-forum.at/forum/index.php?thread/2348-delaminierte-okulare/&postID=21216#post21216

Mein besonderer Dank an Forums Mitglieder Herbert und Matthias.

Beste Grüße,
Bozidar
Mit freundlichen Grüßen / Best regards / 敬具
Dr. Bozidar N.

Herbert Dietrich

Hallo Bozidar,

meinen Glückwunsch! Mit Geduld und Spucke - fangt man manche Mucke :)
nur dass die Spucke diesmal Caedax war.

Herzliche Grüße
Her-Bert

Bozidar

Hallo Herbert,

Wohl war,
der Blick durch Grossfeldokulare ist einfach umwerfend :D!

Grüsse,
Bozidar
Mit freundlichen Grüßen / Best regards / 敬具
Dr. Bozidar N.

Michael L.

Hallo Bozidar,

sehr ermutigend, werde ich mal bei meinen Tessovar Vorsatzlinsen ausprobieten.

Viele Grüße,

Michael

Bozidar

Hallo Michael,

das war meine erste solche Reparatur und gleich ein voller Erfolg.
Versuche einfach, viel schlimmer kannst Du nicht machen.

Grüße,
Bozidar
Mit freundlichen Grüßen / Best regards / 敬具
Dr. Bozidar N.

reblaus

Hallo -

Glückwunsch! Ähnliches klappt auch mit Euparal, verdünnt mit Isoprop. Leider geht es nur bei Linsenpaaren, die nicht in eine Fassung eingekittet sind - und das ist dummerweise bei einigen fokussierbaren Kpls der Fall ...

Viele Grüße

Rolf

A. Büschlen

Hallo,

ist ein abschliessender "Linsenkitt" wie Cadex oder Euparal zwingend und wie verhält es sich mit einer Reparatur bei delaminierten Linsen im Objektiv-Revolver?

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Herbert Dietrich

Hallo Arnold,

ich versuche die Delamination mit Caedax zu "heilen".
Dabei soll Xylol 1. in den Spalt eindringen und das noch vorhandene Caedx etwas aufweichen.
Anschließend fülle ich den Linsenspalt mit etwas Caedax auf, das Caedax soll sich mit dem Xylol
vermischen und das verdunstende Xylol ersetzen. Da die älteren Linsen von Zeiss angeblich mit Caedax
verkittet wurden, sollte nun keine "Trennlinie" sichtbar sein.

Da die Delamination in erster Linie einem Schrumpfungsprozess zuzuschreiben ist, glaube ich, dass Xylol allein
auf die Dauer keine Lösung ist, Probieren kann man das ja.


Herzliche Grüße
Herbert



Herzliche Grüße

Herbert

A. Büschlen

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.

Bozidar

Hallo,

ich habe schon probiert mit Xylol allein.
Nach ein paar Stunden delamination bekommt wieder sichtbar, es bringt also nichts.

Grüße,
Bozidar
Mit freundlichen Grüßen / Best regards / 敬具
Dr. Bozidar N.

McUsher

#10
Ich möchte keinen neuen Thread aufmachen und einen Sammelthread habe ich nicht gefunden :)

Habe mich endlich auch an die Reparatur meines delaminierten Okulars ( CPL 10x/18 Brille für mein KF2 ) gewagt und es ist so eine deutliche Verbesserung.. ( plus säubern des Hohlspiegels der Beleuchtung - das gab ca. 40 % mehr Lichtausbeute 8) )


Vorgehensweise auch nach Bert:  https://mikroskopie-forum.at/forum/index.php?thread/2348-delaminierte-okulare/
ABER Ich habe aber Malinol statt Caedax genommen ( nur 13€ für 100ml )


xylol_malinol.jpg

Ich habe allerdings einen winzigen Fleck auf der Linse, der sich nicht mit Xylol wegputzen lässt, ich vermute dort hat das Malinol (Ich habe unsauber gearbeitet) die Entspiegelung angegriffen.

Besonderer Dank geht an Herbert Dietrich, der mich vor 1 1/2 Jahren beraten hatte und
meine lokale Pathologie für das Xylol.

Grüße, Torsten
Mein Erstie: KF2 mit voller Phako-Ausstattung (40x)
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=44341.0

rlu

#11
Hallo Torsten,

wie muss ich mir das vorstellen?
Es sind zwei Einzellinsen, die aufeinander liegen.
Diese sind miteinander verkittet, es befindet sich also das Kunstharz Caedax dazwischen.
Die Linsen sind nicht plan.
Wie groß ist dann der Spalt?
Die Delamination betrifft also die Verkittung und nicht eine Vergütung.

Ich denke das mir so:
Du hast mit Xylol die alte Verkittung entfernt. 2 Tage in Xylol.
Und dann mit Malinol, anstatt mit Caedax den Spalt geschlossen.
Wie das gehen soll ist mir ein Rätsel. Wenn der Spalt zu groß ist, läuft es raus und es wird auch nicht hart in den nächsten Monaten.

Kannst du mich aufklären, wo ich überall falsch liege.
Es scheint geklappt zu haben. Also Gratulation.

Liebe Grüße
Rudolf

P.S.:
Habe gerade bemerkt, dass ich verkittet überhaupt nicht verstehe.
Da Caedax den gleichen Brechungsindex hat wie Glas, würde das ja die Linsenwölbung aufheben.

olaf.med

Lieber Rudolf,

ich bin zwar nicht Torsten, versuche aber trotzdem einmal Deine Frage zu beantworten. Bei verkitteten optischen Elementen hat man zwei oder mehrere Einzellinsen verschiedener Glasarten, die mit genau gleich gekrümmten Flächen aneinadergrenzen. Der Spalt ist also überall gleichdick - in erster Näherung planparallel für den Einzelstrahl. Daher spielt es überhaupt keine Rolle welche Eigenschaften das Kittmedium hat, solange es nicht zu solchen Effekten wie Totalreflektion o.Ä. an den Grenzflächen kommt. Die Grenzflächen innerhalb des Sandwiches selbst sind nach meinem Kenntnisstand auch nie vergütet, sondern nur die äußeren Glas-Luft-Flächen der Linsenpakete.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Jürgen Boschert

Hallo Rudolf,

einen Teil hat ja Olaf schon beantwortet.

1. Es werden i.d.R. ja für die einzelnen Linsenelemente verschieden Glassorten verwendet, die ja entsprechend auch unterschiedliche Brechungsindices haben; daher macht ein eingebrachter Kitt keinen einheitlichen Glasklotz daraus.

2. Zwischen den Linsen ist ein kapillärer Spalt, d.h., das Xylol wird durch die Kapillarkräfte hineingezogen, die Luft verdrängt. Dieser Prozess dauert relativ lange, ich hatte schon mehrere Monate (!).

3. Das Xylol dient lediglich als Platzhalter für das Caedax (oder Malinol), das dann allmählich (kann wieder sehr lange dauern) an seinen Platz diffundiert.

4. Wenn -wie früher üblich- Caedax oder Canadabalsam als Kitt verwendet wurden, kann man die Elemente mit Xylol trennen; man muss ihre allerdings zuvor ihre axiale Position zueinander mit Bleistiftstrichen am Rand eindeutig markieren. Die neueren Verkittungen werden aber mit UV-Kleber gemacht, das Trennen ist dadurch sehr schwer bis unmöglich. Wenn ein solcher Kleber einen dem Caedax sehr ähnlichen Brechungsindex hat, gelingt die Reparatur in der hier beschriebenen Weise.

5. Insgesamt ist es immer besser, ein verklebtes Element nicht zu trennen, weil dann die ursprünglich werkseitig erzielte optimale Position der Linsen zueinander erhalten bleibt. Es ist nämlich nicht so, dass zwei fertig geschliffene Linsen einfach miteinander verklebt werden, vielmehr werden sie mit etwas größerem Durchmesser gefertigt, beim Verkitten in die optisch beste zueinander gebracht und nach Durchhärten des Klebers gemeinsam auf den Solldurchmesser geschnitten.
Beste Grüße !

JB

beamish

Und, wie soll das denn die "Glaskrümmung aufheben"?

Grüße Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D