Botanik: Blütenstaub der Amaryllisgewächse

Begonnen von carpe diem, Dezember 20, 2009, 14:51:15 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

carpe diem

Hallo alle zusammen,
nach längerer Zeit melde ich mich mit einigen Bildern zurück. Präpariert wurde diesmal der Blütenstaub (Pollen) einer Amaryllis (hier der entsprechende Wikipedia-Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Amaryllisgew%C3%A4chse ). Das präparieren ging denkbar einfach: mit einer Sonde etwas "Staub" auf einem Objektträger übertragen, mit Isopropanol übergießen (so haben Luftblasen keine Chance) und abschließend Deckglas aufflegen. Hier also meine Bilder:

40x, DF


100x, DF


400x, HF


100x, Rheinberg


Fragen, Verbesserungsvorschläge würden mich freuen

Viele Grüße  ;)

Sebastian
Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht. Zitat von Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

reblaus

Hallo -
wie war der Wassergehalt des "Staubs". Trocken oder vorgequollen?
Gruß
Rolf

carpe diem

#2
Hallo Rolf,
der Staub wurde direkt von der Blüte entnommen und war folglich trocken, wobei natürlich eine gewisse natürliche Feuchte immer vorhanden ist .

Schönen Sonntag noch...

Sebastian  
Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht. Zitat von Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

Ralf Feller

Hallo Sebastian,
das sind tolle Bilder. Interessant finde ich das die Oberflächenstrukturen im Hellfeld bei einem Trockenpräparat so gut herauskommen. Da wir gerade wieder mal eine Dunkelfelddiskussion hatten, sagst Du bitte mit welchem System Du diese Bilder gemacht hast?
Gruß Ralf

carpe diem

#4
Guten Abend Ralf,
vorweg: es freut mich, dass dir meine Bilder gefallen :). Das "System" ist alles Marke Eigenbau. Ich arbeite zur Zeit mit einen Euromex Mikroskop der X-Reihe (ein besseres Schülermikroskop). Das Dunkelfeld erreiche ich durch einen selbstgebastelten Filter. Bei meinen Aufnahmen im Dunkelfeld sowie im Hellfeld versuche ich immer eine gewisse Balance aus Blendenstellung und Kondensorhöhe herzustellen (das ganze geschieht also mehr oder weniger willkürlich). Natürlich spielt dabei die Lichtintesität der Halogenbeleuchtung eine große Rolle.Die Fotos entstehen mit einer digitalen Kompaktkamera und einen ebenfalls selbstgebauten "Adapter". Also wie du siehst ist das ein ganz besonderes System ;D. Ich hoffe, ich konnte soweit die Frage beantworten, bei Bedarf bitte weiter nachhaken.

Viele Grüße

Sebastian
Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat sehr viel Großes hervorgebracht. Zitat von Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

Fahrenheit

Lieber Sebastian,

schöne Aufnahmen, die Du uns da zeigst!

Den Pollen der "Amaryllis" habe ich mir letztes Jahr ebenfalls einmal angesehen. Ein kleine Korrektur sei mir erlaubt: die Pflanze, die bei uns als Amaryllis in den Läden steht, ist in aller Regel eine Ritterstern-Hybride (Hippeastrum spec.).

Die Oberflächenstruktur ist die gleiche, wie bei meinen Pollen. Die dunklere Struktur im Inneren kann man wohl nur beim Einschluss in Euparal erkennen.
Dazu hatte ich den Pollen frisch von der Blüte ebenfalls mit wenig reinem Isopropanol benetzt und anschließend mit einem Tropfen Euparal eingedeckt. Bisher hält das Präparat sehr gut ... klassisch wäre der Einschluss mit Glyzeringelatine gewesen.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

liftboy

#6
Hallo erstmal,
beim Stöbern in der Sammlung habe ich natürlich auch Amaryllis gefunden; allerdings Amaryllis belladonna (das sind die riemenförmigen grünen Blätter mit dem dicken Blütenstengel in der Mitte) man sieht aber schon, dass der Pollen nicht identisch ist! Also doch eine "andere" Amarryllis. Da Würde ein Foto der blühenden Pflanze weiterhelfen.



Das gleiche nochmal in schiefer Beleuchtung (Abbe)



und etwas größer



Einschluß von Frischmaterial in Eukitt (28.11.2006)
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr