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Dünnschliff vom Thumb Point

Begonnen von derda, August 15, 2021, 14:18:45 NACHMITTAGS

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derda

Guten Tag liebe Dünnschlifffreunde,

ich zeige einen Dünnschliff eines magmatischen Lagerganges vom Thumb Point in der Antarktis. Weder Probe noch der Dünnschliff stammen von mir.

https://goo.gl/maps/UtmKozQJ9tqW1YgR7

Viele Grüße,

Erik

olaf.med

Lieber Erik,

ein sehr schönes Gestein von einem außergewöhnlichen Fundpunkt, aber offen gestanden gefällt mir die Farbtemperatur Deiner Lichtquelle gar nicht. Ich habe das Bild einmal so bearbeitet, dass es der Wirklichkeit näher kommt und hoffe, Du gestattest das. Sonst lösche ich es sofort wieder.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Fraenzel

Moin Erik,
ich als unbeleckter Dünnschliffler habe mal einen Weißabgleich deines Bildes gemacht und ich komme fast zum gleichen Resultat wie Olaf. Hast du einen Weißabgleich schlicht und einfach vergessen?
Mikrogrüße
Peter
auch ich mag das "Du"

derda

Hallo Olaf, Hallo Peter,

die Bilder hatte ich mit dem Handy durchs Okular aufgenommen. Komischerweise sehen sie dort auch besser aus 😉 Ich sollte wohl doch besser den Rechner hochfahren und damit arbeiten. Gestern habe ich ja nicht mal den Hotspot im Leica-Werbefilm damit gesehen.

Von dem Ganggestein habe ich gut zwei Dutzend Dünnschliffe mit unterschiedlicher Zusammensetzung über den Querschnitt. Ich muss das mal systematisch durchgehen und ablichten (dann mit Weißabgleich).

VG, Erik

hugojun

#4
Lieber Erik,
ein schönes Gestein. Kannst du uns etwas über die Zusammensetzung sagen?
Also ich sehe im lin .pol Durchlicht vielleicht 2 Phasen. Die klare, hellere sind wohl die Feldspäte, vermutlich Plagioklase. Die etwas grünlich aussehenden Kristalle halte ich für Pyroxene ( dn bis 0,020 im +pol) mit geringem Kalziumgehalt , vielleicht wenig Ortho-Pyroxen, aber eher nicht . Entsprechend sollte der Kalziumgehalt Anorthitgehalt der Plagioklase um ca. 50% >80%<liegen.
Etwas opaques in den Zwickeln. Der Pyroxen ( Pigeonit ?) zeigt keine Augit-Entmischung, also eine relativ schnelle Abkühlung ( Ganggestein ) .Kein Olivin. Ich würde es für etwas Gobbrooides halten? Eukrit ( Olivin max. 9 % ) ist kein geläufiger Name mehr.

LG
Jürgen


derda

#5
Hallo Jürgen,

ich denke es sind Klinopyroxene (Augit) eines Gabbros.

Viele Grüße,

Erik

derda

#6
Liebe Dünnschlifffreunde,

ich werde eine Serie von Bildern starten und beginne mit je zwei Bildern von zwei Dünnschliffen des Punktes TPS-13. Leider habe ich keinerlei Informationen zum Urheber der Arbeit.

VG, Erik

derda

#7
Bild_1

derda

#8
Bild_2

derda

#9
Bild_3

derda

#10
Bild_4

hugojun

#11
Hallo Erik ,
Haben deine Proben Nummerierungen in der Art 28901 fortlaufend 28909?

TPS : sie sollte auch kein Deckglas haben

LG
Jürgen

Florian D.

Hallo Erik,
sehr interessante Schliffe!
Habe hierzu folgendes gefunden:

https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00288306.1968.10420768

Summary of Thumb Point Sheet
The Thumb Point sheet is at least 420 m thick, but there is apparently
no mafic zone where pyroxene markedly exceeds plagioclase in amount
(Table 2). The. undifferentiated rock near the margins contains about
52% plagioclase, 36% pyroxene, 9% mesostasis, plus accessory opaques and
biotite whereas the majority of undifferentiated Ferrar Dolerites in the
McMurdo Sound area have 48% plagioclase, 42% pyroxene, and 8%
mesostasis. Olivine is confined to the lower margin in a zone extending to
130 m above the apparent base. At least the upper 10 m of this zone is
layered in bands 5 em to 50 em thick in which the amounts of olivine are
variable. Hypersthene extends a little higher, to 150 m, beyond which it is
entirely absent; it is not known whether the hypersthene occurs between
the base and 60 m. From 130 m to 225 m the rock is markedly more felsic
with as much as 66% plagioclase co-existing with augite and pigeonite.
Above 225 m plagioclase decreases in amount complementary to the increase
in the amount of mesostasis which makes up 30% of the upper part of the
sill.

Gruss
Florian

hugojun


Hallo Florian ,

den lese ich auch gerade

"The factors controlling this alternation of phases are unknown as yet but
the absence of orthopyroxene in the upper part of the Thumb Point Sheet
suggests that it could only crystallise in a low-silica magma, and that once
the crystallisation of olivine had elevated the concentration of silica,
pigeonite rather than ortho-pyroxene became the stable mineral phase of
the upper part of the sheet"

LG
Jürgen

derda

Guten Morgen,

vielen Dank für den Link von der Arbeit von Skinner & Ricker.

Meine Dünnschliffe stammen sehr wahrscheinlich von einer deutschen Expedition. Es gibt noch eine Tabelle mit der die Schliffe dem Probenfundort (siehe Skizze TPS-...) zugeordnet werden. Unbedeckte Schliffe waren nicht dabei.

Ich werde so nach und nach die restlichen 35 Schliffe ablichten und zeigen, bis wir am Fuß des Berges angekommen sind. Der Beitrag wird also noch eine ganze Zeit auf Seite 1 verweilen 😉 danach folgt der nächste Antarktishügel.

Viele Grüße,

Erik