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Test, ob Schliff plan ist

Begonnen von Florian D., November 15, 2021, 09:16:40 VORMITTAG

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Florian D.

Hallo Forum,

Bei Dünnschliffen habe ich oft das Problem, dass diese anscheinend auf der Unterseite auf dem OT nicht plan aufliegen. Beim Schleifen verschwindet dann die Probe.
Ich habe jetzt darüber nachgedacht, ob man nicht erst irgendwie prüfen kann, ob der Schliff plan auf einen OT aufliegt (ohne Kleber). Da ist mir eingefallen, wie Augenärzte arbeiten, wenn sie den Augendruck bestimmen: Die bringen eine mit Fluorescein versetzte Flüssigkeit auf das Auge auf und drücken mit einem mit Blaulicht beleuchtetem Kegel auf, bis die Fluoreszenz verschwindet. Das müsste man doch evtl. übertragen können? Bis jetzt nur eine krude Idee.

Viele Grüsse
Florian

anne

Hallo Florian,
wir hatten früher bei der Arbeit eine Schliffpresse.
Allerdings um fertige Schliffe mittels einer Art Knetmasse plan auf dem Objektträger anzupressen.

lg
anne

olaf.med

Liebe Anne,

bei den Auflichtpräparaten geht es ja darum, dass die Oberseite des Schliffs genau senkrecht zum reflektierten Strahl orientiert ist. Florian möchte ja nur überprüfen, ob seine Schliffunterseite plan ist und dann nach dem Aufkitten auch parallel zur Oberfläche des Objektträgers liegt (wenn er keinen Keilfehler beim Aufkitten macht!!!).

Ich denke da ist ein Haarlineal das richtige Werkzeug.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

derda

Hallo Florian,

meine Schliffe sind vor dem Aufkleben nahezu ,,spiegelglatt". Ich sehe eindeutig, ob die Schliffe zum Rand hin zu stark verrundet sind. Wenn du die ,,Schnitzelmethode" anwendest hast du auch einen schön harten Quarzsaum, der ein Verrunden stark einschränkt.

Viele Grüße,

Erik


hugojun

#4
Hallo Florian ,

vielleicht sollte man die Schliffseite, die zum Objektträger zeigt, an einer größeren Gesteins-Fläche
beginnen und erst zum Verkleben auf den Träger in das richtige Format bringen. Dies sollte das Verkippen des Anschliffes reduzieren?

LG
Jürgen

Florian D.

Ja, ich denke, ich habe ein zu dünnes Scheibchen abgeschnitten, so dass sich dieses beim Aufkleben (und vielleicht sogar vorher beim Anschleifen) durchgebogen hat. Ich werde in Zukunft versuchen, die Scheibchen nicht dünner als 3 mm zu schneiden.

Viele Grüsse
Florian

Dünnschliffbohrer

Hallo Florian,
du meinst, wenn ich dich richtig verstehe, ob die Seite des heraus gesägten Klötzchens, die auf den Objektträger aufgeklebt werden soll, richtig plan ist? Wenn ja, dieses Problem hatte ich auch lange, da man beim Anschleifen in die Glasplatte mit dem Schleifpulver schnell und unbemerkt (!) eine sehr flache Kuhle hineinschleift, wodurch die Fläche des Klötzchens dann leicht konvex wird. Nachher, beim Dünnschleifen wundert man sich dann, warum gegen Ende des Schleifvorganges hin auf einmal trotz aller Vorsicht der Rand des Schliffes immer dünner wird. Ja, wenn das Klötzchen mit der konvexen Seite auf den planen Objektträger aufgeklebt ist ...

Zur Vorbeugung schleife ich (hab´s aber seit ein paar Jahren nicht mehr gemacht) mit dem Klötzchen immer wieder über die Kante der Glasplatte hinaus, damit da kein erhöhter Rand entsteht. Im Gegenteil, eine ganz leicht konvexe Glasplatte  - die man auf diese Weise erhält - ist sehr vorteilhaft, um das randliche Ausdünnen des Schliffes zu vermeiden.

Zur Kontrolle vor dem Aufkleben des Klötzchens lackiere ich gerne die später aufzuklebende Fläche mit einer auffälligen Farbe (z.B. grün), und beobachte dann beim Planschleifen, wie die grüne Farbe verschwindet:
a) entweder gleichmässig über die ganze Fläche, dann ist alles in Ordnung, oder
b) es bleibt am Rand des Klötzchens ein grüner Saum übrig, dann ist die Fläche leider konvex und muss einer Spezialbehandlung unterzogen werden (z.B. mit einem neuen Schleifglas, oder durch Schleifen über die Ecken des Schleifglases), bevor das Klötzchen aufgeklebt werden kann.

Richtig schleifen habe ich erst durch die Herstellung eines kleinen Teleskopspiegels gelernt. Was die Spiegelschleifer an Tricks haben, lässt sich oft in leicht abgewandelter Weise auf die Dünnschliffherstellung übertragen.

Ich hoffe, die Hinweise helfen, viel Spass!
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Florian D.

Hallo Dünnschliffbohrer,

ja, das ist mein Problemfeld. Der Trick mit der Farbe gefällt mir!

Viele Grüsse
Florian

olaf.med

...die Farbe hat allerdings den Nachteil, dass sie gerne auch in die Poren eindringt und dort verbleibt. Das stört beim späteren Mikroskopieren möglicherweise erheblich. Einfache Bleistiftstriche erfüllen den gleichen Zweck. Man sieht auch dann sofort wo die Schlifffläche "trägt".

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Rawfoto

Hallo Florian

Wenn ein Rohling droht sich nach dem Sägen beim Scheifen der Klebefläche durchzubiegen klebe ich ihn auf einen Glasträger auf. Damit kann er sich nicht mehr durchbiegen. Nach der Behandlung der Klebefläche wird aufgeklebt und mit der Klebepresse fixiert. Georg Abele bietet da blaue Kunststoffigel an die den Druck sehr gut verteilen. Dann wird die erste Hilfsklebefläche Aufgelöst und man kann mit dem Dünnschleifen beginnen. Aufwändig aber, es funktioniert.

Auch ich arbeite mit dem Haarlineal, auflegen über die Diagonale und über die 4 Längsseiten bringt hängende Ecken gnadenlos zum Vorschein, das hat mich in zwei Jahren meiner mechanischen Ausbildung zur Verzweiflung gebracht .-)

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...