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Frage zu Planachromat

Begonnen von Ede_72, Januar 14, 2022, 15:11:44 NACHMITTAGS

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Ede_72

Hallo zusammen, kann mir jemand Informationen zu diesem Planachromaten geben? Was bedeutet das rote "T"? Im Netz konnte ich leider keine Info dazu finden.
Besten Dank!
Viele Grüße
Jürgen

plaenerdd

#1
Hallo Jürgen,
das rote "T" steht auch auf Fotoobjektiven aus der gleichen Zeit. Wenn ich mich recht erinnere bedeutet es, dass es eine Antireflexionsvergütung besitzt. Was heute Standard ist, war damals eine extra Kennzeichnung wert.
Beste Grüße
Gerd
EDIT: Ich habe mal noch ein wenig gegraben und in einem anderen Forum eine schlüssige Antwort gefunden.: das rote "T" stand für "Transparenz", die mit einer "hochwertigen Vergütung" erreicht wurde. Mitte...Ende der 50er Jahre fiel diese Bezeichnung bei Zeiss-Jena wieder weg, weil sie mittlerweile Standard geworden war bzw. noch weiter verbessert wurde (Mehrschichtvergütung). Westliche Hersteller (ZEISS, LEITZ) haben das noch etwas länger benutzt.
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Ede_72

Hallo Gerd, vielen Dank für die Info und deine Mühe die du dir gemacht hast!
Scheint also damals kein so schlechtes Teil gewesen zu sein.
LG Jürgen

Kay Hoerster

#3
Zitat von: plaenerdd in Januar 14, 2022, 16:47:48 NACHMITTAGS
Hallo Jürgen,
das rote "T" steht auch auf Fotoobjektiven aus der gleichen Zeit. Wenn ich mich recht erinnere bedeutet es, dass es eine Antireflexionsvergütung besitzt. Was heute Standard ist, war damals eine extra Kennzeichnung wert.
Beste Grüße
Gerd
EDIT: Ich habe mal noch ein wenig gegraben und in einem anderen Forum eine schlüssige Antwort gefunden.: das rote "T" stand für "Transparenz", die mit einer "hochwertigen Vergütung" erreicht wurde. Mitte...Ende der 50er Jahre fiel diese Bezeichnung bei Zeiss-Jena wieder weg, weil sie mittlerweile Standard geworden war bzw. noch weiter verbessert wurde (Mehrschichtvergütung). Westliche Hersteller (ZEISS, LEITZ) haben das noch etwas länger benutzt.

Hallo Gerd,

gab es denn in den 50er/60er Jahren schon Objektive von Zeiss Jena mit 45mm Abgleichlänge? Denn diese AGL hat das Objektiv definitiv. Außerdem sei noch anzumerken, dass dieses Objektiv eine geferderte Frontlinse hat, was sehr ungewöhnlich für ein 16er 6,3er Objektiv ist. Auch der freie Arbeitsabstand ist deutlich geringer als bei normalen 16er 6,3er Objektiven. Nun fragen sich wahrscheinlich ein paar Mitglieder, woher ich das weiß...ich bin der ehemalige Besitzer des Objektivs und des daran befestigten Amplivals  ;D

Ich habe das Objektiv vor einigen Jahren von einem ehemaligen Zeiss Jena Mitarbeiter zusammen mit weiteren kuriosen / wohl nicht in Serie gegangenen Bauteilen und dem Versuchsmuster eines Plan-Apo 40 gekauft (hab ich mal irgendwann im Forum vorgestellt). Ich vermute daher, es handelt sich auch hier wohl um ein Versuchsmuster oder einen Prototypen, das Bild war jedenfalls für mein Empfinden sehr ordentlich.
Nun hat das Mikroskop und ein wenig Zubehör einen neuen Besitzer gefunden, dem es hoffentlich genau soviel Freude bereitet, wie es mir hat.

Viele Grüße, selbstverständlich auch an Jürgen
Kay

edit 18.01.22: 16er in 6,3er korrigiert...hier hatte der Fehlerteufel gleich 2x zugeschlagen
Mit freundlichen Grüßen
Kay

plaenerdd

Hallo Kay,
ich denke, dass das "T" für "transparent" steht und die durch Vergütung erreichte besonders hohe Lichtdurchlässigkeit kennzeichnet, ist sicher richtig. Über den Zeitraum der Verwendung müsste man noch recherchieren. Da habe ich nur aus dem Kameraforum nachgeplappert. Vielleicht hat jemand den BEYER "Handbuch der Mikroskopie" von 1973 und kann dort mal nachschauen. da sind eigentlich alle Objektivgravuren aufgelistet. In der Ausgabe von 1978 ist das "T" jedenfalls nicht (mehr?) zu finden.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

plaenerdd

Hallo,
hier noch eine interessante Seite zur T-Optik, die sogar heute noch, allerdings als T* für Mehrfachbeschichtungen von Zeiss verwendet wird.
Das erste Patent wurde 1935 erteilt.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Kurt

Hallo Gerd,

sehr interessante Seite zur T-Optik! DANKE!

Grüße
Kurt

Ede_72

Ja auch von mir nochmals eine Dankeschön an euch für die Infos!
Viele Grüße
Jürgen

jochen53

Hallo,

wenn auch die reflexvermindernde Vergütung optischer Glasoberflächen unabhängig voneinander und in etwa zeitgleich durch Zeiss und Kodak entwickelt und patentiert (und gleich unter militärische Geheimhaltung gestellt) wurde, so war es nicht Zeiss, die eine 6-Schicht-Vergütung Ende der 70er Jahre angeblich erstmals eingeführt haben. Asahi Opt. (Pentax) hat bereits im April 1971 die bekannten Super-Multi-Coated-Takumar Objektive mit einer 7-schichtigen Vergütung auf den Markt gebracht.

Viele Grüße, Jochen