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Kompakter Ofen für Paraffin

Begonnen von jcs, Januar 29, 2022, 12:07:17 NACHMITTAGS

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Werner

Selbstherstellung hatte ich auch schon überlegt. Bei den käuflichen handelt es sich aber um Reinaluminium:
https://www.ebay.de/sch/12576/i.html?_from=R40&_nkw=aluminium+pellets&LH_TitleDesc=0

Aluminiumgries kann man herstellen, wenn man geschmolzenes Alu beim Erstarren permanent durchrührt. Müßte danach aber rund getrommelt werden.
Aluminium hat dummerweise eine hohe Schmelzwärme, das bedeutet eine große Fallhöhe zum Abkühlen (Bei Bleischrot sind das >10 m über dem Wasser). Vielleicht geht es trotzdem mit wenigen Metern. Statt Wasser vielleicht besser Öl nehmen, das reagiert nicht mit heißem Alu.

Experimentierfreudige Nachahmer vor - Werner

Aljoscha

Zitat von: Werner in Januar 30, 2022, 11:42:45 VORMITTAG
Statt Wasser vielleicht besser Öl nehmen, das reagiert nicht mit heißem Alu.

Experimentierfreudige Nachahmer vor - Werner

Guten Tag Werner,

Ich stelle mir gerade vor, was passiert, wenn über 600 Grad heißes Metall mit dem Öl in Kontakt kommt.  8)

Viele Grüße

Alexander

güntherdorn

#17
ich hab den von bodo braunstorfinger ("bolido") nachgebaut:
kastenhöhe inkl. füße 42cm.
unter der alufolie ist ca.1cm gelbe glaswolle.
(tip: irgendwo im MF ist noch ein ausführlicher bericht drüber,
und er explodiert nicht!)
geregelt wird die glühbirne mit einem billigen, kleinen baumarkt-dreh-lampenregler.
ciao,
güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

jcs

#18
Hallo Helmut und Günther,

danke für's Zeigen Eurer Lösungen. Offenbar sind sowohl Öfen als auch Thermoblöcke und Wasser/Alu-Bäder im Einsatz.

Günther, wie regelst Du Deinen Ofen?

Allzu viel basteln will ich in dem Zusammenhang nicht. Meine Kenntnisse zur Regelungstechnik und Elektronik sind eher bescheiden, und in die Schmelzmetallurgie werde ich vermutlich auch nicht einsteigen.

Aber irgendwie haben alle Lösungen ihren Reiz. An der Thermoblocklösung finde ich interessant, dass alles sehr kompakt ist und man dennoch gleichzeitig materialsparend mehrere Proben unabhängig voneinander "baden" kann.

Danke jedenfalls an alle für die hilfreichen Tipps!

Jürgen

Bob

Zitat von: Werner in Januar 30, 2022, 11:42:45 VORMITTAG
Aluminium hat dummerweise eine hohe Schmelzwärme, das bedeutet eine große Fallhöhe zum Abkühlen (Bei Bleischrot sind das >10 m über dem Wasser).

Da bekommen Bekannte, die in einem Hochhaus wohnen, gleich einen neuen Stellenwert! ;D

Werner

@ Aljoscha:

Es wird sogar rotglühendes Eisen zum Härten in Öl getaucht, das funktioniert. Wenn man das Öl vorher auf 200 °C erhitzt, verzieht sich das Werkstück auch gar nicht.

Gruß - Werner

P.S.: Schade daß man einem Schmied nicht mehr über die Schulter schauen kann, geht nur noch auf Youtube...

Bob

Hallo zusammen,
ich stelle es mir problematisch vor, einen noch flüssigen Alu-Tropfen in ein Medium fallen zu lassen, was darauf heftig reagiert. Da bekäme man wohl solche Bleigieß-Figuren. Also müsste er entweder schon erstarrt sein oder man bräuchte ein Medium, was nicht so heftig reagiert. Wie im Flug erstarrt sehen die Thermal Beads aber auch nicht aus.
Andere Materialien sind auch schwierig, bei zu hoher Dichte bekäme man nichts reingesteckt.

Viele Grüße, Bob

jcs

Zitat von: Bob in Januar 30, 2022, 17:55:25 NACHMITTAGS
Andere Materialien sind auch schwierig, bei zu hoher Dichte bekäme man nichts reingesteckt.
Möglicherweise werden die porösen Kugeln so hergestellt wie Alu-Schäume: Aluminiumpulver wird dabei mit einem Treibmittel vermischt (z.B. Titanhydrid) und erwärmt, bis das Pulvergemisch aufschäumt. Ist aber auch nichts für die Küche zuhause, egal ob Hochhaus oder Bungalow.

Jürgen

Ralf Feller

#23
Liebe Kollegen,

vernickeltes Bleigranulat geht auch und ist billig.
Habe ich im dry block heater benutzt als ich noch keine Alublöcke hatte.
Ist aber Sauerei wenn Paraffin rein läuft.

In größeren Inkubatoren (20L) kann man auch einen Mini-Magnetrührer einstellen
der das Paraffin rührt, die Proben hängen dann in den Kassetten am Bindfaden darüber.

LG Ralf

Aljoscha

Zitat von: Ralf Feller in Januar 30, 2022, 19:44:17 NACHMITTAGS


In größeren Inkubatoren (20L) kann man auch einen Mini-Magnetrührer einstellen
der das Paraffin rührt, die Proben hängen dann in den Kassetten am Bindfaden darüber.


Hallo,

Die Idee hat was! Einen Magnetrührer mit geregelter Heizung und die Kassetten in das Rührgefäß hängen. Da braucht man nicht einmal einen Inkubator.

Viele Grüße

Alexander

Ronald Schulte

Wer noch mal ein Wärmeschrank haben möchte und; nicht viel platz und nicht reichlich Geld ausgeben möchte, wäre dieses Gerät vielleicht was.

Diese Geräte werden öfters in Ebay angeboten und Funktionieren Prima. Preis liegt so zwischen 150 und 200 Euro.
Hier liegen zufällig was Technovit Blöcke zum nachharten aber ich Schmelze sogar Paraffin damit. Die Temperatur ist beschränkt auf 60 Grad aber die kann dann auch tatsachlich erreicht werden.
Kleines nachteil ist das das Schmelzen von Paraffin ziemlich Lange dauert aber mit Paraplast Plus darf es doch nicht wärmer werden wie 62 Grad so ist es eigentlich Ideal.

Grüße Ronald

Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

treinisch

Hallo,

Alu-Kugeln: vielleicht könnte man ja mal bei einem der chinesischen Hersteller nachfragen? Ich sehe auf Alibaba Angaben wie 20 - 200 $ pro kg, 200 wäre natürlich sehr viel, aber 20 wäre doch sehr wenig?



vlg
Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

jako_66

#27
Zitat von: Bob in Januar 30, 2022, 09:36:07 VORMITTAG
hast Du einen Eindruck davon gewinnen können, wie kritisch die 61°C-Grenze bei Paraplast plus zu sehen ist?

Hallo Bob,

sehe die Grenze von 61°C nicht so als Problem an. Theoretisch könnte eine Mischungslücke Paraffin und Kunststoffpolymere entstehen. Halte ich aber für eine geringe Übertemperatur für nicht praxis-relevant. DMSO ist ja auch noch drin. Vielleicht hat jemand hier im Forum andere Erfahrungen?

Problematischer finde ich die Phasengrenze Paraplast Puls & Isopropylalkohol unter bestimmten Bedingungen. Daher nehme ich nur n-Butanol-Paraplast Plus Mischungen, die ich häufiger mal austausche und daher auch kein Problem mit dem Putzen habe.

Viele Grüße

Sven

Ronald Schulte

Sven,

ZitatVielleicht hat jemand hier im Forum andere Erfahrungen?

Das stand früher auf den Kilosäcken, und ich wurde zum Beispiel von Carsten Dittmayer gewarnt, der es an der Universität Berlin verwendet hat. Bei höheren Temperaturen begann das Paraffin zu zerfallen. Sie wird jedoch nicht mehr in den Produktdaten beschrieben. Ich gehe davon aus, dass sie deshalb nicht mehr wichtig ist.

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Bob

Danke für Eure Hinweise, Ihr beiden!
Die Temperaturspanne zwischen Schmelzbeginn und 61 °C ist ja nicht besonders groß. Würde man zu den 61° noch einen Sicherheitsabstand einhalten wollen, bräuchte man sehr viel Geduld und eine perfekte Regelung.

Zum Thema Ofen: Ich bin gerade zu einen Sterilisationsofen gekommen, der automatisch ein Temperatur/Zeit-Programm durchläuft. So bald ich etwas Zeit finde, baue ich da mal einen frei einstellbaren Regler ein. Der Ofen ist etwa 35x35x40cm groß.

Viele Grüße,

Bob