REM: Diatomeen im Plasma und H2O2

Begonnen von bernd552, April 02, 2022, 08:43:00 VORMITTAG

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bernd552

Hallo in die Runde,

in der Hoffnung mich evtl.später mal an REM Abbildungen von rezenten Radiolarien zu versuchen, suche ich aktuell nach Methoden, die Gallerte und die org. Hülle (hier am Beispiel von Diatomeen) so sanft zu entfernen, dass die Ketten im natürlichen Zusammenhalt erhalten bleiben.
Hier versuchte ich mich in sanfter, naßchemischer und säurefreien Oxidation mit H2O2 sowie mit Plasma in Sauerstoff.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Polysacharidhäute vollständig entfernt sind und es sich nur um nackte Gürtelbänder handelt (in den Bildern blau eingekreist) oder ob immer noch eine organische Haut darüber ist?

Was meinen die Experten dazu?

Mit Verdauungsenzymen die marinen Polysacharide und evtl. Chitin aufzulösen habe ich (bei der REM Betrachtung) keine guten Erfolge erzielt, wenn jemand dazu andere Ideen und Anregungen hätte, würde ich mich über entsprechende Tipps freuen.

LG
Bernd

Siegfried

#1
Hallo Bernd
Ich kann zwar nichts zur Beantwortung deiner Frage beitragen,
aber bewundere deine gezeigten Bilder.
Ich kann mich nicht satt genug sehen.
Meine gute Stimmung ist gerettet.
Trotz Schneesturm hier bei mir in Hasenthal.
Gefühlte Temperatur (Windchill) minus 10 Grad.
   Gruß von Siegfried

anne

#2
--

MikroManni

Hallo Bernd,

danke für die beeindruckenden Bilder.
Ich würde aus meiner Erfahrung heraus vorschlagen, dass Du die Aufnahmen bei weit niedrigerer kV machen solltest. Die kleinste kV ist 5 kV in den gezeigten Bildern. Hier "schiesst" man aber noch durch einen dünnen organischen Film, der sich so nicht abbilden lässt. Im Bereich von 1 kV oder weniger wird es dann interessant, ob man einen dünnen Film abgebildet sieht. Hier hat man, je nach vorhandenem Dektor/en, nur eine Oberflächenabbildung ohne SE Elektronen (oder auch BSE je nach kV) aus dem Inneren der Probe. Muss man halt rumspielen mit der kV. Kenne das Mira 3 jetzt nicht (alter Zeissianer mit allen SEM, FESEM wie DSM950, 960, DSM 982, Merlin vertraut), aber da es eine FEG Maschine ist, sollte man auch bis auf 0,5 kV runterkommen.
Falls Mira 3 einen dem Zeiss ähnlichen In-lens SE-Detektor hat, kann man mit diesem Detektor einen organischen Film wahrscheinlich am besten abbilden--wenn vorhanden. Kann das Mira 3 EDS Spektren? Dann sollte man auch versuchen, einen Bereich mit vermutetem organischen Teil einem als  "nackt" angesehen Bereich gegenüber stellen. Sollte man unterschiedliche Elemente, Höhen der Zählraten etc erkennen können. Kann mich dunkel erinnern, dass Mira 3 dieses live EDS System von Tescan an Bord hat-richtig?

Auf dem angehängten Bild ist der Einfluss der Beschleunigungsspannung auf die Abbildung eines etwa 10 nm dicken Plastikfilms, Butvar, auf einem Nickel-Objektträger für TEM gezeigt. Nur bei 1 und 3 kV kann man den Film als einen Hauch erkennen. Ab etwa 4 kV gehen die Elektronen durch den Film und erzeugen kein SE Signal mehr--keine Abbildung des Film. Man sieht nur noch die Nickelqudarate des TEM Grids.

Vielleicht helfen die wenigen Erklärungen ja weiter, die Fragestellung zu beantworten. Viel Glück dabei.

Beste Grüße
Manfred
Axiophot und Axioskop mit Fluoreszenz, Zeiss Standards

Rene

Hallo Bernd, the images are great, the diatom valves look clean, so I assume this is also the case for the girdles. The edges of the girdles are visible, which is also a clue to their cleanliness. 

Manfred has of course a point in that you can lower the kV to show more of the  surface. Nevertheless, if the girdle is structured, you should be able to image that at 5kV. The more so if you think there might be a light proteinous or membraneous material present on top of the poroid structure: at 5 kV or higher you are imaging through that muck!

Anyway, at least for the Skeletonema girdles, any pores would be very small, and you would need a higher mag to be able to show them, if they show at all. Amount of silicification is dependent on maturity of the girdle, and thicker girdles are not always more structured. In other words, you'll have to look for the best specimen showing this effect. And don't over do the amount of coating, a 20nm layer coating will get rid of the finest details.

Can you tell me more about your plasma-method of cleaning?

Regards, René

bernd552

Hallo in die Runde,

@Manfred
Ja, ich kann mir auch bei 300 V die Objekte anschauen aber ich weiß dann nicht, was ich da sehe, Verunreinigungen oder Organik. EDX habe ich leider keines (mein REM mißbrauche ich ausschließlich für nicht wissenschaftliche Aufnahmen ;)), das würde hier  - wie du es richtig erwähnt hast - sehr gut weiter helfen.

@René
danke, genau diese taxonomische Beurteilung hilft mir weiter. Wenn diese Gürtelbänder Poren hätten, dann wäre eindeutig noch eine verdeckende Polysacharid-Schicht darüber!
Der eingesetzte Plasmaverascher https://www.youtube.com/watch?v=PyNe1mUaOhE mit 100 kHz bei 30W hat zwar den Untergrund (ein Sterilfilter, dieser sah zuvor aus wie bei Bild 2) stark abgetragen aber jede organische Verbindung verhält sich gegenüber Hochfrequenzplasma anders.

LG
Bernd