Autor Thema: H. Hauptner--Trichinenmikroskop  (Gelesen 2262 mal)

Siegfried

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H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« am: September 21, 2022, 20:19:54 Nachmittag »
Hallo zusammen
Heute habe ich es endlich geschafft, das Trichinenmikroskop unseres
letzten Fleischbeschauers von Hasenthal, gest. 1979,
von einem Nachkommen zu erwerben. (wohnt in Coburg)
Es ist ein einfaches Trichinenmikroskop von H.Hauptner Instrumentenfabrik
Berlin-Solingen.
https://www.hauptner-herberholz.de/Historie.aspx
Über das Baujahr weiß ich noch nichts, will aber weiter nachforschen.
Der Zustand ist nicht mehr der beste.
Und ich nehme an, daß es damals Massenware war.
Ich will nun versuchen dieses Mikroskop etwas, ganz vorsichtig,
wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen.
Über Ratschläge würde ich mich freuen.
   Gruß von Siegfried
« Letzte Änderung: September 21, 2022, 20:42:35 Nachmittag von Siegfried »

Hugo Halfmann

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #1 am: September 21, 2022, 20:37:48 Nachmittag »
Hallo Siegfried,
man sieht dem Mikroskop sein langes Arbeitsleben an und gerade das macht es einzigartig. Es ist  das Arbeitsgerät eures Fleischbeschauers gewesen.
Wenn du es polierst, ist es nur noch eins von vielen.
Ich würde es behutsam reinigen, wenn nötig fetten und es dann genau so wie es ist, versehen mit einem entsprechenden kurzen Text, in die Vitrine stellen.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

beamish

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #2 am: September 21, 2022, 21:05:16 Nachmittag »
Da schließe ich mich Hugo an.
Das Mikroskop ist ja keine "Kostbarkeit" sondern ein Stück Geschichte deiner Heimat.
Deshalb würde ich es auch nur mit einem leicht feuchten Lappen reinigen und sonst nichts.

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
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Peter V.

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #3 am: September 21, 2022, 21:18:49 Nachmittag »
Hallo Sigi,

Nein! Lass es! Ich schließe mich meinen Vorschreibern an, und zwar mit genau den gleichen Argumenten. Das ist Heimatgeschichte und dazu gehören die Gebrauchsspuren und die Patina. Eine Restauration wäre nicht nur unangemessen (da es ein wenig wertvolles Allerweltsgerät ist), sondern würde auch die quasi heimatgeschichtlichen Spuren der Benutzung auslöschen. Die Restauration macht daraus ein 08/15-Gerät.

Hezrliche Grüße
Peter


« Letzte Änderung: September 21, 2022, 21:20:33 Nachmittag von Peter V. »
Ich benutze in der Regel das generische Maskulinum. Selbstverständlich sind darin alle aktuell 72 Geschlechter mit inkludiert.

Siegfried

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #4 am: September 21, 2022, 21:34:17 Nachmittag »
Hallo
Ob ihr mir es glaubt oder nicht, kurz nachdem ich meinen Beitrag
eingestellt hatte, sah ich mir das Mikroskop an, erfreute mich daran und kam zum
gleichen Ergebnis, wie von euch vorgeschlagen.
   Gruß von Siegfried
« Letzte Änderung: September 22, 2022, 06:47:50 Vormittag von Siegfried »

Alex H.

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #5 am: September 22, 2022, 02:12:18 Vormittag »
Hallo Siegfried,

ich würde das machen, was sich auch bei Oldtimern immer mehr durchsetzt: schonend reinigen, technisch überholen, aber alles - inklusive der schönen Patina - original belassen.

Grüße
Alex
« Letzte Änderung: September 22, 2022, 02:20:03 Vormittag von Alex H. »
Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

Siegfried

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #6 am: September 22, 2022, 10:16:53 Vormittag »
Hallo
Nochmals danke für euere Meinungen zu meinem neuen Lieblingmikro. ;)
Meine Entscheidung ist ja schon gestern gefallen,
das Mikroskop des letzten Fleischbeschauers von Hasenthal,
kommt gereinigt in die Vitrine, wird mit einem schön gestalteten Stellschild,
auf dem etwas über die Historie und Bild des Fleischbeschauers steht, versehen.

Nun hätte ich trotzdem noch eine Frage.
In meinem Leben habe ich mich ja schon mit Vielem befasst.
Aber mit Schlachterei und Fleischbeschau noch nie.
Wie wurden die beiden Glasplatten mit Bemaßung, Bild4, bei der Fleischbeschau angewendet?
   Gruß von Siegfried

beamish

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #7 am: September 22, 2022, 10:21:59 Vormittag »
Hallo Siegfried,
die beiden Glasplatten bilden mit den Schrauben ein sogenanntes Kompressorium.
Die Fleischproben wurden damit gequetscht, so daß die Proben transparent werden und auf Trichinen untersucht werden können.

Grüße
Martin
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Siegfried

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #8 am: September 22, 2022, 16:07:36 Nachmittag »
Hallo Martin
Danke für deine Antwort.
Ich werde jetzt auf alle Fälle einmal nachforschen, wann
das Baujahr sein könnte.
Auch wenn es, wie ich vermute nicht von Hauptner hergestellt wurde
und wohl ein Massenartikel war.
    Gruß von Siegfried

beamish

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #9 am: September 22, 2022, 16:33:47 Nachmittag »
Am Standort Solingen gibt es die Firma sogar noch:
https://www.hauptner-herberholz.de/Webshop/Trichinenmikroskop-komplett.aspx

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Peter V.

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #10 am: September 22, 2022, 21:51:59 Nachmittag »
Hallo,

Hauptner ist vermutlich nicht der Hersteller. Oftmals wurden und werden Produkte nicht mit dem Namen des Herstellers, sondern des Vertriebs versehen. Kosmos hat ja auch nie Mikroskope hergestellt, sie waren z.B. von Will. Ebenso gab es Leybold-Schulmikroskope, die von Leica stammten. Letztlich ist bei Deinem heimatgeschichtlichen Mikroskop der tatsächliche Hersteller aber auch relativ gleichgültig, finde ich.

Herzliche Grüße
Peter
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Siegfried

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #11 am: September 23, 2022, 08:55:32 Vormittag »
Hallo
Das mit dem Fremdhersteller nehme ich auch an.
Für mich wäre es trotzdem interessant, welches ungefähre Herstellungsjahr
das Trichinenmikroskop hat. Ich will ja neben Dieses in meiner kleinen Vitrine
einen Aufsteller anbringen, wo das Jahr mit erwähnt wird.
So bin ich eben.
Es sind zwar viele Kataloge von Hauptner antiquarisch zu kaufen,
aber in welchem dieses Mikroskop mit angeboten wurde ist mir eben unbekannt.
Eine weitere Möglichkeit wäre, die Firma, die ja noch existiert anzuschreiben,
die Fotos mitzusenden und dort eine Auskunft zu erbitten.
   Gruß von Siegfried
« Letzte Änderung: September 23, 2022, 08:57:12 Vormittag von Siegfried »

beamish

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #12 am: September 23, 2022, 09:56:12 Vormittag »
Hallo Siegfried,
ich bin mir zielich sicher, daß der Hersteller Paul Wächter ist. Die Modellnummer wäre bei ihm auch Va.
Da es noch ein Satzobjektiv hat und nicht das spätere Patentobjektiv mit zuschaltbarer Vergrößerung (wann wurde das erfunden?), würde ich es auf die Zeit zwischen 1910 und 1920 datieren.

Grüße
Martin
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RainerTeubner

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #13 am: September 23, 2022, 11:22:25 Vormittag »
Hallo Martin,

 wenn Du ein paar nähere Informationen zum Erfinder und/oder Patentanmelder hast, kann ich mich mal auf die Suche nach der Patentanmeldung machen.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
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beamish

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Re: H. Hauptner--Trichinenmikroskop
« Antwort #14 am: September 23, 2022, 12:22:19 Nachmittag »
Ob es da ein Patent gibt, weiß ich gar nicht. Ich habe es nur so genannt, im Sinne von patent=praktisch. Solche Klappobjektive wurden jedenfalls z.B. von Waechter, Leitz und Winkel für Trichinenmikroskope verwendet.
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