Dünnschliff von Gestein aus Varuträsk

Begonnen von PolMik, Oktober 16, 2022, 19:42:48 NACHMITTAGS

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PolMik

Liebe Foristen,

den Lithiumpegmatit von Varuträsk/Schweden hatte ich hier
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?PHPSESSID=3923c77338db7ec2167ab9751a5a1bab&topic=44784.0 schon vorgestellt. Von einem deneben liegenden Stein habe ich bei Krantz (www.krantz-online.de) einen Dünnschliff anfertigen lassen.

Mein Ansinnen war es zu prüfen, ob sich Spodumen oder Petalit, Lithiumerze, in dem Gestein befinden. Das war nicht der Fall.

Das Gestein besteht zu ca. aus 85% Feldspat. Die Hälfte davon ist verzwillingt, als Plagiokla (Pl) markiert. Vermutlich handelt es sich um Albit (Ab). Ca. 10 % sind Turmalin (Tur). Dieser ist schwarz oder grün gefärbt. Vermutlich handelt es sich um Elbait. Weitere ca. 3 % sind Muskovit (Ms)/Lepidolith. Im Schliff sind die nicht zu unterscheiden. Zu nur 2 % wurde Quarz (Qtz) angetroffen.

Das gesamte Gestein ist kristallin. Es sind nur vereinzelt idiomorphe Kristalle zu erkennen. Der Albit und die Plagioklaszwillinge sind zu 75% grobkörnig, zu 25% feinkörnig. Insbesondere im Grenzbereich zum Turmalin sind sie feinkörnig und vermitteln einen eingeregelten Eindruck. Der Turmalin ist sehr grobkörnig. In seinen Randbereichen sind lokal langgestreckte Einschlüsse zu erkennen. Auch in ca. 30% der Plagioklase befinden sich Einschlüsse. Dies sind seltener Gasblasen. Meist handelt es sich um kryptokristalline Gemenge in blasenförmigen Einschlüssen. Auch im Muskovit gibt es Einschlüsse. Hier handelt es sich um Gasblasen und um Albit.

Als Bild01 das Stück Gestein, von dem der Schliff stammt. Bild02 zeigt den Turmalin und die Plagioklase unter dem Stereomikroskop mit der Flexcam C3 von Leica aufgenommen. Mit Bild03 noch ein Übersichtsbild unter dem Stereomikroskop bei gekreuztem Polarisator und Analysator. Da die Kontraste zwischen den Mineralen im Hellfeld sehr gering sind,  habe ich die Bilder unter dem Mikroskop bei gekreuzten Polarisatoren gemacht. Die nachfolgenden Bilder wurden unter dem Mikroskop mit einer Canon aufgenommen. Bild04 zeigt MuskovitTurmalin im Längsschnitt mit Einschlüssen und Säumen an den Korngrenzen. Außerdem Plagioklaszwillinge und Albit. Die Bilder 05 und 06 zeigen Albit mit Muskovit und ein konoskopisches Abbild von Albit. Die Bilder 07 und 08 zeigen Quarz und das konoskopische Abbild davon.

Viele Grüße
Michael

olaf.med

Hallo Michael,

bei dem Mineral auf Deinem vierten Bild handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht um Muskovit sondern um einen Turmalin Längsschnitt.

Beste Grüße, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

PolMik

Hallo Olaf,
vielen Dank für die Korrektur. Ist verbessert.
Viele Grüße
Michael