Hallo Jakob,
Die kontraststarken Varianten sind bewusst als solche gezeigt. Persönlich wären mir wie solche Ergebnisse wie von Anne präsentiert eher ein Vorbild. ....
..... Denn meiner Meinung nach stimmt irgendetwas mit der Auflösung nicht so wie es sein sollte Diesbezüglich war Annes Hinweis zu den nicht dargestellten Poren aufschlussreich. ....
.... Dein Hinweis zu den nicht sichtbaren Poren ist interessant, dies gleich aus mehreren Gründen. Denn es könnte eine Art Verwisch-Effekt durch Stacking zu vieler Bilder sein.
Ich verstehe Deine Vorgehensweise nicht ganz, zumindest wenn Du versuchst Deine Aufnahmetechnik zu optimieren. Und ich habe fast das Gefühl als wolltest Du die typischen Techniken in der Amateur-Astrofotografie auf die Mikroskopie übertragen.
Wenn man dort Stacks aus einer großen Fotoserie auswertet dann hauptsächlich um die atmosphärischen Bildstörungen heraus zu mitteln oder das Rauschen bei geringer Lichtintensität zu verringern. Ein Tiefenschärfenproblem wie in der Mikroskopie existiert dagegen nicht. Die anschließende maximale Kontrastverstärkung z.B. eines gemittelten, aber im Ergebnis sehr flaue Planetenbildes stellt kein Problem für den darstellbaren Dynamikumfang des Gesamtbildes dar.
Wenn Du dagegen Mikrofotos so stark wie in der Histogrammdarstellung erkennbar kontrastierst, dann verlierst Du Auflösung. Und Stacking verbessert nicht die Detailschärfe bzw. Auflösung, sondern erhöht lediglich die Tiefenschärfe des Bildes. Das was nicht wenigstens in einem Einzelbild Deiner Fotoserie an Details enthalten ist, wirst Du nach dem Fokusstacking auch nicht sehen - in Gegenteil tendieren Stackingprogramme (je nach Konzept) eher dazu, die Auflösung auf Kosten der Tiefenschärfe etwas zu verringern. Die von Dir vermissten Poren der Diatomeenschale müssten in dem Teilbereich der in der Fokusebene liegt auf mindestens einem Foto zu sehen sein.
Wenn Du Deine Technik optimieren willst solltest Du erst einmal Stacking vollkommen vergessen und gut belichtete Einzelfotos der Diatomeen erzeugen als Ausgangspunkt für die weitere Bearbeitung. Dazu reicht natürlich auch Hellfeldbeleuchtung, aber die Beleuchtung muss optimal sein.
Hubert
Danke Hubert,
ich habe mir gestern beim Betrachten der Bilder dies auch schon vorgenommen. Es macht ja Sinn, immer die Beleuchtung genau zu jusstieren und saubere Bilder mit angenehmer Verteilung der Tonwerte hinzukriegen. Ich kann dafür auch die EOS 600D nutzen, die ausgewogener in ihrer Wiedergabe ist.
Auch ein Aspekt:

Die exzessiv hohe Anzahl von paarhundert Fotos pro Stack würde bedeuten, dass die 600D gerade mal einige Wochen durchhält (Lebensdauer des Verschlusses). Natürlich nur bei täglichem Fotografieren.
Diese ist mit einem 58 mm Helios (ein 35 mm Objektiv wär deutlich günstiger, mal sehen) und einem korrigierenden Okular adaptiert. Vielleicht spielt auch die 14-Bit Breite des AD-Wandlers der 600D mit eine Rolle. Bei der Astrokamera sind es nur 12-Bit. Die Firmware kann auch mit reinspielen. Vor allem aber der Fotograf …

Wie auch immer: Ich muss tatsächlich gewisse Gewohnheiten, die nur bei der Astrofotografie angebracht sind, bei der Mikrofotografie vermeiden.
Mache ich. Merci Hubert!
Liebe Grüße
Jakob
Hallo Jakob,
den Hinweis auf Einzelbilder von Hubert halte ich auch für sehr zielführend.
lg
Anne
Jakob
Hallo Anne!
Danke Dir für Deine konstruktive Rückmeldung, wie schon weiter oben von mir bemerkt, machen diese Anregungen von Dir und Hubert wirklich Sinn. Oder ganz kurz formuliert. Mit gutem Ausgangsmaterial kommt man
auch bei diversen Methoden wie u.a. Stacking logischerweise besser zurecht, wie auch Hubert dies erklärte.
Du hast eingangs in diesem Thread gemeint, ob ich bemerkt habe, dass drei gestackte Bilder einer Fokusebene Unterschiede in der Detailwiedergabe machen.
Die Auflösung kann damit nicht verbessert werden, meine ich. Aber Details werden durch die Rauschminderung klarer sichtbar.
Bei einem Stack von (geschätzt) sehr wenigen Aufnahmen (≈ 9 bis 12)
könnte diese Verbesserung im direkten Vergleich sichtbar sein. Bei den extrem vielen dreifach-„Substacks“ meiner Beispiele bleibt davon meiner Meinung nach nur ein glatteres Bild übrig, was für sehr kleine Strukturen nicht zwingend sinnvoll ist. Es kommt selbstverständlich wie immer auf das fotografierte Objekt an.
UND das Glätten alleine geht auch mit Photoshop & Co.

Ich werde die „Unmengen-von-Bildern-Methodik“

sicher noch testen.
Fast vergessen, sorry: Auf diese Methode kam ich durch einen Thread hier im Forum, den ich momentan leider nicht wiederfinde. Eine dort verlinkte Webseite
http://www.hdds-mikrowelten.de/Willkommen.html war der eigentliche Auslöser. Vor allem die fast schon erschreckenden Angaben in der Tabelle „von Bild zu Bild“.
Die Meinungen dazu von Euch beiden, Anne und Hubert, würden mich bitte sehr interessieren.
Das gilt bitte gleichermaßen für alle Mitglieder dieses Forums!
Achromate sind, wie ich schon jetzt bemerkt habe, alleine schon durch deren Bildfeldwölbung bei Einzelaufnahmen von dickeren Strukturen nicht ideal.
Einige Planapochromate sind aber schon bestellt. Hoffentlich macht mir deren Arbeitsabstand nicht allzu viel Kummer. Mal abwarten …
Ach ja, bitte noch eine kleine Info, Anne: Trotz justierter Beleuchtung, weit offener Aperturblende, immergiertem Kondensot und selbstverständlich auch immergierten 90- und 100-fach Objektiven tauchen die von Dir erwähnten Poren nur sehr schwach bzw. kaum sichtbar auf.
Ich bin auf der Suche nach der Ursache. Dass die Objektive dies nicht schaffen, glaube ich nicht so recht.
Ein herzliches Danke nochmals und Liebe Grüße
Jakob