Leica DM RD: suche Lösung für den Umbau von analog auf digital

Begonnen von A. Büschlen, Februar 21, 2023, 16:49:12 NACHMITTAGS

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A. Büschlen

Hallo,

das Mikroskop LEICA DM RXA verfügt über ein Stativ das modular aufgebaut werden kann. Die Optik ist unendlich und der Tubus individuell wählbar.
Am unten gezeigten Stativ kommt der motorisierte Variotubus 28VPE mit dem vollautomatischen Photosystem LEICA DM RD zum Einsatz. Als Ausgänge sind vorhanden:

- 1 TV-Ausgang für den C-mount. Dieser Ausgang ist offen, aber das Bild wird sehr nahe am Stativ projeziert ( ca. 25mm).
- 2 Kameraausgänge für Kleinbild und Grossformat. Diese Ausgänge sind mit einen eltektronischen Kontakt versehen. Das Steuergerät öffnet nur wenn die Kamera    montiert ist.
- Im Weiteren kann ein Zeichentubus montiert werden.

2 Fragen in die Runde:

- Können die elektronischen Kontakte der analogen Kameras so manipuliert werden, dass sich der Ausgang öffenen lässt um dort eine digitale Fotokamera einzusetzen?

- Kann eventuell der TV-Ausgang für die Adaption einer digitalen Kamera genutzt werden? Reichen dazu 25mm???

Gerne warte ich auf eure Ideen.

Gruss Arnold Büschlen

Bild 1: LEICA DM RXA in Seitenansicht.
Bild 2: Der motorisierte Variotubus 28 VPE mit dem vollautomatischen Photosystem LEICA DM RD. Das Steuerpult fehlt auf dem Bild.

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Aljoscha

Hallo Arnold,

Der C-Mount hat ein Auflagemaß von 17,526 mm. Spiegelreflexkameras scheiden damit aus. Die haben zwangsläufig deutlich größere Auflagemaße. Spiegellose Systemkameras wie zum Beispiel Sonys mit E-Mount oder Canon R lassen sich mit einfachen Mitteln an den C-Mount adaptieren. Ob der Platz mechanisch reicht, muss man testen. Es sollte sich aber auf jeden Fall die eine oder andere Kamera finden, mit der es geht.

Die Frage mit den Kontakten kann ich nicht beantworten.

Viele Grüße

Alexander

Peter V.

Hallo,

aber die Frage ist aber unabhängig von der mechanischen Anpassung, wie gross das Zwischenbild an diesem Ausgang ist. Wenn es selbst auf einer MFT-Sensor noch eine massive Vignettierung gibt, ist das auch nicht sehr befriedigend.
Ein ähnliches Problem hatte ich beim Polyvar, allerdings ließ sich da wenigstens der Verschluss auch ohne angeschlossene Kamera über das Steuergerät öffnen. Ich habe dann von Olaf einen ,,Stent" anfertigen lassen, der den Verschluss nunmehr dauerhaft offen hält.
Wenn er sich aber ohne Kamera nicht öffnen lässt, könnte man ihn evtl. für so eine ,,Stentversorgung" passiv mit einem geeigneten Werkzeug öffnen. Beim Polvar konnte man die Verschlusslamelle beiseite schieben.

Herliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

A. Büschlen

Hallo Alexander,

danke für deine Hinweise. Ich werde die Spiegellosen im Auge behalten.

Hallo Peter,

danke für deinen Hinweis. Wie muss ich mir die Ausführung von deinem "Stent" vorstellen? Als U-Profil das über ein zugängliches Führungsgestänge gelegt wurde?

Hier noch einige Eckdaten (was die Hardware betrifft) zum LEICA DM RD:

- Grossfeld-Ergonomie-Tubus mit Sehfeldzahl bis 28 für alle Beobachtungsverfahren; mit variablem Einblickwinkel zwischen 0 - 35 Grad.
- Motorisiertes Zoom-System 0,9x - 2,5x mit frei programmierbaren Vergrösserungsstufen.
- Zwischenbildeingriff für Strichplatten auf alle Abgänge.
- Motorisch umschaltbarem Strahlenteiler.
- 1 TV-Ausgang mit C-Mount.
- 2 Kameraausgänge für Kleinbild und Grossformat.
Mit der dazugehörenden Steuerung incl. RS 232 -Schnittstelle und vollautomatischer Blitzeinrichtung war dies wohl etwas vom Feinsten in der Zeit der analogen Mikrofotografie.

Gruss Arnold




Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
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Aljoscha

Hallo Arnold,

muss nur ein Kontakt kurzgeschlossen werden oder eine Spannung anliegen, damit der Verschluss aufgeht, lässt sich das einfach lösen. Muss dagegen ein irgendwie codiertes Signal anliegen, ist es mehr oder weniger unlösbar. Ich würde mal sagen: Versuch macht klug.

Ein Fachmann, der das Stativ kennt, könnte etwas konkreteres dazu sagen.

Viele Grüße

Alexander

Peter V.

Hallo Alexaner,

na ja, Versuch macht zwar kluch, aber auch vieles kauptt.  ;) Arnold hat nicht geschrieben, wie der Kontakt aussieht. Ich vermute, dass es sich nicht einfach um zwei Pins handelt, sondern um einen Multikontaktstecker, diesbezüglich könnte uns ja Arnold noch aufklären. Ein Kurzschlussversuch wöre vermutlich unkritisch, aber das Anlegen einer Spannung (wie hoch? Polarität?) halte ich für kritisch. Wenn man ansonsten nicht weiter weiß, kann man es natürlich probieren.  Leider fürchte ich, dass man von Leica diese Informationen nicht bekommt, zumal das Gerät aus den Zeiten stammt, als sie zumindest noch mit Leitz gelabet wurden. Mit solchen technischen Details wird sich heute bei leica wohl niemand mehr auskennen und auch niemand in alten technischen Unterlagen wühlen, sofern sie überhaupt noch vorhanden sind. Aber nachfragen kann man ja mal trotz wohl geringer Erfolgsaussichten.  Das ist leider (bei allen Herstellern) das Problem, wenn Mikroskope elektronische Komponenten enthalten.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

A. Büschlen

#6
Hallo,

ZitatEin Fachmann, der das Stativ kennt, könnte etwas konkreteres dazu sagen.
Wie wahr! Aber: leider ist es so, dass Leica in dieser Sache schon lange keinen Service mehr bietet >:(

Das gute ist, dass dieses oben gezeigte Mikroskop funktionell in Ordnung ist und alle Steuergeräte mit den nötigen Handbüchern vorhanden sind.

Peter, die Steckkontakte sind mehrpolig und und es hat zwei Steckkontakte so, dass das Kameragehäuse auch um 180Grad gedreht aufgesetzt werden kann.

Ich halte euch auf dem laufenden.

Gruss Arnold

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Peter V.

Lieber Arnold,

wie es aussieht, ist der Verschluß an deinem DMR leider nicht so einfach zugänglich. Darüber scheinen auch noch optische Elemente zu liegen. Da ist es beim Polyvar doch etwas einfacher zu realisieren gewesen:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31488.msg234292#msg234292



Herzliche Grüße
Peter
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Aljoscha

Hallo Arnold,

Das sind DA-15-Buchsen. Schau mal nach, welche Kontakte überhaupt belegt sind. Es würde mich wundern, wenn es mehr als 2 oder drei wären.

Viele Grüße

Alexander

Peter V.

Hallo,

wie Frage ist, was über in der eigentlichen Kamera alles angesteuert wird. Ich vermute ja, dass der Verschluss nicht in der angeflanschten Kamera an sich steckt, sondern im Variotubus. In der Kamera müsste aber der Motor für den Filmtransport mit Spannung versorgt werden. Kamm man die Kamera öffnen? Vielleicht bärchte das Innenleben der Kamera Erhellung?

Herzliche Grüße
Peter
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A. Büschlen

Im Grossformataufsatz ist die Steckbuchse gut zugänglich. Dort sind mehr als 2 Pins belegt...

Im Handbuch habe ich unter "Belichtungssteuerung" Absatz "Manuell MAN" folgendes gefunden:
" Ist diese Funktion ausgewählt, kann der Verschluss durch drücken der EXPO Taste geöffnet und nach jeder beliebigen Zeit durch erneutes drücken geschlossen werden ..."

Das wäre doch ein Lösungsansatz?

Ich melde mich wieder.

Gruss Arnold

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Aljoscha

Zitat von: A. Büschlen in Februar 23, 2023, 14:11:37 NACHMITTAGS

Im Handbuch habe ich unter "Belichtungssteuerung" Absatz "Manuell MAN" folgendes gefunden:
" Ist diese Funktion ausgewählt, kann der Verschluss durch drücken der EXPO Taste geöffnet und nach jeder beliebigen Zeit durch erneutes drücken geschlossen werden ..."

Gruss Arnold

Klingt erfolgversprechend.

A. Büschlen

Hallo,

tatsächlich kann der Verschluss  für den Grossformataufsatz mit dem Steuergerät im manuell Modus auch ohne eingelegten Film göffnet werden. Der Verschluss bleibt auch offen wenn der Grossformataufsatz entfernt wird. Das Bild kann sehr gut mit einer Canon EOS 700D direkt auf den Chip projeziert aufgenommen werden. Für die Kameraadaption ist genügen Platz. Das ist mal sehr hoffnungsvoll, ABER der Verschluss schliesst sobald das Steuergerät abgestellt wird und der Verschluss öffnet sich nur wenn die analoge Kamera montiert ist.

Peter, danke für den Hinweis zu deinem Polyvar Umbau den ich gerne weiter verfolge.-

Danke Alexander und Peter für eure Unterstützung.

Gruss Arnold
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Aljoscha

Zitat von: A. Büschlen in Februar 23, 2023, 20:26:12 NACHMITTAGS
ABER der Verschluss schliesst sobald das Steuergerät abgestellt wird und der Verschluss öffnet sich nur wenn die analoge Kamera montiert ist.


Hallo Arnold,

Da gilt es noch herauszufinden, wie die Signalübertragung funktioniert. Woran erkennt das Mikroskop, dass die Kamera installiert ist?

Viele Grüße

Alexander

A. Büschlen

Hallo Alexander,

ZitatWoran erkennt das Mikroskop, dass die Kamera installiert ist?

Das LEICA DM RD wird über ein externes Steuergerät bedient. Dieses Steuergerät erkennt ob das Kameragehäuse an  dem Mikroskopstativ sitzt oder nicht. Es erkennt ob in der Kleinbildkamera ein Film engelegt ist oder nicht. Liegen Fehlermeldungen vor, können diese nicht einfach übersehen werden.

Am Grossformataufsatz kommt man sehr gut an den Kontaktstecker und an die Verkabelung heran. Meine Idee ist, dies mit einem Blindstecker nach zu bauen um dem Steuergerät ein Kameragehäuse vorzutäuschen.  Ich selber bin mit elektronischen Konstruktionen überfordert. Ich werde deshalb dies mit einer kompetenten Person klären.

Gruss Arnold
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