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Rheinberg-Filter mal ausprobiert

Begonnen von witweb, November 10, 2024, 12:25:58 NACHMITTAGS

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Lupus

Hallo Michael und Stefan,

die drei Farben Cyan, Grün und Rot gibt es bei perspektrum auch als Folien (falls die Brillen etwas zu kleine Filter ergeben):
https://www.perspektrum.de/c/zubehoer

Hubert

witweb

Hallo zusammen,

danke für den Tipp, Hubert. Schon bestellt. Mit diesen Folien könnte ich auch die von Gerd vorgeschlagenen Versuche zur 3. Dimension angehen.

Zwischen Blendenringen und Folien schippeln mal eine andere Lösung. Ich hatte ja schon auf ein digitales Rheinberg-Filter-System hingewiesen: ,,Introducing the Arlow-Abbe digital condenser with a digital display as a light source." Der Beitrag ist zu finden im Microbehunter Magazine (Issue 48)
Die Beleuchtung basiert auf einem uOLED-128G2 display module (128 x 128 Pixel.

Nun habe ich an anderer Stelle etwas Ähnliches gesehen: ,,The DiablocTM Contrast Enhancing Multifilter for Microscopy"

Da dachte ich mir, man könnte das Prinzip ja mal flugs mit dem heimischen Handy ausprobieren.
Also ein Filter aus der Draw-Datei kopiert und aufs Handy geschickt. Volle Helligkeit und unter den Kondensor gelegt.

P1050255.jpg

Es brauchte ISO1600 und 5s Belichtungszeit, um ein halbwegs akzeptables Bild zu bekommen. Aber das ist dann eigentlich gar nicht so schlecht:

Rheinberg-Filter Test 3.2 DL-RF BB = 3,3 mm.jpg

Diese digitalen Systeme werden also funktionieren. Im Prinzip jedenfalls.
Ich schnipple dann mal wieder ...

Viele Grüße

Michael
Dieser Post wurde aus recycelten Elektronen erstellt
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Leitz Orthoplan
Zeiss Standard 18 mit Fluoreszenz-Auflichtkondensor IV FL
Lomo Biolam, Motic SMZ-168
Canon EOS 750D
https://mikrokristalle.net
https://www.youtube.com/@Mikrokristalle

Nochnmikroskop

Hallo Michael,

der Ansatz mit dem Display ist schon interessant. Zumal man ja jegliche Größe und Farbe schnell realisieren kann.

Mehr Helligkeit haben die aktuellen Handys meist aber nur im Automatik Modus, dann muss man den Lichtsensor mit einer starken Lampe bestrahlen, dann gibt das Display richtig Gas.  8) 
Dann brauchst Du vielleicht "nur" noch 3 s Belichtung.  ;D

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

Gerd Schmahl

Hallo,
für mehr Licht gibt es doch Beamer...
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Nochnmikroskop

Hallo,

ich habe auch mal einen Versuch mit dem Handydisplay unternommen. Durch das Display wird auch ein gewisser Farbeffekt hervorgerufen. Sicher nicht immer erwünscht.

Versuch: Handy max. Helligkeit, Bild einer schiefen Beleuchtungsblende in vergrößert dargestellt, Handy in leicht strukturierte Klarsichthülle gepackt (da keine Schutzfolie vorhanden), dann Objektträger direkt darauf gelegt. Mit dem Finger kann leicht der richtige Punkt des schwarzen Filters einjustiert werden, ohne das der Objektträger verrutscht. Funktioniert auch bei höherer Vergrößerung.

Vermutlich wären die bunten Streifen nicht bei etwas größerem Abstand zum Display entstanden.

LG Frank

Zwiebelrost schiefe Beleuchtung per Handybildschirm.jpg
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Leitz Orthoplan, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

witweb

#20
Hallo Frank und Gerd,

ich denke, da könnte man schon was machen. Mit dem Beamer auf den Spiegel zielen oder so.
Oder wie du es hier versucht hast, Frank. Da geht bestimmt noch mehr.

Ich werde aber erst mal bei den herkömmlichen Filtern bleiben. Da ich mich immer über den Schattenwurf bei Benutzung meiner Schreibtischlampe geärgert habe, habe ich mir nun für die Filterbasteleien einen Leuchttisch gegönnt. Ich bin echt begeistert. Das Teil (Format A5) kostet in Jeff Bezos Laden nur knapp 11 EUR incl. USB-Kabel und Putzlappen. Ist wirklich toll. Der Stromverbrauch liegt bei 0,38A, geht also auch prima an einer Powerbank, wenn man es für andere mikroskopische Zwecke verwenden will.

Ich mache mir jetzt mit LibreOffice Draw ein paar Vorlagen auf Transparentpapier für die verschiedenen Filter. Auf dem Bild habe ich zum Testen normales Kopierpapier verwendet. Geht auch.

A5 LED Ultra-dünne Leuchtplatte.jpg

Viele Grüße

Michael
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purkinje

#21
Hallo werte Freunde des Farbkontrastes,

falls mal jemand auf den Bergiff spectral Rheinberg illumination stoßen sollte: das ist nicht etwa eine regenbogenfarbige oder spektralfarbige Variante, sondern eine allseitig schiefe bzw ringförmige Variante des Rheinberg Kontrasts die RB Taylor in den 1980ern propagiert hat. Er empfahl diese eher zart farbkontrastierende Methode bei stark gemischten Objekten, welche stark transparente wie auch stark eigenfarbige Anteile enthalten:

spectral Rheinberg.jpg
(der schwarze Ring liegt dort wo die Objektivapertur endet, die Breite des farbigen Ringes links beträgt etwa 20% der äußeren Objektivapertur, die Aperturblende selbst bleibt weit über die Objektivapertur geöffnet)

also, wenn man so will, die zentral bzw ringförmig-beleuchtete Variante dieser schiefen Farbkontrast-Blenden:

oder auch

Schiefe Beleuchtung als "DIY-DIK" ?!
Beste Grüße Stefan

Michael K.

Hallo Stefan,

Das ist in etwa das was ich ständig in Gebrauch habe. Auch mit meiner Variante mit den Pol Filtern kann
ich auch nur Pastell Farben einstellen. Es muss nicht immer extremes gelb/blau sein wie ich es dargestellt
habe. Ausserdem kann ich die mittlere Blende verstellen so das es farbiges oder weisses Schieflicht ist.

Hier nochmal der Link dazu:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=43844.0


Gruss
Michael

purkinje

#23
Hallo Michael (K.),
vieles ist entweder schon mal erdacht, wieder vergessen , dann wieder ausgedacht oder wiederentdeckt worden bei den Kontrastverfahren in der Mikroskopie, eine an sich recht interessante Geschichte.
Dein 'Gadget' bietet zusätzlich noch den Effekt mit den unterschiedlichen Polarisationsarten (je nachdem, ob mit oder ohne Kompensatorplättchen). Dass das prinzipiell bei der Auflösung von Diatomeen hilfreich sein kann, auch ohne Analysator, wie bei Dir in der "Dunkelfeldzone", ist auch schon etwas länger bekannt: Historisches zur Auflösung von Amphipleura pellucida und wieder vergessen worden  ;)
Beste Grüße Stefan

Peter_le

Hallo,

Was die Anaglyphenbrillen anbelangt,  den angesprochenen Shop habe ich seit langem in meinen Lesezeichen.

Ich hatte mal beim Internet Monopolisten eine Anaglyphenbrillen-Clip Rot/Cyan gekauft. War aber kein Cyan sondern blau. Kleiner aber wichtiger Unterschied.

Grüße
Peter

witweb

Hallo Stefan, Michael und Peter,

danke Stefan für den Hinweis auf spectral Rheinberg illumination. Schaue ich mir noch genauer an.
Interessant sind auch die Bilder von Spike Walker, du hattest ja schon darauf hingewiesen:
Spike's Gallery: Selection of subjects imaged using crossed-polars and Rheinberg illumination


@ Michael
das ist eine sehr interessante Lösung. Hast du das zwischenzeitlich noch weiter getrieben?

@Peter
danke für den Hinweis. Die Folien sind inzwischen eingetroffen und in Ordnung.

Viele Grüße

Michael
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Peter_le

Zitat von: witweb in November 23, 2024, 19:03:34 NACHMITTAGS@Peter
danke für den Hinweis. Die Folien sind inzwischen eingetroffen und in Ordnung.

Gerne! Im Internet gibt es auch Testbilder, um zu überprüfen ob die Farben ausreichend getrennt sind.

witweb

#27
Danke Peter!
Hier auf die Schnelle noch ein erster Versuch mit den neuen Folien:

img_001 (1).jpg

Lackabdruck

Viele Grüße

Michael
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witweb

Hallo zusammen,

hier eine kurze Zusammenfassung:

Mir ist bei der Beschäftigung mit dem Thema recht schnell klar geworden, dass ich wohl nicht zur Zielgruppe des Herrn Rheinberg gehöre. Versuche der Kontrast- und Auflösungssteigerung im Sinne von Rheinberg und allen, die diese Methode weiterentwickelt haben, sind eigentlich nicht mein Anliegen. Da ich mich vorwiegend mit Mikrokristallen beschäftige, und es mir dabei vor allem um ,,schöne" Bilder geht, brauche ich nicht alle Möglichkeiten der Rheinberg-Filter voll auszureizen. Trotzdem war die Beschäftigung mit dem Thema überaus interessant und ich werde sicher bei dem einen oder anderen Objekt/Motiv auch darauf zurückgreifen. Das speziell, wenn es sich um nicht doppelbrechende Objekte handelt, also POL nichts bringt.

Natürlich kann man sich fragen, was dieses kolorieren soll, wenn keine wissenschaftliche Neugier oder Erkenntnisgewinne hinter dem Tun stecken. Na, macht mir halt Spaß! Und man muss ja auch nicht alles machen, was geht.

Kochsalz im Hellfeld-Durchlicht
Rheinberg-Filter Test  6.1 DL-HF BB = 1,7 mm.jpg


Kochsalz mit Rheinberg-Filter
Rheinberg-Filter Test  6.2 DL-RF BB = 1,7 mm.jpg

Ich habe meine Versuche fast ausschließlich mit dem 10er-Objektiv gemacht, ein paar mit dem 5er.

Nun ein paar Erfahrungen, vielen Dank auch für die Tipps und Hinweise hier aus dem Forum.

Wie schon ganz am Anfang erwähnt, habe ich mir die Filterhalter (,,Lollys") für das Orthoplan mit Tinkercad selbst ,,konstruiert" und bei einem 3D-Druck-Dienstleister drucken lassen. Zehn Stück haben etwa 18.- EUR gekostet (zzgl. Versand). Kann man mal machen.
Dann habe ich 32 mm-Uhrgläser in die Filterhalter gelegt, zum einen um für den Folien eine gewisse Stabilität zu bieten, zum anderen konnte ich darauf auch direkt Blenden u.ä. kleben.

Ich habe zunächst alle Filter mit LibreOffice Draw gezeichnet und auf Injekt-Folie gedruckt. Wichtig dabei ist, das richtige Material und die optimale Druckqualität einzustellen. Dann kann man mit den Folien schon ganz gut arbeiten, vor allem ist man flexibel und schnell. Zusätzlich habe ich auch farbige Folien verwendet, kann u. U. sinnvoll sein. Die 32 mm-Kreise habe ich mit einem Kreisschneider auf einer Pappunterlage ausgeschnitten. Die Zentralblenden habe ich fast immer optisch verstärkt, entweder durch ein Stück schwarzen Karton, oder durch einen kleinen Kreis farbiger Bastelfolie. Diese kleinen Kreise (8 mm, 14 mm o.ä.) habe ich mit Locheisen ausgestanzt. Geht nach ein bisschen Übung alles ganz gut.

Wie schon beschrieben, hat sich für die Montage der Filter, wenn sie aus mehreren Ringen/Blenden bestehen, ein kleiner Leuchttisch mit einer Vorlage aus Ringen und Fadenkreuz sehr bewährt.

Alles, was ich geklebt habe, habe ich mit kleinen Tropfen BONDIC gemacht. Diese härten unter dem UV-Licht eines kleinen Lämpchens in 5s aus. Das geht auch durch die farbig bedruckten Folien hindurch. Dauert dann vielleicht ein wenig länger. Sicher gibt es andere Klebstoffe, die prinzipiell besser geeignet wären, aber ich hatte beim Experimentieren keine Lust auf Schmierereien, Anlösen der Folien oder lange Wartezeiten.

Ganz entscheidend für den Erfolg der Arbeit mit Rheinberg-Filtern ist das Ermitteln des exakten Durchmessers der Zentralblende. Mit einem Einstellfernrohr und einem Streifen Millimeterpapier im Filterhalter geht das ganz fix. Andere Vorgehensweisen wurden im Forum ja schon in vielen Beiträgen beschrieben.

Um die Filter vergleichen zu können, habe ich mir ein Stückchen Nylon-Sieb auf einen Objektträger geklebt und fortan alle Filterversuche damit gestartet.

Nylon 100 Mesh.JPG
img_011.jpg

Ich habe noch ein paar Versuche mit der ,,3. Dimension" gemacht und dabei die von Hubert empfohlenen Filterfolien Rot und Cyan verwendet. Das geht wirklich gut, müsste man aber noch weiter vertiefen. Ein paar Links wurden hier ja schon gegeben. Für mich hat das allerdings weniger Bedeutung, da ich ohnehin fast immer stacke und dann auf diesem Wege, z. B. mit PICOLAY, zu tollen 3D-Bildern komme.

Kombination mit polarisiertem Licht - Habe ich nur kurz angeschaut, aber noch keine eigenen Versuche gemacht.

Soweit erst mal.

Viele Grüße

Michael
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Gerd Schmahl

Hallo Michael,
einen sehr schönen "Webfehler" hast Du da gefunden. Gefällt mir sehr, dieses Bild.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph