Orchideen(teile) unter dem Mikroskop *

Begonnen von dude, Dezember 06, 2024, 23:28:08 NACHMITTAGS

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dude

Hallo zusammen,

nach eurer sehr freundlichen Aufnahme hier im Forum möchte ich nun hier einige Fotos zeigen.

Der Grund für meinen Mikroskop-Kauf war ursprünglich die Begutachtung von Orchideensamen, allerdings lassen sich damit natürlich auch andere Dinge anstellen. Da Fotografie ebenfalls ein großes Hobby von mir ist, hier meine mikroskopischen Aufnahmen mit Orchideenbezug.

Eure Kommentare sind natürlich jederzeit gerne gesehen!

Ein Samen von Dendrochilum sp. 10x NPL Fluotar.
20241201_171757.jpg

Pollinium von Macroclinium manabinum setzt Pollen frei. 10x NPL Fluotar.
DSC_7640-Enhanced-NR (1).jpg

DSC_7623-HDR (1).jpg

Viele Grüße,
Tim


Spectrum

Holger
Duzen und meine Bilder (auch ungefragt)  bearbeiten, mit eigenen Aufnahmen ergänzen und weitergeben erwünscht!

Gerd Schmahl

Hallo Tim,
für einen Mikroskopieneuling machst Du schon ganz respektable Aufnahmen.
Wie hast Du beleuchtet? Das ist doch sicher Auflicht-Dunkelfeld, oder?
LG Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

dude

Vielen Dank!

Das ist Durchlicht-Dunkelfeld mit einem 3D-gedruckten Blendenhalter und dem bereits verbauten Hellfeld-Kondensor. Bei 5x und 10x klappt das wunderbar, ab 32x geht es dann aber leider nicht mehr.

Viele Grüße,
Tim

Peter T.

Hallo Tim,

ich finde die Aufnahmen auch sehr gelungen. Vor allem zeigen sie etwas, das man hier nicht so oft sieht.
Insofern gerne mehr Orchideen. :)
Liebe Grüße
Peter

Alex H.

Hallo Tim,

Zitat von: dude in Dezember 06, 2024, 23:28:08 NACHMITTAGSDer Grund für meinen Mikroskop-Kauf war ursprünglich die Begutachtung von Orchideensamen, ...

das finde ich sehr interessant! In welcher Hinsicht beschäftigst du dich mit Orchideen? Züchtest du, oder arbeitest du an einem wissenschaftlichen Projekt?

Grüße
Alex
Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

dude

Vielen Dank!

Ich züchten privat und hobbymäßig Orchideen im kleinen Heimlabor. Oft ist es so, dass man bei Saatgut nicht wirklich weiß, ob es überhaupt keimfähig ist. Da Orchideen unter Sterilbedingungen in vitro ausgesät werden, ist es aber wichtig zu wissen, ob die Keimfähigkeit vor der Oberflächensterilisation vorhanden war oder nicht. Das war der ursprüngliche Verwendungszweck des Mikroskops.

Dass ich in meiner Ahnungslosigkeit ein Mikroskop gekauft habe, dass eher für Metallurgie und Auflicht ausgerüstet war, sei mal dahingestellt  ;D 
Aber die weitere Auf- und Ausrüstung läuft ja und es macht auch Spaß, sich detaillierter damit zu beschäftigen.

Viele Grüße,
Tim

dude

So, hier noch mal etwas Nachschub. Zwei verschiedene Arten aus der Gattung Calanthe. In beiden Fällen wurde mit Stacking gearbeitet.

Calanthe lamellosa, 10x/0.22 NPL Fluotar und 10x Okular.

Calanthe lamellosa.jpg

Calanthe tricarinata, 10x/0.22 NPL Fluotar und 10x Okular.

Calanthe tricarinata.jpg

dude

Hier nochmal zwei Aufnahmen eines Phalaenopsis Samen (ohne und mit Viabilitätsfärbung). Die Keimfähigkeit korreliert hier mit der Reduktion von TTC (Triphenyltetrazoniumchlorid) (farblos) zu zu einem intensiv rot gefärbten Formazan-Derivat.

20250106_234515.jpg

purkinje

Hallo Tim,
interessant, das TTC sollte sich ja generell für den Nachweis der Vitalität resp. Stoffwechselaktivität eignen.
Beste Grüße Stefan 

dude

Hallo Stefan,

genau - solange Dehydrogenase-Aktivität da ist sollte die Reduktion zum Formazan stattfinden.

TTC wird sehr gerne in der Saatgutanalytik eingesetzt.

Ebenfalls interessant wäre wohl Fluoresceindiacetat, allerdings habe ich dafür bis jetzt weder eine vernünftige Quelle gefunden, noch die Zeit gehabt mich mal selbst mit der Synthese auseinander zu setzen.

Viele Grüße,
Tim

K. B.

Hallo Tim,

super Bilder und eine spannende Färbung!
Ich müsste noch irgendwo etwas Fluoresceindiacetat haben, davon könnte ich sicher etwas abgeben.
Das es so wenig verkauft wird, liegt sicher auch daran das nicht besonders stabil ist sobald es mit Feuchtigkeit in Kontakt kommt.
Die Synthese ist machbar, aber eine riesen Sauerei bei der noch Wochen später überall Fluoreceinflecken auftauchen.

Viele Grüße
Kay
Mikroskop: Olympus BH-2 BHTU/ BHS mit Trino (DL; PH; Fluo; DF; AL)
                  Zeiss GFL Trinokular (DL; PH; Fluo; AL)
                  Olympus CK2 Invers Trino (DL; PH; Fluo)
                  Olympus GB (DL; PH)
Mikroskopkamera: Canon EOS 550D; EOS RP

dude

Hallo Kay,

Vielen Dank! Falls du ein paar Milligramm abzugeben hättest, wäre ich natürlich für einen ersten Versuch interessiert.

Schreib mir doch gerne eine private Nachricht, was du gerne dafür hättest.

Viele Grüße,
Tim

jcs

Hallo Tim,

sehr spannende Bilder, danke für's Zeigen! Weißt Du, wie man diese "Kugeln" im Inneren des Samens bezeichnet?
LG
Jürgen

dude

Hallo Jürgen,

das ist eine sehr gute Frage, da es zugegebenen etwas seltsam aussieht. Ich vermute, dass es sich dabei um die Zellen des Embryos handeln (auch im nicht gefärbten Fall schwach erkennbar), wobei sich durch den entstehenden, unlöslichen Farbstoff die Form ändert.
Ich bin allerdings kein Botaniker, daher ist das nur meine persönliche laienhafte Erklärung.

Viele Grüße,
Tim