Sinnvolle Vergrößerung für Planktonbeobachtung

Begonnen von Peter Herkenrath, März 29, 2010, 14:16:33 NACHMITTAGS

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Peter Herkenrath

Guten Tag allerseits!

Demnächst werde ich mir ein Stereomikroskop zulegen, Hauptanwendung wird ganz klar die Beobachtung von Insekten und Pflanzenteilen bei geringer Vergrößerung sein. Plankton finde ich aber auch interessant, und meine Sorge ist, dass ich mir die Tür zur Planktonbeobachtung endgültig zuschlagen könnte.

In den Lehrbüchern steht, dass hohe Vergrößerungen beim Stereomikroskop nicht sinnvoll (meine ich jedenfalls gelesen zu haben), aber der Carl Zeiss scheint anderer Meinung zu sein, bietet zu seiner SteREO-Discovery-Serie einen Revolver mit Wechselobjektiven an, womit dann auch hohe Vergrößerungen möglich sind.

Wie hoch müsste die Vergrößerung denn sein, um Wasserflöhe zu sehen? Oder Bärtierchen, Kieselalgen und was sonst noch von allgemeinem Interesse ist.

Detlef Kramer

Hallo Peter,

1. es geht ja nicht um das Sehen, sondern um das Erkennen der relevanten Details. Und da kann es bei Diatomeen und den anderen Beispielen schon einmal notwendig sein ein 40 x oder 100 x Objektiv zu benutzen.

2. Die hoch gezüchteten Stereo-Lupen dringen natürlich in Vergrößerungsbereiche vor, die üblicherweise dem normalen Mikroskop vorbehalten sind. Aber schon wegen der viel geringeren Beleuchtungsapertur wird man mit ihnen nicht die Auflösung eines mittelmäßigen (aber korrekt eingestellten) oder guten Mikroskops erreichen können.

Ich fürchte, der ernsthafte Amateur braucht einfach beides.

Herzliche Grüße

Detlef

Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Werner Jülich

Hallo Herr Herkenrath,
es muß wohl am schönen Wetter liegen. Jedenfalls habe ich heute vormittag mit einem Kunden gesprochen, der die gleiche Idee hatte, nämlich sein Discovery.V12 durch den Zukauf von Objektivrevolver und 3,5x Plan-APO S für den Beobachtung seiner Teichbewohner zu erweitern. Da es nicht nur um die Vergrößerungen, die würden ausreichen, sondern auch um Beleuchtungsverfahren geht, sollte man einen anderen Weg einschlagen, schließlich gehört in jeden ordentlichen Mikroskopikerhaushalt auch ein aufrechtes Mikroskop.
Die Herren Streble & Krauter schlagen als Mindestausstattung zwei Objektive 10x und 40x vor, um dann ein paar Zeilen später den Objektivrevolver mit weiteren, sinnvollen Objektiven zu bestücken, 4x-10x-20x-40x wäre mein Vorschlag für den Anfang, das 40er würde ich in PH wählen und danach sieht man weiter.
Werner Jülich





Peter Herkenrath

Diese Auskünfte sind niederschmetternd, mein Plan klang perfekt. Dann muss ich wohl auf Plankton verzichten und vielleicht später ein aufrechtes Mikroskop anschaffen. Danke für die Info!

Klaus Herrmann

Hallo Peter,

Zitat...aufrechtes Mikroskop anschaffen.

sagt man nicht rechtschaffenes Mikroskop?  ;) ;D

Im Ernst: die Eier legenden Wollmilchsäue taugen nix. Am besten man hat sowohl ein Stemi als auch ein Durchlicht-Mikroskop. So Exoten wie ich haben dann noch ein Auflichtmikroskop, aber das schafft man sich nur an, wenn mans wirklich benötigt.

Da wo der Schwerpunkt liegt wird dann die edlere Ausrüstung gekauft. Ich habe früher Kleinmineralien gesammelt, deshalb war mein erstes "gutes" ein Stereomikroskop von Olympus. Zeiss war damals Traumland für mich!

Und jetzt bin ich wieder in dem Stadium, dass ich mich auf das Wesentliche konzentriere!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Peter Herkenrath

Inzwischen ist genau ein Monat vergangen . . .

Die Ratschläge der Fachleute habe ich mir sehr zu Herzen genommen. Um in der Sache weiterzukommen habe ich einem Händler ein zwanzig Jahre altes Zeiss Standard 20 Durchlichtmikroskop abgekauft. Ein Forenkollege hat mir für kleines Geld ein sehr altes Leitz Stereomikroskop überlassen. Das hat eine feste 16x-Vergrößerung und einen Schlitten mit 10-fach-Objektiv, erlaubt so also 160x-Vergrößerung. Dazu eine moderne Kaltlichtquelle mit Schwanenhals-Lichtleiter, mit der sich hoffentlich am Durchlichtmikroskop eine Auflichtbeleuchtung improvisieren lässt. Dann kann ich selber sehen, ob hoch vergrößernde Stereomikroskopie was taugt, denn einmal sehen ist besser als dreimal hören . . .

Das Standard 20 ist heute erst heute vollständig eingetroffen, deshalb kann ich noch nichts sagen. Das Gerät sieht kompliziert aus, und deshalb möchte ich mal fragen, ob jemand eine Gebrauchsanleitung davon hat und sie mir lassen könnte.

Grüße an alle
Peter