Durch- Auflichtmikroskop sinnvoll?

[Traveler1990]

Hallo, mein erster Beitrag und gleich erstmal ein Lob an den Autor der Mikrofiebel
in die ich mich ein bisschen eingelesen habe.

Ich suche ein Mikroskop mit dem ich Durchlichtbeobachtungen machen kann und im im idealfall
auch Auflichtbeobachtungen in der Elektronik.
Macht es Sinn einen Hybriden zu suchen, so etwas wie dieses hier:
http://cgi.ebay.de/biol-Mikroskop-TSMXM-P7-40-640x-2-Einem-Kreuztisch-/370346778251?cmd=ViewItem&pt=DE_Computer_Elektronik_Foto_Camcorder_Optik&hash=item563a635e8b

Oder sollte man sich auf eines konzentrieren?
Bzw. wo müsste man bei der ersten Variante abstriche machen?

Daniel

[Jens Jö]

Hallo Daniel,
ich habe vor wenigen Monaten mit der Mkroskopiererei angefangen und genau so ein Ding gekauft.
Mit viel, viel Glück bin ich es wieder los geworden.
Nein ! Es hat wirklich keinen Zweck, Du verleidest Dir nur dieses schöne Hobby.
Diese Dinger (meines war von Bresser, sieht aber genau so aus) haben nicht mal einen Kondensor. D.h. Du kriegst einfach nicht genügend Licht in die Probe. Außerdem ist die Optik miserabel.
Mein Rat: kauf Dir ein gebrauchtes Markenmikroskop (z.B. Zeiss, Leitz, Lomo, Meopta oder PZO).
Auf- und Durchlicht kann man meiner Meinung nach nicht kombinieren, Du wirst auf Dauer um ein Stereomikroskop für Auflicht nicht herumkommen. Bei den kombinierten reicht der Arbeitsabstand einfach nicht aus.
Freundliche Grüße
Alfred

[Peter V.]

Hallo!

Exakt so ist es!

Herzliche Grüße
Peter

[treinisch]

Hallo, mein erster Beitrag und gleich erstmal ein Lob an den Autor der Mikrofiebel
in die ich mich ein bisschen eingelesen habe.

Ich suche ein Mikroskop mit dem ich Durchlichtbeobachtungen machen kann und im im idealfall
auch Auflichtbeobachtungen in der Elektronik.

Oder sollte man sich auf eines konzentrieren?

Auflicht in der Elektronik ist natürlich nicht gerade präzise, was genau meinst du denn?

Also ich betrachte geätzte Leiterplatten unter dem normalen Durchlichtmikroskop im Durchlicht
um nach Unterbrechungen und Kurzschlüssen zu suchen. Wenn ich mal SMD von Hand löten muss,
und es sind so fummelige Teile wie Wiederstände in 402er Bauform oder SOT,
dann schaue ich mir die Lötstellen einfach durch das 5er Objektiv meines Mikroskops an,
das hat gefühlt bestimmt 2cm Arbeitsabstand, mehr als genug um mit einer normalen Schreibtischlampe ein Auflicht
zu produzieren, und um eine Lötstelle zu beurteilen ist 50fache Vergrößerung mehr als üppig.

Wenn das die Auflichtanwendungen sind, die du meinst, dann kauf dir einfach ein normales gebrauchtes
Mikroskop (zB Standard) und sieh zu, dass ein 5er oder 2.5er Objektiv mit dran ist.

Vlg

Timm

[Werner Jülich]

Die von Ihnen als Beispiel gezeigte Version würde ich nicht empfehlen, aber das heißt natürlich nicht, dass es nicht hinreichend viele Mikroskope gibt, die neben einer Durchlichtbeleuchtung mit den gewünschten Kontrastverfahren auch über einen Auflichtilluminator verfügen und im Auflicht ebenfalls die meisten Kontrastverfahren bieten können.  Alle guten Hersteller haben solche Modelle im Programm.

Anders herum gibt es auch leistungsfähige Stereomikroskope die ebenfalls Durchlicht und Auflicht können, wobei man die Variabilität der Durchlichtbeleuchtungen nicht unterschätzen sollte und gleiches gilt für das Auflicht.

Ich habe nur den Verdacht, dass diese Lösungen nicht für 79,99 Euro zu haben sind, aber dafür funktionieren sie auch.

Werner Jülich

[Traveler1990]

Um erstmal Treinisch Frage zu beantworten, ja ich hatte so an frimlige SMD Bauteile und Leiterbahnen gedacht.
Nach dem ich mir die Posts nun durchgelesen habe, denke ich, dass ich mich mal nach einem passablem Durchlichtmikroskop
umsehen werde.


Vielen dank auch an die anderen, dass Forum war mir jetzt schon eine große Hilfe

Daniel

[Klaus Herrmann]

Hallo Daniel,

frimlige SMD Bauteile und Leiterbahnen gedacht.

dann würde ich aber ein Stereomikroskop nehmen und kein Durchlichtmikroskop. Da kann man dann immer noch mit einer 2x Vorsatzlinse den Vergrößerungsfaktor verdoppeln. Und ist dann im Bereicht 80-100 fach.

Es wird ja wohl nicht um feine Details auf Chips gehen?

[Werner Jülich]

Das wäre auch mein Vorschlag, vielleicht würde ich sogar auf die Vorsatzlinse verzichten, Arbeitsabstand ist nämlich auch nicht schlecht. Dazu dann noch ein Gleittisch.
Werner Jülich

[Jürg Braun]

Guten Tag

Hier geht es zum Test des von dir vorgeschlagenen Mikroskops.

http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?1,38920,38920

Höre auf Herrn Herrmann und Jülich und spar dir den Kauf des Spielzeugs.

Gruss

Jürg Braun

[Robert Götz]

Zu all dem kommt noch, dass das Gesichtsfeld bei diesen Billigmikroskopen winzig ist.
Damit eine Leiterplatte zu durchmustern stelle ich mir sehr nervtötend vor.
Ebenfalls winzig ist der Objekttisch. Da passen höchstens Platinen von Uhren und kleinen Handys drauf.
Den "Kreuztisch" muss man dabei sowieso abnehmen.
Falls man Unterbrechungen der Leiterbahnen im Durchlicht besser sieht, wäre ein Stereomikroskop mit Auf- und
Durchlicht, z.B. das MBS-10 von Lomo geraten.

Gruß
Robert Götz

[treinisch]

Hallo Daniel,

ich hatte die Frage so verstanden, dass du ein Durchlichtmikroskop
kaufen möchtest und dich gefragt hast, ob um zusätzlich hobbiemäßig
elektrische Schaltungen zu betrachten so ein Auflichthybriddings
sinnvoll wäre.

Dazu noch ein paar Anmerkungen zusätzlich:
• Löten kannst Du unter einem Durchlichtmikroskop definitiv nicht, der Abstand ist zu klein

• zum Löten reicht auch eine normale billige Leuchtlupe selbst einen Widerstand in Bauform 402
oder einen SOT kann man ganz entspannt bei 2 facher Vergrößerung löten.

• eine Stereolupe kannst Du auch zur Fehlersuche auf Schaltungen die bereits mit
klassischen Bauteilen bestückt sind benutzen, weil der Abstand einfach groß ist
Löten ist hier ohne Umstände möglich und sehr komfortabel auch wenn ich persönlich
eine Leuchtlupe bevorzuge, da kann man sich besser vor räkeln :-)

Falls Dein Augenmerk auf Fehlersuche liegt vergiss die ganzen anderen Möglichkeiten nicht:
Makrofunktion der Digicam, Klapplupe, USB-Mikroskop und last but not least der Scanner!

Zur Fehlersuche ist für mich der Scanner eine extrem geniale Lösung! Du kannst eine ganze
Laptopplatine auf einmal einscannen und bequem am 30 Zoll Monitor durchmustern, die Vergrößerung
ist mehr als üppig und für smd-Boards bieten die meisten Consumer-Scanner auch ausreichende Tiefenschärfe.

vlg

Timm

[Traveler1990]

Treinisch hat es schon richtig verstanden, dass die Auflichtfunktion nur ein nette,
arbeitserleichternde Zusatzfunktion gewesen wäre. (Der Tip mit dem Scanner ist wirklich nicht
schlecht)

Trotzdem werd ich mir auch mal ein paar Stereomikroskop anschauen, aber liege ich denn dann tendenziel
richtig mit meiner Entscheidung eine Durchlichtmikroskopes zu kaufen, sozusagen um in das Hobby einzusteigen, oder
bleibt der Rat dann immer noch beim Stereomikroskop.

Ergänzend sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass ich vor hatte so ungefähr 140-180 € auszugeben.
Reicht dass oder sollte ich noch ein wenig sparen?

[Klaus Herrmann]

Ergänzend sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass ich vor hatte so ungefähr 140-180 € auszugeben.
Reicht dass oder sollte ich noch ein wenig sparen?

Für ein Pärchen gebrauchte ordentliche Okulare reicht das gut!

[Detlef Kramer]

Die Antwort von Klaus Herrmann klingt schnippig, trifft die Sache aber im Kern. Mit 300 - 400 € sollte man für ein gutes gebrauchtes Zeiss oder Leitz mit Bino-Tubus schon kalkulieren. Auch die Alternative, z.B. ein neues "Müller" o.ä. liegt in der Preisregion; ein gutes Neues ist unter 1000 € nicht zu bekommen.

D.K.

[Traveler1990]

Dann meld ich mich hiermit im Forum ab und komm wieder wenn ich genug Geld aufgetrieben habe. 

Jetzt hab ich wenigstens eine Preisvorstellung.