PH messer gebrauchserfahrungen

Begonnen von Ronald Schulte, Juni 11, 2010, 21:39:11 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Ronald Schulte

Liebes Forum,

Ich möchte mich ein Elektronisches PH messer kaufen um die genaue PH wert von Farbstoffen zu bestimmen (die PH hat ja viel einfluss auf die Färbung).

- was ist ratsam?
- ist ein Messer von rund die €50,- zuverlässig?
- sollte die Sonde unbedingt von Glas sein?

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Eckhard

Hallo Ronald,

welche Genauigkeit benötigst Du denn? Es gibt von Hama preiswerte ph-Tester. Wichtig ist, dass Du die Elektroden  nach der Benutzung schön spühlst und in einer Pufferlösung aufbewahrst.

Genauer sind die Glas Elektroden. Die besten sind von Schott, aber da brauchst Du einen Controller.

Ich habe beides im Einsatz.

Herzliche Grüsse,
Eckhard 
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Rene

Hi Ronald,
The cheapish pH stick electrodes can be trusted within 0.5 pH unit, that is plenty for stains and such. As Eckhard says, they need to be stored in electrolyt, 3M KCl is best. I am not sure how long they will last, but I have a Whatman stick leftover you can try to see if it works for you.

Best wishes, René

steffenclauss

#3
Hallo Ronald,

Ich nehme an, dass Du bei den Farbstoffen keine hohen PH-Schwankungen unterliegst.  Je nach PH-Arbeitsbereich, Genauigkeit, Lebensdauer und Kalibrierfähigkeit sollte das Hauptktiterium auf die Elektrode fallen.
Für den normalen Anwendungsfall spricht nichts gegen Glaselektroden (als Einstabmesskette). Andere Diaphragmen kenne ich auch nicht, nur noch ionensensitive Transistoren (damit aber keine Erfahrung).  Die für Aquaristik, Umweltmessung...ect. käuflichen Geräte sind oft vollkommen ausreichend, jedoch ungeeignet für dem Einsatz im stark saurem wie stark alkalischen Bereich. Letzteres kann ziemlich schnell aus dem Glas des Diaphragmas, Silikat herauslösen und das Leben der Elektrode schnell beenden. Wichtig ist eine Temperaturkompensation sowie eine ordentliche Kalibriermöglichkeit der Kette. Vorteilhaft wäre noch die Möglichkeit das Potential im mV anzeigen zu können. So kann das Gerät auch, wenn nötig,  für die Potentiometrie eingesetzt werden.
Ich arbeite seit ein paar Jahren für den Feldeinsatz mit einem Hand-PH_meter von PCP mit gewöhlicher Einstabmesskette (Glaselektrode) sowie Tempetaturkompensation und hatte mal ca.120 Euronen gekostet Es arbeitet ausreichend genau und zuverlässig. Die Elektrode ist auch noch die "Erste" aber voll arbeitsfähig. Ich benutze es auschließlich zur PH-Wertmessung von meine Probegewässern. Somit ist die Elektrode selten extremen pH-Werten ausgesetzt.
Aus beruflicher Erfahrung kann ich die zwar teuren aber sehr zuverlässigen Geräte von WTW empfehlen.

viel Grüße
Steffen Clauss

Ronald Schulte

Allen,

Um Farbstoffe selbst anzufertigen ist mir ein Zuverlässigkeit von 0,3-0,5 PH ausreichend (PH Papier ist gerade zu Grob).

Was hält ihr von diese Zwei:

Elektrode: http://cgi.ebay.nl/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=220619568829&ssPageName=STRK:MEWAX:IT
Messer: http://cgi.ebay.nl/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=220619570084&ssPageName=STRK:MEWAX:IT

Grüße aus Franeker, Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Klaus Henkel

#5
Zitat von: steffenclauss in Juni 12, 2010, 11:19:27 VORMITTAG
Hallo Ronald,
Ich nehme an, dass Du bei den Farbstoffen keine hohen PH-Schwankungen unterliegst.  Je nach PH-Arbeitsbereich, Genauigkeit, Lebensdauer und Kalibrierfähigkeit sollte das Hauptktiterium auf die Elektrode fallen.
Für den normalen Anwendungsfall spricht nichts gegen Glaselektroden (als Einstabmesskette). Andere Diaphragmen kenne ich auch nicht, nur noch ionensensitive Transistoren (damit aber keine Erfahrung).  Die für Aquaristik, Umweltmessung...ect. käuflichen Geräte sind oft vollkommen ausreichend, jedoch ungeeignet für dem Einsatz im stark saurem wie stark alkalischen Bereich. Letzteres kann ziemlich schnell aus dem Glas des Diaphragmas, Silikat herauslösen und das Leben der Elektrode schnell beenden. Wichtig ist eine Temperaturkompensation sowie eine ordentliche Kalibriermöglichkeit der Kette. Vorteilhaft wäre noch die Möglichkeit das Potential im mV anzeigen zu können. So kann das Gerät auch, wenn nötig,  für die Potentiometrie eingesetzt werden.
Ich arbeite seit ein paar Jahren für den Feldeinsatz mit einem Hand-PH_meter von PCP mit gewöhlicher Einstabmesskette (Glaselektrode) sowie Tempetaturkompensation und hatte mal ca.120 Euronen gekostet Es arbeitet ausreichend genau und zuverlässig. Die Elektrode ist auch noch die "Erste" aber voll arbeitsfähig. Ich benutze es auschließlich zur PH-Wertmessung von meine Probegewässern. Somit ist die Elektrode selten extremen pH-Werten ausgesetzt.
Aus beruflicher Erfahrung kann ich die zwar teuren aber sehr zuverlässigen Geräte von WTW empfehlen.
viel Grüße
Steffen Clauss

Die Geräte von WTW in Weilheim haben mich fasziniert. Erstklassige Handhabung, verständliche Beschriftung und Bedienung und dann noch gummiarmiert, so richtig geeignet fürs Kriechen durchs Unterholz, samt Sturz und Platsch in einen Tümpel.
Dann habe ich meinen "Barbestand" überprüft. Dann habe ich mir ein Weißbier geleistet, mich auf den Balkon gesetzt und gerechnet: Wie oft bin ich "draußen im Feld"? Wenn ich in jeder Pfütze, jedem Bach und Fluß, jedem Weiher, Teich und See den pH-Wert messe, das Notizbuch ziehe, alle Werte sytematisch in festeglegter Form aufschreibe, die Elektrode mit aqua dest. abwasche, abtrockne, versorge und das letzte dann daheim aufwendig zuende führe, die Meßergebnisse oft überprüfe, Ersatzelektroden beschaffe, darauf achte, daß dieses teure Gerät mindestens die vorgeschriebene Pflege erhält, und wenn ich nicht vergesse, die Meßdaten zeitaufwendig auszuwerten, ja wieviel Zeit verbleibt mir dann eigentlich noch, "Plankton" fachgerecht zu fischen, die Proben zu versorgen und zu pflegen und die Tierchen und Pflänzchen darin zu beobachten, zu bestimmen, aufzuschreiben, was ich gesehen habe ... usw.
- Das weitere kann ich mir hier sparen, ich spreche ja zu Semiprofis - mindestens.
Dann habe ich ins Bücherregal gegriffen und nachgelesen, was ich bei den Lebewesen in meinem großen Aquarium schon selbst beobachtet hatte: In weiten Grenzen ist der pH-Wert den Fischen, Schnecken, Wasserinsekten, Pantoffel- und Rädertieren ziemlich egal. Auch die Pflanzen schert das kaum. Kritisch ist aber immer die Temperatur, besonders für die Pflanzen und das Algenleben.

Und bei Farbstoffen und -lösungen im Hobbylabor? pH-Werte messen und dann auch fachgerecht puffern?

Das pralle Leben unter dem Mikroskop kommt mir spannender vor. Und es gibt genügend Farbstoffe, denen der pH-Wert weitgehend wurscht ist, wie meinem Fischen.

Beste Grüße eines Rebellen
KH

Dieter Stoffels

#6
Hallo Ronald,

wenn Du beabsichtigst, Dir für Dein "Labor" in pH-Meter anzuschaffen, macht es keinen Sinn, eine billig-Variante zu wählen. Einfache pH-Meter haben häufig nur eine beschränkt Lebensdauer, lassen sich häufig nur sehr schwer kalibrieren und leiden früh an elektronischen Ausfällen. Aus diesem Grunde empfehle ich Dir im Gebrauchtmakthandel ein Gerät der Firma WTW, Metrohm oder Knick zu besorgen. Hierbei kann es sich ja auch um ein analoges Zeigerinstrument handeln, die deutlich günstiger angeboten werden.

Bei den pH-Elektroden lassen sich Glas- von Kunststoffelektroden unterscheiden. Des Weiteren gibt es für die jeweiligen Anwendungsbereiche unterschiedlich ausgelegte Elektroden (Fleischanalysen, Lackanalysen, usw.) Was Du brauchst ist eine Einstabmeßkette Ag/AgCl mit 3 molarer Kaliumchloridlösung als Elektrolyten für den pH-Bereich 1-14. Eine pH-Elektrode sollte man grundsätzlich nicht gebraucht kaufen!!! Der empfindliche Teil der Elektrode stellt die Glassintermembran dar. Diese kann leicht mechanisch zerschlagen werden (durch Aufsetzen im Meßgebinde, durch eine Ultraschallreinigung). Die häufigste Art der Inaktivierung von Elektroden geschied durch einen Verschluss der Memban durch Rückstände des Messgutes. Besonders beim Messen von Farben, Lacken, Tonsuspensionen und Chremes werden die Membranen rasch verklebt und auf diese Weise inaktiv. Vor allem die Elektrodenpflege und die Auswahl einer geeigneten Elektrode sichert langzeitlich die Möglichkeit pH-Werte bestimmen zu können. Du solltest Dich vor dem Kauf einer Elektrode beim Lieferanten (Mettler Toledo)  beraten lassen, welche Elektrodentyp für Deine Farblösungen geeignet ist! Der Preis einer Elektrode wird zwischen 150 und 180 Euro liegen. Ein gebrauchtes pH-Meter kostet ca. 400 bis 600 Euro.

Von einem Kauf einer gebrauchten Elektrode möchte ich Dir nochmals deutlich abraten!!!

Viele Grüße!

Dieter

Ronald Schulte

Allen,

Danke für eure ratschlagen. Ich schaue mich mal um in die laborgeräte-gebrauchtmarkt!

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Dieter Stoffels

Hallo Ronald,

hiermit möchte ich Dich kurz auf eine PDF-Datei hinweisen, die frei aus dem Internet heruntergeladen werden kann. In diesem Dokument werden Elektroden der Firma Schott vorgestellt und ihre Anwendungsbereiche beschrieben. Sollte Du eine Elektrode kaufen wollen, achte bitte darauf, dass es eine pH-Elektrode und nicht eine Redoxelektrode ist!!!

http://www.schott.com/austria/german/download/laborelektroden_de.pdf

Viele Grüße!

Dieter


Ronald Schulte

Dieter,

Danke, deine Information sind mir sehr hilfreich.

Grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.