Verzerrung des Bildes bei einem Nikon ME Eclipse

Begonnen von Miner, September 25, 2010, 16:36:48 NACHMITTAGS

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Miner

Guten Tag.
Auf dem beigefügten Bild sieht man, dass die Ränder verzerrt sind, denn selbstverständlich verlaufen die Linien alle ganz gerade (abgesehen freilich von den Haken), sowohl in der Bildmitte wie an den Bildrändern, und keinesfalls wie Bananen.

Ich habe diesen Effekt bislang immer ignoriert, aber inzwischen stört er mich doch so sehr, dass ich ihn gerne weg haben möchte. Woran liegt diese Verzerrung und wie kann man ihr abhelfen?
Danke für alle guten (und gutgemeinten) Vorschläge
Ole

reblaus

Hallo Ole -

kissenförmige Verzeichung habe ich u.a. mal bei Versuchen zur Fotoadaptation bekommen. Welche Linsen/Okulare/Projektive/Objektive befindet sich bei dir zwischen Objektiv und Sensor?
Gruß

Rolf

Miner


Miner

So, nun habe ich nachgesehen: Das Eclipse ME 600 hat u.a. folgende Objektive:
- LU Plan 50x / 0.80 A
  oo/0 BD
- LU Plan 20x / 0.45 A
  oo/0 WD 4.5
- LU Plan 10x / 0.30 A
  oo/0 WD 45
(Wobei ich mich frage, was wohl BD bedeuten mag und was der Quotient von oo/0 ist.)
Obendrauf auf dem Mikroskop ist der Adapter Coolpix MDC lens, und dadran, man ahnt es schon, eine Coolpix 990. Die Verzerrungen treten eigentlich bei allen Objektiven auf, wenn ich mich nicht irre. Reichen diese Angaben um den Fehler einzugrenzen?
Schönen Sonntag
Ole

Alfons Renz

Hallo Ole,

Das Objektiv der Coolpix bildet nicht verzeichnungsfrei ab, vor allem in der Makro-Stellung.

Um die Ursache eindeutig zu lokalisieren sollten Sie prüfen -

- ob bei visueller Betrachtung durch das 'Photookular' ebenfalls Verzerrungen zu beobachten sind => Dann ist es u.a. das Okular/Mikroskop
- mit der Coolpix eine Aufnahme eines Linienrasters (Kariertes Papier) bei der eingestellen Focuslänge (Makro oder Tele) machen.

Im schlimmsten Fall addieren sich die Fehler.

Viel Erfolg,

Alfons

Miner

Hallo Alfons,
das werde ich zur Sicherheit tun. Auch wenn ich mir fast sicher bin, dass die Linien im Okular gerade erscheinen. Ich melde mich wieder, wenn ich alles geprüft habe.
Ole

ManK

Hallo Ole,
allein schon die Coolpix sorgt für krumme Linien; das lässt sich mit Software (z.B FixFoto) bequem und sogar Brennweitenabhängig automatisch "geradebiegen".
schöne Grüße
Manfred

Chipart

Für die Aufnahme durch ein Coolpix-Objektiv erscheint mir die Verzeichnung sogar noch relativ gering. da hab ich schon schlimmere Bilder gesehen. Einfach mal ein Blatt Millimeterpapier mit der gleichen Kamera in der gleichen Zoomstellung mit möglichst geringer Aufnahmeentfernung aufnehmen und vergleichen.

Den Tipp des Geraderechnens mit einer Software würde ich aber nochmals genau überlegen: Ja, klar, die Linien werden damit gerade. Allerdings kostet so eine gerechnete Verzerrung auch enorm echte Auflösung. visuell wird dieser Auflösungsverlust von den gängigen Programmen zwar meist durch nachfolgende Anwendung von Schärfungsalgorithmen kompensiert, aber wer das Bild für die Dokumentation oder gar Qualitätskontrolle braucht, der möchte ja kein gemaltes Bild, sondern ein Photo. Und bei solchen haben Rechentricks imho wenig zu suchen...

Gruss,
Chip 

Miner

Manfred, Chip,
ich finde auch, dass das geraderechnen des Bildes die zweitbeste Lösung ist. Lieber wäre mir, das Bild gleich unverzerrt auf den CCD-Chip zu bannen. Dienstag wird der Sache auf den Grund gegangen.
Ole

ManK

Hallo zusammen,
ja nichts ist eben umsonst, weder gerade Linien noch Auflösung.
Dann hilft vielleicht nur das "Billigequipment" durch eine professionelle Lösung zu ersetzen.
schönen Abend
Manfred

Miner

Nun, Milimeterpapier ist natürlich viel zu grob und die Linien sind unter dem Mikroskop viel zu unscharf um da die Verzerrung zu erkennen. Aber das Objekt wie auf obigen Foto taugt natürlich wohl. Ich habe eine Glasplatte mit Linienraster in's Okular geschraubt, und damit klar gesehen dass die Linien im Okular ganz gerade sind. Also findet die Verzerrung im Fotoadapter oder in der Kamera statt. Kann man da nun noch was machen, ausser für 10000 € eine neue Kamera zu kaufen?
Ole

HDD

#11
Hallo Ole,

Die Verzerrungen stammen auf keinen Fall von Deinen Mikroskop-Objektiven. Das Problem liegt meiner Meinung nach an der Verzeichnung des Coolpix Objektives. Darauf deuten auch die Artefakte an den Linienrändern hin. Probier mal ob es besser wird ohne die Makro Einstellung an der Coolpix. Aber ich vermute dann entstehen evtl. Probleme beim scharf fokussieren. >:(

herzliche Grüße

Horst-Dieter

ManK

#12
Hallo Ole,
die Coolpix verzeichnet abhängig von der eingestellten Brennweite entweder Kissen oder Tonnenförmig.
Die gute Nachricht ist, es gibt etwa in der Mitte zwischen Weitwinkel und Telestellung (etwas mehr in Weitwinkelstellung) einen Bereich bei dem die Verzeichnung gegen Null geht. Die schlechte Nachricht: man kann die Brennweite nicht exakt anfahren -- nur später aus der Exif Info des jpg auslesen.
Das Ganze gilt zumindest für die unendlich Stellung des Objektives die man normalerweise für Fotos in der Mikroskopie benutzt.
viele Grüße
Manfred

Nachtrag:
bei der 990er liegt die optimale Brennweite bei 13mm.
Der Ärger kann aber zusätzlich vom Fotoadapter Coolpix MDC lens kommen.
Empfehlen würde ich anstatt das übliche Periplan Objektiv, wobei ich aber nicht weiß wie es zu Deinen Objektiven passt.
Bleibt probieren....

Miner

Hallo Manfred,
nun kann ic nicht mehr folgen: Ich stelle in der Tat immer den Fokus auf "unendlich", also auf die spitzen Berge, dann zoome ich (optisch) bis zum Anschlag rein, damit ich immer eine reproduzierbare Vergrößerung habe, und dann drücke ich auf den Knopf. Meinst du das Zoomen mit "Brennweite einstellen"?
Ole

reblaus

Hallo Ole -
wenn du mit "reinzoomen" die maximale Telestellung meinst (Zoomen = Brennweite einstellen!) ist die Sache klar:
In Ergänzung zu Manfred - die Zoomobjektive verzeichnen in Weitwinkelstellung tonnenförmig und in Telestellung kissenförmig. Wie bei dir!
Gruß
Rolf