Die "Perlensonne" Pompholyxophrys punicea

Begonnen von Michael Plewka, Januar 20, 2011, 21:18:23 NACHMITTAGS

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Michael Plewka

liebes Forum,

am letzten Wochenende habe mal wieder Pompholyxophrys punicea gefunden. Obwohl im "Wassertropfen" als "Perlensonne" bezeichnet und unter den Sonnen"tieren" aufgeführt,  gehört diese Organismenart zu den Schalenamöben. Demzufolge sind die "Sonnenstrahlen" auch Filopodien und keine Axopodien, da letztere durch eine charakteristische Anordnung der Mikrotubuli gekennzeichnet sind:





Die "Schale"  besteht aus ca . 4µ großen m.o.w. kugelförmigen Perlen:




In dieser Aufnahme ist der einzelne Zellkern zu sehen (links Mitte):


Die kugelförmigen Schuppen aus Silikat werden in Cytoplasma gebildet, wie man in der letzten Aufnahme erkennen kann (rote Pfeile):




viel Spaß beim Anschauen & beste Grüße Michael Plewka

Oliver S.

(gern per "Du" )

Ferry

Hallo Michael,

Wie immer bin ich begeistert von deine ausgezeichnete DIK-Aufnahmen. Unglaublich scharf, weil die Kugel so klein sind.
Was mich interessiert ist die Inhalt von zwei Kugel, sehe die gelbe Pfeilen.



Danke und herzliche Grüße,

Ferry
www.arcella.nl
www.natuurfotografie.info

Eckhard

Hallo Michael,

schöne Bilder von einer interessanten Amöbe.

Herzliche Grüsse
Eckhard
Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Jan Kros

Hallo Michael

Ich schliesse mich an bei Eckard

Gruss
Jan

Frank Fox

Hallo Michael,

sehr schöne, aussagekräftige Fotos.
Diese interessante Amöbe möchte ich
auch mal in meinen Wasserproben finden  ::) .

Herzliche Grüße
Frank Fox
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
www.fotofind.eu

Faszination Mikroskopie
www.dustri.com/nc/de/hachinger-verlag/category/sachbuch.html

Zeitschrift Mikroskopie
http://www.mikroskopie-journal.de/

YouTube - Kanal
www.youtube.com/channel/UC32f7n_zGHMphTHSTC5wylg

HDD

Hallo Michael,

Faszinierende Aufnahmen.
Der Detailreichtum in den Aufnahmen ist bewundernswert,
vor allem wenn man bedenkt wie klein das Objekt ist.

Gratuliere!

Viele Grüße
Horst-Dieter

Michael Plewka

hallo zusammen,
für die freundlichen Kommentare bedanke ich mich ganz herzlich...
@ Frank: ich habe diese Amöbe bisher auch nur wenige Male im Präparat gehabt. Im Gegensatz zu einigen anderen Amöben wie z.B. Centropyxis, die, wenn sie schon auftreten, meiner Erfahrung nach auch immer in Massen zu finden sind, habe ich P.p. nur zufällig als Einzelexemplare angetroffen.  Vielleicht muss man das richtige Biotop finden. Vielleicht weiß Ferry mehr dazu?

@ Ferry: Aufgefallen waren mir diese markierten Perlen auch. Ich habe sie einfach für "Produktionsfehler" gehalten.  Hier tritt das schon mal zitierte Dilemma wieder voll zutage: Um das Viech noch weiter beobachten zu können, durfte es nicht gequetscht werden; also ist die Schichtdicke zu groß, das Auflösungsvermögen ist nicht optimal. Ich habe meine Fotos noch mal durchgesehen und 3 Ausschnitte aus verschiedenen Fokusebenen zusammengestellt (gegenüber dem ursprünglichen Bild um -70 Grad gedreht). Vielleicht lassen sich ja dadurch einige Hypothesen ausschließen (Bakterien?):




beste Grüße Michael Plewka

Holger Adelmann

Ein aussergewöhnlicher Organismus, Michael, und sehr gut fotografiert.
Ist mir leider noch nicht begegnet. War der in einer 'Altprobe' oder ein frischer Freilandfund?

Herzliche Grüsse
Holger

Ernst Hippe

#9
Hallo Herr Plewka,
vielleicht interessiert Sie ein Hinweis zum Vorkommen. Wir haben bei mehreren Exkursionen in Österreich P.punicea und eine etwa doppelt so große, innen etwas rötliche Art (P.stammeri?) in moorigen, also saueren Gewässern gefunden. Leider freilich nicht so brilliant fotografiert wie Sie jetzt!
Außerdem: Martin Kreutz hat P.punicea ebenfalls im Simmelried gefunden und in seinem Buch gezeigt.
Gruß Ernst Hippe
Vorstellung:Hier klicken

Michael Plewka

hallo Herr Hippe, hallo Holger,

es ist ebenfalls meine Vermutung bzw. Erfahrung: meine erste Pompholyxophrys stammt ebenfalls aus dem Simmelried, im November fand ich eine Pompholyxophrys in Holgers "Stammrevier", der Wahner Heide. Die aktuelle Probe stammt aus einem (von mir noch nicht näher spezifizierten) Moorgebiet aus der Nahe von Hannover (meine Tochter hat mir die Probe von dort mitgebracht). Also deckt sich das mit Herrn Hippes Beobachtung: Moorgebiet bzw. Sphagnum, wahrscheinlich mit pH < 7, bei mir auch lediglich in frischen Proben (max. 2 Tage, soweit sich das rekonstruieren lässt.).
beste Grüße Michael Plewka


Ferry

Hallo Michael,

Die Antwort ist schon gegeben: vorkommen in saures und schwach saures Wasser, oft in Kontakt mit Sphagneten. Meine Erfahrung nach ist Pompholyxophrys dort nicht selten, oft massenhaft im Sommer.
In REM-Aufnahmen sahen die Spicula aus wie Orangen und konnte icht keine innere Struktur entdecken. Bei Pompholyxophrys stellata haben Nicholls und Dürrschmidt (1985) mit TEM inwendige Verstärkungen gesehen wie Säulen.

Herzliche Grüße,

Ferry
www.arcella.nl
www.natuurfotografie.info

Rawfoto

Hallo Michael

Einfach toll, habe die Bilder jetzt schon ein paar Mal bewundert und will Dir auch einfach mitteilen, ich finde sie toll ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Michael Plewka

hallo zusammen,
@ Gerhard: vielen Dank für die netten Worte..
@ Ferry: war es deine Vermutung, dass es sich bei diesen von dir markierten Bereichen um diese inwendigen Verstärkungen handeln könnte?


beste Grüße Michael Plewka

Ferry

Hallo Michael,

Nein, sie siehen nicht aus wie inwendige Verstärkungen. Aber es bleibt sehr interessant!

Herzliche Grüße,

Ferry
www.arcella.nl
www.natuurfotografie.info