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Oscillatoria redeckei?

Begonnen von Bernd Kaufmann, Februar 09, 2011, 20:09:25 NACHMITTAGS

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Bernd Kaufmann

Liebe (Blau)Algen-Spezialisten,

diese Gebilde fand ich heute in einer Kahmhaut eines Aquariums. Einzige Ähnlichkeit fand ich in Sauers Naturführer "Tiere und Pflanzen im Wassertropfen" bei Oscillatoria redeckei.



Im Hellfeld war nicht wirklich etwas zu erkennen.



Teilweise brachen die Zellketten auseinander, wenn sich durch Austrocknung die Druckverhältnisse änderten.

Oder liege ich mit der Vermutung ganz falsch?
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Oliver S.

(gern per "Du" )

Ralf

Hallo,

ein ziemlich sicheres Kriterium für Oscillatoria ist die Eigenbewegung des Algenfadens. Konnte diese beobachtet werden?



Bernd Kaufmann

Zitat von: Oliver S. in Februar 09, 2011, 20:27:29 NACHMITTAGS
Hallo,
ich halte auch ein Schwefelbakterium für möglich.
vgl. http://www.g-o.de/wissen-aktuell-bild-8028-2008-04-02-10576.html
Gruss, Oliver

Hallo Oliver,

vielen Dank für den Hinweis. Schwefelbakterien brachte ich bis jetzt nicht mit einer Kahmhaut in Verbindung.

Hier noch ein Bild, bei dem die Zellfäden noch in einem besseren Zustand sind:

Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Bernd Kaufmann

#4
Zitat von: Ralf in Februar 09, 2011, 20:57:57 NACHMITTAGS
Hallo,

ein ziemlich sicheres Kriterium für Oscillatoria ist die Eigenbewegung des Algenfadens. Konnte diese beobachtet werden?


Hallo Ralf,

im gleichen Präparat waren auch andere Oscillatoria vertreten und die bewegten sich schon. Bei der noch nicht bestimmten sah ich nur einmal eine Bewegung, aber die konnte theoretisch auch durch andere Schwingalgen verursacht worden sein. Ein mehr oder weniger dauerndes Schwingen konnte ich nicht sehen.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Ralf

Hallo Bernd,

zusammen mit dem zuletzt von dir gezeigten Bild spricht aus meiner Sicht alles für einen Bakterienfaden, weil jetzt erkennbar ist, dass cholrophyllhaltige Elemente ebenfalls fehlen.

Oliver S.

Zitat von: Ralf in Februar 09, 2011, 21:14:40 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

zusammen mit dem zuletzt von dir gezeigten Bild spricht aus meiner Sicht alles für einen Bakterienfaden, weil jetzt erkennbar ist, dass cholrophyllhaltige Elemente ebenfalls fehlen.

...wobei Oscillatoria ja auch zu den Bakterien gehören würde... Aber ich denke die ist es wirklich nicht..
Gruß, Oliver
(gern per "Du" )

Bernd Kaufmann

Hallo Ralf, hallo Oliver,

vielen Dank für Eure Hilfe! Nun geht eben die Sucherei bei den Bakterien weiter, was ich mir noch schwieriger vorstelle als die Suche nach Cyanobakterien. Falls noch eine Idee auftaucht, was es tatsächlich genau sein könnte, freue ich mich auf weitere Hinweise.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Bernhard Lebeda

Zitat von: Bernd Kaufmann in Februar 09, 2011, 22:41:18 NACHMITTAGS
Hallo Ralf, hallo Oliver,

vielen Dank für Eure Hilfe! Nun geht eben die Sucherei bei den Bakterien weiter, was ich mir noch schwieriger vorstelle als die Suche nach Cyanobakterien. Falls noch eine Idee auftaucht, was es tatsächlich genau sein könnte, freue ich mich auf weitere Hinweise.

Hallo Bernd

na, durch Olivers Link kam doch schon ein interessanter Hinweis. Google mal Beggiatoa.


Viele Mikrogrüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Bernd Kaufmann

Hallo Bernhard,

auch Dir ein herzliches Dankeschön für den Hinweis auf Beggiatoa. Die Suche führte mich dann auf diese Seite: http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=101871 und dann zu diesem (wohl schon älteren) Zitat:

"Beggiatoa Trev., Pflanzengattung aus der Familie der Bakterien unter den Schizomyceten, lange, gegliederte, farblose Fäden bildend, die mit kleinen Körnchen von Schwefel erfüllt sind und, wie die Oszillarien, eine schwingende Bewegung zeigen. Mit letzterer Familie sind sie ebenfalls nahe verwandt. Die Arten der B. leben in faulendem Wasser, stinkenden Gräben, namentlich in Abflußgräben der Zuckerfabriken, und besonders in schwefelhaltigen Mineralquellen, wie denen von Aachen, Baden bei Wien u. a., in welchen sie als schleimige Massen den Boden des Wassers überziehen oder auch schwimmende Flocken bilden. Auch als Überzüge des Meeresgrundes kommen Beggiatoen, z. B. in dem "weißen" oder "toten Grunde" der Kieler Bucht, vor."

Irgendwie sträubt sich in mir auch noch etwas gegen die Einsicht, dass in einer Aquarien-Kahmhaut Schwefelbakterien in solchen Mengen vorkommen sollen. Die würde ich eher in / an den Bodengrund verorten. Beim bis jetzt gesichteten Bildmaterial hatte ich bisher auch noch kein "Bingo"-Erlebnis. Aber ich suche beharrlich weiter.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Bernhard Lebeda

Zitat von: Bernd Kaufmann in Februar 09, 2011, 23:56:47 NACHMITTAGS

Irgendwie sträubt sich in mir auch noch etwas gegen die Einsicht, dass in einer Aquarien-Kahmhaut Schwefelbakterien in solchen Mengen vorkommen sollen. Die würde ich eher in / an den Bodengrund verorten. Beim bis jetzt gesichteten Bildmaterial hatte ich bisher auch noch kein "Bingo"-Erlebnis. Aber ich suche beharrlich weiter.


Also an dem Einwand bezüglich des Fundortes ist was dran, wobei ich keine Ahnung vom Aquarium habe. Könntest Du bitte Aufnahmen in höherer Vergrösserung im Hellfeld machen?!


Viele Mikrogrüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Bernd Kaufmann

Hallo Bernhard,

seit gestern kann ich erst wieder Bilder schießen, weil meine beiden (wahrscheinlich delaminierten) Objektive wieder hier eingetroffen sind. Dafür werden meine Kahmhaut-Vorräte knapp und die unbekannten Objekte fand ich heute nur mit großer Mühe. Die Hellfeldaufnahme ist eine mittlere Katastrophe und ich weiß nicht, ob es an mir oder am Objektiv liegt. Deshalb einmal Hellfeld und einmal Ph:





Ich bin jedenfalls angesichts der Bruchstücke schon auch der Meinung, dass es Bakterien sind.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Bernhard Lebeda

Zitat von: Bernd Kaufmann in Februar 10, 2011, 17:47:35 NACHMITTAGS
Die Hellfeldaufnahme ist eine mittlere Katastrophe und ich weiß nicht, ob es an mir oder am Objektiv liegt. Deshalb einmal Hellfeld und einmal Ph:


tjä, richtig dolle ist es nicht.  ;D

Ich hätte gerne mal den "grün(lich)en" Inhalt der Fäden näher in Augenschein genommen. Lassen Deine Mittel noch höhere Vergrösserungen zu? Und mach Aufnahmeserien mit unterschiedlicher Fokussierung, um mehr scharfe Ausbeute zu erhalten!

Viel Erfolg

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Bernd Kaufmann

Zitat

tjä, richtig dolle ist es nicht.  ;D

Hallo Bernhard,

das ist noch vorsichtig ausgedrückt.  ;)


ZitatIch hätte gerne mal den "grün(lich)en" Inhalt der Fäden näher in Augenschein genommen. Lassen Deine Mittel noch höhere Vergrösserungen zu? Und mach Aufnahmeserien mit unterschiedlicher Fokussierung, um mehr scharfe Ausbeute zu erhalten!

Mehr als das A-Plan 100x/1,25 Oil Ph3 und die Canon 5D Mk II habe ich leider nicht zu bieten. Und mit dem Objektiv war ich noch nie zufrieden im Hellfeld. Entweder bin ich zu doof für die Ölimmersion, oder das Ding taugt nur im Phasenkontrast.

Die UKO (unbekannte Kahmhaut-Objekte) sind aber schon extrem kontrastarm im Hellfeld. Ob die wirklich grün sind, oder ob dies Artefakte / Farbfehler sind, kann ich nicht sagen. Ich probiere weiter, es etwas besser zu machen.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Bernhard Lebeda

#14
Hallo Bernd

100x Ph Objektive sind in der Tat nicht mehr so der Hit im Hellfeld, ist bei meinem Leitz EF auch so.

Aber die Kamera ist doch gut, vielleicht kannst Du stärker reinzoomen oder ein hochaufgelöstes Bild stärker croppen. Zur Farbe könntest Du ja Deine visuellen Eindrücke schildern. Eigentlich sollten sich aber mit Deiner Ausrüstung Farbartefakte vermeiden lassen.

Beggiotoa sollte eigentlich farblos sein, und die sichtbaren Querwände sprechen doch eigentlich auch gegen Schwefelbakterien, vom Fundort mal ganz abgesehen. (um mir mal selber in den Rücken zu fallen  ;D)


Ich hab übrigens gerade Deine Algenfibel Gartenteich bestellt. Bin schon gespannt... ;)



Dann bleib mal jantz discht dran... ;D



Viele Grüsse

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung