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Dauerpräparat

Begonnen von snowdrop_35, Februar 14, 2011, 18:47:27 NACHMITTAGS

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snowdrop_35

Hallo!!

Ich hab zwar schon das Forum hier durchgesucht, doch leider bin ich nicht so richtig fündig geworden.
Ich habe gefärbte Blutausstriche und würde die zu haus gerne zu einem Dauerpräparat machen.
Also das ich ein Deckglas verwenden muss, das hab ich mittlerweile mitbekommen aber wie gehts dann weiter also welches Mittel
brauch ich noch dazu und wie muss man da genau vorgehen?
Gibts da vielleicht so eine Schritt für Schritt Anleitung??

Danke für eure Hilfe
lg Sandra

crabtack

Hallo,

Guck mal in die Mikrofibel (Oben in der blauen Leiste)
Da steht so ziemlich alles was man wissen muss um jegliche Präparate herzustellen.

mfg
Olaf

Klaus Herrmann

Hallo Sandra,

Blutausstriche (gefärbt natürlich) werden üblicher Weise gar nicht eingedeckt. Soweit mir bekannt die einzigen Durchlichtpräparate, die unbedeckt bleiben. Staubfrei aufheben reicht!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

snowdrop_35

Hallo Klaus!

Aber wenn man es dann mit einen 100er Objektiv anschaut gibt man ja einen Tropfen Öl drauf und wischt man es dann nicht mit der Zeit runter? Oder ist es durch die Färbung schon irgendwie fixiert?

crabtack

Hallo Sandra,
Normalerweise wird ein Ausstrich vor dem Färben schon mit Methanol oder etwas anderem Fixiert.
Nach dem Färben wird es ja mit Wasser abgespühlt, da sollte das bischen Öl nicht stören.

mfg
Olaf

reblaus

Hallo Sandra -
auf einen gefärbten, gut getrockneten Blutausstrich kannst du unmittelbar ein Tröpfchen Euparal (Einbettungsmittel) geben und ein Deckglas auflegen. Das Ganze dann aber eine Woche in waagerechtem Zustand trocknen, bevor du wieder mit einem Ölobjektiv drangehst. Bitte einschlägige Kapitel in der Mikrofibel lesen!
Gruß
Rolf

Robert Götz


Wenn ein Präparat mit Immersionsöl betrachtet werden soll, muss es natürlich eingedeckt werden, wenn man es aufheben will. Sonst lässt sich das Öl nicht mehr abwischen ohne das Blut mit abzuwischen.
Eine Methode ist, das Präparat in Xylol zu tauchen, dann einen Tropfen Eukitt auf ein Deckglas zu geben und das Deckglas auf das Präparat legen (Natürlich mit dem Tropfen nach unten  ;D) Auf das Xylol kann man auch verzichten, dann muss man mehr Eukitt nehmen, weil es ziemlich zähflüssig ist. Nach ein paar Stunden ist das Präparat fest genug.

Gruß
Robert

liftboy

Hallo Robert,
das Eukitt rühre ich mir je nach Bedarf mit Xylol auf die nötige Viskosität; das klappt hervorragend.
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
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Rawfoto

Guten Morgen

Also ich habe da jetzt noch eine Frage die mir durch den Kopf geistert. Fuer mein Olympus gibt es NC Oel Objektive, also Objektive fuer Oel und kein Deckglas. Bedeutet das, die sind eigentlich fuer Einmalpraeperate gemacht?!?

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Robert Götz


Ich bin jetzt nicht ganz sicher, ob die Frage ernst gemeint ist.
Kein Deckglas - durch einen Strich symbolisiert - bedeutet, dass kein Deckglas erforderlich ist. Das findet man oft auch bei sehr schwachen Objektiven. Es ist aber möglich, ein Deckglas zu verwenden.
Das hartnäckige Gerücht, dass Blutausstriche nicht eingedeckt werden, rührt vermutlich daher, dass sie in den Arztpraxen nach Begutachtung weggeschmissen werden. Dann kann man sich das Eindecken natürlich sparen. Mit Ölimmersion kann man alle Präparate ohne Deckglas betrachten.  Aber wenn sie archiviert werden, muss man sie eindecken. Sonst kleben sie aneinander bzw. verstauben.
Es gibt allerdings auch Objektive, die speziell für die Verwendung ohne Deckglas berechnet sind. Vielleicht gehören die NC dazu. Diese Objektive werden meines Wissens für Auflicht verwendet. Da stört das Deckglas durch Reflexionen. Solche Objektive geben auch bei Durchlicht mit Deckglas ein schlechteres Bild als ohne.

Gruß
Robert

Rawfoto

Hallo Robert

Ja, die Frage ist ernst gemeint. Wobei, eines weiss ich genau, zu was die Objektive sind. Die sind fuer Durchlicht und speziell gerechnet fuer die Mikroskopie ohne Deckglas. Was ich nur noch nicht nachlesen konnte ist, gibt es Dauerpraeperate ohne Deckglas die mit Oel begutachtet werden.

Wobei, wenn ich Deine Antwort interpretiere sagst Du nein! Meine Unsicherheit kommt von der Frage wie man das Oel wieder ohne Rueckstaende weg bekommt.

Es gab von Olympus natuerlich auch Objektive fuer die Auflichtuntersuchung ohne Deckglas, da wird aber Wasser an der Stelle von Oel eingesetzt. Z.b. 150x mit NA 1,2

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Robert Götz

Zitatgibt es Dauerpraeperate ohne Deckglas die mit Oel begutachtet werden.

Hallo Gerhard,

möglicherweise solche, bei denen das Öl ohne Abwischen des Materials entfernt werden kann, z.B. Dünnschliffe von Gesteinen.
Ich habe aus den USA einige Dünnschliffe von Impaktgesteinen, die nicht eingedeckt sind. Aber von aufgeklebten histologischen Schnitten oder von Ausstrichpräparaten kann man das Öl wohl nicht ohne Zerstörung entfernen. Zumindest kenne ich keine Methode.
150fache Objektive gibt es auch von Leitz, aber das sind meines Wissens Trockenobjektive (die von Leitz. Aber dann natürlich mit Apertur <1)


Gruß
Robert



Klaus Herrmann

#12
Hallo

also ich habe diese Info von einem Arzt, der in einem Hämatologiezentrum arbeitet und sagte, dass die Präparate nie eingedeckt werden und das Öl mit Xylol abgespült wird. Wichtig ist das staubfreie Archivieren, weil immer Ölspuren drauf bleiben. Die setzen NC-Objektive ein!

Anschliffe werden nie eingedeckt, sie können trocken oder mit Öl angeschaut werden. Natürlich mit Epiobjektiven, die immer ohne Deckglas gerechnet sind!

Gesteinsdünnschliffe dagegen habe ich noch nie "ohne" gesehen
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

olaf.med

Hallo Klaus,

ZitatGesteinsdünnschliffe dagegen habe ich noch nie "ohne" gesehen

in der modernen Mieralogie werden ganz häufig gleich polierte und nicht abgedeckte Dünnschliffe angefertigt, da man an diesen sofort chemische Analytik mit Hilfe der Elektronenstrahl-Mikrosonde (kurz: Mikrosonde) durchführen kann. Da wir aber i.d.R. an Auflösungsvermögen und Bildqualität viel geringere Anforderungen haben als Biologen und Mediziner (wie Du weißt benutzen wir das Mikroskop ja auch mit anderer Zielsetzung), werden auch diese Präparate sehr häufig optisch inkorrekt ohne Deckglas aber mit Objektiven mit Deckglaskorrektur benutzt. Die Kollegen wundern sich dann schon mal, warum das Bild so flau ist. Dann heißt's gleich Sch...mikroskop..... ;D  >:( ;D

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0