Hot Spot und Streifen bei DSLR-Adaption an Jenaval - wer kann helfen?

Begonnen von Peter V., Februar 28, 2011, 22:13:39 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo!

Manchmal komme ich mir bei der Mikrosfotografie vor wie Hereakles beim Kampf mit der Hydra: Ihr wisst schon, einen Kopf abschlagen. zwei Köpfe wachsen an gleicher Stelle nach....
Es ist zum Verzweifeln! :'(  >:(

Ich habe an mein Jenaval mittel eines hochwertigen 1,6x-Adapters von Askania eine DSLR ( EOS 500D ) adaptiert und dachte, damit alle Probleme gelöst zu haben.

Und nun?

Ich habe....

1) eine Hot Spot unterschiedlicher Ausprägung je nach verwendeter Stellung des Vegrößerungswechselrs im Tubus und je nach Objektiv. Aber mehr oder weniger ist er immer erkennbar, weniger bei Hellfeldaufnahmen als im DIK.

Hier zwei Bilder, auf denen der Hot Spot gut zu sehen ist:





2) Wenn ich die Beleuchtung so einstelle, dass ich auf Belichtungszeiten unter 1/500 s komme, ist alle gut. Erhöhe ich die Beleuchtung so, dass ich Belichtungszeiten darüber bekomme, entstehen im Monitorbild die berühmten durchlaufenden Streifen und ich erhalte Bilder mit ungleichmäßiger Ausleuchtung. Hier ebenfalls zwei Beispiele:

1 / 320 s:



1 / 2048 s ( bei bereits 1 / 800 s aber gleicher Effekt ):




Nun meine Frage ( hauptsächlich an Verwender dieser oder ähnlicher Adaptionen an ein Jenaval ):

Habt Ihr auch ähnliche Phänomene ( insbesondere das Hot Spot-Problem ) mit den 1,6er-Adaption? Wie sieht es ggf. bei eine direkten Adaption mit einem optiklosen Ofenrohr aus? Kann es an der Kamera liegen oder kann man das aussschließen ( ich möchte eigentlich nichte extra eine weitere Canon probeweise kaufen, nur, um das auszuschließen ).  Muss ich damit leben?

Ich weiss, dass ich das Streifenproblem vemutlich  durch ein Gleichstromnetzteil lösen könnte ( aber: habt ihr das auch? )
Aber was ist mit dem Hot Spot???

Wie sagte mir Jürgen Stahlschmidt diese Tage? Ihm habe vor Jahren ein Mikroskopiker berichtet, seine langjährigen Probleme mit einem Hot Spot seien endlich gelöst. Auf Jürgens Frage, wie er das gemacht habe, habe er die Antwort bekommen " Ich habe einfach das Fotografieren am Mikroskop eingestellt"  ;)

Herzliche hilfesuchende Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

beamish

Hallo Peter,

auf Bild 1 sehe ich ein "echtes" Problem. Den "Hotspot" kann sogar ich erkennen und kämpfe täglich gegen einen solchen an (meiner hat gottseidank nicht auch noch einen Kreis drumrum, wie bei Dir...). Bei den anderen drei Aufnahmen wäre ich vom Weißabgleich abgesehen (  ;) ) froh, wenn das bei mir immer so aussehen würde. An den Zahlen bei Bild 3 und 4 sieht man, daß es da eine Verschiebung nach oben gibt. Kann aber kein Verwackler durch Spiegelreflex sein oder? Eine richtig ungleichmäßige Ausleuchtung sehe ich nur bei Bild 4 (unterer Bereich). Die Belichtung war da deutlich kürzer. Da könnte sich doch eine nicht ganz so optimal zentrierte Beleuchtung auswirken?

Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Peter V.

#2
Hallo Martin,

Weissabgleich lasse ich mal außen vor....
Bild 3 ist ja auch o.k., es sollte ja zeigen, dass es bei langer Verschlusszeit o.k. ist. Im Gegensatz zu Bild 4. Das ist definitiv  keine ungleichmäßige Beleuchtung durch Dezentrierung,  sondern Folge eines Flackern ( am Bildschrim sieht man dabei durchlaufende Streifen ).

Ein echtes Problem ( und mein Hauptproblem ) ist in der Tat der Hot Spot! Wobei mich eben interessiert, ob andere Verwender dieser Adaption am Jenaval ähnliche Probleme haben.

Herzliche Grüße
Peter
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Holger Adelmann

Hallo Peter, hast Du bzgl Hotspot mal versucht, die Kohaerenz des beleuchtenden Lichtes zu verringern?
ZB mit einem Schlierenfilter nach van Duijn / Goeke?
Ein klares Filterglas wird mit matter Folio, ZB mattem Klebeband in den 4 Kreissektoren abgeklebt, dass nur in der Mitte ein klares Kreuz von 2 bis max 3 mm Streifenbreite verbleibt.
Ob dieses Filter zwischen Lampe und Leuchtfeldblende oder zwischen Leuchtfeld- und Aperturblende besser wirkt, muss probiert werden.
Herzliche Gruesse, Holger

Alfons Renz

Hallo Peter,

Hotspots bilden sich zumeist durch Reflexionen, sei es im Tubus oder zwischen Kamerachip und Infrarotfilter. Ersteres kann man leicht erkennen, wenn man von oben in den Tubus blickt (ohne Okular). Eine einfache Ringblende oder eine Schwärzung des Tubus bringt Abhilfe. Anfällig ist speziell der Teil des Tubus, in dem normalerweise das Okular sitzt: Da ist die Innenfläche immer blank und spiegelt.

Viel Erfolg,

Alfons

Rawfoto

Hallo Peter

Ich kann zwar zu Deinem Mikroskop und Deiner Adaption nichts sagen, aber Streulicht hast Du sicher, das erkennt man am Kontrast. Du hast im Strahlengang zwischen Objekt und Kamera helle Stellen oder und unzureichende Aussperrung der Randstrahlen. Schwarzer Fotokarton und einen kleinen Ausschnitt im Sensorformat mit der Nagelschere schneiden. Zu klein beginnen und so vergroessern das am Ende keine Abschattung auf den Raendern zu sehen ist. Das Teil schneidest Du so das es unter dem objektivseitigen Bajonett klemmt. Wenn Du dann dimension und Lage hast steigst Du auf eine duenne Metallblende um die Mattschwarz lackiert werden muss. Mit moeglichst rauer Oberflaeche ....

Wenn Du kurze Verschlusszeiten verwenden willst musst Du auf Gleichstrom umsteigen, da fuert kein Weg vorbei! Das Problem kommt von den 50 Hertz der Wechslspannung bei der ja die Spannung in Sinusform anliegt. Je nach dem Moment wo Du ausloest hast Du also eine unterschiedliche Lichtmenge am Bild. Dazu kommt noch der Verschluss, der gibt bei kurzen Belichtungszeiten ja auch nur einen Teil des Sensors frei ...

Bezuelich Hotspot wuerde ich Testweise die Lichtquelle absoften, das geht z.B. mit einer Milchglasscheibe  nach der Kolektorlinse moeglich nahe an der Lichtquelle. Bei minen Olympus Lampenhaesern gibt es da einen eigenen Einschub dafuer. Wenn Du das Problem dann immer noch hast liegt Dein Problem mit sehr hoher Warscheindlichkeit oberhalb der Objekts, wenn das Problem noch besteht darunter ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Frank Fox

Hallo lieber Peter,

ich kenne dieses Problem mit der Fotoanpassung von Askania, da ich
die gleiche am Jenamed im Einsatz habe.
Als ich die erste "fehlerhafte" geliefert bekam, habe ich mir zunächst selbst geholfen
und den Fehler lokalisiert und mit einfachen Mitteln beseitigt..
Bitte entferne die Kamera von der Anpassung und schaue mit eingeschalteter Beleuchtung in die
Fotoanpassung. Du kannst den reflektierenden äußeren Ring leicht erkennen.
Er entsteht an den Kante (Gewinde) in Richtung Mikroskop unmittelbar hinter der Linse.
Ich hatte die Stelle mit etwas Pappe abgeklebt.
Du weißt ja, ich beziehe meinen Zubehör von BW-Optik.
Dort habe ich das Problem geschildert und habe schließlich eine modifizierte Version erhalten.
Ich hoffe, Dir damit etwas geholfen zu haben  ;)
... viele Probleme sind zu lösen ...

Herzliche Grüße
Frank
Mikrofotografie
www.mikro-foto.de
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Faszination Mikroskopie
www.dustri.com/nc/de/hachinger-verlag/category/sachbuch.html

Zeitschrift Mikroskopie
http://www.mikroskopie-journal.de/

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peter-h

Hallo Peter,

zu den Bildern 3 und 4. Das ist ein Problem der Canon EOS 450D usw. Ab ca. 1/800s wird wie in Bild 4 gezeigt, ein Bildteil kürzer belichtet. Damit muß man vermutlich leben.

Zu Bild 1.
Richtig köhlern und die Leuchtfeldblende soweit als möglich zuziehen. Dann sollte der helle Ring (Reflexe an einem Tubusteil) verschwinden. Ist aber schon so erklärt.

Gruß
Peter H.

liftboy

Hallo erstmal,

die Streifen gehen wirklich nur mit Gleichstrom weg; aber wirklich gut geglättet!!
D.H. das Netzteil muß leistungsmäßig überdimensioniert sein und nach der Gleichrichtung gesiebt und geglättet sein.
Da hilft jeder Elektronik-Bastelladen. (Da baut man eine leistungsmäßg ausreichende Black-Box mit Wechselstrom Eingang und Gleichstrom Ausgang; dann kann man sogar auf der Wechselstromseite regeln und an jedes Netzteil anhängen)
Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Gernot Armbruster

Hallo Peter

Die selben Probleme plagten und plagen mich noch heute mit meiner EOS 500D am Jenaval.

Den Hotspot hatte ich mit einer Ofenrohradaption ohne Optik. Behoben wurde dieser mit Hilfe eines Balgengerätes, montiert an einem Reprostativ. Der Hotspot kam also mit größter Wahrscheinlichkeit von Reflexionen im Ofenrohr, trotz mattschwarzer Lackierung der Innenflächen.

Die Abschattung am unteren Rand bei Belichtungszeiten <1/800 sek. wurde hier http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4581.msg30447#msg30447
schon einmal behandelt und konnte ich bis heute trotz Befragung noch weiterer Fotoexperten nicht besiegen. Ich fürchte, damit müssen wir leben.

Schöne Grüße

Gernot




Theorie ist gut, Experiment ist besser.

RainerTeubner

Hallo,

zu dem Dauerbrennerthema "Hot Spot" gibt es einen aufschlußreichen Artikel von Klaus Henkel: Hot Spot - Ein heißes Thema, Mikrokosmos, Band 91(3), S. 159.

Viele Grüße

Rainer Teubner
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Frank Fox

Hallo Gernot,

ich hatte hier im Forum schon mal meine Version der Ursache der Abschattung am Rand des Bildes gepostet.

Ich habe diesen Effekt hier an meinem Mikroskop (Jenamed) bei Einsatz einer LED Beleuchtung beobachtet.
Die LED wird über eine Rechteckspannung angesteuert und gedimmt. (Pulsweitenmodulation (PWM))
Kommt nun die Zeit des Schlitzverschlusses (<1/500 sec) in die Größenordnung der Periodenzeit der Helligkeitsphase der LED,
so schaltet die LED innerhalb des Schließens des Vorhangs hell oder dunkel.
Es kommt zu einem "Belichtungsverlauf" auf dem Chip.
Ändere ich die Periodenzeit der Ansteuerung der LED, so ändert sich auch der Verlauf oder er ist gar ganz verschwunden.
Der gleiche Effekt tritt auf bei der "Halbwellenphase" (Wechselspannung) bei Hallogenbeleuchtung auf.

Herzliche Grüße
Frank
Mikrofotografie
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peter-h

Hallo Frank,

wenn eine LED mit einem sehr gut stabilisierten Gleichstrom bertrieben wird, so treffen diese Vermutungen nicht zu. Es ist eine Macke der Canon 450D bei mir und vermutlich auch bei den anderen Modellen.
Wenn man diese Fehler kennt kann man - besser ich - damit leben.

Gruß
Peter H.

Peter V.

Hallo!

Hurra! - der Fleck ist weg!!! ( Hoffentlich  :- )
Dank Franks Tip und nach Rücksprache mit Herrn Lautenschläger von Askania habe ich einen kleinen Pappring ausgeschnitten und als Blende vor die Linse im "Ofenrohr" gesetzt. Und siehe da: Kein Hot Spot und auch kein störender Ring mehr! Hoffentlich dauerhaft...
Freuen wir uns auf das nächste Problem  ;)









Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

beamish

Glückwunsch Peter!

Jetzt wüßte ich nur noch gerne, wie ich meinen "Hotspot" entferne. Leider habe ich keinen Trino sondern stecke die Kamera mit adaptiertem Okular in eines der Binokularstutzen. Wo sollte ich dann so eine "Blende" anbringen. So, wie ich das verstanden habe, ist das ein schwarzer, schmaler Pappring...

hier ein Beispiel meines Problems:



Grüße

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D