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Wasserfloh-Kristall

Begonnen von Ernst Hippe, Juni 17, 2011, 09:01:21 VORMITTAG

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Ernst Hippe

Dann ist der Hintergrund dunkel, und doppelbrechende Objekte leuchten, als ob das Hilfsobjekt nicht da wäre. Alles klar?
Gruß Ernst Hippe
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Miner

Und kann man dann den Floh so hindrehen, dass große Bereiche des kristallinen Geflechtes homogen auslöschen? Denn nur dann hätte man ja einen Einkristall, mit dem man am Einkristalldiffraktometer was anfangen könnte.
Wenn du sagst, dass auch ohne Hilfspräparat solche intensive Interferenzfarben zu sehen sind, dann erwarte ich ja, dass die Doppelbrechung enorm groß, und dass deutet dann ja für mich auf Kalzit als einen ganz heißen Kandidaten. Aber vielleicht gibt es ja noch andere stark doppelbrechende Kristalle in Lebewesen?
Ole

Ernst Hippe

1. Eine Einfarbigkeit ist nidht zu erreichen - es kann kein Einkristall sein.
2. Ich hatte gesagt, daß die intensiven Pol.-Farben nur mit dem Hilfsobjekt erscheinen. Ohne es liegen sie fast nur in der ersten Ordnung.
Ich glaube, diese Betrachtungen führen uns hier nicht weiter. Ein Sonderdruck ist auf dem Weg.
Gruß Ernst Hippe
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Miner

Zitat
1. Eine Einfarbigkeit ist nidht zu erreichen - es kann kein Einkristall sein.
Hm, nicht ganz. Homogene Farbe ist nicht das gleiche wie homogene Auslöschung.
Zitat
2. Ich hatte gesagt, daß die intensiven Pol.-Farben nur mit dem Hilfsobjekt erscheinen. Ohne es liegen sie fast nur in der ersten Ordnung.
Ach ja, hatte ich wieder vergessen.
Zitat
Ich glaube, diese Betrachtungen führen uns hier nicht weiter. Ein Sonderdruck ist auf dem Weg.
Ja, ich schreibe jetzt erstmal nichts mehr und warte mit Spannung. Vielen Dank schon mal
Ole

Jens Jö

Hallo Ernst,

ZitatÜbrigens zweifele ich sehr, daß man für eine Analyse genug Material herausholen könnte, ohne es völlig zu zerbröseln.
Ein REM mit Analysator liefert in wenigen Minuten eine chemische Analyse jedes beliebigen ausgewählten Punktes.
Allerdings muß das Teil ins Hochvakuum. Hält es das aus ?
Gruß
Alfred

Ernst Hippe

Hallo Alfred,
die REM-Vorbehandlung würden diese Gebilde wohl kaum überstehen. Und mit Kanonen auf Spatzen schießen??
Gruß Ernst Hippe
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Detlef Kramer

Lieber Ernst,

eine lebende Daphnia würde das Vacuum sicher nicht ungeschoren überstehen. Aber eine tote Schale? Ich denke, Du solltest dies einmal mit Uwe Schmidt besprechen, der hat mehrere dieser Geräte. Allerdings eines sei noch angemerkt: die Röntgenmikrospektralanalayse (EPA) liefert lediglich Informationen über die Elemente, nicht über die Verbindung. Aber, gut, wenn man Peaks für Ca, S, bzw. C bekommt ist einigermaßen klar, um was es sich handeln muss. Bleibt trotz alledem die spannende Frage: was treibt diese Ionen dazu, sich aus der Lösung zu stehlen?

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Ernst Hippe

Lieber Detlef,
danke für den Hinweis - das gleiche Thema hatten wir schon vor 3 Jahren. Mein Problem ist, wie diese äußerst zerbrechlichen Schalenreste heil zu isolieren. Ich habe schon mehrere bei diesem Versuch kaputtgemacht und finde heute kaum noch welche. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt...
Gruß Ernst Hippe
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Ernst Hippe

Hier nun noch ein Fund mit kleineren Kristallen: erstmalig Peracantha truncata.

Gruß Ernst Hippe
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Miner

Hallo Ernst,
vielen Dank fuer den Sonderdruck des Artikels. Ich glaube, dass Elektronenbeugung die Methode der Wahl ist. Dass ein Floh die Prozedur nicht ueberleben wird ist klar, aber man kann ja auch auf sein natuerliches Ableben warten. Und es sind auch schon hoeher entwickelte Tiere aus niederen Gruenden geopfert worden.
Wenn man einen breiten Elektronenstrahl verwendet, sollte man Beugungsringe der kristallinen Phase kriegen, die auszuwerten nicht schwer sein duerfte. Mit einem fein fokussierten Strahl wuerde man wohl sogar das Beugungsbild eines einzelnen Kristalles erhalten, was aber eher weniger nuetzt als das Beugungsbild der polykristallinen Probe.
Das waere mein Vorschlag zum Thema.
Schoenen Abend
Ole

Ernst Hippe

Hallo Ole,
das hört sich alles interessant an - aber zur Zeit habe ich nur noch Kristallreste, mit denen man kaum noch was anfangen kann. Also warte ich auf die nächste Gelegenheit. Aber vielen Dank fürs Interesse!
Gruß Ernst Hippe
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CMB

Hallo Ernst, Hallo Ole,

Wenn man die Kristalle mit ihrer Unterlage präpariert, auf welche Untergrund müsste man die Kristalle dann transferieren, um Sie wie beschrieben weiter untersuchen zu können. ( Deckglas,Remteller?)

Freundliche Grüße
und Danke an Ernst für die schönen Bilder

CMB

TPL

#27
Zitat von: CMB in Juni 27, 2011, 10:50:25 VORMITTAGWenn man die Kristalle mit ihrer Unterlage präpariert, auf welche Untergrund müsste man die Kristalle dann transferieren, um Sie wie beschrieben weiter untersuchen zu können. ( Deckglas,Remteller?)

Hallo zusammen,
ein geeigneter Halter dafür wäre ein Kupfer-Netzchen für ein TEM (Transmissions-Elektronenmikroskop). Ich würde mich hier nicht unnötig einmischen und verstehe auch nicht viel von Elektronenbeugung, aber ich habe erst kürzlich noch unbenutzte, mit Kollophonium überzogene Netzchen (3 mm Durchmesser) aus meinen frühen Forschertagen entdeckt, die ich - wenn geeignet und gewünscht - gern zur Verfügung stelle.

Herzliche Grüße, Thomas

wilfried48

Hallo,

wenn mir einer ein präpariertes Präparat liefert, würde ich es schon mal bei Gelegenheit ins TEM schieben.
Neben Elektronenbeugung könnte man auch im TEM RöntgenMikroanalyse (EDX) machen.

Aber das Präparat ist das Problem und der Aufwand.
Wenn ich es richtig sehe liegen die Kriställchen auf der Schale der Daphnia und die ist wahrscheinlich zu dick um im TEM durchstrahlt zu werden. Gibt es eine Vorstellung von der Dicke dieser Schale ? 0,5 Mikrometer wären gerade noch tolerabel.
Sonst müsste man die Kriställchen also von der Schale abkratzen und auf einen TEM Träger überführen oder die Schale auflösen ohne dass den Kriställchen oder dem restlichen TEM Träger etwas passiert.
Wenn das Problem wichtig ist haben wir allerdings im Werkstoffbereich solche Spezialproben schon mit langwieriger Pröbelei präpariert.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Ernst Hippe

Hallo Wilfried,
die Kristalle sitzen innen an der Schale. Eine geeignete Präparation wäre sicher schwierig...
Gruß Ernst Hippe
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