Leuchtfeldblende(LFB) am Zeiss Standard-zerlegen, reinigen, wiederzusammenbauen

Begonnen von Nomarski, Juli 02, 2011, 18:35:12 NACHMITTAGS

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Nomarski

Hallo Forum,

desöfteren hat jemand Probleme mit seiner Leuchtfeldblende am Zeiss Standard. Sie läßt sich schwer betätigen, läuft kratzig oder was noch viel heimtückischer ist: Die Lamellen verwölben sich bei schnellerer Betätigung, da sich bereits ein Fettfilm dazwischen befindet. Ist dieses Fett irgendwann derart verharzt und die Kräfte beim Betätigen zu hoch, können die Führungsbolzen regelrecht ausreißen.


Damit jeder sieht, um was es geht, die Leuchtfeldblende vom Zeiss Standard. Die folgende Wartungsarbeit läßt sich sowohl im eingebauten als auch im ausgebauten Zustand durchführen. Es ist ratsam, auf der Rückseite das Winkelblech mit dem Spiegel abzuschrauben. Das kann man widerum schlecht machen, wenn die Leuchtfeldblende im Fuß des Standards eingebaut ist.


Nach dem Herausdrehen der drei Senkschrauben und dem Abnehmen des Stellringes und dem Einsatz mit der Skala und dem Glas sieht man auch schon die Bescherung: Jede Menge Fett, auch da wo es keine Wirkung hat.


Es kommt noch schlimmer, die Lamellen kleben regelecht aneinander, sonst könnte man sie nicht als Paket herausnehmen. Also ab ins Waschbenzin damit!


Teile ohne Optik können auf die Art vom alten Fett befreit werden.


Teile mit Optik können auf diese Art vorsichtig mit dem Pinsel über dem Benzinbad gereinigt werden. Man spart sich dadurch die Reinigung der optischen Oberfläche, wenn sich die Panscherei in Grenzen hält.


Kommen wir zu den Lamellen. Sie werden in einer Petrischale mit frischem Reinigungsbenzin entfettet bzw. entölt. Damit möglicht kein Restfilm an altem Öl oder Fett auf den Lamellen verbleibt, empfielt es sich, jede Lamelle mit einem Wattestäbschen von beiden Seiten abzustreifen.


Der Trocknungsvorgang auf saugfähigem Putzpapier. Ist nach dem Verdunsten des Benzins noch ein Restbelag zu sehen, sollte das Bad wiederholt werden.


Es folgt der Einbau der ersten Lamellen.


Mit dem Einbau der letzten Lamellen tun sich viele schwer. Dazu braucht man etwas Fingerspitzengefühl und kein Hilfsfett, das die anderen Lamellen zusammenhält. Die Lamellen müssen trocken laufen!


Zum Fetten kommen wir nämlich erst jetzt, nachdem die Lamellen alle eingelegt und der Steuering mit dem Hebel richtig aufgesetzt wurde. Nur die Kontakt-Gleitflächen werden mit einem Dünnen Fettfilm bestrichen.


Nun wird der Stellring wieder eingebaut, der Steuerring für die Lamellen darf auf der Oberseite nur mit einem dünnen Fettfilm versehen werden.


Der Einsatz mit der Scheibe ist nun wieder einzubauen, die drei Senkschrauben sollten erst fest angezogen werden, wenn der Stellring zur Kontrolle hin- und herbewegt wurde. Fertig für den Einbau in den Fuß des Mikroskopes.

VG
Bernd


Fabse

Danke für die Anleitung.

Habs in 10 Minuten geschafft, was war jetzt so schwer daran?

rlu

Hallo Bernd,

Frage: Weißt du wie man den Umlenkspiegel zerstörungsfrei rauskriegt?
Unten die zwei Schrauben aufmachen. Meiner hängt fest.

Kommt der von selber raus?
Gibt es eine Nut, die ein Verdrehen verhindert?
Muß man den nach oben hebeln und mit was?
Oder von unten "durchschlagen"

Bei mir war tatsächlich neben dem Dreck eine kleine Laus drin.
Ebay-Kauf.



Übrigens aus Neugier und weil die Scheibe total verdreckt war, habe ich den Stellring angehoben. Das war ein Fehler.
Die Blenden waren so verharzt und verklebt, dass natürlich alle sich angehoben haben.
Unmöglich die wieder zusammenzukriegen. Habs nach Stunden geschafft.
Man kann auch die Blenden nicht einzeln verschieben, es verschiebt sich alles, weil sie so zusammenkleben.
Mein Trick war, bei den letzten beiden Lamellen, diese zwei erst einmal alleine einlegen, sich die hintere Stelle, da wo der Dorn nach oben steht, markieren. Dann werden diese letzten beiden Lamellen einzeln so weit eingeschoben,besser gesagt unterhoben, bis sie mit diesen Markierungen fluchten.
Die Dorne auf der Rückseite der Lamellen müssen in die kleine Bohrung.

Den Ring dann aufzulegen ist mit verklebten Lamellen mehr als schwierig.
Verschiebt man einen Dorn, verschiebt man alle anderen. Und die Lamellen müssen leicht geschlossen sein, das macht die Sache nicht leichter.

Deine Methode mit zuerst Entfetten - Einbauen - Fetten ist natürlich besser.
Frage: Welches Fett/Hersteller hast du verwendet?


Übrigens Tipp:
Es gibt für Kontaktlinsen so kleine Sauger, damit kann man die Scheibe rausnehmen und säubern, ohne irgendwas abzubauen.

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Liebe Grüße
Rudolf


Umlenkspiegel, mit den zwei Halteschraube.  Am Spiegel sind links und rechts, zwei kleinere Schrauben um vermutlich den Spiegelkasten zu öffnen.
Meiner hängt fest. Wie geht der raus ohne etwas zu beschädigen?
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Spiegel steht oben über. Also vermutlich nach vorne rauskippen. Es ist ein Standard 18
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Jürgen Boschert

Hallo Rudolf,

wenn Du die beiden kleineren, seitlichen Schrauben herausdrehst, kann man das Blech abziehen, das den Spiegel gegen seinen Stuhl presst. Der Spiegel selbst ist nicht geklebt und auch nicht weiter verschraubt. Das Blech sitzt manchmal ziemlich fest
Beste Grüße !

JB

rlu

Hallo Jürgen,

ich komme nur an die seitlichen Schrauben ran, wenn der Spiegelkasten raus ist. Und der weigert sich. Und ich möchte nichts mit Gewalt machen. Vielleicht nur verklebt. Vermutlich wird er von unten nach oben rausgeschoben.

Die Frage ist, wie geht der Spiegelkasten raus?

Liebe Grüße
Rudolf

Jürgen Boschert

Hallo Rudolf,

der Spiegelkaste wird -wie Du schon schreibst- nach Entfernen der beiden größeren Schrauben einfach nach oben herausgedrückt. Geklebt ist da nichts allenfalls durch den "Dreck" der Jahrzehnte. Der Kasten sitzt regelhaft sehr fest und man braucht oft etwas mehr Gewalt, kann man auch, der Kasten ist sehr solide.
Beste Grüße !

JB

rlu

Hallo Jürgen,

super, mit Zuspruch ging es raus.
Habe vorher noch die Stellen markiert mit Edding und Markierstrichen.
Damit es wieder paßgenau zusammengeht.
Jetzt ist der Spiegel wieder sauber. Vielen Dank.

Liebe Grüße
Rudolf

Jürgen Boschert

Hallo Rudof,

danke für die Rückmeldung. Ich helfe gern, wenn ich kann.
Viel Spaß mit dem Instrument.
Beste Grüße !

JB