Mikroskopie im Alltag mit Kindern

Begonnen von kai1ser, Januar 19, 2009, 16:38:59 NACHMITTAGS

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kai1ser

Hallo Forum,

da ich nicht den Thread gesehen hab wo man sich jetzt vorstellen kann/soll, mache ich es hier mit 3 Zeilen....

Name: Kai
Alter: 36
Wohnort: Schwaltmal (Beim Bundesliga Spitzenreiter Borussia Mgladbach (;-))

...3 Zeilen ;-)

Aber zum Grund warum ich mich hier angemeldet habe:

Nachdem ich als Jugendlicher ein (sicherlich nicht schlechtes) Mikroskop hatte, und es auch unregelmäßig aber dann intensiv nutzte, habe ich kurz vor Weihnachten meiner Frau beim durchblättern der Lidl Werbung gesagt, das ich mich auch mal wieder um ein Mikroskop kümmern müsse....

Ihr wisst was jetzt kam.....da ich mir i.d.R nichts schenken lassen (ich bin zu ungeduldig, und kaufe was, wenn ich es brauche oder haben will), sah meine Frau die Chance die Schwiegereltern mit meinem Wunsch nach dem Lidl Mikroskop in die Lage zu versetzen mir was zu schenken, über das ich mich freue.....

Gesehen habe ich ein "normales" 60 Euro Mikroskop (eben hier in der Werbung am Niederrhein) bekommen habe ich ein Bresser LCD Mikroskop.In Berlin (da wohnen die Schwiegereltern (manch einer wird sagen: Hat der ein Glück( Berlin - Niederrhein ca. 600 km ;-)))) war nämlich zeitgleich dieses Bresser Gerät (http://www.optical-systems.com/bresser-digital-lcd-401600x-mikroskop-p-8636.html) im Angebot ...150Euro glaub ich . Und die Überraschung ist sogar gelungen....

Auch wenn es nicht für solche Bilder reicht, wie ich sie hier im Forum gesehen habe, finde ich es total klasse, weil es eben meinem Zweck dient:

Mit meinen Kindern (2+3 Jahre) Dinge zu untersuchen.
Toll wenn man davor sitzt, und zu 3. schauen kann. und die Kinder müssen auch nicht an der Feineinstellung spielen, weil Papa (trotz Sehfehler) ja das gleiche sieht wie die beiden.

Also voll motiviert einzelne Dinge angeschaut, festgestellt: Kinder finden es totlangweilig.... und frustriert weggestellt....

Also: Becherlupen (kenne ich aus dem Waldkindergarten) gekauft, und für unterwegs Einschlaglupen, und siehe da Kinder finden es gut (naja keine 2h lang, aber 30 -45 min lassen sie sich schon fesseln, und das heisst in dem Alter was.

So, nun aber zu meinem Problem:

Bücher gelesen, dank Bio LK (ohne den hätte ich mein Abi nie geschafft ;-)) vieles direkt wieder verstanden, und wieder voll motiviert übers Präparieren nachgedacht.

Aber egal was man sich so ergoogelt, wenn man dann Sonntag nachmittag was machen will ist nie das da was man braucht.

Also schnell im größten Kaufhaus der Republik (ebay) geguckt nach: Set Präparieren...und wie man das auch immer so nennen kann, und nix....
Fertige Sachen kaufen will ich nicht, weil ich es ja üben ,und später den Kindern vermitteln will.

Dabei denke ich das Ihr doch alle das gleiche Problem haben müßtet....

Was braucht man denn so an Grundausstattung von Chemikalien, gibt es sowas als fertiges Set mit Koffer (dient ungemein der Ordnung)? Kindertauglich (also nicht zum durchführen, sondern zugucken (Thema Giftige Dämpfe))?
Sollte man manche Dinge vielleicht doch besser als fertiges Präparat kaufen?

Was eignet sich besonders gut für Kinder.
Das Problem ist ja das Kinder nur das Mikroskopieren was sie auch schon mit den Augen zumindest sehen können. Blattgrün Epidermis und co oder noch kleiner ist nichts, weil zu abstrakt. Allerding so ein fetter Käfer, oder eine Raupe zuerst in der Becherlupe, und dann die Beinchen noch genauer angucken, finden die schon spannend.

Womit wir wieder beim Thema präparieren sind......Wahrscheinlich verrate ich euch nichts neues wenn ich sage das so ein Käferbein schon zu dick ist um es einfach nur auf den Objektträger legen zu können. Also in Kunststoff betten (geht auch klarlack?) ...feststellen: zuerst sollte man das ja mal entwässern....nix da zum  entwässern..... Langes Gesicht machen....

Wenn ich mir Bücher anschaue, haben die alle Tips zum Präparieren, aber nirgends eine der Schwierigkeit nach aufsteigende Liste, mit Einkaufsführer oder Kinderorientiert.....und schon gar nicht Praxisorientiert, sondern meisstens für den versierten Anwender...

Daher sieht es fast immer so aus:

Einige Dinge kaufen laut Anleitung anfangen...klappt nicht, dann googlen, praxistipp lesen, motiviert wieder rangehen, feststellen das man das, was im Praxistest empfohlen wurde nicht hat

Gibt es auch Bücher die als Thema haben wie man Kinder ans Thema ranführt?
In der Bücherei hier (Das ist das Problem auf dem Dorf) gibt es nur ein Buch übers Mikroskopieren, das finde ich persönlich zwar gut, aber es fehlt der Ansatz einer Einkaufsliste, was für Kinder geeignet ist, und co.

Hat da jemand bereits Erfahrungen mit dem Thema, oder hat sogar schon mal Kurse für Väter (mit oder ohne) Kinder besucht oder gehalten? Ich habe auch mal in dem VHS Programm gesucht, und auch gute vorgelagerte Kurse (Waldexkursionen, Leben im Teich usw.) gefunden, aber es fehlt immer der letzte Schritt, also z.b. das im Wald gefundene zu untersuchen.

Da ich selber schon einige Kurse gegeben habe (Beruflich als auch Privat), glaube ich das solch ein Kurs sicherlich Anklang finden würde, wobei wir aber wieder aufs Thema kommen....

Was braucht man dafür alles (Chemikalien, usw, gibt es Starter Sets?ich glaube fest, das diese Kosmos Sets für 30 euro incl Mikroskop nichts taugen), wovon lässt man vielleicht besser die Finger, gibt es was aus eurer Erfahrung was gut aufeinander aufbaut?

Also ich möchte nochmal darauf hinweisen, das ich nicht zu faul bin zum suchen, aber es nervt (mich zumindest) wenn man was liest (z.B. im Inet) und dann 10 ml von irgendwas in der Apotheke kaufen muss, oder im Versandhandel, erst nach 26 Einkäufen einen vernünftigen Materialstamm hat...und trotzdem immer das nötige Fehlt....

Auch die Frage :es kommt darauf an was ich machen will, ist nicht zielgerichtet, weil ich einfach versuche in möglichst breiter Streuung machen möchte. Nützt ja nichts, wenn mir was gefällt, und die Kinder langweilen sich, oder können einfach noch nicht folgen...

so, für meinen ersten Post war das wohl schon reichlich....ich hoffe es ist auch jemand dem Text bis hierhin gefolgt.....

Für jede Antwort die meinen Kindern hilft Spass am Mikroskopieren zu finden bin ich dankbar...weil dann habe ich auch spass.....

Also Dankääääääää

Gruß Kai


rekuwi

Lieber Kai,

ganz kurze Antwort: für so kleine Kinder halte ich ein Stereomikroskop für geeigneter. Alles andere führt nur zur Überforderung.

Liebe Grüße von Regi

alemanne

Lieber Kai,
nicht alle Väter machen sich so viele Gedanken wie Sie, Kindern Zugänge zu Naturerlebnissen und Naturwissen zu ermöglichen. Nun gibt es in der pädagogischen Praxis einige Erfahrungen zum Thema ,,Kinder und Mikroskop", die man tunlichst beachten sollte. Ansonsten könnte man das Gegenteil dessen erreichen, was man in seinem Erziehungsengagement beabsichtigt. Das Thema ,,Kinder und Mikroskop" möchte ich zunächst bei meinen Ausführungen zurückstellen, weil ich kurz auf Wahrnehmungen von Kindern im Vorschulalter eingehen möchte.

Kleine Kinder (die Ihrigen sind ja 2 und 3) nehmen ihre Welt nicht analytisch, sondern eher ganzheitlich, d. h. in ganzen Gestalten wahr. So kann z. B. bei einem Waldspaziergang gefundenes Rindenstück, das mit trockenem Moos bewachsen ist, ein lebendes Schaf sein und die kleine Hand streicht liebevoll über das Moos. Es wäre nun fatal, Sie würden ein kleines Stück dieser Moosrinde abbrechen und unter eine Stereolupe legen, weil die Betrachtung unter der Lupe ja ,,naturwissenschaftlicher" ist. Für das Kind hätten sie jedoch das Schaf verletzt oder gar getötet. Und dem Kind bleibt vielleicht ein negatives Schlüsselerlebnis zurück, das es wohl nicht aussprechen wird, aber in seiner Kinderseele tief eingegraben ist.
Zahlreiche Beispiele dieser Art ließen ohne langes Suchen finden. Ich möchte mit dem Beispiel zeigen, dass es höchst problematisch ist, Kinder in diesem Alter – wenn auch mit guter Absicht – in eine ,,wissenschaftliche" Richtung zu drängen. Sie finden sich in ihrer Welt allein zurecht.

Bleiben wir bei dem Beispiel, Ihre Kinder sind jetzt 5 oder 6 Jahre alt. Da kann es schon sein, dass das Kind das Rindenstück bringt und Sie bittet, es unter die Stereolupe zu legen. Vielleicht ist es dann fasziniert von dem Gewusel kleiner Spinnen oder anderen Kleinlebewesen, die das Moos beherbergt und einem mit bloßem Auge kaum auffällt. Und wenn auch die Aufmerksamkeit des Kindes nur 5 Minuten anhält: Es wird das Erlebnis sein, dass der Vater etwas ganz ,,Tolles" gezeigt hat. Und wenn Sie dann noch Geschichten erzählen könnten über das Leben der gesehenen Kleintiere, wären Sie sicherlich für das Kind der ,,beste Papi". Kontraproduktiv wäre es jetzt, Sie würden so ein Tierchen vor den Augen des Kindes wegfangen und präparieren, um es unter das Bresser-Mikroskop zu legen. Folge: siehe oben.

Erst in einem Alter von 8 bis 10 Jahren kann man damit beginnen, mit den Kindern ,,echt" zu mikroskopieren, sofern man sie von der ,,Technik" befreit. Auch an systematisches Präparieren ist noch kaum zu denken, weil die Feinmotorik der Kinder in der Regel noch nicht so weit entwickelt ist. Aber eine gute Stereolupe kann man ihnen schon überlassen, mit der sie ohne aufwändige Präparation viele Gegenstände des Alltags alleine untersuchen können, um Sie danach mit Fragen zu bombardieren.

In einem Alter von 12-14 sind dann Kinder so weit, dass sie einfache Präparate herstellen und auch die Technik eines einfachen Mikroskops (einfach heißt aber nicht schlecht und billig) beherrschen lernen können, sofern man ihnen das Mikroskopieren nicht vorher ,,vermiest" hat.

Wenn Sie meinen Ausführungen folgen möchten, dann heißt das, dass Sie in nächster Zeit keine Mikroskopierversuche mit Ihren Kindern anstellen sollten. Das braucht Sie aber nicht daran zu hindern, dass Sie sich in die Welt der Mikroskopie gut einarbeiten. Vielleicht gelingt es Ihnen dann, Ihre Kinder hin und wieder zu ,,verführen", einen Blick durch das Mikroskop zu werfen.

Mit freundlichem Gruß
HG


kai1ser

Hallo Allemanne,

grundsätzlich zu Ihren Ausführungen:

Sie haben Recht!!! Durchweg!

Aber..hehe ja jetzt kommt das ,,aber".....

Mein Nico (3 Jahre) ist im Waldkindergarten. Das heißt, es ist ein Kindergarten ohne Haus (naja wir haben ein Holzblockhaus). Die Kinder sind immer draußen im Wald. Das hat auch nichts mit Waldorf, oder "seinen-Namen-tanzen" zu tun. Die Kinder lernen im Sommer Waldwege kennen auf denen tausende dieser dicken schwarzen Käfer liegen, die zu 90% tot sind. Das ist aber nicht schlimm. Die Kinder kennen es nicht anders, daher haben sie die von Ihnen beschriebenen Erscheinungen nicht. Sicherlich ist in diesem Waldkindergarten zwar keine andere Art von Pädagogik im Einsatz, aber die Kinder nehmen die Umwelt einfach anders wahr, sodass die Kinder mit dem tot von Käfern insofern keine Probleme haben, als das es eben genauso dazugehört, wie die herabfallenden Blätter im Herbst.

... und das Matschmonster (Schlamm der an den Baum gepappt wird und dann mit Blättern zu einem Gesicht gestaltet wird) vom Regen abgespült werden ist für die Kinder normal. Um bei Ihren Worten zu bleiben: bei uns im Wald stirbt kein Schaf, sondern von dem Moos das sich ganz weich anfühlt wird ein kleines Stück genauer betrachtet!!
Trotzdem ist diese Art von Kindergarten eine alternative und recht wenig bekannt, sodass ich Ihrem Ausführungen durchaus zustimme, in einem "normalen" Kindergarten kann sowas wahrscheinlich passieren.

Natürlich wäre es Fatal einem Käfer ein Bein auszureißen, aber wenn der Käfer im Käferhimmel ist, dann kann man Ihn auch begraben, oder ihn sich genauer anschauen. Und dann kommen die Becherlupen zum Einsatz... also der Drang zu untersuchen kommt ganz alleine von den Kindern. Daher möchte ich auch Ihre Formulierung:

"Ich möchte mit dem Beispiel zeigen, dass es höchst problematisch ist, Kinder in diesem Alter – wenn auch mit guter Absicht – in eine ,,wissenschaftliche" Richtung zu drängen"

ein wenig entschärfen, als das es ein Grundsatz meiner Erziehung (naja unserer Erziehung) ist die Kinder bei dem was sie tun zu fördern, aber nichts zu fordern (naja ich fordere eben das sie mit geschlossenen Mund kauen, und was sonst so in meinen Augen selbstverständlich ist, aber ihre Interessen können sich frei entwickeln.)
Von daher ist ein "Verrohen" durchs mikroskopieren mit Papa mit Sicherheit weniger zu erwarten, als wenn sie bei der Tageschau danebensitzen dürfen...ganz zu schweigen was sonst heute so im Kinderfernsehen läuft...aber lassen wir das an dieser Stelle.

Wichtig ist ein aktiver und bewusster Umgang mit der Materie. Daher werden die beiden auch die nächsten 5 Jahre kein Mikroskop bekommen!! Sie können es nämlich einfach nicht bedienen, erleben Frust, und schmeißen es dann in die Ecke!!...mit Recht!!

Aber das Tolle an diesem LCD Mikroskop ist, das man das benutzen kann wie Fernsehen. Ich kann den Kindern am Bildschirm alles zeigen und erklären (also ich bediene, sie gucken und zeigen mit den Fingern und fragen). und das eben viel genauer als mit einer Becherlupe (die aber in keinem Haushalt fehlen sollten. Waren seit langem die besten investierten 10 euro pro Kind)

Meine Frage war aber eine andere:

Da ich im Winter den Kindern ja nicht mal eben ein Käferbein zeigen kann, weil dann eben gerade keine toten Käfer auf dem Waldweg liegen, muss ich eben Präparieren.  Denn wenn ich mit den beiden ein Käferbuch gucke (gibt es extra für Kinder) und die sagen dann "gucken wir das im Fernsehen ?"(sie meinen dann das Mikroskop) , dann kann ich nicht immer hoffen aus einem Spinnennetz im Keller eine tote Fliege zu ergattern die ich dann zeigen kann, sondern ich würde gerne auf Dauerpräparate zurückgreifen.

z.B. Kann man auch ein Spinnennetz auf Nagellack kleben und sich dauerhaft anschauen, man kann eine Tageszeitung und eine illustrierte mit Wasser versetzt mikroskopieren und die Unterschiede entdecken. das sind alles Präparate die schnell gemacht sind, und gar nicht dauerhaft sein sollen, aber so ein Käfer oder Spinnenbein, das würde ich gerne dauerhafter haben. Genauso wie die Raupe, die Fliegenlarve, die Wellensittichfeder und und und....

Da dieses Mikroskop auch Filme erstellen kann wollte ich auch mal ein Pantoffeltierchen mit gefärbter Hefe füttern..... leider muss ich aber für jedes Präparat eine einzelne Einkaufsliste erstellen, und wenn man dann mal 3h zeit hat, will man ja auch verschiedene Sachen machen...und immer fehlt irgendwas...und das nervt...

Also dachte ich es gibt hier vielleicht eine "Standard Einkaufsliste" mit der man schon mal die meisten Standard Mittelchen hat...vielleicht hat sich ja schon mal jemand Gedanken gemacht und hat Tipps was man unter dem Mikroskop so alles betrachten kann. 

Und hier ist das wichtige, das Kinder am liebsten die Dinge mikroskopieren, die sie in der Becherlupe interessant fanden, und einfach näher dran wollen. Schauen sie sich Kinder mit einer Raupe an. sie halten die Raupe 2 cm vor das Auge um alles zu erkennen...und dazu muss man den Kindern keine Anleitung geben, das machen die von ganz alleine. Eine Raupe im Querschnitt ist für die Kinder völlig uninteressant, weil sie eben die Raupe nicht mehr erkennen. In dem Punkt gebe ich Ihnen Recht (ganzheitliche Sicht vs Analytische Sicht).

Daher überlege ich ja auch, ob es nicht sinn macht an die im ersten Post beschriebenen Waldexkursionen Workshops zu hängen damit die Kinder sich den Schlamm, die Würmer, oder was auch immer genauer ansehen können.

Aber auf jeden Fall danke ich für den Hinweis, ich möchte ja auch nicht Eltern zu einem verfrühten Umgang oder falschen Umgang mit der Materie animieren.

Einen schönen Abend noch...
Für weitere Anregungen und/oder Fragen bin ich immer dankbar


Gruß Kai


Detlef Kramer

Hallo Kai,

Sie neigen zu sehr wortreichen Beiträgen. Mir wird das heute Abend etwas zu viel, deshalb nur kurz:

1. Regi hat vollkommen Recht: Suchen Sie sich für die Kids eine einfache gebrauchte oder neue Stereolupe. Dann haben die Kinder auch noch den Bezug zu dem, was Sie mit bloßem Auge erkennen. Und für die Erforschung unterwegs eine Becherlupe.

2. Ihre Anmeldung sollten Sie regelgerecht durchführen; d.h. erst anmelden, Rückmail des Admin abwarten und dann im Forum "Mikroskopiker im Netz" eine Vorstellung mit Vor- und Nachname schreiben.

Sie sind hier herzlich willkommen!

Detlef Kramer (Moderator)
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Peter Reil

Hallo Kai,

"Alemanne" hat alles bestens erklärt und auf den Punkt gebracht. Ich arbeite selbst sehr viel mit Kindern, auch im mikroskopischen Bereich, und kann ihm in allem zustimmen!

Wir Erwachsenen neigen gerne dazu, den Kindern etwas beibringen zu wollen, was wir für wichtig halten (oder was uns selbst interessiert...). Wir sollten dabei nicht vergessen, dass gerade kleine Kinder eine "eigene Welt" haben und brauchen.

Was die Mikroskopie angeht, ist es auch nebensächlich, ob die Kinder einen Wald- oder anderen Kindergarten besuchen (oder besucht haben).

Wenn Sie selbst das Mikroskopieren erlernen und als Hobby durchführen, kann es aber durchaus vorkommen, dass sich die Kinder (mehr oder weniger intensiv) für das was Papa macht interessieren. Mehr sollten Sie nicht erwarten.

Freundliche Grüße

Peter Reil

Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Fahrenheit

#6
Hallo Kai,

zum Thema Mikroskopie und Kinder ist - denke ich - alles gesagt.

Meine zehnjährige Tochter hat auch schon mal selbst geschnitten und gefärbt (und die Ergebnisse hier im Forum vorgestellt), für sie ist die Mikroskopie aber nur eine der vielen Interessen, die man heute als vielbeschäftigte Sechstklässlerin so hat. Wenn sie kommt und Mikroskopieren möchte, finde ich das toll (was zusammen machen ...), wenn nicht lasse ich sie, eben um ihr das Thema nicht auf zu drängen. Auch wenn's schwer fällt ;)

Du hattest aber auch nach einer kompakten Einweisung zum Präparieren gefragt.

Vielleicht hilft Dir der Einführungskurs der Berliner Mikroskopischen Gesellschaft weiter (PDF auf deren Webseite: Klick mich!). Dort findest Du eine 'Einkaufliste' der wichtigsten Gerätschaften und Reagenzien und dann Schritt für Schritt erklärt, was man damit so machen kann.

Auch die Seiten der Mikrobiologische Vereinigung München e. V. sind immer einen Besuch wert. Dort insbesondere die Mikrofibel von Hr. Henkel und die Seite zu "Die Mikroskopie und Kinder".

Wenn Du ein Nachschlagewerk zur Hand haben möchtest, das Dir Hinweise zum Thema 'Was kann ich noch anschauen und wie bekomme ich es am besten unter das Objektiv?"  gibt, kann ich Dir "Kremer, B.P.: Das große Kosmos-Buch der Mikroskopie" wärmstens empfehlen. Hr. Linkenheld war so nett, eine Rezension zu schreiben: findest Du hier.

So, wenn Du dann noch das Forum umgräbst, weißt Du alles, was Du wissen musst  ;D

Wenn nicht, findest Du hier im Forum immer jemanden, der weiter helfen kann.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen und viel Spaß beim Mikroskopieren!

Schöne Grüße
Jörg

P.S. ich glaube, Jonathan (icho-mann) hatte anfangs das gleiche Bresser, das Du zurzeit nutzt.


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kai1ser

hm.... ich habe gerade mal meine Frau meine beiden Posts lesen lassen.....

aber wahrscheinlich liest sie wie ich auch meine Posts subjektiv......

wir können zumindest ihre letzten Antworten wenig nachvollziehen.

1. weil ich meinen Kindern nichts vergällen will bekommen sie mit Sicherheit die nächsten 5 jahre keine eigenen Mikroskope!!

2. Das Mikroskop was hier gerade neben mir steht hat nix zum durchgucken, also können die Kids auch nichts damit anfangen!! Aber sie können auf Papas Schoß sitzen, und schauen mit mir gemeinsam ein Insektenbein an. und zwar auf einem ca. 10 cm großen Bildschirm. Das ist wie Fernsehen! Meine Kinder gucken in der Woche mehr in das ,,Mikroskop Fernsehen" als in die normale Flimmerkiste.....und dafür kann ich nichts!!

Meine Frage ging einzig und alleine in die Richtung: gibt es einen Basisset mit Präparationsmitteln, oder muss ich mir alles einzeln kaufen.

Vielleicht hätte ich darauf hinweisen sollen, dass ich das Mikroskop nur raushole wenn die Kinder "Käfer am Fernseher" sehen wollen. Momentan habe ich einfach nicht die Zeit für mehr.

Da Kinder aber eine Menge Fragen stellen sollte man sich (wie jeder Lehrer) auch mal auf einiges vorbereiten, und wenn Nico dann mal wieder mit einer toten Spinne kommt und die durchs Fernsehen angucken will würde ich gerne diese Spinne präparieren können. Leider sagt mir Nico nicht, das er nächste Woche Montag einen toten Maikäfer findet und den näher betrachten will, und daher stehe ich jedesmal da und habe nichts um zu mindestens für den nächsten Tag ein Präparat herzustellen.
Würde er das tun, könnte ich in ruhe googeln, Material einkaufen, und Fragen beantworten.

Vielleicht ist meine Intention jetzt deutlicher geworden.

Inzwischen habe ich festgestellt das ich nach dem Wort "Einschlussmittel" hätte googeln sollen, dann wäre ich schon vor einiger Zeit am Ziel gewesen, denn scheinbar lösen diese Mittel den Grossteil meiner Mikroskopprobleme. Hydro matrix werde ich wohl mal bestellen, soll ungiftig sein, oder spricht was gegen diese "Fertigmittel".

Einen schönen Abend noch

Gruß vom Kai

kai1ser

Lieber Herr Fahrenheit,

als ich den ersten Post verfasste, habe ich auf eine Antwort gehofft  wie sie sie gegeben haben.

vielen Dank!!

ich habe schon von dem Kosmos Buch gehört und das in Mgladbach in der Bücherei bestellt. Ich hasse es Bücher zu kaufen die dann ihr Geld (für meine Zwecke zumindest) nicht Wert sind. Das Geld stecke ich lieber den Kindern ins Sparschwein.

die Mikro Fibel habe ich komplett überflogen, und ausgedruckt....werde ich beizeiten lesen, schien mir aber sehr technisch.

aber jetzt gehe ich ins Bettchen, weil morgen Früh um ca. 06:00 der natürliche Wecker angeht....

Schönen abend noch.

Gruß kai

Fahrenheit

Hallo Kai,

danke für die Blumen  :)

Noch mal zu Deiner speziellen Nachfrage nach einem Set. Meines Wissens gibt es so was nicht oder nicht in - in meinen Augen - optimaler Form. Daher bin ich darauf nicht konkret eingegangen sondern habe auf die Listen der Berliner verwiesen.
Ich glaube, dass es besser ist, sich sein Besteck und seine Reagenzien selbst zusammenzustellen, um Fehlkäufe und ggf. teuer bezahlte Lückenfüller in fertigen Sets (z.B. bei Präparierbestecken, sie in der Regel auf die Anforderungen von Studenten zugeschnitten sind) zu vermeiden.
Als Aufbewahrung würde ich nach einem kleinen Werkzeugkasten aus Kunststoff schauen. Unten die Reagenzien, oben das Besteck, Objektträger und Deckgläser.

Wenn Du etwas mehr zu meinem Besteck wissen möchtest, lass es mich gerne wissen.

Hydro Matrix gehört meines Wissens zu einer Zusammenstellung auf einander abgestimmter Reagenzien, die bewusst so umweltverträglich und ungiftig wie möglich zusammengestellt wurden. Der Vertreiber hat die Komponenten auf dem letzten Forentreffen in 2008 vorgestellt.

Die Forenmitglieder, die dabei gewesen sind, können Dir da sicher weiter helfen.

Schöne Grüße
Jörg

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Klaus Herrmann

#10
Hallo Jörg,

Hydromatrix wird von Herrn Rudniki in Graz hergestellt und vertrieben. Es ist ziemlich teuer! Ich kann mich nicht erinnern ihn in den letzten 10 Jahren persönlich getroffen zu haben. Du meinst wahrscheinlich den Herrn Heim, der seine Produkte vorgestellt hat.

Alternativ kann man Polyvinylalkohol verwenden, der wasserlöslich ist oder Phytohistol von Roth.
Wenn man Präparate über längere Zeit ansehen möchte, ohne dass sie gleich austrocknen kann man auch Glycerin nehmen. Daraus dann aber ein Dauerpräparat zu machen ist schwierig.

Als einführende Literatur kann ich nur den Drews empfehlen, leider vergriffen, gibts aber immer wieder antiquarisch.
Da ist eine Untensilienliste und die wichtigsten Farbstoffe aufgelistet. Noch einfacher sind Stehli oder später Krauters Mikroskopie für Jedermann. Mit sehr guten Praxistips auf der Basis:"darf nix kosten"
Sind glaube ich alle in der Buchliste hier drin!

Kinder unter 5 Jahren zum Mikroskopieren zu bringen halte ich allerdings auch für fragwürdig. Auch Wurzelkinder aus dem Waldwurzelkindergarten dürften überfordert sein.

Nachtrag hab gerade bei Amazon geschaut, gibts spottbillig:

http://www.amazon.de/review/product/3806811970/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?%5Fencoding=UTF8&showViewpoints=1

meine Empfehlung: sofort zuschlagen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Fahrenheit

Hallo Klaus,

danke für die Korrektur! - da habe ich wohl was verwechselt.

Schöne Grüße
Jörg
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liftboy

Hallo in die Runde, hallo Kai,

Um es kurz zu machen,
Ich habe im zarten Alter von 8 Jahren angefangen; Eindeckmittel UHU-Kleber!
Hat immer gut geklappt.
Schau doch mal im Spielzeugladen nach dem Kosmos-Mikroskop Kasten, da ist für den Anfang alles drin.
Zum Nachfüllen gibts alles Bei Thorn für kleines Geld

Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Stefan

Ich habe bis jetzt auch noch kein Einschlussmittel. Aber durch einen Zufal (ich wollte ein Deckgläschen mit Nagellack umrunden) ist mir der Nagellack unters Deckglas gekommen, und hat den Fliegenflügel komplett umschlossen. Seitdem nehme ich (obwohl ich eigentlich nicht viele Dauerpräparate herstelle) Mamas Nagellack :) funktioniert auch recht gut.

Schöne Grüße
Stefan
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kai1ser

So nachdem ich heute mal gestöbert habe und auch diesen wirklich fantastischen Kurs der Berliner Mikroskopischen Gesellschaft überflogen habe, kam diese Einkaufsliste (Thorns) heraus.

schade fand ich nur das es dort keine Präpariernadeln in Edelstahl gibt, die bieten nur in der Holzgriffvariante an. Und da ich gestern direkt mal eine Präpariernadel bei dem Versuch diese Kunsstoffschutzhülle zu entfernen aus dem Kunststoffgriff zog, möchte ich die Metallvariante (ist wohl auch deutlich Pflegeleichter sprich Spülmaschinenfest)

Viellechit könnt ihr mal sagen was euch fehlen würde, oder wovon ihr auf jeden Fall abratet. Gekauft ist noch nix, den Warenkorb kann ich ja auch morgen immer noch bestellen.

Auf der Liste stehen nun:

Präparier und Deckglaspinzette (beide gebogen, finde ich viel handlicher, meine Lieblingszange ist auch gebogen)

2 Skalpellgriffe (1. denke ich das man ab und an mal verschiedene Klingenin einem Arbeitsablauf braucht, und ich hasse es wenn dann erst eine Klinge gewechselt werden muss, und 2. kann man die sicherlich auch gut im Garten benutzen (Pfropfen und Co) daher wird sicherlich sowieso bald einer im inventar meiner Frau verschwunden sein.....was dann wieder zu den Folgen von Punkt 1 führt.....aber naja...) ich habe Standard genommen, weil mir jetzt der Vorteil der Bayha Griffe nicht erkennbar ist. Gibt es denn einen, oder ist das eher Geschmacksfrage?

1 Klingen Set (a+c) und eine Klinge B dann kann man mal ausprobieren.

1 Knopfsonde  160x2  ich habe keine Ahnung wofür man die braucht, aber ich dachte für 1,5 Euro nehme ich mal eine....

1 Pinsel gr.1 ich denke mal der ist für die Lackumrandung.. braucht man den wenn man z.b. Glyzeringelantine nimmt?

Diverse Schnappdeckelgläser   Weil: Fotodöschen habe ich seit jahren nicht mehr gesehen. Ich habe mal eine Auswahl verschiedener Größen genommen, dann kann man probieren welche am Handlichsten sind....naja und die kleinen 5 ml Döschen werden sich auch gut zum Schnapstrinken eignen falls Papa im Wald langweilig werden sollte......;-)

100 Objekträger bekantet ...das sind doch die mit den stumpfen Kanten oder?
200 Deckgläser ....falls mal eines kaputtgeht...und ich wette das wird es ;-)

1 Träger mit Vertiefung zum Testen.

Eosin, Methylenblau, Galac 60, Glyzeringelantine (die nach Kaiser; kann man dann wirklich aufs Entwässern verzichten?) alles 25er Fläschen

20 Petrischalen mit Deckel in Kunststoff     einige zum Anziehen von Bakterien und co, einge zum Anziehen meiner teilweise extrem kleinen Carnivoren Brutschuppen. Deswegen direkt ein 20er Pack.
Da ich keine ätzenden Chemikalien verwenden will habe ich auf Glasschalen verzichtet... ist das OK? Oder taugen die Kunststoffschalen nix?

1 Drigalski Spatel

1 Pulverspatel

und ein ph Wert Indikatorpapier (das hat aber nichts mit dem Mikroskop zu tun)

Scheren habe ich nicht gekauft, weil ich eine prima Hautschere für Linkshänder zuhause habe, die wird mir wohl ausreichend sein.

Präparatekasten habe ich zuerst auch mal außen vorgelassen, da ich die Wahrscheinlichkeit recht hoch einschätze das von den ersten Präparaten wohl nur sehr wenige den Weg in einen solchen Kasten finden würden .....;-)
Wobei ich aber solche Präparate mit typischen Anfängerfehlern eher behalten würde...

Geliebäugelt habe ich mit einem Mikrotom, aber ich denke ich werde zuerst mal versuchen sowas mit einer Garnrolle und einer untergeklebten Mutter mit Feinstgewinde zu bauen. Bei meinem Mikroskop war ein Mikrotom dabei, allerdings verstehe ich nicht so ganz wie ich einen superfeinen Schnitt machen soll, wenn ich das Schnittgut nicht unten in der höhe Fixieren kann.....bei dem hier muss ich das Schnittgut mit der Hand hochschieben....ausserdem kommt direkt 2 mm nach der Klinge so ein Kunststoffaufsatz, der eher ein hauchdünnes Schnittgut "falten" würde..denke ich mal...

womit wir aber beim Thema Paraffin wären...denn das braucht man doch um Schnittgut schneidbar zu machen, oder irre ich jetzt? kann ich da auch eine Handelsübliche Kerze nehmen....die hat nämlich den Vorteil das ich sie nicht auf 60o erwärmen brauche....einfach anzünden, träufeln oder tunken fertig.....?!

Braucht man Färbetroge? ich habe früher mal gelernt, das man einfach drauftropft, oder mit Löschpapier unter das Deckglas saugt....ist aber schon über 15 jahre her....ich hätte das eher als Verschwendung von Färbemittel eingestuft..zumindest für meinen Zweck.

Feedback zu der Liste würde mich freuen.

Das Kosmos Buch aus der Bücherei habe ich heute auch bekommen, wird bald gegen ein eigenes getauscht, wobe ich auch sagen muss das ich jetzt wo man einige Begriffe kennt zu deutlich besseren Ergebnissen beim googeln kommt..... und da bei mir im Arbeitszimmer ein Rechner immer an ist, ist meißtens der Stuhl schneller zum PC rübergerückt als zum Bücherregal.

So nun endet ein wieder nicht wenig wortreicher Beitrag, weil mein Bett ruft.

Schönen Abend noch

Gruß vom Kai