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Interessante Alge

Begonnen von Gunther Chmela, Januar 21, 2009, 21:03:29 NACHMITTAGS

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Gunther Chmela

Ich erlaube mir, hier einen Link zu setzen zu einem Artikel im Informationsdienst Wissenschaft:

http://idw-online.de/pages/de/news297393

Grüße an alle!
Gunther Chmela

icho_mann

Ein faszinierender Beitrag!
Sehr interessant, feselnd und qualitätiv!
Da haben sie ja etwas schönes gefunden!

Nunja bis auf:
Zitat.....Ihr bedeutender Part ist darauf zurückzuführen....

??
Also sind sogar hochqualifizierte Wissenschaftler (oder Journalisten?) nicht gegen den Anglizismen-Virus gefeit?
Ist natürlich nur ein Scherz, macht ja nichts!
Wirklich ein toller Artikel.

Grüße
Jonathan
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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Gunther Chmela

Zitat von: icho_mann in Januar 21, 2009, 22:57:15 NACHMITTAGS
Also sind sogar hochqualifizierte Wissenschaftler (oder Journalisten?) nicht gegen den Anglizismen-Virus gefeit?
Ist natürlich nur ein Scherz, macht ja nichts!

Lieber Jonathan,

oft sind gerade die eben nicht dagegen gefeit. Insofern hat Dein Scherz durchaus einen ernsten Hintergrund ... aber: Das Wort "Part" wurde in solchem Zusammenhang bereits verwendet, lange bevor die Anglizismen-Welle anrollte, u.a. schon von Goethe (wenn ich mich nicht irre).

Beste Grüße!
Gunther Chmela

Vasco

Hallo zusammen,

Ich finde "Part" total super. Gewisse Dinge lassen sich in Englisch einfach besser ausdrücken  ;D Außerdem herrscht unter Wissenschaftlern Narrenfreiheit; Jeder kann seine eigenen Begriffe kreieren (Das wurde zumindest bei uns an der Uni behauptet  ;) mal gucken ob ich das in meiner Abschlussarbeit mal ausprobiere  :P )


Die Thematik mit der Alge ist übrigens hoch aktuell! Ich meine mich erinnern zu können das vor ca. 2 Wochen ein schiff mit Wissenschaftlern in letzter Sekunde gestoppt wurde. Die wollten umengen an Eisen(*) ins Meer einbringen und so eine Algenblüte "Testen" auch wegen der CO2 Fixierung. Ich werde morgen mal im Internet gucken ob ich darüber irgendwelche News ... Nachrichten finden kann  ;D Is mir jetzt zu spät!

(*) Zur Erklärung: Eisen wird zum Beispiel im Chlorophyll (Photosynthese) verbaut und ist somit essentiell für die Algen. Wenn der Mangelstoff Fe in großen mengen vorhanden ist, wird eine Algenblüte möglich (natürlich müssen auch noch andere Essentielle Nährstoffe vorhanden sein).
Auf natürliche weise wird Eisen (unter anderem) über den Wind ins Meer gebracht. zum Beispiel über den Sand der von der Sahara ins Meer getragen wird!

Viele Grüße Vasco
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Meine Website: www.LuckyLion.de noch im aufbau...  ;)
Ich suche einiges Will Zubehör: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=569.msg2498

><(((*>


Klaus Herrmann

Hallo Vasco,

da kriege ich was nicht zusammen:

Zitat(*) Zur Erklärung: Eisen wird zum Beispiel im Chlorophyll (Photosynthese) verbaut und ist somit essentiell für die Algen

Laut meiner Erinnerung und Wiki:

http://de.wikipedia.org/wiki/Chlorophyll

ZitatChemisch gesehen sind die Chlorophylle organische Komplexe (basierend auf Chlorin) mit einem Mg2+-Ion als Zentralion

Diese Eisendüngungsversuche habe ich auch gelesen, aber der biologische Sinn ist mir dabei nicht klar gewoden. Was hat das Eisen denn für eine Funktion in diesem Fall? Im Chlorophyll wird es zumindest nicht eingebaut.

Vielleicht verwechselst Du es mit dem Hämin, da ist Eisen das Zentralatom im Chelat des Porphyrinrings.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Detlef Kramer

Hallo,

Eisen wird nicht in das Chloropyll eingebaut (sondern Mg), aber in der Sythesekette wird es in einem Enzym benötigt und ist damit tatsächlich zur Chorophyllsynthese notwendig. Eisenmangel ist ein gigantisches Problem für alle Pflanzen, nicht weil es nicht vorhanden wäre, sondern weil es erst einmal in eine Form gebracht werden muss, die die Membran passieren kann.

Bei dem angesprochenen Experiment ging es um die Hypothese, dass man den CO2-Anstieg in der Atmosphäre dadurch mindern kann, dass man in Gebieten der Ozeane den Eisengehalt erhöht, um das Algenwachstum zu stimulieren. Hier ist Eisen tatsächlich der Flaschenhals.

Das war übrigens in Spiegel-online alles nachzulesen.

Herzliche Grüße

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Fahrenheit

#7
Hallo liebe Algenfreunde,

hier der Spiegel-Online Artikel zum Experiment der Polarstern.

Es geht darum, mit 20 Tonnen Eisensulfat ein Meeresgebiet von 20 km Radius zu düngen und die erwartete Algenblüte zu beobachten. Die Gewässer im südlichen Polarmeer sind an sich sehr nährstoffreich, für das Algenwachstum fehlt es aber, wie Detlef schon schrieb - an verwertbarem Eisen.
Das Experiment soll nochmal hinsichtlich seiner Risiken geprüft werden, die Polarstern ist aber mit ihrer Fracht auf dem Weg ins Zielgebiet, wo sie in der nächsten Woche ankommen soll.

Die Idee: wird der begrenzende Faktor zugeführt, kommt es zu einer Algenblüte. Beim Aufbau der Biomasse wird CO2 gebunden, das mit dem Absterben der Algen auf den Meeresgrund sinkt und somit erstmal nicht mehr zur Klimaerwärmung beitragen kann.

Der Vorgang wurde im Rahmen des Rückgangs der Eisdecke der Antarktis auch in der Natur beobachtet. Im Eis sind durch Gletscherabrieb und niedergegangene Stäube ebenfalls Eisensalze enthalten, die beim Schmelzen freigesetzt werden und verstärktes Algenwachstum ermöglichen. Hier liegt also eine Rückkopplungsschleife vor, deren Stärke allerdings noch unbekannt ist.

Schöne Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
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Jürgen Boschert

Hallo,

etwas o.T., aber das deutsche Wort Part wie auch das englische part kommt vom lateinischen pars. Und ja, das Wort ist schon lange in der deutschen Sprache heimisch, mindestens seit dem "Alten Geheimrat", und hat mit Anglizismen nichts zu tun.

Gruß !
Beste Grüße !

JB

icho_mann

Hallo,
dann tut mir das ganze natürlich sehr leid!
War ja auch nur ein Scherz!
Tortzdem sind die zunehmenden Anglizismen in der deutschen Sprache als ernste Bedrohung unseres Wortschatzes einzustufen!

Grüße
Jonathan
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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Gunther Chmela

Zitat von: icho_mann in Januar 22, 2009, 12:17:46 NACHMITTAGS
Tortzdem sind die zunehmenden Anglizismen in der deutschen Sprache als ernste Bedrohung unseres Wortschatzes einzustufen!

Bravo! Wenn ein Junger das sagt, dann ist das besonders zu begrüßen!

Gunther Chmela

Vasco

Zitat von: Detlef Kramer in Januar 22, 2009, 09:59:21 VORMITTAGEisen wird nicht in das Chloropyll eingebaut (sondern Mg), aber in der Sythesekette wird es in einem Enzym benötigt und ist damit tatsächlich zur Chorophyllsynthese notwendig. Eisenmangel ist ein gigantisches Problem für alle Pflanzen, nicht weil es nicht vorhanden wäre, sondern weil es erst einmal in eine Form gebracht werden muss, die die Membran passieren kann.


Hallo Detlef,

Da hast du natürlich vollkommen recht  ;D Es war ja schon spät, da kann man schnell mal was durcheinander werfen  ;)


Was den Stopp der Experimentes betrifft: Da hab ich echt Gewissensbisse! Einerseits finde ich es nicht gut das malwieder die Forschungsfreiheit so massiv eingeschränkt wird, andererseits ist es sehr tollkühn ein Ökosystem zu stören und dann zu hoffen, dass schon alles gut gehen wird. Nichtsdestotrotz trotz ist das "bisschen" Eisen im Vergleich zum großen Ozean, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn man immer vor allen neuen Experimenten zurückschrecken würde, weil etwas schief gehen kann... wo währen wir dann heute?

Ist natürlich die Frage, ob es nicht ausreichen würde sich Stellen im Meer anzugucken, wo Eisen auf natürliche weise ins Meer eingetragen wird. Aber das würde natürlich den Spieltrieb der Forscherkollegen hemmen  ;D Mal Spaß bei Seite, ich kenne das Projekt zu wenig um mir auf die schnelle ein Urteil bilden zu können. Ich freue mich jedenfalls auf die Ergebnisse, wenn das Projekt doch noch durchgeführt wird  ;)

Viele Grüße Vasco

PS: Ich kann mich noch gut an das Thema "Anglizismen" in der Schule erinnern. Ich verstehe nicht wo das Problem ist. Es gibt ja sogar Vereine zum "Schutz der Deutschen Sprache" usw. Sprache ist etwas lebendiges : ) würde sie sich nicht wandeln, würden wir heute noch Latein (oder so etwas ) sprechen  ;D Wir müssen uns fragen: Hätte sich Sprache ohne den ständigen Wandel überhaupt entwickeln können?  Unsere vorfahren haben ja nicht von Heute auf Morgen mit deutsch angefangen  ;D
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Ich suche einiges Will Zubehör: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=569.msg2498

><(((*>

Wolfgang Bettighofer

Hallo Mikrofreunde,

hier noch ein Link zum Original des von Spiegel Online zitierten Artikels.
http://www.dbg-phykologie.de/pages/22PressemitteilungAlgeJahr2009.html

Interessehalber habe ich nochmal nachgesehen, wo der "Part" Verwendung findet und in wieweit dieser Begriff das Gemeinte besser oder griffiger ausdrückt als das passende deutsche Wort.
"Part" steht schlicht für "Anteil", ohne tieferen Sinn, für welchem man im Deutschen eine erklärenden Nebensatz bräuchte. Sei's drum...

Tschüß,
Wolfgang
Hier gibt es was für Einzellerfreunde: www.protisten.de

Gunther Chmela

Zitat von: Vasco in Januar 22, 2009, 12:53:35 NACHMITTAGS
PS: Ich kann mich noch gut an das Thema "Anglizismen" in der Schule erinnern. Ich verstehe nicht wo das Problem ist. Es gibt ja sogar Vereine zum "Schutz der Deutschen Sprache" usw. Sprache ist etwas lebendiges : ) würde sie sich nicht wandeln, würden wir heute noch Latein (oder so etwas ) sprechen  ;D Wir müssen uns fragen: Hätte sich Sprache ohne den ständigen Wandel überhaupt entwickeln können?  Unsere vorfahren haben ja nicht von Heute auf Morgen mit deutsch angefangen  ;D

Ich möchte mir erlauben, dazu ein paar Anmerkungen zu machen, auch auf die Gefahr hin, dass ich wegen themenfremder Beiträge arg "geschumpfen" werde.


Wenn man gegen Anglizismen ist, dann muss das nicht unbedingt heißen, dass man ,,päpstlicher als der Papst" ist! Wenn man sich gegen überflüssige (!) Anglizismen ausspricht, dann muss man nicht gleich ein radikaler Eiferer sein!

1. Es ist dann überhaupt nichts gegen englische Bezeichnungen zu sagen, wenn es sich um neuere technische Begriffe handelt, die weltweit so verwendet werden. Beispielsweise ist es absoluter Blödsinn, das Wort ,,Laptop" etwa durch ,,Klapprechner" o.ä. ersetzen zu wollen.

2. Völlig überflüssig aber sind englische Wörter dann, wenn es adäquate deutsche Bezeichnungen für dieselbe Sache gibt. Man muss nicht ,,Chicken" sagen, wenn Hühnchen gemeint ist. Ebenso findet man immer öfter ,,Gap" für Lücke, ,,Team" für Mannschaft usw. – und Hunderte mehr! Warum muss die Auskunft in einem deutschen Rathaus ,,Service Point" heißen? Warum muss ein stinknormales Kaffeehaus ,,Coffee Shop" heißen? Diese Entwicklungen sind das eigentliche Übel! Das hat mit der Lebendigkeit einer Sprache nichts, aber auch gar nichts zu tun.

3. Ganz schlimm wird es, wenn in Deutschland ,,englische" Wörter erfunden werden, die es im englischen Sprachschatz in der beabsichtigten Bedeutung gar nicht gibt: Handy, Angel-Shop (für Engel?), Backshop (hinten hinaus?) und gar Bodybag (sollte ein eleganter Rucksack sein – aber: Leichensack???) usw.

4. Es gibt auch Anglizismen, die keine Wörter sind, sondern Schreibweisen!
Im Deutschen werden zusammengesetzte Hauptwörter immer (!) zusammengeschrieben, allenfalls mit Bindestrich. Es heißt Bücherliste, nicht etwa ,,Bücher Liste". Es wird ja auch niemand auf die Idee kommen ,,Haus Katze" zu schreiben an Stelle von Hauskatze. Was den Apostrophen vor dem Genitiv-s anlangt, so wurde so lange das Englische nachgeäfft, bis auch der Duden kapitulierte! Der Apostroph ist jetzt erlaubt.

Das alles hat mit der gesunden Weiterentwicklung einer lebendigen Sprache nichts zu tun, sondern ist das Ergebnis einer Sprach-Affektiertheit, wie sie ganz offensichtlich nur im deutschsprachigen Raum zu finden ist! Engländer finden meist die vielen ,,englischen" Aufschriften über deutschen Geschäften absolut ,,ridiculous" – und das sind sie wohl auch: Lächerlich!

Gunther Chmela

liftboy

Hallo Gunther,

dem ist nichts hinzuzufügen. Bravo!

Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
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