Umgang mit Chemikalien

Begonnen von PetrM, Januar 27, 2012, 16:16:15 NACHMITTAGS

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PetrM

Hallo zusammen,

als Laie ist es nicht einfach das Gefahrenpotential von Chemikalien einzuschätzen. Leider kommt man beim Mikroskopieren von Pflanzen nicht drumherum mit diversen Chemikalien hantieren zu müssen. Die Gefährlichkeit ist schwer einzuschätzen. Selbst wenn man von vorherein sehr Vorsichtig herangeht. Ein Beispiel: Salzsäure. Schon beim öffnen des Behälters sticht es in der Nase wenn man gerade mal 40cm Abstand zur Flasche hat.

Deswegen würde ich gerne die Chemikalien hier auflisten, welche ich im Moment zuhause habe:

-Glycerin doppelt dest. reinst 99%
-Xylol reinst - Dimethylbenzol
-Salzsäure 36% chemisch rein
-Schwefelsäure 95-97% reinst
-Safranin Lösung f. d. Mikroskopie
-Lugolsche Lösung - Kaliumjodidlösung
-Sudan-III-Lösung Alkohol gesättigt
-Karmin nach Best
-Essigsäure 98% DAB Eisessig
-Hämalaunlösung f. d. Mikroskopie
-Kalilauge ca. 15%
-Kaliumhydroxidlöung
-Salpetersäure 65% reinst
-Wasserstoffperoxid 30%
-Kaliumchlorat reinst
-Chloralhydrat v. d. Apotheke

Es wäre nett, wenn ich als Laie, eventuell einen weiterführenden Buchtipp - als Ausgangsbuch ist "Pflanzenanatomisches Praktikum II" zu nennen - bekommen könnte, und Ratschläge im Umgang mit den besonders gesundheitsgefährdenen Chemikalien bekommen würde. Zb. Xylol, Salzsäure, Salpetersäure, Wasserstoffperoxid, Chloralhydrat und diejenigen welche ich bisher unterschätze.

Ich besitze zur Zeit einen Laborkittel aus Baumwolle, Einmalhandschuhe, eine Schutzbrille und einen Mundschutz von 3M welcher mich aber nur gegen Stäube schützt wie hier zu sehen:

http://multimedia.3m.com/mws/mediawebserver?mwsId=66666UuZjcFSLXTtlXTc4xTXEVuQEcuZgVs6EVs6E666666--&fn=de_FS_9300.PDF

Da meine Wohnung recht klein ist, und ich ein Werkstatthinterzimmer besitze, welches keine Fenster hat sondern nur einen Holzofen, welcher bei Betrieb allerdings ständig Frischluft aus dem Nebenraum zieht, musste ich mein Labor dort einrichten. Tipps und Tricks welche Chemikalien ich da auf keinen Fall verwenden sollte und welche Gefahrlos zu verwenden sind, begrüße ich gerne.

Thema Abfallprodukte:
Diese entstehen immer. Ich möchte sie natürlich fachgerecht entsorgen. Bei den Chemikalien welche ich Besitze ist sicherlich darauf zu achten, sie nicht zu mischen. Auch hier wären Tipps zur fachgerechten Entsorgung über Apotheke oder Giftannahmestelle sehr willkommen. Weiter die Aufbewahrung verbrauchter Chemikalien.

Thema Lagerung:
Selbstzusammengebraute Gemische aus Chloralhydrat oder ähnlichem sind für weiter Verwendung zu Lagern. Es wäre auch hier nett mit ein paar Beispiele zu nennen in welchen Behältinissen ich diese sicher und dicht über längere Zeit aufbewahren kann, ohne dass Dämpfe nach außen dringen. Hier gibt es ja verschiedene Möglichkeiten (ja ich weis nicht alles geht in Plastik, aber vieles in Glas mit einem entsprechenden Schraubdeckel). Aber gerade hier ist es mir wichtig die Namen geeigneter Aufbewahrungsflaschen zu nennen.

Thema Chemikalienschränkchen:
Viel ist es nicht was ich hier habe; ein paar Flaschen eben. Gibt es in diesem Bereich einen geeigneten Hängeschrank bis € 50,- welcher abschließbar ist? Mit höhrerem Preis/Leistungsverhältnissen gebe ich mich auch zufrieden!

Thema Neutralisierung:
Davon habe ich leider überhaupt keine Ahnung. Gerade hier wäre ich froh zu wissen welche Feuerlöscher nötig sind und wie man die oben genannten Chemikalien, und Gemische aus dem Buch, effektiv neutralisieren kann.

Zusammenfassend: Ich hoffe ich habe alle Themen zusammen, welche wichtig sind. Wenn ich etwas Wichtiges vergessen habe, möchte ich Euch darum bitten diese anzubringen.

Auf eine rege Diskussion hoffend.

Peter

Ohne Pflanz - kein Mensch
Ohne Pilz - kein Pflanz
Ohne Alg - kein Pilz?
Und wie sieht es überhaupt mit den ganzen Mikroorganismen aus?

Klaus Herrmann

Hallo Peter,

na das ist doch mal eine schöne Zusmmenstellung von Chemikalien, die in einem Zimmer mit Holzfeuerung aufbewahrt werden!
Ich muss in meiner Kiste der zu verkaufenden Bücher eines haben "Sicherheit im Labor" das wäre die richtige Lektüre für dich!
Wenn ichs finde und du möchtest gegen 5.- Unkosten bekommst du es portofrei.

Ansonsten will ich die Diskussionswelle nicht bremsen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

PetrM

Hallo Klaus,

das wäre sehr nett. Der Raum hat übrigens eine Normaltemperatur von 13-15° C im Winter und ca. 18° C im Sommer . Nur wenn ich in dem Raum bin und heize steigt die Temparatur auf bis 19° C.

Der Holzofen ist ca. 3m vom Arbeitsplatz entfernt und auf der anderen Seite des Raumes.

Liebruß
Ohne Pflanz - kein Mensch
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Und wie sieht es überhaupt mit den ganzen Mikroorganismen aus?

skipvolli

Hallo Peter

Also zu Schwefelsäure, Salpetersäure und Kaliumchlorat fällt mir eigentlich kaum eine mikroskopische Anwendung ein, sondern vor allem Sprengstoffherstellung, die im Heimlabor eher weniger zu empfehlen wäre.

chemielehrerhafte Grüße
Wolfgang

PetrM

#4
Zitat von: skipvolli in Januar 27, 2012, 18:07:44 NACHMITTAGS
Hallo Peter

Also zu Schwefelsäure, Salpetersäure und Kaliumchlorat fällt mir eigentlich kaum eine mikroskopische Anwendung ein, sondern vor allem Sprengstoffherstellung, die im Heimlabor eher weniger zu empfehlen wäre.

chemielehrerhafte Grüße
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

danke für den Tipp, dass man aus Schwefelsäure, Salpetersäure und Kaliumchlorat, Sprengstoff herstellen kann. Ich werde demnächst, wenn in Bayern wieder die CSU mit absoluter Mehrheit die Wahlen gewinnt, gebrauch davon nehmen. Vorzugsweise gegen unserem bestbesetzen Finanzminister. So als Franke gesagt.

Dennoch denke ich nicht daran meine komplette Chemikalienliste zu veröffentlichen, wenn ich Sprengstoff herstellen möchte. Wär ich ja gscheid bleid, oder?

Da es Bedenken anhand meiner Chemikalienliste gibt, möchte ich hier nocheinmal AUSDRÜCKLICH betonen, wofür diese Chemikalien benutzt werden. Ausschließlich zur Verwendung von Reagenzen welche im Buch "Pflanzenanatomische Praktikum II" beschrieben sind!

Und wenn du meinen Beitrag richtig gelesen hättest, würdest du sicherlich bemerkt haben, dass es mir hier um Sicherheit geht, und nicht darum irgendwelche Leute - vorallem mich - in die Luft zu sprengen!

Mfg
Peter

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Und wie sieht es überhaupt mit den ganzen Mikroorganismen aus?

skipvolli

Hallo Peter

Ja klar, nichts für ungut, Kaliumchlorat hat halt nur schon so wahnsinnig viel Schaden angerichtet, dass man gar nicht oft genug davor warnen kann, damit herumzuspielen.
Natürlich hab ich auch schon meinen Schülern den einen oder anderen pyrotechnischen Versuch vorgeführt...
Zur Lagerung solltest du dir soviel wie möglich sauteure Schliffflaschen mit engem und weitem Hals zulegen, Xylol zum Beispiel wird gerne in PLastkflaschen verkauft, durch diese diffundieren die Xyloldämpfe allerdings so schnell, dass ein Liter in einem halben Jahr verschwunden sein kann.
Starke Säuren, die ebenfalls in Plastikflaschen angeboten werden verspröden den Kunststoff mit der Zeit, sodass dir die Flasche in der Hand zerbrechen oder zumindest undicht werden kann.
Als Schutzausrüstung ist eine Augendusche unverzichtbar, am besten fertig mit Waschflüssigkeit gefüllt, sowie gute ellenbogenlange Handschuhe aus Nitrilkautschuk oder besser, günstiger als eine Schutzbrille ist ein Vollgesichtsschild.
Weiters ist eigentlich für den von dir beschriebenen Raum unbedingt ein Abzug nach außen erforderlich ( meiner geht über das Dach ), dafür recht ja eine alte Dustabzugshaube aus Edelstahl ( so wie bei mir ).
Nach Entsorgungsmöglichkeiten musst du dich regional informieren, in Wien kann man Kleinmengen, die nicht allzu gefährlich sind über die Problemstoffsammelstellen kostenlos entsorgen, ansonsten muss man sich ein Sonderabfallerzeugernummer beschaffen, was für eine Privatperson eher schwierig sein dürfte.
Feuerlöscher habe ich im Labor einen 6Kilo Pulverlöscher und einen 6Kilo Kohlensäurelöscher stehen bzw. hängen.
Für die Neutralisation verschütteter Gefahrstoffe gibt es kommerzielle Absorbtionsmittel je nach Stoffgruppe (Säuren, Laugen, Quecksilber...)
Ansonste Katzenstreu aus Bentonit vermischt mit dem entsprechendem Neutralisationsmittel, z.B. Soda oder Speisesoda für Säuren oder Zitronensäure für Basen.

Also auf jeden Fall ist die Einrichtung eines Labor eine Menge Arbeit, in der stecke ich schon seit zwei Jahren

alles Gute

Wolfgang

Jürgen Boschert

Hallo Wolfgang,

un nicht zu vergessen: unbdeingt von einem entsprechenden Unternehmen zertifizieren lassen. ;D ;D ;D

Sorry, aber das musste jetzt sein. Einfach maldie Kircheim Dorf lassen.

Beste Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Peter V.

#7
Hallo,

ZitatWeiters ist eigentlich für den von dir beschriebenen Raum unbedingt ein Abzug nach außen erforderlich ( meiner geht über das Dach ), dafür recht ja eine alte Dustabzugshaube aus Edelstahl ( so wie bei mir ).

Warnung!!!

Ich warne zur äußersten Vorsicht beim gleichzeitigen Betrieb von Abzügen jedweder Art ( auch starken Dunstabzugshauben ) im räumlicher Nähe zu Kaminen, Kohle- und Gasöfen, insbesondere, wenn keine ausreichende Lüftung durch ein offenes Fenster gewährleistet ist. Durch Sauerstoffmangel kann es zur unvollständigen Verbrennung mit CO-Bildung und enstprechender Vergiftung führen.

Ansonsten pflichte ich Jürgen bei: Vorausgesetzt, die Sachen befinden sich in ordnungsgemäßen Behältnissen und sind nicht gerade in großen Mengen vorhanden, um- und damit un-fallsicher gelagert, sehe ich da keine allzu großen Gefahren. Kaliumchlorat allein in fest verschlosener Dose dürfte auch keinen großen Schaden anrichten.


ZitatAuf eine rege Diskussion hoffend.
Das hoffe mal beser nicht. Chemikalien-Diskussionen ufern hier immer schnell aus, und wenn sich dann noch eine bestimmte Person geifernd zu Worte meldet, ist das Schloss nicht mehr weit  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

treinisch

Hallo Peter Woodlanddragon,

ich finde es hervorragend, dass Du so offen vorgehst!

Deine Gefahrstoffe sind allesamt ehrliche Gefahrstoffe, solange Du das
Chlorat nicht mit brennbaren Stoffen mischst und vor allem auch nicht mit der
Schwefelsäure. Klaus Büchlein wird dir alles notwendige verraten.

Ein Hinweis vielleicht noch: Geeignete Handschuhe halten die Chemikalien
von den Händen fern, können sie aber trotzdem auf Butterbrote, Türklinken
etc. übertragen. Die Regel nie etwas mit Handschuhen anzufassen, dass man
auch ohne anfasst muss im Privatbereich nicht sein, aber denke daran!

Ich würde vielleicht noch einen Aspekt zu den Ratschlägen hinzufügen:

Routine ist eine Sache, vergiss aber nicht die Unfälle.

Sich aus versehen mit 1l konz. H2SO4 zu übergießen ist ein extremes
Beispiel. Es geht auch harmloser: Was tun wenn 1l HCl verschüttet ist?
Eine sehr gefährliche Sache, es winken nicht nur Verätzungen sondern auch
lebensgefährliche Einwirkungen auf die Atmungsorgane. Wenn Du keinen
Plan hast!

Was ich meine ist nicht, deswegen nicht mit diesen Substanzen umzugehen,
sondern einfach einen Plan zu haben, was Du in so einem Extremfall tust.

1l Xylol erzeugt nach dem Verdampfen 25000l explosives Gas-Luft-Gemisch,
das schwerer ist als Luft! Also den Raum vom Boden aus startend einnimmt.

Ich stelle mir vor, dass im Zusammenhang mit Deinem Ofen da in so einem
Fall Handlungsbedarf entstehen könnte.

Überlege dir vorher was zu tun ist, wenn das passiert!

Viele liebe Grüße und sicheres Arbeiten

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

ImperatorRex

Peter,
jede Chemikalie hat ihre eigenes Gefährdungspotential – vielleicht einfach mal gezielt im Internet nach den einzelnen Chemikalien Googlen.
Ich vermute mal dass Du für dein regelmäßiges Präparieren nicht jedes Mal die großen Vorratsflaschen rausholst. Mit kleinen Gebinden lässt es sich sowieso viel leichter und sicherer Arbeiten. Hierdurch wird das Gefährdungspotential bereits signifikant reduziert. Dann wird dir auch nicht jedes Mal ein Kubikmeter HCL in die Nase steigen  und beim eventuellen Verschütten muss nicht gleich die Feuerwehr mit Atemmasken ausrücken. Die größeren Vorratsflaschen evtl. nochmals separat in einem Eimer mit verschließbarem Deckel verstauen, evtl. einen geeigneter Absorber einfüllen.
Im Alter von 10+ habe ich mir langsam und kontinuierlich ein kleines Privatlabor zugelegt.  Anfänglich habe ich die Chemikalien im meinem Kinderzimmer gelagert.  Nachdem aber immer mehr Stinker dazu kamen (insbesondere Brom ist mir hier noch in Erinnerung) gab es doch eine gewisse Geruchsbelästigung und die Chemikalien wurden im ,,Bügelzimmer" gelagert. Nicht zu vergessen: bereits relativ kleine Ausdünstungen bewirken eine deutlich gesteigerte Korrosion bei Geräten/Elektrogeräten. Die Chemikalien wurden in einem alten massiven Holzschrank gelagert, das hat auch ganz gut funktioniert. Beim Öffnen der Türe kam einem dann aber immer eine ,,Duftwolke" entgegen.
Ein Arbeiten mit Salzsäure oder anderen ausdampfenden Flüssigkeiten würde ich nur in Räumen vornehmen welche gut mit Durchzug durchlüftbar sind. Ein Küchenabzug muß da schon sehr gut funktionieren, das mußt Du dann wirklich auch mal testen ob der wirklich ausreichend lüftet. Ebenso wichtig ist wohl fließendes Wasser, wenn dann doch mal was auf die Haut gerät kannst Du gleich mit Wasser abspülen. Handschuhe schützen zwar vor Verätzungen, allerdings verleiten Sie auch ein bisschen zum unsauberen Arbeiten. Daher niemals mit den Handschuhen etwas anfassen, das Du später mit den bloßen Händen anfassen tust (Türklinke etc).
Jochen


PetrM

#10
Hallo,

ich werde sofort alle in Plastik gelieferten Chemikalien von einer Apotheke in Braunflaschen umfüllen lassen. Um mich gleichhin als Laie belehren zu lassen...  Ich freu mich schon darauf Mikroskopie betreiben zu können, ohne mich oder andere vergiften zu müssen. Zu naiv? Nein, zu Ehrlich. Aufklärung ist alles! Und Lesen bildet und hält jung.

-woodlanddragon-
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Peter V.

#11
Hallo,

nun aber nicht das Knd mit dem Bade ausschütten!
Du kannst schon davon asugehen, dass eine Flüssgkeit in Kunststoffflaschen nicht "verkehrt" aufgehoben ist, wenn sie bereits original darin geliefert wurde.
Flußsäure (die Du hoffentlich nicht besitzt und auch nie besitzen wirst - eine der gefährlichsten Chemikalien überhaupt) gehört auf gar keinen Fall in Glasflaschen, aber auch die von Dir angeführte Kalilauge bzw. Kaliumhydroxidlösung ist besser in Kunststoffflaschen aufgehoben! (Kalilauge und Kaliumhydroxidlösung sind übrigens identsich)
Xylol habe ich persönlich noch nicht in Kunststofflaschen gesehen, entweder erfolgt die Lieferung in Glas mit einem xylolbeständigen Verschluß oder in Metallflaschen.

Kunststoffbehältnisse ( generelle Eigung vorausgesetzt ) können allerdings tatsächlich nach vielen Jahren, eher Jahrzehnten, insbesondere, wenn sie UV-Licht ausgesetzt sind - Schaden nehmen. Allerdings bleibe sie eher heile, wenn sie mal umstürzen oder herunterfallen.

Du hast ja schon selbst geschrieben, dass Du nichts unbedacht mischen wirst. Noch eine Sache ( ich kenne nicht deine chemische Vorbildung ): Solltest Du Säuren ( insbs. H2SO4 ) verdünnen wollen, denk bitte daran: Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure! Das heißt, nur die Säure langsam unter Rühren in das vorgelegte Wasser gießen und niemals umgekehrt!

Tatsächlich ist es so, dass man sich das Gefühl für die tatsächliche Gefahr, die von einem Stoffes ausgeht, schlecht anlesen kann. Gefahrstoffsympbole und RS-Sätze helfen da wenig weiter.  Durch die heute in Schule praktizierte "sanfte Hochsicherheitschemie", die kaum mehr über den Einsatz von dermatologisch getesteten Haushaltschemikalien in Lebensmittelqualität hinausgeht  ;), kann sich so ein Gefühl leider kaum mehr entwickeln.....

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Hugo Halfmann

Hallo Peter,

ich habe meine Chemikalien auch in kleine 100 - 250ml Flaschen abgefüllt und lagere die 1L Buddeln in einem luftigen Kellerraum -  bei uns ist der ganze Keller luftig und saukalt, weil das Haus ein entsprechendes Alter hat. Da stinkt nichts. Salzsäure lagere ich allerdings in Gartenschuppen, die Säure diffundiert in der Tat durch die Plastikflasche und alles was in der Nähe ist rostet oder "leidet" in anderer Form.
Die Flaschen mit geschliffenem Glasstopfen werden manchmal von Apotheken abgegeben wenn die ihr Lager aufräumen.
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

skipvolli

Hallo Peter

Tatsächlich habe ich erst letzte Woche wieder in der berühmten Wiener Großdrogerie "Neubers Enkel" einen Liter Xylol gekauft und bei der Gelegenheit moniert, dass sich die verwendeten Plastikflaschen (HDPE) kaum eignen würden. Als Antwort bekam ich, dass die Flaschen nur für den Transport und nicht für die Lagerung bestimmt wären, Hmmm...
Auch azeotrope Salpetersäure wird in diesen Flaschen verkauft, was die wirklich nicht sehr lange aushalten.



Wolfgang

Peter V.

#14
Hallo,

es gibt ja durchaus auch xylolbeständige Kunstsstoffe! Ich denke (hoffe!), dass die Flasche, in der Xylol ausgeliefert wird, dann auch xylolbeständig ist.

ZitatAls Antwort bekam ich, dass die Flaschen nur für den Transport und nicht für die Lagerung bestimmt wären, Hmmm..
???   ???  ???
Diese Antwort ist ja derart abstrus, dass sich damit die Enkel des Herrn Neuber eigentlich schon wieder gänzlich für den Verkauf solcher Dinge disqualifizieren! Unglaublich! Entweder hält die Pulle oder nicht.... ( Gehen wir mal davon aus, dass sie hält und die Aussage einfach nur unqualifiziertes Geplapper einer Azubine war ).

Übrigens: Großdrogerie in Wien, in der man Xylol frei kaufen kann? Ein richtiger "Chemikalienladen" mit frei zugänglichem Ladengeschäft? So etwas gibt es bei Euch noch? Ich bin erstaunt....

Beständigkeit von Kunststoffen

Herzliche Grüße
Peter
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