Können Periplane unterschiedliche Okularabgleichlängen haben ?

[Hugo Halfmann]

Hallo,

die Überschrift ist fast schon die ganze Frage..

Ich habe 4 Periplane, 2 haben das Coolpix-Gewinde und gehören zu einem Biomed mit 160er EF Objektiven, 2 sehen anders aus und scheinen älter zu sein.
Die Mikrofibel sagt nur, daß Leitz um ca. 1980 von 18mm auf 10mm umgestellt hat.

Der Grund für meine Frage: Ich habe ein Wild M11 mit Fototubus, welches ich mit Leitz Okularen und Objektiven ausgestattet habe, für den Fototubus habe ich wegen des "Crop-Faktors statt 10x Okularen 6,3x Okulare gekauft. Das Bild des 6.3x wird aber nur scharf, wenn ich es mit einem Pappring um ca. 8mm  anhebe.

Besten Dank !

[Jürg Braun]

Guten Morgen Hugo

Ja, es gib Periplane mit verschiedenen Abgleichlängen. Die alten für die 170mm Mikroskope und die neuen für die 160mm Mikroskope. Der Unterschied liegt in der Baulänge, die Optik ist identisch. Die einen haben das Brillensymbol die anderen nicht. Ich weiss nur nicht mehr, welche mit und welche ohne sind.

Gruss

Jürg

[HCLange]

Guten Morgen,

die älteren Periplane für 170 mm Tubuslänge haben nach dem Vergrösserungsfaktor keinen Sehfelddurchmesser graviert wie Periplane für 160 mm TL.

Gruss
Christoph

[Jürg Braun]

Guten Tag

Christoph hat natürlich recht, nicht das Brillensymbol fehlt, sondern die Sehfeldzahl. Ich bitte meinen Fehler zu entschuldigen.

Gruss

Jürg

[Rawfoto]

Guten Morgen Hugo

Wenn Du Dir da einen Zwischenring mit Gewinde baust kannst Du wunderbar den Fokus sehr exakt einstellen. Wenn der passt mit einer Fixierschraube fest stellen ...

Ein weiterer Vorteil, man kann diese Verstellung auch als Deckglas-Korrektur bei Objektiven ohne eine derartige Verstell-Möglichkeit einsetzen!

Liebe Grüße :-)

Gerhard

[Hugo Halfmann]

Herzlichen Dank für die schnelle hilfe !

Da habe ich dann wohl 6,3x Periplane der älteren Generation erwischt. Ich werde mir einen 8mm Zwischenring anfertigen lassen und den ein bisschen ankleben. In dem Fotoadapter ist für Gewinde und Feststellschrauben etc. zu wenig Platz.

Hauptsache das Bild ist scharf und hängt nicht schief  .

[TPL]

Wenn Du Dir da einen Zwischenring mit Gewinde baust kannst Du wunderbar den Fokus sehr exakt einstellen. Wenn der passt mit einer Fixierschraube fest stellen ...
Ein weiterer Vorteil, man kann diese Verstellung auch als Deckglas-Korrektur bei Objektiven ohne eine derartige Verstell-Möglichkeit einsetzen!

Hallo Gerhard,
bitte nicht missverstehen, aber selbst wenn das funktioniert, wie Du es beschreibst, ist das weder eine Fokussiereinrichtung, noch eine Deckglaskorrektur, sondern zunächst einmal eine Veränderung der Tubuslänge. Ob und wie stark durch diese Veränderung der vom Hersteller vorgegebenen Tubuslänge die Qualität des Bildes beeinträchtigt wird, vermag ich nicht zusagen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die großen Optikfirmen ihre Tuben mit variabler Länge ohne Grund schon vor Jahrzehnten aus dem Programm genommen haben...

Beste Grüße
Thomas

[Herne]

Hallo zusammen,
eine Deckglaskorrektur ist auf diese Weise sicher nicht zu erzielen. Dazu wird bei den entsprechenden Objektiven der Abstand einzelner Linsengruppen zueinander variiert.
Bei Fotoobjektiven nennt man so was "Floating Elements".
Die variable Tubuslänge diente u.a. dazu, die damals noch etwas stärker schwankenden optischen Kenndaten der Objektive und Okulare unterschiedlicher Hersteller an das jeweilige Stativ anzupassen. Man kam dann aber schnell darauf, daß es für den Hersteller ersprießlicher ist, eigene Produkte zu verkaufen als die Verwendbarkeit von Fremdprodukten durch mechanischen Mehraufwand zu ermöglichen. 
Immerhin gab es zum Standard noch zwei verschiedene variable Fototuben, wenn auch aus anderen Gründen.

m.f.G.
Herbert

[Rene]

Hallo zusammen,
eine Deckglaskorrektur ist auf diese Weise sicher nicht zu erzielen.
Herbert

I disagree. As different TL gives rise to sferical abberation, it can be used to to correct for differences in coverglass thickness.

Best wishes, René

[peter-h]

Hallo zusammen,

zur Korrektur der Deckglasdicke in einem gewissen Grad berichtet Kurt Michel  Seite 173 in "Die wissenschaftliche und angewandte Photographie" Band X 1962 2. Auflage. In welchen Grenzen das funktioniert und ob es nur mit der Optik aus dieser Zeit funktionierte kann ich nicht sagen.

Gruß
Peter

[Rawfoto]

Hallo Thomas

Ich verstehe mich ja als Praktiker und kann Dir nur aus der Praxis berichten das es mit den Olympus S-Plan APO und D-Plan APO Objektiven funktioniert. Wie bei der Deckglaskorrektur des z.B. 40x S-Plan oder D-Plan APO auch erkennt man die ideale Einstellung. Das funktioniert aber nur bis zum 20x, also bei mir konkret beim 10x und beim 20x. Bei den 40ern scheitere ich, da müssen dann die einzelnen Linsengruppen zueinander verschoben werden. Zufall oder nicht kann ich nicht sagen, die Idee zu den Tests hatte auch bei mir die "alte" Literatur ...

Der Begriff Fokussiereinrichtung, betrachtet mit den Augen eines über 35 Jahre in der Fotografie tätigen Freaks ist ja nichts anderes wie eine Auszugsverlängerung auch wenn sich das in den letzten Jahren mit Verkürzung der Brennweite beim Fokussieren etwas aufgeweicht hat. Durch die Veränderung der Tubuslänge (in engen Grenzen) bekomme ich ein schärferes/kontrastreicheres Bild ==> daher die leihen hafte Verwendung des  Wortes ...

Ob das mit allen 10x oder 20x Objektiven funktioniert oder nur mit den Rechnungen aus dem vergangenem Jahrtausend kann ich nicht sagen, ich habe keine neueren :-)

Lieber Peter

Ich habe meinen Band X leider nicht mit in Bulgarien, aber erinnere ich mich richtig, dort wird es auch so beschrieben?!?

Liebe Grüße aus dem Stackingstudio :-))

Gerhard

Ps: in der Zeit wo meine zwei Macbook Pro vor sich hin rechnen habe ich Zeit das Forum zu geniessen und zwar am guten alten Powerbook G4 12" :-))

[Hugo Halfmann]

Liebe Fokussierende,

hat denn jemand für mich Unwissenden ein Foto solch einer Fokussiereinrichtung an einem Fototubus und evtl. eine Bezugsquelle ?

[-JS-]

Hallo Hugo,

hat denn jemand für mich Unwissenden ein Foto solch einer Fokussiereinrichtung an einem Fototubus und evtl. eine Bezugsquelle ?

gern:
in der Trino-Ausführung von Zeiss

und in der Mono-Ausführung

(der aluminiumfarbene senkrechte Tubus lässt sich über ein Schneckengewinde um 15 mm in der Höhe verstellen)
sowie als Eigenbau-Bastelversion hier:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6104.0
Gruß
Joachim

[Rawfoto]

Guten Abend

Und hier mein Eigenbau für Olympus BH-2:





Das Teil besteht aus einem Olympus KB- Anschluß-Stutzen, einem EOS-Bajonet und einer Leitz M-Einstellschnecke plus einiger zusätzlichen, selbst angefertigten Teile ...

:-)

Gerhard

[-JS-]

Hallo Gerhard,
das sieht sehr gediegen aus, insbesondere wegen der dezenten Eleganz der Leitz-Schnecke natürlich 
Hast Du damit das Stacken angefangen ? 
Gruß
Joachim