Polymorphe Massen - jede Menge Stentoren, gefilmt mit Luminar

Begonnen von bewie, Oktober 31, 2012, 20:12:53 NACHMITTAGS

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bewie

Hallo Tümpel-Freaks,

eigentlich hätte ich in meinem Teich nach der Kältephase gar nichts besonderes erwartet, aber viele grüne Flecken auf modrigen Blättern haben mich doch neugierig gemacht. Ich dachte, es seien Algen, doch unterm Stereomikroskop stellte sich heraus, dass es große Massen von Stentor polymorphus waren.

http://www.bewie.de/images/01_Flash_SWF/Stentor_Polymorphus01.swf

Viel Spaß beim Angucken des grünen Gewusels - passt ja ganz gut zu Halloween.
Bernd Wiedemann

PS.: Kann sein, dass der Film hier etwas ruckelig läuft. Auf http://www.bewie.de/index.php?NaviDoku=/00BasisSeiten/index_Navigator_grau2.php5&LinksDoku=/Suchbar/Filme/Ziliaten/Filme_Ziliaten_links.htm&RechtsDoku=/Suchbar/Filme/Ziliaten/Filme_Ziliaten_Stentorpolymorph01.html meiner Website</a> läuft er meistens ein wenig glatter.


Rene


bewie

Hallo René,

freut mich, dass es Dir gefällt.

Da hier auch immer wieder mal über die Optik diskutiert wird: Die ersten beiden Clips sind mit einem 16mm-Luminar am Balgen ohne zusätzliche Optik aufgenommen, der dritte Clip dann mit einem 40er Plan-Neofluar am Mikroskop - der Stentor ist hier schon etwas geplättet, damit man die Arbeit des adoralen Wimpernsystems sehen kann.

Schöne Grüße
Bernd

Lothar Gutjahr

Hallo Bernd,

eigentlich müßte ich als technisch orientierter Mensch sagen: was es nicht alles gibt ? Aber hier im Forum ist man es ja schon gewohnt, täglich irgend etwas tolles geboten zu bekommen.
Der "Wassertropfen" ist für mich weitgehend Neuland und ich staune nur immer wieder. Danke für das posten des Films.

Gruß Lothar

frfmfrfm

bewie, muy bonito vídeo de Polymorphus Stentor.
Mi microscopio es un celestron de baja calidad  :'(
Muchas gracias.

rheinweib

das is ja irre......bin begeistert.....
die Trompeterchen sind ja wirklich klein, aber in Deinem Film sehe sieh aus, als wären sie
ein paar entspannte cm groß. Großartig!
Danke für den Augenschmaus.

Gruss
Heike

Fahrenheit

Lieber Bernd,

vielen Dank für die tollen Aufnahmen! So habe ich die Stentoren noch nie gesehen.
Wahrscheinlich hast Du deren jährliche Vollversammlung im Teich empfindlich gestört.  :D

Herzliche Grüße
Jörg
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Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Dr. Jekyll

#7
Hallo Bernd,

wirklich schöne Aufnahmen!

Danke noch einmal dafür dass ich diese Tierchen persönlich kennen lernen durfte :-)

Grüße aus dem Hunsrück
Harald
Beste Grüße
Harald

Peter V.

#8
Lieber Bernd,

ZitatSo habe ich die Stentoren noch nie gesehen.
Das war auch mein erster Gedanke: Wie - so kann man die auch "sehen"? Faszinierende Bilder!  Verrätest Du uns mehr zur Technik? Wieso hat das Bild so eine unglaubliche Dreidimensionalität / Tiefe?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

RalfAusDrols

Hallo Bernd,

TOLLE Aufnahme. Mich würde ein Foto interessieren, wo man die ganze Aufnahmesituation aus 1 m Abstand sehen kann.

Gruss
Ralf

wolfg

Ganz toll! Ich kenne die Stentoren vor allem plattgequetscht zwischen Deckglas und Objektträger. "Dreidimensional" wirken sie doch wesentlich natürlicher.

Viele Grüße
Wolfgang

bewie

#11
Hallo Mikrofreaks,

herzlichen Dank für die positive Resonanz!

ZitatWahrscheinlich hast Du deren jährliche Vollversammlung im Teich empfindlich gestört.

Ja Jörg, das stimmt leider - aber betroffen war nur die Sektion 34. Die anderen 378 Sektionen haben unverdrossen weitergemacht. Diese hier diskutieren beispielsweise gerade die Gestaltung der Weihnachtsfeier und den Christbaumschmuck:



Lieber Peter, der plastische Eindruck kommt ein bisschen durch die Beleuchtung zustande, ist aber vor allem der Tatsache zu verdanken, dass es sich hier um einen Film mit geringer Schärfentiefe handelt. Das gaukelt dem Auge immer eine gewisse Raumtiefe vor. Viele moderne Videokameras und die filmenden Digitalkameras haben mehr Schärfentiefe als die alten Filmkameras und deswegen wirken die Videofilme zum Teil ein bisschen platt. Das kann ich nicht vertiefen, aber zu diesem Thema gibt es eine Menge Diskussionen in den einschlägigen Foren.

Und nun wunschgemäß noch ein bisschen zur Technik. Natürlich mit Bild, das allerdings nicht aus einem Meter, sondern nur auch 90 cm Entfernung aufgenommen wurde ;):



Wie man sieht, ist das Prinzip ganz einfach: Ein Balgengerät, oben drauf die Kamera (eine Lumix G5), unten dran ein Luminar, darunter der Probentisch, ringsum die Beleuchtung.

Im Detail ist es allerdings ein bisschen komplizierter bzw. komfortabler. Der Probentisch wird in der X- und Y-Achse mit Schrittmotoren bewegt, das Balgengerät mit Kamera und Optik wird in der Z-Achse motorisch bewegt. Das sorgt für Bequemlichkeit und gute Steuerungsmöglichkeit bei Stack-Aufnahmen. Die Luminare sind über einen Objektivrevolver an den Balgen adaptiert, damit spart man sich das ständige raus- und reinschrauben. Bei den Lampen handelt es sich um billige Klemmleuchten, die allerdings mit nicht ganz so billigen 220V-LED-Strahlern versehen sind.

Für die Objekte habe ich eine Schublade voll mit überwiegend selbstgebastelten Haltern und Gefäßen. Für die Stentoren habe ich eine Plexiglas-Platte mit ausgefräster Wanne verwendet. Man kann die Wanne bis zum Rand auffüllen, ein Deckgläschen darauf legen und schon hat man eine ebene Glasfläche, durch die man durchfotografieren kann (hier habe ich auf die Schnelle aber ohne Wasser fotografiert). Die Konstruktion ist für alle Objekt zwischen Stentor und Wasserassel geeignet.



So viel zur Technik. Natürlich beantworte ich auch gerne weitere Detailfragen. Und zu den Stentoren gibt es demnächst noch ein Filmchen mit weiteren Details. Denn mit dieser Methode kann man in der Tat einiges darstellen, was mit den üblichen mikroskopischen Methoden nicht so gut zu sehen ist.

Zum Schluss vielleicht noch ein Satz zur Lumix G5, die kürzlich schon wegen ihres elektronischen Verschlusses hier erwähnt wurde. Diese völlig erschütterungsfreie Auslösung funktioniert in der Tat hervorragend, die Bilder sind in der oben beschriebenen Konstellation (natürlich vor allem bei den kurzbrennweitigen Luminaren und langem Balgenauszug) deutlich schärfer als bei Auslösung mit mechanischem Verschluss. Rein nach Gefühl konnte ich bei einem kursorischen Vergleich keine Probleme bei Kontrast und Farbtiefe feststellen - aber ich muss zugeben, dass ich dies im Detail noch nicht gründlich und mit entsprechender Messtechnik untersucht habe.

Herzliche Grüße und schönes Mikro-Wochenende
Bernd Wiedemann


Fahrenheit

Lieber Bernd,

nur gut, dass lediglich Sektion 24 betroffen war, die hatten diskutiert, das Weihnachtfest wegen ungünstiger Wettervorhersage (geschlossene Eisdecke ...) auf den 26. zu verlegen. So ist der Ablauf des Festes im Ganzen nicht gestört ...
;D ;D ;D

Danke auch für die ausführliche Darstellung Deiner Foto- und Filmmaschine. Sehr interessant.

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

rhamvossen