Sterilisator als Wärmeschrank?

Begonnen von icho_mann, März 11, 2009, 15:22:42 NACHMITTAGS

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icho_mann

Da ich jetzt ein funktionstüchtiges Mikrotom habe, würde ich mich gerne an das Schneiden und anfertigen sowei Präparieren und Färben von Paraffinblöchen machen.
Dafür brauche ich eigentlich einen Wärmeschrank.
Mein Vater hat einen Sterilisator, der mir als Wärmeschrank sehr geeignet scheint.
Hier mal die Bilder:



Kann ich den als Wärmeschrank benutzen?

Und noch eine Frage:
Ich brauche ja eigentlich auch noch eine Wärmebank,
Hat jemand eine Werkzeichnung zur Anfertigung einer solchen?
Dann könnte ich das bei einem Bekannten in Auftrag geben.

Vielen Dank und Viele Grüße
Jonathan
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
___________________________
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Klaus Henkel

Zitat von: icho_mann in März 11, 2009, 15:22:42 NACHMITTAGS
Da ich jetzt ein funktionstüchtiges Mikrotom habe, würde ich mich gerne an das Schneiden und anfertigen sowei Präparieren und Färben von Paraffinblöchen machen.
Dafür brauche ich eigentlich einen Wärmeschrank.
Mein Vater hat einen Sterilisator, der mir als Wärmeschrank sehr geeignet scheint.
Hier mal die Bilder:

Kann ich den als Wärmeschrank benutzen?

Das ist ein sehr geeigneter Memmert-Wärmeschrank. Zum Präparatetrocknen bei 40 bis 50°C nach dem Eindecken in Euparal, Malinol usw.
Zum Erwärmen einer modernen Paraffinmischung (zB Histowachs von Jung/Leica) bei 55 bis 63° würde ich ihn aber eher nicht verwenden. Geeignet ist er zwar, aber wenn er der einzige vorhandene ist, kann es Ärger mit dem Papa geben, denn alle Wände der Wärmekammer überziehen sich in kurzer Zeit mit einer ölig-schmierigen Paraffinschicht, die sich selbstverständlich dann auch auf die Dauerpräparate, Instrumente und Glassachen überträgt, die in dem Wärmeschrank erwärmt oder sterilisiert werden. Ich habe deshalb einen zweiten Wärmeschrank mit relativ kleineren Abmessungen fürs Paraffin.

Zitat
Und noch eine Frage:
Ich brauche ja eigentlich auch noch eine Wärmebank,
Hat jemand eine Werkzeichnung zur Anfertigung einer solchen?
Dann könnte ich das bei einem Bekannten in Auftrag geben.

Vielen Dank und Viele Grüße
Jonathan

So etwas gibt es elektronisch, Bauanleitungen hat bestimmt der Mikrokosmos im Laufe der Jahrzehnte veröffentlicht. Und eine sehr bewährte, die man mit einem Teelicht erwärmt. Sie ist bei Stehli/Krauter in Mikroskopie für Jedermann abgebildet. Das ist die beste Bauform, die auch jeder Mechaniker oder Spengler ruckzuck machen kann, weil überaus einfach. Die kann man aus einem einzigen Stück Blech machen. Es wurden auch andere Bauformen veröffentlicht, aber die genannte ist unübertroffen.
Für einen Krösos gibt es ein rundes, elektrisch gesteuertes Wärme-Wasserbad (auch Streckbad genannt), dessen Wannenrand so breit ist, daß viele Präpatate quer darauf passen.

Klaus Herrmann

Hallo Jonathan,

der ist zum Sterilisieren ja eher auf hohe Temperaturen ausgelegt, das ist also die Frage, ob er im Bereich von unter sagen wir mal 60- 70° ausreichend genau ist.
Wenn Du mit  Lömis und Paraffin dadrin gearbeitet hats ist er eventuell für die eigentliche Aufgabe versaut. Deshalb erst fragen!!!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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icho_mann

Hallo Klaus,
das ist leider der einzige verfügbare Wärmeschrank ist.
Lässt sich die Paraffinschicht nicht wieder abputzen?

Achja, könnte mir jemand einen Link zu der entsprechenden Skizze geben?
Oder gibt es das nicht?
ICh habe die genannten Bücher nicht.

Vielen Dank und Grüße
Jonathan

Hallo Klaus,
wirklich total unnütz für andere Aufgaben?
Kann ich das Paraffin nicht in ein Glas/Plastik ect. Behälltniss in den Wärmeschrank stellen, so dass es gar nicht in ihn hinein kommt?
Vielen Dank und Grüße
Jonathan
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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Klaus Herrmann

ZitatLässt sich die Paraffinschicht nicht wieder abputzen?

Nö sicher nicht, das ist als feiner Hauch in allen Ritzen!

Ich hab so einen Memmertschrank aber eben haupsächlich zum Trocknen von eingedeckten Präparaten.

Bei ebä werden immer wieder welche angeboten.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Klaus Herrmann

ZitatKann ich das Paraffin nicht in ein Glas/Plastik ect. Behälltniss in den Wärmeschrank stellen, so dass es gar nicht in ihn hinein kommt?

Dazu gebe ich zu Bedenken dass der Aggregatübergang fest(auch flüssig)-gasförmig mit einer enormen Volumenzunahme verbunden ist! >:(
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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icho_mann

Schade...
ich dachte schon, dass das eine gute Möglichkeit wäre..
Für einen weiteren Schrank habe ich natürlich kein Geld.
Mal sehen, wie ich das lösen werde.
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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icho_mann

Eine andere Möglichkeit wäre,
mir eine Kühlvorrichtung zu kaufen, mit der ich Messer und Gefriertisch auf tiefe Temperaturen kühlen kann und dann Gefrierschnitte anfertigen kann.
Denn das Mikrotom ist ja eigentlich ein Gefriermikrotom.
Und dann käme ich auch gleich mit um das lästige Paraffin rum.
Welche Art von Tiefkühl Geräten benutzt man da?
Was kostet so etwas? Gebraucht?

Grüße
Jonathan
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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Jan Kros

Hallo Jonathan,

Ich habe mein wärmeschrank gemacht von eine kaputte Mikrowellenofen.
Das ganze Teil der Mikrowellenofen ausgebaut und dann ein 150W Birme eingebaut die ich regeln kann.
Mit der Thermometer kann man sehen bis wie weit die Temperatur, bei meine ist das 80°C, bei voll geöffnete Regler.
Das ganze ist von sich gut isoliert, das braucht mann nichts zu machen.
Vom Mühl kann man so etwas vielleicht bekommen.
Guten Erfolg.
Jan Kros
Niederlande

icho_mann

Hallo Herr Kros,
eine tolle Idee!
Doch ich habe keine Ahnung, wie ich eine 150W Birne an einen Dimmer anschließe und sie einbauen soll...
Ich hoofe, du kannst mir nochmal helfen!
Grüße
Jonathan
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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Detlef Kramer

Lieber Jonathan,

1. von Gefrierschnitten rate ich Dir ab. Das geht mit pflanzlichem Gewebe nicht gut. Und, bei allem Respekt, weiß ich nicht, wie Du das bewerkstelligen möchtest, wenn Dir der Anschluss einer Glühbirne an einen Dimmer zu schwierig ist. Oder anders herum: breche hier nichts über das Knie, lass uns darüber reden.

2. Die Methode, Paraffin mit einer Glühbirne zu schmelzen, mit oder ohne Wärmeisolierung, ist uralt. Natürlich erfolgt die Regelung heute am besten mit einem elektronischen Leistungsregler für Ohm'sche Lasten, die billigste Variante des Dimmers. Aber, beherrschst Du die Regeln der elektrischen Sicherheit bei der Montage? Sonst lass Dir von einem Elektriker helfen - offenbar hast Du ja kompetente Helfer in Deinem Bekanntenkreis.

3. Streckbank: Abwandlung von Klaus Henkels sehr bewährtem Vorschlag: Besorg Die eine Automatische Kochplatte und lege eine (10 mm) dicke Alu-Platte drauf. Allerdings ist hierbei die Temperaturregelung etwas knifflig. Evtl. musst Du ein einfaches elektronisches Kontaktthermometer vom Elektronik-Versender anwenden. Klaus Henkels Wärmebank ist aber leicht nachzubauen.

Gruß

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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icho_mann

Hallo Detlef,
schön. dass du dich meldest!
Also keine Gefrierschnitte.
Jetzt hab ich noch ein paar Fragen:
Eine Mikrowelle kann ich noch beschaffen, dann bräuchte ich nur noch eine passende Birne und Dimmer.
Mit den Grundregeln bin ich schon vertraut, habe mich jedoch nie groß mit Elektronik (oder Elektrik?) beschäftigt.
Ich glaube es wäre billiger mir die Wärmebank von einem Bekannten anfertigen zu lassen,
die Werkzeichung habe ich schon.

Was hällst du vond er Mikrowellen Lösung?

Grüße
Jonathan
Mit freundlichen Grüßen
Jonathan
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Jürgen H.

Lieber Jonathan,

Meine Paraffineinbettungen mache ich über zwei kleine Babyflaschenwärmer.

Du musst allerdings das richtige Exemplar erwischen, das über eine hinreichend gute Temperaturregelung verfügt. Gute Erfahrungen habe ich mit einem Gerät der Firma Petra gemacht. Das regelt die eingestellte Temperatur des Wasserbades in einem Schwankungsbereich von etwa 5  Grad. In das Wasserbad stelle ich ein kleines Kaperngläschen - da ich Kapern sehr gerne mag, habe ich daran keinen Mangel -  im Paraffin selbst dürfte die Schwankungsbreite wesentlich geringer sein.

Ein anderes Gerät, dass ich gekauft habe ist hingegen für diesen Zweck leider unbrauchbar, wie ich gerade eben wieder festgestellt habe. Es hat eine Schwankungsbreite von etwa 10 Grad.

Zum Wärmebänkchen: Hier gibt es bei Conrad Heizfolien zu kaufen. Die kannst Du an einen kleinen regelbaren Trafo anschließen. Ich habe ein Pressspannbrettchen genommen, die Heizfolie draufgetan und über die Heizfolie ein Kupferblech befestigt. Dann kann man die Temperatur über den Trafo sehr genau einstellen. Auf diese Weise trockne ich auch die Schnitte. Damit kein Staub drauf kommt, ist eine Glasglocke ( Mutters Käseglocke? ) nützlich, wobei natürlich Luftzutritt vorhanden sein muss.

Viel Spaß

Jürgen

Jürgen H.

Und Jonathan, noch eine Empfehlung:

Mach die Einbettung über Isopropanol. Erstens hast Du kein Gestinke mit dem Xylol, zweitens härtet Iso nicht so, drittens brauchst Du kein Intermedium, sondern arbeitest nur mit einer Flüssigkeit zum Entwässern und Einbetten, viertens lässt sich Iso wesentlich leichter wasserfrei halten als Äthylalkohol. Die Entwässerungszeiten sind allerdings länger zu nehmen.

Mikrogrüße

Jürgen

P.S. Was hast Du denn für ein Mikrotom? Was Für ein Messer?

T. Ebbinghaus

Hallo Jonathan,

ganz anderer Tipp: Versuch es doch erstmal mit Polyethylenglycol, PEG 1500 - Segu und ich haben mit unseren Mikrotomen (Tischschlitten-, Gefrier-, Rotationsmikrotom mit div. Messern) sehr gute Erfahrung damit gemacht. Man benötigt eine einfache Laborheitplatte oder einen Schreibtischlampe als Wärmequelle, die Chemikalien sind ungiftig und leicht zu besorgen.

Die Anleitung steht es sehr gut im Kosmos grossen Buch der Mikroskopie beschreiben oder alternativ im Download in den Anleitungen der Fa. Chroma.

http://www.diagonal-shop.de/version02/berater/faerbemethoden.pdf

Gruss
Thorsten

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