Justier-Schrauben am ZEISS Drehtisch defekt, benötige Hilfe

Begonnen von Teleminor, April 16, 2013, 19:32:46 NACHMITTAGS

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Teleminor

Hallo Bernd,

nee, nee, das mache ich nicht zu meinem Hobby. Die Schrauben muss man ja auch nur selten betätigen. Aber sie waren vom Transport um fast 30 Grad verbogen ???

Jetzt funzt alles wieder. Übrigens bei Zeiss will man mir mit Neuteilen helfen.

Gruß  Armin

JüSchTü

Lieber Armin,

ich empfehle Dir unbedingt die neuen Schrauben zu verwenden. Durch die Biegerei haben sich eventuell Risse gebildet, die heimlich wachsen um dann im ungeeignetsten Moment die Schrauben brechen zu lassen. Gewindestummel rauspopeln macht gar keinen Spaß...

Liebe Grüße, Jürgen
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"Die Zukunft rast auf einen zu. Man hat nur den einen winzigen Moment, wenn sie vorüberzieht, um sie in eine freundliche, erkennbare, angenehme Vergangenheit zu verwandeln."   (Ray Bradbury)
Zur Vorstellung

Gerd Schmahl

Hallo,
ZitatEine Drehmaschine mit Spindeltrieb tuts auch, damit kann man jede Schraube fertigen. Es dauert nur leider doch einige Zeit. Das Mail an Zeiss halte ich daher fuer eine gute Idee ...

Ich druecke die Daumen, liebe Gruesse

Gerhard

Ich hatte das Problem ja auch schon:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=12750.msg95362#msg95362

Und so einfach war es dann selbst für einen Feinmechamikmeister nicht. Er hat mir welche drehen lassen bei einer befreundeten Firma. Hat fast ein viertel Jahr gedauert, bis er jemanden gefunden hatte, der dazu das passende Schneideisen hatte. Vielleicht war er aber auch zu perfektionistisch. ER war mit dem Ergebnis nämlich nicht ganz zufrieden. Meinte die neuen Schrauben hätten etwas zu viel Spiel. Ich bin sehr zufrieden damit, aber als ich ihn gefragt habe, ob er auch eine Kleinserie davon machen lassen würde, weil doch einige im Forum hier Bedarf angemeldet hatten, wollte er nicht so richtig ran.
In diesem ZUsammenhang würde mich mal interessieren, was die Neuware von Zeiss kosten würde.
Grüße
Gerd
Man sagt der Teufel sei, im Detail versteckt,
doch hab' ich mit dem Mikroskop viel Göttliches entdeckt.

Teleminor

Hallo Jürgen,

na, na, die Schrauben haben doch nichts auszuhalten bzw. festzuhalten. Diese werden doch nur zum "justieren" benutzt, dabei arbeiten sie nur gegen eine lässige Feder im Tisch. Man dreht sie auch ohne Werkzeug/Schlüssel....ganz einfach zwischen Daumen und Zeigefinger. Einmal eingestellt, dann hat man lange Zeit Ruhe. Mikro Risse machen nur Probleme bei schwingender Belastung oder auf Zug. Beides trifft nicht zu, ich kenne mich da aus (siehe meine Vorstellung) :P

Hallo Gerd,

so was herzustellen ist fast schon Uhrmacher Arbeit. Da ja ein Außengewinde zu schneiden ist, bedeutet das schleifen des Gewindestahls schon eine Kunst. Wer mit der Drehbank arbeitet wird das bestätigen. So was im Lohnauftrag herzustellen ist nicht vertretbar.

........aber meine beiden "gerichteten" Schrauben laufen wieder satt in ihrem Futter.

....und noch etwas: Von Zeiss ist ein kleines Paket zu mir unterwegs, habe ich gerade per Mail erfahren.

Über den Fortschritt der Restaurierung werde ich berichten, wenn es interessiert ? Am Samstag gehe ich aber erstmal in Urlaub...dann sehen wir weiter.

Gruß

Armin

JüSchTü

Lieber Armin,

Zitat...ich kenne mich da aus (siehe meine Vorstellung)

:)

Du hast Email.

Liebe Grüße und schönen Urlaub, Jürgen
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olaf.med

Hallo Armin,

Zitateine Drehmaschine mit LZ-Spindel habe ich..und kann auch damit umgehen. Ein neues Gewinde herzustellen ist kein Problem, aber ein verbogenes nachzuschneiden...oh je....

...warum denn nachschneiden - da wird das alte Gewinde abgesägt, der Schraubenkopf aufgebohrt, ein Zapfen eingesetzt und ein neues Gewinde draufgeschnitten. Das ist für jeden halbwegs fähigen Feinmechaniker eine einfache Fingerübung und hat mit Uhrmacherarbeit aber auch garnichts zu tun, es sei denn dieser wäre auf Kirchturmuhren spezialisiert.

ZitatDa ja ein Außengewinde zu schneiden ist, bedeutet das schleifen des Gewindestahls schon eine Kunst. Wer mit der Drehbank arbeitet wird das bestätigen. So was im Lohnauftrag herzustellen ist nicht vertretbar.

Zeitbedarf bei einiger Übung < 15 Minuten und den Gewindestahl gibt's mit dem richtigen Winkel zu kaufen und liegt bei jedem guten Feinmechaniker sowieso direkt in Reichweite, da dies Routinearbeiten sind  ;D ;D ;D

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Teleminor

#21
Lieber Olaf,

solche Hinweise wie von Dir bauen einen so richtig auf.  Da überlegt man sich ob man nochmals eine Frage an das Forum stellt.

Das erinnert mich an Schillers "Glocke" in Kurzform: "Loch in Erde, Eisen rinn, Glocke fertig, bim bim bim"

Aber, mein Problem ist ja schon gelöst

Gruß Armin

olaf.med

Lieber Armin,

ZitatDa überlegt man sich ob man nochmals eine Frage an das Forum stellt.

was soll diese Empfindlichkeit mit diesem Totschlagargument? Ich denke man kann die Problematik einer solchen Arbeit schon einmal relativieren. Der Beruf des Feinmechanikers ist ein anspruchsvoller Lehrberuf und ich habe größte Hochachtung vor guter feinmechanischer Arbeit. Man muß aber wirklich nicht die Herstellung eines 3,5x0,5 Gewindes glorifizieren und in die Ecke einer Uhrmacherarbeit stellen. Du schreibst doch selbst dass Du eine Leit- und Zugspindel-Drehbank hast und auch die nötige Erfahrung. Probier's doch einfach einmal so aus und Du wirst sehen wie leicht es ist!

Wenn Gerd schreibt, dass ein Feinmechanikermeister es selbst nicht konnte, und insgesamt ein viertel Jahr zur Herstellung nötig war, dann heißt das für mich nur, dass er nicht "nicht konnte", sondern dass er "nicht wollte"!

Noch einmal: ich wollte Dich keineswege runterziehen, sondern die ganze Problematik nur relativieren. Wenn Du das in den falschen Hals bekommen hast entschuldige ich mich vielmals.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Nomarski

Lieber Olaf,

ich hätte von dir als Meister der alten Kunst nun doch erwartest, daß du solche Gewinde noch von Hand feilst anstatt sie auf der Maschine zu schneiden. Sowas kann doch schließlich jeder!
Versuch es mal, dann schauen wir mal, ob du nach einem viertel Jahr dem Armin zwei Schrauben abliefern kannst, die sich auf der ganzen Länge möglichst klemm- und klapperfrei reindrehen lassen.  ;D ;D ;D

Zwar führen immer mehrere Wege nach Rom, aber wer sagt denn, daß man unbedingt den Kürzesten nehmen muß?

Viele Grüße
Bernd

olaf.med

#24
Lieber Bernd,

ZitatVersuch es mal, dann schauen wir mal, ob du nach einem viertel Jahr dem Armin zwei Schrauben abliefern kannst, die sich auf der ganzen Länge möglichst klemm- und klapperfrei reindrehen lassen.

Traust Du mir das nicht zu? Ich zeig's Dir gerne, aber Armin will ja aber gar keine reparierten - er bekommt ja neue von Zeiss.

ZitatZwar führen immer mehrere Wege nach Rom, aber wer sagt denn, daß man unbedingt den Kürzesten nehmen muß?

Für mich ist der kürzeste Weg immer noch der an meine Drehmaschine - da werden sie geholfen ;D ;D ;D

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Nomarski

Lieber Olaf,

ZitatTraust Du mir das nicht zu? Ich zeig's Dir gerne, aber Armin will ja aber gar keine reparierten - er bekommt ja neue von Zeiss.

wenn du mir zehn Zähne im Modul von 0,35 auf einen 4mm Stahlstift reinfeilen kannst, dann will ich dir auch glauben, daß du die 0,5er Steigung hingezaubert bekommst. ;) ;D

Noch hat Armin uns nicht verkündet, ob die neuen Schrauben auch passen.

Viele Grüße
Bernd

Teleminor

Hallo Bernd,

die Schrauben sind gekommen....passen aber nicht. Es handelt sich um M 3,5 x 0,6 mm statt 0,5 mm Steigung.

Dein Tipp mit dem M 4 x 0,5 mm Schneideisen hat doch tatsächlich die letzten "Unebenheiten" beseitigt. Die Schrauben "flutschen" wie neu.

Viele Grüße

Armin

Teleminor

#27
Hallo,

mein Projekt ,,ZEISS-Winkel" GF(L)" ist beendet. Mittlerweile habe ich auch den passenden Binoansatz von  Zeiss-Winkel von einem Foren Mitglied erhalten, als Beifang mit einem Zeiss-Junior.



Die beiden Bino  Ansätze unterscheiden sich deutlich in der Größe, der von ZEISS-Winkel ist um einiges kleiner und ,,rundlicher". Der auf dem Bild montierte Ansatz hat noch einen Faktor 1,25 x und ist ca. 10 mm höher.





Von Herrn Immel habe ich den originalen Feldblendeneinsatz für den Fuß bekommen. Den Lampeneinsatz habe ich mit einem Adapter versehen um eine LED zu verwenden. Somit kann ich wechseln zwischen Glühlampe und LED-Zelle. Was mir jetzt noch fehlt ist ein passender Kondensor der mit ,,ZEISS-WINKEL" gelabelt ist. Sollte jemand einen Kondensor mit ZW Label abgeben würde ich ihn gerne kaufen. Bei allen Foren Mitgliedern möchte ich mich bedanken für die Infos über den Unterschied eines ZEISS-GFL und eines ZEISS-WINKEL GF(L). Da ich auch ein Zeiss GFL habe liegt der einzige Unterschied zwischen beiden im Fuß des Mikroskops. Das GFL hat wie die späteren STANDARD ein eingebautes Lampenrohr mit integriertem dreilinsigem Kollektor. Beim ZEISS-WINKEL GF ist dagegen der (einfache) Kollektor im Feldblendeneinsatz integriert.





Hier die beiden (un)gleichen Brüder, GFL und GF,  nebeneinander.





Gruß und nochmals vielen dank für die vielen Tipps von Euch.

Armin

Nomarski

Hallo Armin,

jetzt, wo alles wieder geht, kann man ja OT machen. ;D Am Triebkasten von deinem GFL sehe ich, daß es sich um ein früheres Modell handelt. Vielleicht kannst du netterweise noch die Seriennummer mitteilen, die mit 2 anfangen müßte. Die späteren Modelle hatten eine andere Feintriebführung erkennbar durch die Chromleisten. Fraglich ist für mich, ob die Leuchtfeldblende mit dem schwarzen Innenteil dazu 100% stilecht ist. Meines Wissens ist die erst später produziert worden. Aber bei so gebrauchten Geräten mit 1000Vorbesitzern weiß man eben nie, was zwischendurch so alles geschraubt und getauscht wurde. Von der Technik her funktioniert es jedenfalls. Mit einem passenden Zeiss-Winkel-Kondensor kann ich leider nicht dienen. :-[

VG
Bernd

Klaus Henkel

#29
Zitat von: Teleminor in Mai 29, 2013, 18:45:26 NACHMITTAGS

eines ZEISS-WINKEL GF(L). Da ich auch ein Zeiss GFL habe liegt der einzige Unterschied zwischen beiden im Fuß des Mikroskops. Das GFL hat wie die späteren STANDARD ein eingebautes Lampenrohr mit integriertem dreilinsigem Kollektor. Beim ZEISS-WINKEL GF ist dagegen der (einfache) Kollektor im Feldblendeneinsatz integriert.


Einen guten Morgen Armin Teleminor - und allen GFL-Freunden!

Der obige Satz veranlaßt zu folgendem Hinweis. Es gibt noch einen recht wesentlichen und wichtigen Unterschied zwischen den Ausführungen von Instrumenten mit Logo Zeiss-Winkel und Carl Zeiss. Man kann ihn nicht sehen, es ist die optische Auslegung. Die optische Tubuslänge ist nicht gleich. Die Zwischenbildweite (Abgleichlänge des Okulars) beträgt bei Carl Zeiss seit 1957 10 mm unterhalb des Tubusrandes, bei Zeiss-Winkel von 1949 bis 1957 aber 5 mm!

D. h. Objektive mit Gravur Z-W projizieren das Zwischenbild in eine Ebene 5 mm unterhalt des Tubusrandes, die von CZ 10 mm. Die Folge ist, daß man deutlich Abweichungen beim Objektivwechseln wahrnimmt und bei einigen Objektiven stark nachfokussieren muß, abgesehen davon, daß die opt. Korrektion nicht mehr optimal ist, wenn man CW- und CZ-Okulare und -Objektive mischt.

Feiertagsgrüße
KH