Mikrotommesser schleifen, wer könnte helfen?

Begonnen von Ronald Schulte, August 21, 2013, 12:42:32 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte


Ich habe eine anfrage von jemand bekommen der gerne sein Leitz Stahlmesser 24cm in 'B' Schliff scharfen möchte.
Weil ich mich damit nicht auskenne und hier in Holland auch keinen kenne die das macht hätte ich gerne eine Adresse oder jemand hier im Forum die Ihr helfen möchte.
Wenn jemand kann und möchte dan bitte ich auch um einen Preis nennen (PN), dann bringe ich die Dame mit ? in Kontakt.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

bbb

Also Mikrotommesser schleifen schleifen geht nur bei bestimmten Firmen und nicht beim normalen Haushaltsmesserschleifer um die Ecke.
Am besten fragt man bei Firmen nach die solche Verkaufen oder an Uni´s da diese die Messer immer einschicken.
Grüße



Mikroskope:
Ergaval
Primostar
AxioImager2
Zeiss Technival1

Mikrotome:
Reichert Jung Hn40 Schlittenmikrotom
Microm HM 355s Rotationsmikrotom
Leica VT1000S Vibratom

Es lebe die Mikroskopie!

Detlef Kramer

Lieber Ronald, wie so oft im Leben gibt es Plan A, B, und evtl. C.

A: die Dame schickt das Messer zu Leica in Wetzlar oder Jung in Heidelberg (ist die gleiche Firma).
B: sie fragt sehr nett bei Gerhard Zimmert ("rawfoto") nach. Der kann das perfekt.
C: sie bringt sich die Technik selbst bei. Erfordert Geduld und Geschick. Eine Anleitung gibt es z.B. bei den Bonnern.
D: Du überzeugst sie, auf Einmal-Klingen umzusteigen. Das wäre der bequemste Weg. Den Halter könnte sie notfalls von mir bekommen.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Klaus Herrmann

#3
Ronald,


Also muss man wissen die Länge in cm und ist es normaler Werkzeugstahl oder Hartmetall ( das wäre eher ungewöhnlich)

Der Typ a,b, c, d ist egal!

Dann kann ich nachsehen was es kostet, wenn man zum Profi geht
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Ronald Schulte

Klaus,

Wenn du mal schauen möcht: Das Messer ist 24cm Lang und ist ein STahl Messer also kein Hartmetal.
Höre von dich.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Fahrenheit

Hallo Ihr Messerschleifen,

hier der Link auf Rudolf Krönungs Artikel zum Schreifen von Mikrotommessern, auf den Detlef netter Weise hingewiesen hat:
Abenteuer Klingen Schärfen

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Klaus Herrmann

#6
Ronald

45.- plus 19% MWS Plus Porto

Edit: das habe ich vergessen unter einem Auftragswert von 200.- kommt noch ein Kleinmengenzuschlag von 35.- dazu, es lohnt sich also mehr als ein Messer schleifen zu lassen. Außer Hartmetallmesser, die liegen schon über 200.-  ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Ronald Schulte

Klaus,

Danke, das ist denke ich ein vernuftigen Preis. Mit wem soll sie Kontakt aufnehmen? Kann sie im Internet die Firma Leica beauftragen?

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Klaus Herrmann

Ronald,

hast du mein Edit gelesen? Es ist für ein Messer fast 100 Euro!
Den Kontakt machen wir per PN!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Klaus Henkel

Werte Schnitter!

Mal wieder ein Hinweis zur Terminoligie der Mikroskopischen Technik.

Schärfen: Jeder kann lernen, ein Mikrotommesser auf einem Stein zu schärfen und auf einem Lederriemen abzuziehen. Aber ganz einfach ist es nicht. Damit richtet man den Grat der Schneide wieder auf und glättet ihn.

Schleifen: Das kann nur der Hersteller des Messers mit einem runden Schleifstein per Hand oder mit einer modernen Maschine. Hierbei werden kleinere bis mittlere Scharten ausgeschliffen. Dabei wird die Messerklinge verkürzt, weil eine neue Fase mit originalem Keilwinkel neu angbeschliffen werden muß.

Wenn man sich an den Hersteller seines Messers oder einen anderen Mikrotommesserhersteller wendet, muß man sagen, was man eigentlich will: Schleifen oder schärfen und abziehen. Messer am besten an Leica (Jung) schicken. Die Preise für Schärfen sind erträglich.

Hier kann man alles nachlesen: http://www.klaus-henkel.de/cut-allgem.html

Ratschläge zum "Schleifen" resp. Schärfen sollten vornehmlich Mikroskopiker geben, die darin profunde eigene Erfahrung haben.
Nix für ungut.
KH

the_playstation

#10
Hallo Ronald,

Selber schleifen.
Und NIE,NIE,NIE!!!! von einem einfachen Schleifer / Baumarkt / Fachbetrieb / ... schleifen lassen oder noch schlimmer von einer Maschine.
Das wird einfach nur grottig! Im Bereich Schwerter wird so aus einem 30000 Euro Katana schnell wertloses Altmetall.
Bei nicht so teuren, modernen Klingen reicht aber z.B. ein Landsky Set mit anschließender Feinpolitur.
Oder Wassersteine, ... Entscheidend ist eine gute, gleichmässige Führung.
Handschleifsysteme muß man aber für gerade, längere Klingen anders benutzen. Also ohne die Klammer.
Auf jeden Fall mit der Hand schleifen.
Nichts geht über Handarbeit!
Und Haushaltsschleifgeräte sind meist überteuert, sinnlos, nicht universell nutzbar und fehlerträchtig.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

Rawfoto

Guten Abend

Zuerst, Klaus Henkel hat Recht, es ist nicht einfach ein Mikrotom-Messer wieder in Schuss zu bringen - ich verwende absichtlich diese Formulierung.
Es ist mir wichtig noch ein paar Erweiterungen/Ergänzungen anzubringen ...

Schleifen ==> das ist nicht präzise genug beschrieben und kann daher missverstanden werden:

Es gibt einen sogenannten Erstschliff, bei dem wird die Messergeometrie geschliffen (z. B. Hohlschliff bei A und B Messer, Breite des Rücken usw.). Dieser wird in der Regel 1x im Messerleben geschliffen, wenn der nicht mehr gegeben wird ist es besser sich vom Messer zu verabschieden. Ein D oder C Messer verfügen nicht über einen Hohlschliff ...
Was beim Erstschliff auch gemacht wird, es wird die Phase (vereinfacht spreche ich im folgenden von der Schneide (mit ihren unterschiedlichen Winkeln)) geschliffen und wenn ein Messer arg abgenützt ist oder Scharten durch falsche Anwendung bekommen hat werden diese weggeschliffen indem die Schneide nachgeschliffen wird (das hat keinen Einfluss auf die Messergeometrie (natürlich wird dabei die Breite dabei minimiert, aber eben nicht z. B. ein Hohlschliff oder vereinfacht gesagt die Geometrie).

Das wird, wie weiter oben beschrieben z.B. von Leitz Microsystems erledigt aber man kann es auch selbst machen. Voraussetzungen sind Erfahrung und eine entsprechende Halterung um das Messer in Position zu halten (ich mache das mit meine 40 Mikrotom-Messern so und habe keine Probleme (ich habe eine entsprechende zehnwöchige Ausbildung zum Schleifen von Schneiden im Zuge meiner mechanischen Ausbildung hinter mir und mit diesem Wissen habe ich sehr viele Stunden gebraucht um auch mit Mikrotom-Messern zurecht zu kommen und mir die entsprechenden Abziehe- & Schleifhülsen zu bauen. Geschliffen wird auf Japanischen Schleifsteinen mit Weissöl und mit Diamantpolierpasten auf Glas oder Metall-Messplatten. (nicht gerade kostengünstig zu erwerben). Im Mikrokosmos 4, 5 und 6 des Jahres 2012 gibt es einen Dreiteiler von mir zum Thema der Mikrotom-Messer. Ich kann nur bestätigen, wer da keine Erfahrungen hat wird Lehrgeld bezahlen und das eine oder andere Mikrotom-Messer auf dem Gewissen haben. Leitz-Microsystems macht um den Preis welcher oben genannt wird nichts anderes, ich habe die Dienste auch schon aus Zeitgründen in Anspruch genommen. Wenn die Geometrie nicht mehr stimmt habe ich ein freundliches Schreiben bekommen wo ich aufgefordert werde mir doch ein neues Messer zu kaufen (sehr sinnig, die haben die Typen A und B gar nicht mehr im Programm und verstehen auch nicht mehr wozu man so etwas braucht (die Leute sind im Ruhestand). Es kann nur der Gebrauchtmarkt helfen ...

Wichtig ist daher, zwischen Erstschliff und Messer schleifen ist ein großer Unterschied! Den ersten kann man nicht selbst machen, den zweiten sehr wohl ...

Und dann kommt die Aufbereitung und wer sein Messer pflegt wird mit diesem Schritt auskommen. Er wird mit Diamantpasten oder/und Schleifpasten durchgeführt und ist unmittelbar vor dem Schneiden durchzuführen ==> wenn es sich um kein Hartmetallmesser handelt (die einzige Ausnahme)!

Mit anderen Worten, wer sein Messer vom Dienstleister zurückbekommt hat KEIN einsatzfähiges Messer!!!

Für die Aufbereitung ist eine so genannte Abziehhülse nötig und diese sollte an das Messer gebunden sein und gut markiert in welcher Position es eingesetzt wird. Die nützen sich (intensive Anwendung vorausgesetzt) ab und dadurch verändern sich die Schneiden-Winkel geringfügig aber das reicht bei falscher Montage (z. B. 180 Grad gedreht) aus um ein Messer zu versauen ...

Diese sind auch nur noch mit viel Glück käuflich zu erwerben und aus diesem Grund musste ich ca. 30 selbst fertigen (eine Heidenarbeit und es setzt einen entsprechenden Maschinenpark voraus ==> ich hoffe das nie wieder machen zu müssen, eigentlich will ich ja Mikrofotos anfertigen). Leitz Microsystem hatte nur noch Restbestände und kann zu ihren Messern nicht mehr für alle eine Abziehhülse liefern, wirklich nicht verständlich aber traurige Realität ...

In den Zeilen oben sind auch die Gründe zu suchen warum so viel mit Einmalmesser gearbeitet wird ...

Auch ich arbeite im Mischbetrieb und setze die klassischen Messer nur ein wenn es auf absolute Schärfe ankommt oder auf die Schneiden-Länge (Einmalklingen gibt es nur bis 120mm Länge).

Ich will damit keinen Abschrecken, sonst hätte ich wohl keine Artikelserie darüber geschrieben - ich finde es einfach wichtig zu wissen an was man ist bevor man anfängt um besser entscheiden zu können ...

Liebe Grüße

Gerhard 
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

the_playstation

#12
Hallo Gerhard,
das muß Ich jetzt etwas erweitern.
1.) Es gibt Messer mit und ohne Phase.
2.) Es gibt Messer mit balligem, geradem und Hohlschliff.
3.) Es gibt Messer und Klingen mit einseitigem Schliff (Scheren, Mikrotomklingen, Papierschneidevorrichtungen, ...)

Z.B. verändert sich die Geometrie bei Katana mit der Periode / Epoche, in der Sie gefertigt wurden.
So war der Schliff in der Zeit der Mongoleneinfälle balliger, um die Klingen für den Kampfeinsatz
robuster zu machen. Ändert man die Geometrie einer solchen Klinge, ist Sie vom künstlerischem Aspekt
und vom Wert her zerstört.

Der geometriefestlegende Schliff muß auch nicht einmalig sein.
Ich persönlich ändere auch gerne eine schlechte Geometrie und poliere eine neue Bessere.
Messermacher machen das durchaus öfter. Allerdings verliert dann die Klinge eventuell das vom
Hersteller gewollte Design. Es wird zu einer individuellen Custom-Klinge.

Es gibt einige Messermacher, die sich fast ausschließlich mit dem Messer-Tuning beschäftigen.

Um es einfach zu sagen:
Schleifen ist gar nicht so schwer.
Es dauert nur einige Zeit (bei guter Handarbeit).
Ausserdem muß der Schleifer / Polierer wissen, was man mit der Klinge möchte
und wozu Sie da ist.

Und genau hier liegt oft das Problem.
Dann wird z.B. eine einseitige Klinge von beiden Seiten geschliffen.
Sie ist dann unbrauchbar und unwiederbringlich kaputt.

Da Ich weiß, was Ich will, und welcher Schliff geeignet ist,
poliere Ich meine Messer und Klingen lieber selbst, als Sie mir
durch Unwissende zerstören zu lassen. Mit Unwissende schließe Ich div. professioelle Schleifbetriebe mit ein.

Nur wenige Polierer haben das Wissen, z.B. teure Kostbarkeiten zu polieren.
Eine Politur bei einem echten Profi kostet ca. 10 Euro pro Zentimeter.
Eine 1 Meter lange Klinge also etwa 1000 Euro.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

bbb

Hallo Ronald,
die Firma "Microm" und die Firma "Leica" machen das super gut.
Ist nur zu empfehlen. :)
Grüße



Mikroskope:
Ergaval
Primostar
AxioImager2
Zeiss Technival1

Mikrotome:
Reichert Jung Hn40 Schlittenmikrotom
Microm HM 355s Rotationsmikrotom
Leica VT1000S Vibratom

Es lebe die Mikroskopie!

the_playstation

#14
Bestimmt!
Da Sie ja als Hersteller wissen, worauf es bei einer Microtomklinge ankommt. ;)
Wäre ja schlimm, wenn nicht.
Andererseits tausche Ich bei einem Auto auch selbst die Reifen (wenn Er mal platt ist) und fülle selbst Öl nach. ;)

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.